Bücherkenner gesucht (Bindung)

Hallo!

Ich habe heute mal wieder ein Buch von 1915 gekauft, und dabei ist mir aufgefallen das die Bindung der Seiten sehr merkwürdig ist, durch die Faltung der Seiten sind immer Cluster von je 4 Doppelseiten entstanden, die Oben und an der Seite noch verbunden sind. Um die zu lesen müsste man die Seiten also ersteinmal alle auftrennen. Da es nicht zum ersten mal auftritt, bei einem Buch von 1914 war es genau so, frage ich mich ob es bestimmte Buchexemplare sind, also Mängelexemplare oder ähnliches. Die Form der Seiten muss dadurch entstehen das man einen großen Block zu je 2 x 4 Doppelseiten faltet, zumindest ist es das was ich im Moment vermute. Kennt das jemand?

Das linke Buch ist das Neue, das rechte ist von 1914 aber hat die selbe Bindung.

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@Thorsteen
Ich wusste es mal besser, aber das ist irgendwo hin verschwunden.
Es gibt mehrere Antworten.
Bei bestimmten Buchformaten/-typen war es einfach üblich, dass man sie selbst aufschneidet, ich glaube wegen Kostenfaktor. (Waren nicht nicht sogar die guten alten Reclam-Hefte?)

Dann gibt es noch diese Varianten:

Nicht-beschnittene Bücher
Unbeschnittener Buchblock

Nicht-beschnittene – auch unbeschnittene – Bücher (non coupé) bestehen aus unversehrten, nur gefalzten Bogen. Der Buchblock ist noch unbeschnitten. Derartige Bände können für Bibliophile wertvoll sein, denn diese Bücher wurden – teilweise aus Versehen – nie fertiggestellt und können Unikate sein. Ab dem 19. Jahrhundert kann das Binden eines unbeschnittenen Buchblocks mit nachfolgendem manuellem seitenweisem Aufschneiden auch rein ästhetische Gründe besitzen. Buchblöcke in Interimseinbänden sind dagegen nicht selten noch unbeschnitten.
Der raue Buchschnitt
Sind die Bogen an den Falzstellen nur aufgeschnitten worden, spricht man vom rauen Buchschnitt beziehungsweise von unbeschnitten. Die Seitenränder werden nicht geschmälert. Ein Buch mit rauem Buchschnitt nennt man auch „non rogné“ (franz.: nicht beschnitten) „Rough Cut“ (engl.: Grobschnitt) oder „Deckle Edge“ (engl.: mit einer Kante nach Art handgeschöpfter Papierbögen). Das Buch besitzt dann noch die Originalbreite der Druckbogen, denn diese werden vom Buchbinder nur aufgeschnitten, ohne die Größe des Papierbogens zu verändern. In einigen Fällen kann der Kopfschnitt als Goldschnitt ausgeführt sein.

Quelle: Wikipedia: Buchschnitt

Dann gab es noch den Interimseinband:
Wikipedia: Interimseinband

Das kann dir aber der Antiquar deines Vertrauens sicher kompetenter beantworten :klugmaul:

Früher gab es häufig Bücher, die man selbst aufschneiden musste. War relativ normal.
Das habe ich schon häufiger in Büchern gelesen, die im 19. und Anfang 20. Jahrhundert spielten.

Neues Buch wurde mit einer Art Brieföffner erstmal aufgeschnitten am vorderen Teil
Keine Ahnung warum

schau mal hier

Wikipedia: Papiermesser

@Thorsteen
Hallo,
es gibt tatsächlich Bücher, die unbeschnitten sind. So nennt es sich wenn wie du beschreibst 4 Seiten aneinander heften.