Bergfeldleiche 1997 - Wer kennt das Gesicht?

AFG97 schrieb:Man könnte einen Aufruf starten. Es wurden bestimmt Fotos von vielen Leuten gemacht auf diesem Fest.

Ich möchte daran erinnern, dass zur Tatzeit (1997) noch die analoge Fotografie vorherrschte:

Die DC20 war 1996 die erste wirklich erschwingliche Digitalkamera. Etwa 400 - 500 Mark musste man dafür bezahlen.

Quelle: https://www.digicammuseum.de/kameras/detailansicht/kamera/Kamera/show/dc20/

Ich hatte damals so eine Kamera, sie machte 8 Bilder in geringer Auflösung. Was ich sagen will: Das massenweise Fotografieren immer und überall war zur Tatzeit noch nicht üblich. Man hatte analoge Apparate und musste Film, Entwicklung und Abzüge bezahlen, hatte maximal 36 Aufnahmen je Film und wird sich auf wenige Aufnahmen seiner Freunde und Familie konzentriert haben.

Professionelle Fotografen wiederum werden eher Auftritte, Ansprachen usw. bei Veranstaltungen fotografisch dokumentiert haben - möglich, aber eher unwahrscheinlich, dass Täterschaft und Opfer zufällig auf eine Aufnahme geraten sind.

sallomaeander schrieb:Ich möchte daran erinnern, dass zur Tatzeit (1997) noch die analoge Fotografie vorherrschte:

Das stimmt. Aber ich hatte bei besonderen Ereignissen immer meine analoge Kamera mit und meistens sogar einen zweiten Film. Es gab auch diese Einwegkameras und Sofortbildkameras. Die Fotos gehen natürlich auch verloren, nicht jedes landet in einem Album, aber man bekam ja die Filme auch mit nach dem Entwickeln. Diese Filme hab ich z. B. Immer hinten in Album gelegt und die existieren noch heute und da sind viele Fotos drauf die nicht im Album landeten. Freundin von mir hat diese Streifen auch noch und wir halten die manchmal gegen das Licht und lachen uns kaputt was da alles drauf ist. Auf diesem Schützenfest waren wir aber nicht. Aber wer weiss wieviele Menschen da draußen noch das ein oder andere Bild rauskommen. Ein Aufruf würde die Polizei nicht wirklich was kosten. Und wenn dabei nichts rauskommt wäre es auch kein Drama, aber man hat es versucht.

Aber wonach sollte man auf diesen Bildern suchen? Man hat die zwei Gesichtsrekonstruktionen, aber das sind bestenfalls Annäherungen, die sicher nicht ausreichend präzise sind, um mit ihrer Hilfe ein Gesicht in der Menge zu erkennen.

Grillage schrieb:Aber wonach sollte man auf diesen Bildern suchen?

Nach Mädchen und Frauen im Hintergrund, die Ähnlichkeiten besitzen. Vielleicht sogar in Begleitung des Vaters und anderer Personen. Ich weiss, dass nach 25 Jahren die Chance gering ist aus dieser Zeit. In der heutigen digitalen Zeit würde man wahrscheinlich Unmengen an Bildmaterial bekommen. Aber ganz ausgeschlossen ist es nicht, da es ja ein Ereignis gab das nur alle paar Jahre stattfand. Es gab auch einen Zirkus in der Umgebung, der wird in xy erwähnt, auch da entstanden schon damals mehr Fotos als üblich und es waren viele Menschen da. Es gab schon weitaus unwahrscheinlichere Zufälle. Wenn man sonst nicht viel hat, könnte man es zumindest versuchen. Vielleicht ist auf einem Bild eine Frau die den Rekonstruktionen sehr ähnlich sieht in Begleitung von einem Vater und sogar weiteren Personen. Dann hätte man richtige Bilder zum suchen und vielleicht ist eines der Bilder dann ein Treffer. Wenn man die Personen ausfindig macht hat man ja DNA Material zum Abgleich. Das Verbrechen hat ein Ausmaß an Grausamkeit dass man nichts unversucht lassen sollte es aufzuklären. Dieser Vater hat vielleicht Kinder und Enkelkinder die heute noch in Gefahr sind.

AFG97 schrieb:Das Verbrechen hat ein Ausmaß an Grausamkeit dass man nichts unversucht lassen sollte es aufzuklären. Dieser Vater hat vielleicht Kinder und Enkelkinder die heute noch in Gefahr sind.

Dem muss man leider zustimmen.

Soweit ich erinnere, waren zur Tatzeit private Videokameras weit verbreitet (Video8, Hi8, VHS-C) - es könnte auch ein Ansatz sein, nach privaten Videos von den genannten Veranstaltungen zu fragen.

Bei Bewegtbildern gerät ja leicht jemand Fremdes mit aufs Bild.

sallomaeander schrieb:Soweit ich erinnere, waren zur Tatzeit private Videokameras weit verbreitet (Video8, Hi8, VHS-C)

Das ist sogar noch eine bessere Idee. Auf so einem Fest gibt es ja auch schützenumzüge und sowas das festgehalten wurde bestimmt. Und da gibt es eine Menge Zuschauer. Natürlich muss der Zufall auch noch mitspielen, aber einen Versuch wäre es wert. Mich macht der Tatort auch stutzig. Er ist zwar abgelegen, aber in der Umgebung gibt es weitaus abgelegenen, das weiss ich weil ich da wandern war. Nur ein Stück weiter gab es einen grossen Wald ohne Bebauung. Warum bei diesen 3 Häusern? Und ein Feuer riecht man. Wenn die Nachbarn grillen dann weckt das einen auf. Der Geruch von Feuer aktiviert den Instinkt. Da wurde sogar Benzin verwendet, das stinkt richtig übel und brennendes Fleisch hat auch noch mal einen seltsamen Geruch. Dass das Feuer auch ausgegangen ist nach dem Verbrennen des Oberkörpers ist seltsam. Ich vermute dass der Täter es gelöscht hat, als er dachte es ist ausreichend unkenntlich, allerdings dass er dabei an die Spermaspuren nicht dachte ist dann wieder unlogisch. Da wurde jemand erwürgt, vergewaltigt und verbrannt noch am Leben, nur bewusstlos und das in der Nähe von Häusern und niemand hat einen Schrei gehört. Wie es scheint war sie nicht generell, nur mit einer Nylonstrumpf erwürgt. Alles seltsam. Diese Sackgasse an deren Ende das Opfer gefunden wurde ist ja fast eine Zufahrt für das mittlere Haus und endet an der Grundstücksgrenze. Warum ist man so nah an die Bebauung gefahren und blieb nicht mitten im Wald. Auf der Straßenseite wo die Sackgasse beginnt ist es heute noch unbebaut. Alles seltsam wenn man die Karte betrachtet und schon mal da war. Da gibt es paar Meter weiter ganz andere Waldwege, die sicherer wären für einen Täter. Einfach unlogisch. Hatte da jemand einen rumänischen Schwarzarbeiter bei sich um irgendwas umzubauen oder so und will nicht sprechen darüber? Aber bei so einem Verbrechen müsste sowas egal sein und inzwischen lang verjährt jede andere Straftat ausser der Mord. Der Täter muss die Gegend gekannt haben, aber nicht sehr gut.

Ich denke, wenn es sich wirklich um einen Verbrechen innerhalb der Familie gehandelt hat, wird es keine spontane Tat gewesen sein, und demzufolge wurde der Tatort bewusst gewählt.
Aber unterhalb der Häuser ist schon komisch, als wenn jemand denkt hier geht es einfach nur hoch in den Wald, sieht dann die Häuser und begeht es direkt.
Und dann könnte es ja vielleicht auch möglich sein, dass es gar nicht der Vater war, sondern die DNA nur falsch ausgewertet wurde, also durch ihre vermischt?!
Wie gesagt, ich wohne Luftlinie ca. 1.5km entfernt vom damaligen Tatort, hab mich etwas umgeschaut, die Wälder sind alle mit teilweise gut zugänglichen Wegen verknüpft, sicher auch damals schon, und man kommt sozusagen aus drei Himmelsrichtungen dort hin. Aber dann würde man nicht an den Häusern vorbei runterfahren/gehen, sondern oberhalb im Wald irgendwo diese abscheuliche Tat begehen. Somit kann der Hinweg eigentlich nur über den Hembecker Weg erfolgt sein. Nach der Tat aber durchaus oberhalb durch die Wälder verschwinden.
Ich würde echt, wie gesagt, mit Ihrer DNA (falls noch vorhanden)versuchen über diese Stammbaumanalyse Verwandte zu finden.

maxpauaa schrieb:Und dann könnte es ja vielleicht auch möglich sein, dass es gar nicht der Vater war, sondern die DNA nur falsch ausgewertet wurde, also durch ihre vermischt?!

Da es sich um DNA aus Sperma handelt, halte ich ein falsch ausgewertet für ausgeschlossen.

Was die Spurensicherung ergibt, ist nicht viel – wirft aber ein Bild auf die Brutalität des Mörders. Die junge Frau, mutmaßlich im Alter von 16 bis 25 Jahren und mit 1,55 Meter Körpergröße von eher kleiner Statur, ist von ihrem Vater vergewaltigt worden. Das ergibt sich aus DNA-Spuren, die bei der Obduktion an der Toten noch gefunden werden. Dass der Geschlechtsverkehr nicht einvernehmlich war, leitet die Polizei daraus ab, dass sich unter den Fingernägeln des Opfers noch Hautfetzen des Vaters finden. „Das ist typisch für ein Abwehrverhalten des Opfers“, erläuterte Kriminalkommissar Ulrich

Quelle

Ich verfolge diesen Fall schon, seitdem er damals bei bei Ungeklärte Morde ausgestrahlt wurde und kann mich noch gut daran erinnern, wie entsetzt der Gerichtsmediziner war. Die DNA des Vaters/Bruders nach Missbrauch und dann noch bei lebendigen Leib verbrannt.
Letztlich muss der Vergewaltiger aber nicht gleich der Mörder sein, auch wenn es sehr nahe liegt.

Traurig, dass es bis heute keinen einzigen Hinweis gibt.

sallomaeander schrieb am 10.09.2024:Professionelle Fotografen wiederum werden eher Auftritte, Ansprachen usw. bei Veranstaltungen fotografisch dokumentiert haben - möglich, aber eher unwahrscheinlich, dass Täterschaft und Opfer zufällig auf eine Aufnahme geraten sind.

Täter und Opfer müssen nicht zwangsläufig auf einer Aufnahme zu sehen sein, aber bei der Suche nach einem schönen Fotomotiv kann der Fotograf eine wichtige Beobachtung gemacht haben.

Da fällt mir der Fall der ermordeten Stephanie Drews aus Weimar ein. Sie verschwand am 24.08.1991 und wurde 2 Tage später unterhalb der Teufelstalbrücke gefunden. Am Verschwindetag gab es Dreharbeiten zum ZDF Sonntagskonzert in Weimar, viele Touristen waren in der Stadt. Nach erneuten Ermittlungen einer neu gegründeten Cold Case Einheit gab es 2017 einen erneuten Aufruf zu Zeugen. Danach meldete sich ein Pärchen, welches damals Fotoaufnahmen im Ilmpark an der Spinxgrotte machte, der Mann hat dabei eine verdächtigte Person gesehen und nun Angaben der Polizei machen können. Der Fall konnte nach über 30 Jahren gelöst werden.

Ab ca. 14:30 min wird gezeigt, wie die Zeugen beim Fotografieren den Täter gesehen haben.

Doku & Reportage - Tätern auf der Spur - Der Mordfall Stephanie D. - Kripo live

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Im Fall der Bergfeldleiche müsste man noch einmal an die Öffentlichkeit und Leute sensibilisieren bzgl. Beobachtungen rings um das Fest. Mein Problem immer, wie schafft man es alle Schichten zu erreichen? Nicht jeder Bürger schaut XY oder liest bei allmystery mit!

HolzaugeSHK schrieb:Mein Problem immer, wie schafft man es alle Schichten zu erreichen?

XY und dann bei sozialen Netzwerken Aufruf teilen. FB, tiktok, insta, damit deckt man viel ab, lokale Zeitungen noch dazu. Dann haben es genug Leute gesehen, die es dann ja auch weitererzählen. Informationen sind heute weitaus schneller unterwegs als früher.

@AFG97

AFG97 schrieb:XY und dann bei sozialen Netzwerken Aufruf teilen. FB, tiktok, insta, damit deckt man viel ab, lokale Zeitungen noch dazu.

Wer könnte sich darum kümmern oder wen kann man beauftragen? Ein sehr gutes Medium wäre die BILD, eine Schlagzeile auf der Titelseite, liegt an jeder Supermarktkasse sichtbar aus!

HolzaugeSHK schrieb:Wer könnte sich darum kümmern oder wen kann man beauftragen

Der beste Auftraggeber wäre hier die Polizei selbst. Vielleicht den zuständige Behörde die Ideen mitteilen.

Flyer beim Bäcker, Poststelle, Supermärkte im Ort auslegen. Dazu in Social Media Aufruf starten. Da sollte es schon Leute geben, die damals bei der Kirmes gefilmt haben. Die meisten werden aber Ü70 sein.

Die Aufnahmen sollte man auf jedenfall auswerten.

AFG97 schrieb:Der beste Auftraggeber wäre hier die Polizei selbst. Vielleicht den zuständige Behörde die Ideen mitteilen.

tommy77blau schrieb:Die Aufnahmen sollte man auf jedenfall auswerten.

@AFG97 / @tommy77blau

SEHR GUTE IDEE! Wohnt von Euch oder ein anderer User von allmystery in der Gegend zwischen Lüdenscheid und Altena? Hat Jemand Kontakte zur Polizei oder arbeitet vielleicht sogar dort?


Es ist vielleicht auch egal ob die Leute/Fotografen von damals schon Ü70 sind, die Kinder oder Enkelkinder könnten doch beim Sonntags-Nachmittagskaffee (vielleicht schon heute) mal nach alte Bildern von Feiern/Festen fragen und das Thema anschneiden. Vielleicht sogar Oma und Opa fit machen für Social Media, damit sie überhaupt auf die Suche aufmerksam werden.

Ich könnte mir da schon noch einige Informationen erhoffen!

Hallo @alle !

Mir gefällt der Denkansatz nach dem Opfer und Täter Mitglieder einer Diebesbande waren und nicht zum Vergnügen auf dem Fest gingen, sondern dort ihre "unehrliche Arbeit" machten. Dieser Denkansatz würde einiges erklären, z.B. warum keiner diese Leute kennt.

Gruß, Gildonus