Bayern81 schrieb:Wie schätzt du die Sichtungen 2 und 3 ein?
Meine Meinung dazu ist, dass es sich um Fehlsichtungen handelt.
Das Auto von Michael Heger wurde schon am 06.01.06 nachts und am 07.01.06 morgens in der Parkbucht von Zeugen gesehen und am 10.01.06 an gleicher Stelle von der Polizei gesichert.
Es war daher meiner Meinung nach so:
MH hat seinen Sohn am Abholtag, also bereits am Freitag, den 06.01.06 getötet und bestattet. Er begab sich anschließend zu der Stelle, an der er sein eigenes Suizid-Biwak aufschlug, wo der erste Suizidversuch allerdings scheiterte. Er wachte wieder auf, überlebte noch einige Zeit, bis der Alkohol in seinem Blut abgebaut war und starb schließlich nach dem Sturz vom Felsen. Er befand sich in dieser Zeit in einem Ausnahmezustand und er fuhr nicht nochmal mit seinem Auto durch die Gegend und er machte auch keine langen Wanderungen ohne Auto zum 12 km entfernten Lidl in Bühl (Fußweg für einen normalen Fußgänger ohne Kleinkind ca. 3 Stunden). Er konnte mMn. am 11.01.06 (sein Auto war da schon sichergestellt) gar nicht gesehen worden sein, da er da bereits tot war. Es sei denn, man nimmt Schattenmänner (oder Frauen) an, die ihn begleiteten und herumfuhren, während sein Auto in der Nähe des Biwaks stand. Nur gibt es auf solche Kontaktpersonen keine Hinweise.
Die Dokus, Medienberichte und Behauptungen des Anwalts gehen zurück auf die Großeltern und deren Wunsch, dass Felix noch leben möge. Dafür nutzt man Anomalien, die zur Narrativbildung taugen. Solche Anomalien wie hier zum Beispiel den späten Leichenfund oder Fehlsichtungen findet man in nahezu jedem Fall. Nun kann man sich auf diese Anomalien konzentrieren, sie anreichern und eine komplizierte Story dahinter vermuten, bei der man die Hauptindizien „wegerklärt“, oder man konzentriert sich auf die Hauptindizien, die hier eine einfache Geschichte nahelegen: Es gibt einen depressiven Menschen, der Bücher zum Suizid las, der schon mal Suizid verüben wollte, der sich in einer beruflichen und privaten Krise befand, der Tabletten, Alkohol und Plastiktüten in den Schwarzwald mitnahm und sich einsam im Wald in die Kälte legte, nachdem er noch einen Abschiedsbrief gekritzelt hatte und der schließlich im Wald tot aufgefunden wurde, ohne dass eine Fremdeinwirkung festzustellen war.