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Peggy Knobloch

98.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

13.11.2020 um 15:37
Zitat von jaskajaska schrieb:Und dann fällt auf, dass er unter 4 Augen oder in einer vertrauteren Umgebung wie der Klinik oder bei einem Arzt sehr viel mehr und früher auspackte als bei der Polizei. Diese war nämlich der große Angstauslöser. Wenn ihm jemand gesagt hat "erzähl nichts der Polizei", so hätte er sich wunderbar daran gehalten.
Ja, da hätte sicher genügt, ihm zu sagen „Erzähl nichts der Polizei, sonst kommst du ins Gefängnis“, um in ihm große Ängste auszulösen. Auf die Idee, dass Anwalt und Psychologin mit der Polizei zusammenarbeiten würden, ist er kaum alleine gekommen, das muss ihm jemand weisgemacht haben, um zu verhindern, dass er sich dem Anwalt und/oder der Psychologin anvertraut. Sonst hätte er dies ja wohl nicht als Begründung dafür angegeben, Anwalt und Psychologin angelogen zu haben.


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Peggy Knobloch

13.11.2020 um 15:52
Zitat von kätzchen4kätzchen4 schrieb:"Die Ermittler konstruierten aufgrund der Spuren, von S. Aussage und eines restaurierten Tonbandes den Tathergang."
Das konnten sie natürlich nicht!
Es ist natürlich sein Job sich im Sinne des Mandanten zu äußern, aber dieses Ermittler-Bashing ist in meinen Augen überzogen. Irgendwas zu konstruieren, damit es passt??? Wenn halt aus dem Aktenbestand hervorgeht, daß nur Manuel S. am Tattag mit Blumenerde zu tun hatte und er im Mai 2001 sin Haus renovierte, was muss mann denn dann konstruieren? Dann ist es doch naheliegend, genau da genauer hinzuschauen insbesondere da er schonmal tatverdächtig war. Das hätte man bei Hinz und Kunz bestimmt auch so gemacht wenn sie denn mit den am Fundort gefundenen Spuren in Verbindung in Zusammenhang gebracht werden hätten können.
Offenbar waren diese Spuren und das Verbringe Geständnis -letzteres jedenfalls in Teilen- ja immerhin so überzeugend, daß die Ermittler und die 3. Strafkammer des Landgerichts Bayreuth davon ausgehen, daß er der Verbringer ist.

Und eine Armada an Einsatzwagen morgens in Marktleuthen, bereitstehende Hundertschaften für Durchsuchungen, weil man irgendwas zusammengeschustert hat? So (gut) konstruiert, daß es später sogar nen Haftbefehl gab?


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Peggy Knobloch

13.11.2020 um 16:07
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb am 08.11.2020:Ich halte von dem Prozess 2014 bzw. der Qualität der damaligen Beweisaufnahme nicht viel.
Die Ansicht kann ich nicht teilen. Es stellt sich doch die Frage, was das Gericht hier noch hätte tun können, was von weiteren Zeugen noch zu erwarten gewesen wäre. Es ist einfach so, dass das Urteil im ersten Prozess im Wesentlichen auf dem Geständnis von UK beruhte. Dieses Geständnis wurde im ersten Prozess als glaubhaft eingestuft. Im zweiten Prozess musste Kröber nach Bekanntwerden der Tathergangshypothese einräumen, dass er nicht mehr ausschließen kann, dass das Geständnis auch erfunden ist. Das macht die Sache für das Gericht problematisch. Im ersten Prozess konnte man sich noch uneingeschränkt auf das Gutachten berufen. Das ist jetzt nicht mehr möglich gewesen. Hinzu kommt, dass es eben zahlreiche zum Teil divergierende Geständnisse gegeben hat. Ein weiterer Belastungszeuge, der V-Mann PH, hatte seine Aussage zumindest hinsichtlich der Täterschaft des UK widerrufen und der vernehmende Richter sagte dazu aus, dass er den Widerruf für glaubhaft halte. Da die Kammer PH nicht mehr selber vernehmen konnte, war sie auch hier auf die Einschätzung des Richterkollegen angewiesen. Das alles machte es abseits eindeutiger Sachbeweise schwierig, dem Geständnis von UK noch die für eine Verurteilung hinreichende Glaubhaftigkeitsqualität zu attestieren. Konkrete Sachbeweise waren nunmal nicht gegeben. Grüne Fasern im Kofferraum des Vaters, die von einer Decke stammen können, weil UK in einer Variante (nicht allen!) eine grüne Decke erwähnte, sind da nicht ausreichend.

Es gilt im deutschen Rechtsstaat nunmal der Grundsatz in dubio pro reo, und insofern finde ich die Entscheidung des Gerichts in jeder Hinsicht nachvollziehbar. Im Übrigen hätte die StA, wenn sie gewollt hätte, auch durchaus darauf bestehen können, die Beweisaufnahme weiterzuverfolgen. Sie hat das nicht getan, weil sie selber wusste, dass die ggf. noch zu präsentierenden Indizien nicht ausreichend sind.

Darüber hinaus und das nur am Rande, ist es für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar, warum im ersten Verfahren UK wegen Mordes verurteilt wurde. Die Schilderung des Geschehens durch UK - wenn man sie als wahr zugrunde legt - gibt das mE nicht her. UK hätte schon damals allenfalls wegen fahrlässiger Tötung oder ggf. noch Totschlag verurteilt werden können. Aber das UK beabsichtigte sie zu ersticken, weil er nicht wollte, dass sie über den sexuellen Missbrauch redet, ergibt sich aus dem Geständnis so wie es mir ekannt ist, gerade nicht. Und damit entfällt das entscheidende Mordmerkmal.
Zitat von jaskajaska schrieb:Wenn ich mal Zeit habe liste ich die ganzen bekannten Geständnisse auf und versuche eine grobe Zeitleiste hinzubekommen.
Ich hatte das für mich auch schon mal in eine grobe Übersicht gepackt. Man könnte diese Aussagen in vier Gruppen einteilen (in chronologischer Reihenfolge):

- Die "Ich hörte Peggy aus ihrer Wohnung um Hilfe schreien"-Aussage war wohl so die erste die UK zu dem Fall tätigte, direkt ggü. der Polizei.
- Die "Peggy war am Tattag bei mir, es gab da noch einen sexuellen Missbrauch, MS war anwesend, MS/UK hat sie erwürgt + MS hat sie verbracht"-Aussagen, die vom V-Mann kolportiert wurden, und zumindest in einer Variante, in der UK sich nicht selbst als Täter bezichtigte, auch einem Pfleger weitergegeben wurden. In diese Aussage wurde der Vatertagsspruch (Brücke Lobenstein) "eingebaut".
- Die "Peggy wurde entführt, lebe noch und befinde sich beim Ullstein-Park"-Aussage, ebenfalls vom V-Mann kolportiert.
- Die "Wollte mich bei Peggy entschuldigen, sie lief weg, fiel hin, schrie, ich erstickte sie mit unzähligen Verbringungsvarianten (MS, NS, Vater wahlweise alleine oder mit UK)"-Aussage (Schlossberg-Aussage). Diese Aussage gibt es auch noch in der Variante des geheimen Mitschnitts, wo dann UK und MS gemeinsam daran beteiligt waren.

Ich habe eine Übersicht mal angehängt. Sie ist nicht vollständig, weil noch weitere Aussagen gegenüber der Polizei (weitere Varianten der Schlossberg-Aussage) fehlen. Und natürlich kennen wir alle die exakten Aussagen nicht, was die Sache unglaublich schwierig macht, selber zu bewerten und nachzuvollziehen. Ich kann jedenfalls schon verstehen, warum ein forensischer Psychologe da zu viele Varianten sieht.


Dateianhang: Aussagen UK zu Peggy.docx (16 KB)


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Peggy Knobloch

13.11.2020 um 17:31
Zitat von kätzchen4kätzchen4 schrieb:der immer wieder erwähnte Mirko Scholz muss eine beachtliche Rolle in seinem Leben gespielt haben. Für ein „nichts miteinander zu tun gehabt“ sehe ich hier keine Bestätigung.
es scheint schon in Vergessenheit geraten zu sein, dass die beiden sogar ein sexuelles Verhältnis miteinander pflegten.. weshalb man solche Aussagen wie „nichts miteinander zu tun gehabt“ von beiden Seiten getrost zu den Lichtenberger Märchen zählen kann..


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Peggy Knobloch

13.11.2020 um 17:48
Ich habe jetzt mal versucht, die bekannten Zeiten von M. S. mit denen des U. K. abzugleichen, ich komme da auf keinen grünen Zweig…


[ tr][/tr]
12.30 Er bestätigte aber eine Aussage aus dem Polizei-Protokoll – "Wenn‘s so drin steht, wird‘s schon so gewesen sein" – wonach er zwischen 12.30 und kurz nach 13 Uhr Ulvi K. am Marktplatz habe laufen sehen. "Er hat mich, wie immer, blöd angegrinst." Quelle
12.45Manuel S. ist bei der älteren Dame oben am Marktplatz SpoilerEtwa gegen 12.45 Uhr muss er mit einer älteren Lichtenbergerin, die am Marktplatz wohnte, über den Kauf landwirtschaftlicher Flächen gesprochen haben. Er selbst gab an, danach ins Haus seiner Eltern gegangen zu sein, um dort Blumen mit seiner Mutter umzutopfen und später mit Verwandten Geburtstag zu feiern. Auch will er Ulvi K. gesehen haben, der sich gegen 13 Uhr in der Ortsmitte aufhielt. Quelle (Archiv-Version vom 26.10.2020)
12.55Elke S. sieht Ulvi auf der Bank am Marteauplatz sitzen Quelle
Gegen 13.00Manuel S. sieht Ulvi K. den den Schlossberg hinuntergehenSpoiler Manuel S. wiederum hatte als Zeuge angegeben, er habe Ulvi K., der an einer geistigen Behinderung leidet, am Tag von Peggys Verschwinden gegen 13 Uhr gesehen, wie er den Schlossberg in Lichtenberg hinunterging. [/spoiler Quelle]Quelle (Archiv-Version vom 02.09.2019)
13 Uhr (kurz nach) (siehe bei 12.30) Quelle
13.10Elke S. sieht Ulvi auf der Bank am Marteauplatz sitzen Quelle
13.14 Uhrzeit der Sichtung am Marteauplatz bevor der Fahrtenschreiber nochmals ausgewertet wurdeSpoiler Wenigstens war es möglich, den Tacho eines Schulbusses zu zerlegen. Somit steht fest, daß die von der Schule nach Hause gehende Peggy um 13.14 Uhr noch lebend gesehen wurde Spoiler Quelle
13.15Ulvi verlässt die Schlossklause zwischen 13.15 und 13.30 Uhr Quelle[/ur]
13.15Manuel S. ist (noch) bei der älteren Dame oben am Marktplatz
Spoiler Er will zum Zeitpunkt ihres Verschwindens, etwa kurz nach 13.15 Uhr, bei einer älteren Lichtenbergerin gewesen sein. Die aber erinnerte sich nicht, deren Sohn hielt das für nicht möglich.
Quelle (Archiv-Version vom 01.04.2019)
13.24Gesicherte letzte Sichtung von Peggy am Marteauplatz Quelle (Archiv-Version vom 25.11.2018)
13.30 Ulvi verlässt die Schlossklause zwischen 13.15 und 13.30 UhrQuelle[/ur]


Manuel S. will gesehen haben wie U. K. gegen 13.00 Uhr den Schlossberg hinunterging. Er selbst war wohl von mind. 12.45 bis (kurz nach) 13.15 Uhr bei der älteren Dame am oberen Marktplatz. Ulvi K. soll laut seinem Alibi die Schlossklause aber erst zwischen 13.15 und 13.30 Uhr verlassen haben. Zeugen dafür gibt es außer seiner Familie nicht, und selbst da bleiben Fragen:
Zitat von jaskajaska schrieb am 05.04.2014:"So um eins rum" sei dann auch Ulvi K. in der "Schlossklause" eingetroffen. In der dortigen Küche habe man zu Mittag gegessen; es gab aufgewärmten Hasenbraten vom Tag zuvor. Viel Zeit zum Essen habe man sich wegen der Arbeit nicht gelassen: "Ich hab‘ schon angetrieben", sagt Elsa K., "15 Minuten, sowas," habe der gemeinsame Mittagstisch gedauert. "Ungefähr so gegen halb zwei" sei Ulvi K. dann gegangen, weil er mit einem Bekannten ausgemacht hatte, er werde ihm an diesem Nachmittag beim Holzaufschlichten helfen. Somit hätte der geistig behinderte Gaststättenhelfer ein Alibi, denn er hätte unmöglich um 13.14 Uhr Peggy Knobloch auf dem Heimweg von der Schule abfangen, um die halbe Burgmauer herum verfolgen und schließlich ermorden können. Doch auf Nachfrage des Gerichts räumt Elsa K. ein, ihre Zeitangaben seien nur "so auf zehn, fünfzehn Minuten" genau. Außerdem habe die Kripo festgestellt, dass die Uhr in der Gaststättenküche einige Minuten vor gehe. "Oder nach?", überlegt Elsa K., "das weiß ich jetzt nicht mehr genau."
Zitat von jaskajaska schrieb am 05.04.2014:„Um wie viel Uhr ist er weggegangen?” „Meiner Meinung nach so um halb zwei rum.” Der Staatsanwalt konfrontiert Frau K. mit verschiedenen Vernehmungsprotokollen, in denen ihre Zeitangaben zwischen 13.20 Uhr und 13.40 Uhr schwanken. „Ich hab immer gesagt, so um den Dreh rum”, antwortet sie. Es kommt hinzu, dass nach Angaben von Frau K. die Küchenuhr in der Gaststätte, nach der sie sich gerichtet habe, eine Viertelstunde vorgegangen sei. Oder vielleicht nachgegangen? Sie weiß es nicht genau.
Bei ihrer Vernehmung Mitte Januar hatte die 66-jährige Elsa K. ihrem Sohn ein Alibi verschafft. Damals musste die Vernehmung jedoch aus Zeitgründen abgebrochen werden. Nun will sie sich nicht mehr äußern, wie auch der Vater und die Halbschwester.
Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/prozess-im-mordfall-peggy-familie-des-angeklagten-schweigt-a-284656.html
Die Halbschwester sollte bezeugen, dass die ganze Familie zur mutmaßlichen Tatzeit zu Mittag gegessen hatte. Die Ermittler zweifelten allerdings bereits im Vorfeld des Prozesses an dieser Aussage. Bei einem abgehörten Telefongespräch hatte sie geäußert, sie könne sich gar nicht mehr an den fraglichen Maitag erinnern. Die Mutter sagte vor dem Landgericht Hof, sie wolle nun keine Angaben mehr zu dem Fall machen. Bei ihrer Vernehmung Mitte Januar, die wegen Zeitmangels abgebrochen wurde, hatte die 66-Jährige noch ihrem heute 26 Jahre alten Sohn ein Alibi für den Tatzeitpunkt verschafft.
Quelle: https://www.welt.de/print-welt/article290586/Peggy-Prozess-Familie-des-Angeklagten-verweigert-Aussage.html

Ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster zu lehnen, kann wenn die Uhr eben 10-15 Minuten vor oder nachging und die Zeit „um den Dreh rum“ angegeben wurde der U. K. durchaus auch um 13.00-13.15 losgelaufen sein und von Manuel S. um 13.00 oder „um den Dreh rum“ am Schlossberg gesehen worden sein. Das U. K. da unterwegs war steht ja ohnehin außer Frage weil er musste ja Klinkert das Essen bringen und zum Holzschichten.
Manuel S’s Alibi erscheint mir nicht völlig erlogen, denn auf gut Glück jemanden zu benennen der zu der Zeit evtl. gar nicht daheim war (Arzt, Restaurant,…) wäre als Tatverdächtiger zu riskant. Die Frau konnte sich `nur nicht‘ erinnern.
M. S. will laut der damals gemachten Angaben zum Zeitpunkt ihres Verschwindens, kurz nach 13.15 Uhr noch der Frau gewesen sein. Interessan fände ich hier den zeitlichen Aspekt unter Berücksichtigung der damaligen Auswertung zur Tachoscheibe, also die 10 Minuten früher. Versteht ihr? Wäre er bis 13.30 dort gewesen wenn er geahnt hätte das die letzte Sichtung auf 13.24 Uhr korrigiert wird?


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Peggy Knobloch

13.11.2020 um 19:21
Zitat von margarethamargaretha schrieb:S. will laut der damals gemachten Angaben zum Zeitpunkt ihres Verschwindens, kurz nach 13.15 Uhr noch der Frau gewesen sein. Interessan fände ich hier den zeitlichen Aspekt unter Berücksichtigung der damaligen Auswertung zur Tachoscheibe, also die 10 Minuten früher. Versteht ihr? Wäre er bis 13.30 dort gewesen wenn er geahnt hätte das die letzte Sichtung auf 13.24 Uhr korrigiert wird?
Die Frage ist, ob zu dem Zeitpunkt, als er sagte, er sei bis etwa kurz nach 13:15 Uhr bei der Dame gewesen, ihm bekannt war, dass damals die letzte Sichtung von Peggy für ca. 13:14 Uhr angenommen worden war. Wenn er unbedingt ein Alibi gebraucht und gleichzeitig gewusst hätte, dass die letzte Sichtung von Peggy um 13:24 Uhr war, hätte er wohl gesagt, er sei bis gegen 13:30 Uhr bei der Dame gewesen.

Die Fragen sind: Brauchte er ein Alibi? Rechnete er also damit, dass er unter Verdacht geraten würde? Wenn er mit Peggys Tod etwas zu tun hat und dann zur Tatzeit nicht bei der Dame gewesen sein kann, warum benennt er diese trotzdem als Zeugin für seine Anwesenheit? Er musste doch wissen, dass sie sagen würde, er sei nicht dort gewesen. Kurzum: warum erfindet er ein Alibi, von dem er von vornherein weiß, dass es sofort platzen muss? Oder geht zeitlich alles: Anwesenheit bei der Dame bis gegen 13:15 Uhr oder etwas früher, danach Sichtung von UK und eigene Verwicklung in den Tod von Peggy?

Unstrittig ist jedenfalls, dass alle handelnden Personen, also Peggy, UK, MS, an diesem Mittag auf einem ganz kleinen begrenzten und überschaubaren Areal unterwegs waren. Dass keiner vom anderen auch nur das kleinste bisschen gesehen oder bemerkt haben sollte, ist nicht anzunehmen. Lichtenberg werktags zur Mittagszeit ist halt nicht der Ku´Damm oder die Oxford Street.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 01:07
Hänge noch zurück,entschuldigt das ich dazwischen grätsche. Muss es gleich loswerden.

Das mit dem Blut am Overall von UK ist wie die Sache mit der zurückgezogenen Aussage des Peter H.

Fakt ist, dass Peggy laut UK geblutet hat und sich an seinem Overall ein Fleck befand. Der Overall wurde mehrmals gewaschen, deswegen war nichts mehr nachweisbar. Das heißt: auch wenn es mal Blut war... Und wenn es von Peggy stammte, man konnte nichts mehr nachweisen. Außer optisch einen Fleck zu erkennen, der Blut ähnelt.

Das heißt nicht, dass es kein Blut war.

Und Peter H... Wenn die BI ihm bespielsweise so wie halb Deutschland erklärt hat, dass UK es nicht war und angeblich so gern Geschichten erfindet... Vielleicht hat er aus Mitleid seine Aussage zurück gezogen. Er hatte eh was gegen die Gesetzeshüter und wenn ihm erklärt wurde, dass der liebe Ulvi alles eingeredet bekam, dann dachte Peterle vielleicht... Zurückziehen und es denen da oben mal zeigen.

Ich denke der hat damals die Wahrheit gesagt.

Und UK fantasiert nicht und erfindet wie ein Kind! Er lügt schlicht und einfach!


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 08:41
Ich bin da ganz einfach gestrickt - der Fall Ulvi K. wäre eigentlich ausermittelt, gäbe es da nicht einen neuen Zeugen - Manuel S.

Manuel S. wurde von seinem ehemaligen Peiniger Ulvi K. an einem Bushäuschen überraschend angehalten - der präsentierte ihm hilflos ein lebloses Kind, welches Manuel nicht kannte. Nach vergeblichen Versuchen der Beatmung des Kindes, erpresste Ulvi K Manuel S. >> Die Leiche muss weg und wenn du mir nicht hilfst, dann sage ich allen dass wir ein sexuelles Verhältnis miteinander hatten<< Da überlegte Manuel nicht lange, öffnete den Kofferraum seines goldfarbenen Audi, darin hatte er neben einer Kompostierplane vom Pflanzen umtopfen am Vormittag/Mittag/Nachmittag - vielleicht vom Tag vorher - noch eine rote Decke zu liegen. Darin wickelte er das leblose Kind und legte es in den Kofferraum und fuhr in Richtung Rodacherbrunn davon, wo er dann das leblose Kind aus der Decke wickelte, versuchte ein Grab zu schaufeln, was aber nicht vollständig gelang.. damit der helle Kinderkörper in der Fichtenschonung nicht erkannt werden konnte, deckte er diesen mit der Kompostierfolie - schwarz nach oben - ab und schmiss noch ein paar Zweige drauf.

Neben dem Ranzen und der Jacke hatte Manuel noch die Schuhe des Kindes im Kofferraum - also noch mal zurück in den Wald und wenigstens die Schuhe da abstellen - kommt Zeit kommt Rat - für Ranzen und Jacke war keine Zeit mehr, beides würde er ein paar Tage später bei sich Zuhause verbrennen - seine Geburtstagsgäste warteten schon und Mutti hatte zwischendurch noch Kerzen für die Geburtstagstorte besorgt damit es eine perfekte Party wird..

Noch am selben Abend wird in Lichtenberg ein Kind vermisst und schon am nächsten Morgen hängt überall ein Suchplakat mit dem Bild des vermissten Kindes aus - Ähnlichkeit mit dem leblosen Kind vom Vortag, welches er noch versucht hatte zu beatmen, schien nicht vorhanden, also beteiligt er sich an der Suche nach der Vermissten.. auch sein Haus wurde durchsucht - ohne dass die Hunde anschlugen. Gut dass er Ranzen und Jacke schon verbrannt hatte..

Am Vatertag verliert Manuel S. dann die Nerven, besäuft sich und prahlt er habe die vermisste Peggy verbuddelt. Ermittlungen folgen, sein Audi wird (akribisch) untersucht - zu finden ist nichts - außer ein Kartoffelsack und zwei Messer.. - in seinen Vernehmungen als Beschuldigter fällt ihm noch ein, dass der Ulvi K. ihn ja noch irgendwann Mitte der 90er missbraucht hatte.. - ja und das war es eigentlich. Fall erledigt.. das Kind bleibt 15 Jahre verschwunden. Seine Tat, die Verbringung ist mittlerweile verjährt - weshalb man die Geschichte so erzählen kann wie sie gewesen ist - warum sie kaum jemand glaubt, soll nicht mehr geklärt werden - dafür sorgt Ra Jörg Meringer der Mann ohne Aktenkenntnis..

Die Ermittlungen werden eingestellt..


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 10:41
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Ich kann jedenfalls schon verstehen, warum ein forensischer Psychologe da zu viele Varianten sieht.
Entschuldigung... aber um diese Schlussfolgerung zu erlangen, Ulvi habe zu viele Varianten erzählt, bedarf es doch keines psychologischen Studiums. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ein forensischer Psychologe die Ursache für UK`s Vielfältigkeit seiner Aussagen aus der Gesamtschau der fast 20 Jahre andauernden Ermittlungsarbeit erkennt, sofern dem Psychologen alle dazu erforderlichen Akten vorgelegen hatten.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 10:46
@FadingScreams
Genauso könnte es gewesen sein. Nur würde ich vermuten, dass Manuel S. Jacke und Ranzen erst später von Ulvi K. bekommen hat, weil der die erst vergessen hatten und die trotzdem natürlich weg mussten. Hätte Manuel S. sie, wie die Schuhe, noch im Kofferraum gehabt, hätte er sie ja gleichzeitig mit ihnen im Wald verstecken können. Die Zeit hätte er mit Sicherheit noch gehabt bzw. für die paar Minuten hätte er eine glaubhafte Ausrede erfinden können. Als er aber wieder zu Hause war und Jacke und Ranzen bekam, hatte er keine Gelegenheit mehr, die auch in den Wald zu bringen, und verbrannte sie.
Wobei ich bei dem Verbrennen skeptisch bin, weil das doch jemandem eher hätte auffallen können, als wenn er nochmal mit dem Auto weggefahren wäre.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 10:52
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:dass Manuel S. Jacke und Ranzen erst später von Ulvi K. bekommen hat
aber wo können Ranzen und Jacke bis dahin gewesen sein? Zum Holzhacken - gesetzt dem Fall die Geschichte spielt ab 13:24 Uhr - hat er die Sachen wohl nicht mitgenommen. Verblieben die im Bushäuschen?

und warum sollte Manuel die Sachen später noch annehmen - welchen Grund soll es dafür für ihn gegeben haben?


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 10:58
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:und warum sollte Manuel die Sachen später noch annehmen - welchen Grund soll es dafür für ihn gegeben haben?
Vielleicht hätten sie bei MS (in einer geschlossenen Räumlichkeit) auch einfach verbleiben können?

Der Ranzen wurde nicht mitverbracht. Da passte, zusätzlich zu den Schulsachen, die Jacke noch hinein. Die Schuhe bestimmt nicht mehr.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 11:07
Zitat von kätzchen4kätzchen4 schrieb:Entschuldigung... aber um diese Schlussfolgerung zu erlangen, Ulvi habe zu viele Varianten erzählt, bedarf es doch keines psychologischen Studiums. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ein forensischer Psychologe die Ursache für UK`s Vielfältigkeit seiner Aussagen aus der Gesamtschau der fast 20 Jahre andauernden Ermittlungsarbeit erkennt, sofern dem Psychologen alle dazu erforderlichen Akten vorgelegen hatten.
Dieser Psychologe hat halt, wahrscheinlich mit vielen Fachworten und in Fachsprache, bestätigt, was die Ermittler ohnehin sicherlich ahnten und für sich schon in einem klaren Satz zusammengefasst hatten: Dass Ulvi K. in einem eventuellen Prozess gegen Manuel S. kaum ein tauglicher Zeuge wäre. Das Statement des Psychologen fand ja auch breiten Eingang in die Pressemitteilung der StA über die Einstellung der Ermittlungen.

Ich habe den Eindruck, ein wenig war das auch an die Adresse von Peggys Mutter bzw. deren Anwältin gerichtet. Vielleicht hat man seitens der StA schon zu diesem Zeitpunkt daran gedacht, dass dort über ein Klageerzwingungsverfahren (also eine von der Generalstaatsanwaltschaft oder vom Oberlandesgericht angeordnete Anklage gegen Manuel S.) nachgedacht werden könnte. Die Anwältin hat kurze Zeit später ja auch öffentlich geäußert, dass man so etwas prüfen werde.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 11:19
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:aber wo können Ranzen und Jacke bis dahin gewesen sein? Zum Holzhacken - gesetzt dem Fall die Geschichte spielt ab 13:24 Uhr - hat er die Sachen wohl nicht mitgenommen. Verblieben die im Bushäuschen?
Darüber gibt es doch ein Geständnis, wo der Schulranzen war:
Zitat von jaskajaska schrieb am 23.05.2015:Das mit dem Heizungskeller entstammt offensichtlich einem der Video-Geständnisse, 28 Tage nach dem ersten Geständnis:

Frankenpost, 23. Oktober 2003
nicht online verfügbar, Printausgabe

...
Ulvi K.s Video-Geständnis, aufgenommen am 30. Juli 2002, zeigt dann, wie der Angeklagte Peggy unter den Achseln fasste und zur Burgmauer schleifte, wie er sie und ihren pink-gelben Schulranzen mit Ästen zudeckte. "Dann bin ich vor zur Treppe und hab' erstmal eine geraucht", sagt der Ulvi K. im Video schwer schnaufend. Auch beim langsamen Laufen ist er außer Atem gekommen, hinter Peggy her will er an jenem 7. Mai 2001 die ganze Zeit gerannt sein. "Ich hab' mich sehr angestrengt. Da hab' ich Seitenstechen gekriegt."


Oben in der "Schlossklause" findet Ulvi K. - so ist dem Video weiter zu entnehmen - seinen Vater schlafend auf der Eckbank in der Gaststube. "Vati, komm' mit! Ich hab' die Peggy umgebracht." Mit diesen Worten will er Erdal K. geweckt haben. Gemeinsam wickeln die beiden - dem Geständnis zufolge - die Leiche des Mädchens in eine grüne Decke, tragen sie hinauf zum Auto und legen sie in den Kofferraum.

Erdal K. fährt mit seinem anthrazitfarbenen Opel-Astra-Kombi weg, nachdem er seinen Sohn zum vereinbarten Holzaufschlichten bei einem Bekannten geschickt hat. Wie Ulvi K. im Video weiter schildert, will er nie erfahren haben, wohin sein Vater die Leiche gebracht hat. Der Schulranzen und die mit Blut verschmierte grüne Decke werden drei Tage lang im Keller der Familie K. in einem Karton hinter einer alten Heizung versteckt, dann lassen Ulvi und Erdal K. die Gegenstände im Restmüllcontainer auf dem Nailaer Wertstoffhof verschwinden. Danach wird über die ganze Sache in der Familie kein Wort mehr gesprochen.
...



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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 11:41
@emz
fragt sich dann nur warum man den mit Blut beschmierten Overall nicht mit hat verschwinden lassen - und wie der Renovierungsmüll an den Ablageort gelangen konnte - ganz zu schweigen die Pollen von Torf die Peggy noch ein - aber nicht mehr ausgeatmet hat..

was nutzen die ganzen Geständnisse eines Ulvi Kulacs wenn man nicht mal Ansatzweise daraus ein stimmiges Bild bekommen kann..

Das letzte entscheidende Puzzleteil verschweigt nur einer - nämlich Manuel S.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 11:55
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:Das letzte entscheidende Puzzleteil verschweigt nur einer - nämlich Manuel S.
Was erwartest du eigentlich? Dass regelmäßig jeder, der Dreck am Stecken hat, sich selbst bei der Polizei anzeigt? Und jeder, der eine Ordnungswidrigkeit, ein Vergehen oder ein Verbrechen begangen hat und hinterher nicht schleunigst zur Polizei läuft, eine verdammenswerte Ausnahme ist?

Aber so ist es nicht, und nicht umsonst hat der Gesetzgeber geregelt, dass wegen Strafvereitelung NICHT extra bestraft wird, wer sich selbst vor Strafverfolgung wegen einer anderen vorher von ihm begangenen Tat retten will. Moralisch mag man das kritisieren, aber da sollte man sich auch mal an die eigene Nase fassen uns sich fragen, wie oft man sich selbst angezeigt hat, wenn man bei Rot über die Ampel gegangen ist oder im Parkverbot gehalten hat.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 12:09
Zitat von AndanteAndante schrieb:Was erwartest du eigentlich? Dass regelmäßig jeder, der Dreck am Stecken hat, sich selbst bei der Polizei anzeigt?
hätte er keine Märchen erzählt - dann hätte er auch nichts widerrufen müssen


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 12:09
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:fragt sich dann nur warum man den mit Blut beschmierten Overall nicht mit hat verschwinden lassen
Gibt es da irgendeine Quelle, die das mit den Blutanhaftungen bestätigt und auch noch mit dem Fall in Verbindung bringt? Nein, gibt es nicht.
Und so fragt man sich, warum du derartige unbewiesene Behauptungen in den Raum stellst.

Und wenn du mal auf das Datum dieses Artikels schaust, da war Peggy noch nicht gefunden worden und somit gab es keine Analyse von Renovierungsmüll und Pollen. Also wie soll man dazu dort etwas finden.


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 12:13
dann poste du doch aktuelle Quellen
Zitat von emzemz schrieb:Darüber gibt es doch ein Geständnis, wo der Schulranzen war:
was willst du mit einem Geständnis, welches durch ein aktuelles (Teil) Geständnis widerlegt wird?


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Peggy Knobloch

14.11.2020 um 12:22
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:hätte er keine Märchen erzählt - dann hätte er auch nichts widerrufen müssen
Was ist das denn für ein merkwürdiges Rechtsverständnis. Als Beschuldigter darf er erzählen was er will und widerrufen, wenn er lustig ist. Wie's rechtlich ausschaut steht auf einem anderen Blatt.
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:was willst du mit einem Geständnis, welches durch ein aktuelles (Teil) Geständnis widerlegt wird?
Was hast du denn für Vorstellungen? Meinst du, die Ermittler orientieren sich an dem, was ihnen zuletzt gesagt wurde und betrachten dann alles Vorherige, was ihnen von wem auch immer gestanden wurde, als widerlegt?


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