musikengel schrieb:das sieht doch alles sehr nach persönlicher Wut auf Tristan aus. (nur mein Eindruck).
und dann die nächste Frage, worauf war der Täter wütend ? was hat ihn so wütend gemacht ?
hätte Tristan etwas besorgen sollen , mitbringen sollen und hatte es nicht gemacht ?
Diese Hinterfragungen sind auch meiner Meinung nach weiterhin enorm von Bedeutung. Hatte ich vor kurzem noch die aus meiner Sicht wahrscheinlichste Hypothese aufgestellt, dass der Täter „möglichst sauber und allen voran ohne hinterlassen von Blutspuren “ bzw. „so leise wie möglich“ vorgehen wollte, kommen darüber hinaus natürlich noch weitere Möglichkeiten für die Schläge/Tritte bzw. das Würgen in Frage.
Wie du auch sagst, schon möglich, dass Tristan etwas „besorgen bzw. mitbringen sollte“, dies jedoch nicht konnte bzw. einfach nicht gemacht hat. In einem derartigen Szenario müsste Tristan den Täter auch nicht unbedingt gekannt haben. Vllt. wurde er lediglich in den Tunnel vorgeschickt, um Interessen bzw. Ziele anderer zu vertreten (wo z.B die zwei ausländisch aussehenden Unbekannten eine Rolle gespielt haben könnten).
Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht ebenfalls möglich, dass Tristan dem Täter eine Abfuhr gegeben hat, nachdem dieser evtl. mehr als nur „reden“ wollte. Sofern dadurch dessen Gefühle immens verletzt wurden, könnte ich mir (im Falle narzisstischer Verhaltensweisen bzw. einer dissozialen Persönlichkeitsstörung) eine derartige Wut schon vorstellen. Wer weiß, ob aus dem Vorhaben der Liebe, bei unerwarteter Abweisung plötzlich temporär immenser Hass seitens des Täters entstanden ist? Vielleicht deswegen die unkontrollierten Schläge und das Würgen? Und evtl. auch deshalb die nach Undoing aussehenden Komponenten nach der Tat? In einem derartigen Szenario würde ich jedoch voraussetzen, dass Tristan und der Täter sich zumindest schon etwas besser kannten. Und das alles würde auch in der Hinsicht passen, dass hier augenscheinlich ein absolut widerlicher Psychopath am Werk war.
Stellt sich dann jedoch bei diesem Szenario die Frage, warum dann zusätzlich die Stich- und allen voran die Schnittverletzungen herbeigeführt wurden? Ging er womöglich mit der Wut weiter, als er eigentlich wollte und hat nach dem plötzlichen Tod des Jungen den Entschluss gefasst, schon bereits länger vorliegende Fantasien zu verwirklichen?
InspectorGa schrieb:Trotzdem ist die andere Version auch von der Tonqualität völlig anders. Es ist nicht nur der Schnitt. die gesamte Aufzeichnung ist total verzerrt. Das ist äußerst ungewöhnlich. Auf der Aktenzeichen-Version hört sich der Anrufer deutlich älter, ggf. betrunken an. Bei der "Originalversion" dagegen überhaupt nicht. Ich find es erstaunlich wie gelassen der Mann redet und einen vermeintlichen Mord zugibt.
Guter Punkt, wobei ich persönlich eher denke, dass die Kripo weitere Fehlinterpretationen hinsichtlich der Zuordnung der Stimme vermeiden wollte, was wohl im Vorfeld bzw. vor der Aktenzeichen XY Sendung (2008?) häufiger der Fall gewesen sein könnte. Ein Zusammenschnitt des Bekenneranrufs wurde immerhin bereits 10 Jahre vorher, am 16.09.1998, seitens der Kripo veröffentlicht (FR 16.9.1998). Auch wenn ich das damals nicht gehört habe, gehe ich davon aus, dass das noch der Originalton war. Erst in der Aktenzeichen XY Sendung gab es dann wohl die Änderung der Tonqualität, da man ggf. einen anderen Fokus mit der Veröffentlichung hatte, wie z.B. die Verortung des Anrufers aufgrund des Akzents oder Sonstiges.