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Mordfall Tristan

24.431 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

07.03.2021 um 20:23
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Das Verfahren dürfte 2002 auch noch nicht digital gewesen sein, so dass durchaus ein Fehler wie im Fall Bohnacker nicht ausgeschlossen werden kann.
Hier ist schon mal der Knackpunkt. Die Tat geschah 1998, die Fingerabbdrücke wurden erst 4 Jahre später genommen. Wertvolle Zeit verstrichen. Die Polizei gab und gibt sich Mühe, aber menschliches Versagen war auch hier drin.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand während der Tat an dem Mörder vorbeigelaufen ist. Ob auch noch andere Personen wie die Kinder abgehauen sind, ist offen. Der Weg ist eng, es fällt ja schon auf, wenn da so ein Mann und ein ungewöhnliche Dinge machen.

Der Tunnel ist sehr gruselig, mitten in einer belebten Gegend, aber dennoch ist man dort (kurze Zeit) alleine.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Erschreckend finde ich, dass eine Zeitung berichtete, dass bei der Fingerabdruckabgabe Pendler und vor allem viele Mitarbeiter der Höchst AG nicht erfasst worden sind.
Ich glaube, dass die es irgendwann aufgegeben haben, nachdem sich etwa 54 Personen geweigert haben. Solange es keinen dringenden Tatverdacht gegen einen gibt, kann auch niemand zur Fingerabdruckgabe gezwungen werden. Würde hier wenigstens intern ein Phantombild vorliegen, hätte man sich die 54 Personen mal angeschaut, wenn einer verdächtig ist, wird er festgenommen. Bei Mord ist das durchaus leichter möglich. Es gibt sogar reine Indizienprozesse ohne handfeste Beweise (siehe Doppelmord Babenhausen). Auch der Fall ist aus derselben Umgebung. Ich finde das recht bemerkenswert wie viele Mordfälle dort passiert sind. Mir sind die Leute eigentlich eher positiv aufgefallen, da ich dort in der Nähe studiert hatte.

Auf einer anderen Seite schrieb einer, dass der Mörder von Bohnacker, Rick Jacoby (ob die Schreibweise stimmt, weiß ich nicht), das Grab von Tristan geschändet haben soll. Wie er drauf kommt, habe ich nicht rausgefunden. Es ist auch die einzig mir bekannte Quelle, wo auch der Nachname steht, sonst ist er überall gekürzt. Er schied aber als Mörder im Fall Tristan aus. Anscheinend ist der Fingerabdruck noch gut genug, um Personen definitiv ausschließen zu können. Nach meiner Meinung spricht einiges dafür, dass es der Täter war, der das Grab geschändet hat. Der Zeuge, der den Zopfmann 2 Jahre nach der Tat an dem Tatort gesehen hat, hat höchstwahrscheinlich nicht unmittelbar danach der Polizei was gesagt. Spätestens hier hätte man sich auf diese Person stark konzentrieren müssen. Mit Zivilfahndern hätte man den Täter mit Sicherheit in den ersten beiden Jahren erwischen können, jedenfalls wäre er deutlich wahrscheinlicher als heute.

Dass der Zopfmann aber nach 2-3 Jahren von der Bildfläche verschwunden ist, wundert mich sehr. Irgendwie scheint er seine pädophilen Neigungen auch nicht mehr auffällig offen zu zeigen. Möglicherweise ist er aber ins Ausland untergetaucht.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Die Tötungshandlung sollte zunächst ein Schreien verhindern, so der Rechtsmediziner in einem Video zu dem Fall, welches man auf YouTube findet.
Vielmehr sollte der schnelle Tod eintreten wegen den grausamen Fleischentnahmen. Klar, damit wird auch das Schreien verhindert.


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07.03.2021 um 20:32
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb:Vielmehr sollte der schnelle Tod eintreten wegen den grausamen Fleischentnahmen. Klar, damit wird auch das Schreien verhindert.
Dem Fallanalytiker Horn nach könnte der Täter zunächst verunsichert gewesen sein, da er die Stimmen des Bahnhofs noch hören konnte.
Daher soll er Tristan weiter in den Tunnel gezogen haben.


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07.03.2021 um 20:33
Bei Rick J. stellte man einen Zusammenhang ja auch wieder nur wegen des Phantombildes her. Er war es aber definitiv nicht.


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08.03.2021 um 03:22
Zitat von Banshee202Banshee202 schrieb:Auch die immer wiederkehrende Aussage, daß der Weg durch den Tunnel eine Abkürzung gewesen sein soll, stimmt eigentlich nur, wenn man von der Parkanlage, die den Liederbach nördlich des Bahnhofs säumt, zum Südeingang gelangen will.
Ja genau. Ich frag mich immer, wer das mit der Abkürzung in die Welt gesetzt hat.


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08.03.2021 um 09:30
Zitat von IvaIva schrieb:Ja genau. Ich frag mich immer, wer das mit der Abkürzung in die Welt gesetzt hat.
Auch wenn das eine Abkürzung ist, würde ich niemals durch den Tunnel laufen lieber laufe ich 5 minuten länger als das ein verrückter kommt und mich umbringt...


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08.03.2021 um 11:37
Zitat von Banshee202Banshee202 schrieb:Auch die immer wiederkehrende Aussage, daß der Weg durch den Tunnel eine Abkürzung gewesen sein soll, stimmt eigentlich nur, wenn man von der Parkanlage, die den Liederbach nördlich des Bahnhofs säumt, zum Südeingang gelangen will.

Tristan wäre von der Bank in der Bruno-Asch-Anlage, zu seiner Wohnadresse in der Liederbacher Str., schneller und einfacher gelangt, wenn er einfach durch die Bahnhofshalle gelaufen wäre. Dann wäre er am Nordeingang des Bahnhofs herausgekommen, und hätte durch ein paar wenige, kurze Straßen die Parkanlage nördlich des Liederbachs erreicht.
Das wäre der bequemere, oberirdische Weg nach Hause gewesen, und in jedem Fall hätte er dann später noch links abbiegen müssen, um doch in die Liederbacher Str. zu kommen.
Interessant und zumindest aus meiner Sicht sehr schlüssig. Vor diesem Hintergrund kann ich es mir noch weniger vorstellen, dass Tristan den Tunnel alleine bzw. ohne Begleitung als „Abkürzung“ in Richtung Heimat genutzt hat. Dafür wäre der Weg durch den Bahnhof um einiges angenehmer und wenn ich es richtig verstehe, dann auch nochmal etwas kürzer (vor allem ausgehend von der Bruno-Asch-Anlage). Zudem hat Tristan nachweislich auch des Öfteren den Bus genommen und war nicht ausschließlich nur zu Fuß unterwegs.

Sollte also der Tunnel als Abkürzung für den Heimweg wegfallen (was sich abermals leider nicht zu 100% belegen lässt), stellt sich die Frage, warum Tristan ohne eine bestimmte Abmachung alleine bzw. ohne gleichaltrige Freunde in den Tunnel ist? Eigentlich bleibt dann nur noch das sogenannte „Zigarettenversteck“ am Tunnel übrig, was ebenfalls zu hinterfragen wäre (da man Zigaretten gewöhnlich bei sich führt, um in passenden Situationen auf diese zurückgreifen zu können).

Oder gab es eventuell doch ein vereinbartes Treffen mit einer uns unbekannten Person, womit wir wieder bei einer Tristan gegenüber bekannten Person wären? Hatte Tristan evtl. eine Verabredung am bzw. im Tunnel mit einer ihm gegenüber bekannten Person? Und falls ja, warum wissen die besten Freunde nichts über diesen?

Oder wurde er womöglich von einer ihm gegenüber bekannten (alltäglich in Kontakt stehenden) Person in den Tunnel geschickt, um etwas mit einer ihm gegenüber Unbekannten (oder vllt. auch bekannten) Person zu klären? Immer wieder die gleichen Fragen, ohne auch nur einen Schritt weiterzukommen. Immens schwer festzumachen, aus welchen Gründen Tristan noch in Richtung des Tunnels gegangen sein könnte...


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Mordfall Tristan

08.03.2021 um 11:45
Zitat von IvaIva schrieb:Ja genau. Ich frag mich immer, wer das mit der Abkürzung in die Welt gesetzt hat.
Das mit der Abkürzung ist ja eine Info, die hier im Themen Wiki (mit Qiuelle) zu finden ist. Zum Thema Tatort bzw Tunnel steht da:

"Der Tunnel wurde von heimischen häufig als Abküzung benutzt."

In der fürs Wiki benutzen Quelle wird es ein wenig präziser beschrieben, da wird dann auch klarer, warum manchmal von "Abkürzung" gesprochen wird:
da der Tunnel unter Höchster Bewohnern weitläufig bekannt war und als Abkürzung benutzt wurde. Auch wurde er unter Kindern und Jugendlichen oft als „Abenteuerspielplatz“ für Mutproben benutzt. Da Tristan nördlich vom Tunnel wohnte, könnte er diesen auch als Abkürzung auf seinem Nachhauseweg genutzt haben.
Quelle: https://mordfall-tristan.de/tatort/


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Mordfall Tristan

08.03.2021 um 16:05
Tristan wurde ja erst so sehr verprügelt, dass man ihn nur anhand seiner Schulbücher identifizieren konnte.
Wäre hier die Frage warum ?
wenn er ihn hätte töten wollen, hätte das vorher gar nicht sein müssen.
Er hätte ihn gleich töten können.


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Mordfall Tristan

08.03.2021 um 16:52
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Tristan wurde ja erst so sehr verprügelt, dass man ihn nur anhand seiner Schulbücher identifizieren konnte.
Wäre hier die Frage warum ?
wenn er ihn hätte töten wollen, hätte das vorher gar nicht sein müssen.
Er hätte ihn gleich töten können.
Das ist tatsächlich der merkwürdigste Aspekt an der gesamten, uns bekannten, Vorgehensweise des Mörders. Nahezu alle Vorgänge wirken schon nahezu systematisch und total überlegt bzw. kontrolliert im Hinblick auf das eigentliche Ziel der Trophäenentnahme.

Bei den zahlreichen Schlägen ist dies jedoch nicht der Fall, denn diese stehen komplett im Gegensatz zur weiteren Vorgehensweise. Wirken total unkontrolliert, als ob der Täter vollkommen in Rage war. Eventuell lässt dies darauf schließen, dass der körperliche Widerstand Tristans doch größer war, als vom Täter ursprünglich vermutet. Vielleicht konnte dieser von Tristan tatsächlich verletzt werden, weswegen es evtl. diesen Wutausbruch gab. Ansonsten fällt mir keine Option ein, warum das vor dem anschließenden Würgen so kam.

Allerdings kommt ebenfalls in Frage, dass Tristan evtl. hinterrücks attackiert wurde. Sofern ich richtig liege konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, ob die Hämatome im Gesicht durch Faustschläge oder durch Schläge gegen den Asphalt herbeigeführt wurden...


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08.03.2021 um 23:46
@Dr.Edelfrosch
Ich kenne die Aussage, aber schaut doch mal genau auf eine Karte. Soviel Abkürzung um sonstwo hin zu wollen ist da nicht.


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09.03.2021 um 10:08
@Iva
Die Aussage war, soweit ich weiß, ursprünglich nur, dass der Tunnel von Kindern, Mitarbeitern der Hoechst Werke etc als Abkürzung verwendet wurde.
Tristan war zumindest eine Woche vor der Tat bereits im Tunnel, vermutlich aber öfter, wie es in diversen Artikeln durchklang.
@anonymous91
Korrekt, es gibt auch Artikel, nach denen die Hämatome evtl auch vom Aufschlagen auf den Steinsockel stammen können, ich glaube, im Buch von Nadja Malak steht das auch.


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09.03.2021 um 21:31
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Tristan wurde ja erst so sehr verprügelt, dass man ihn nur anhand seiner Schulbücher identifizieren konnte.
Wäre hier die Frage warum ?
wenn er ihn hätte töten wollen, hätte das vorher gar nicht sein müssen.
Er hätte ihn gleich töten können.
Tristan ist dem Täter wohl erst mal entwischt, wie Spuren gezeigt haben...der Junge wusste demnach mindestens Sekunden, dass es dramatisch ernst war und hat sich entsprechend gewehrt. Der Täter musste sein Opfer erst mal in Position bringen um anlegen zu können. Das muss man erst mal schaffen.
Ich denke, der Täter ist nicht ohne Verletzung davon gekommen.


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09.03.2021 um 23:19
@abberline
Eben, so unfassbar viele Personen liefen da eben nicht durch.


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Mordfall Tristan

10.03.2021 um 14:44
Zitat von IvaIva schrieb:Eben, so unfassbar viele Personen liefen da eben nicht durch.
Zumindest viele Kinder und Jugendliche haben den Tunnel genutzt, aber auch Erwachsene. Ein Pendler hätte dies aber vermutlich nicht gewusst, den Tunnel aber trotzdem gefunden, wenn er täglich in Höchst war. Für einen Pendler würde auch die Mobilität sprechen (Rucksackfund in Niedernhausen). Außerdem wurden von Pendlern nicht die Fingerabdrücke genommen, berichtete eine Zeitung.
Der Tunnel dürfte nicht unbedingt gruselig davor gewirkt haben, denn bis zu dieser Tat war es ein ganz normaler Tunnel, wie es sie oft gibt.
Nur sind solche Tunnel meistens größer und länger. Meist fahren Autos in der Mitte durch, so dass sich mancher sicherer fühlt.
Aber die Ermittlungen haben laut dem ehemaligen Leiter des KK11 definitiv ergeben, dass dieser Tunnel regelmäßig genutzt worden ist und zwar vor allen von Ortsansässigen.
Mutproben sollen ein Thema gewesen sein unter den Kindern.


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10.03.2021 um 23:43
Vielleicht wäre es aktuell sinnvoll an die Medien zu appellieren, es sind bald 23 Jahre vergangen und seit Tristan's 20 Todestages wurde nichts mehr berichtet, weder von der Spur in die Schweiz noch von sonstigem.....wir vergessen Tristan nicht und die Medien und damit die Öffentlichkeit darf es auch nicht. ...ich habe bereits damit angefangen die Medien zu erinnern evtl mögen noch ein paar folgen. Es ist zwar nicht garantiert das Tristan endlich seinen Frieden durch den entscheidenden Hinweis findet aber jeder neue Hinweis ist einer weiter ans Ziel....


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10.03.2021 um 23:52
Zitat von NikkyNikky schrieb:Vielleicht wäre es aktuell sinnvoll an die Medien zu appellieren, es sind bald 23 Jahre vergangen und seit Tristan's 20 Todestages wurde nichts mehr berichtet, weder von der Spur in die Schweiz noch von sonstigem.....wir vergessen Tristan nicht und die Medien und damit die Öffentlichkeit darf es auch nicht. ...ich habe bereits damit angefangen die Medien zu erinnern evtl mögen noch ein paar folgen. Es ist zwar nicht garantiert das Tristan endlich seinen Frieden durch den entscheidenden Hinweis findet aber jeder neue Hinweis ist einer weiter ans Ziel....
Da stimme ich Dir zu.
An den Fall muss einfach immer wieder erinnert werden und die Polizei sollte den Fall auch vielleicht noch einmal komplett wieder aufrollen.
Jeder noch so kleine Hinweis kann wichtig sein. Möglicherweise haben sich auch Beziehungen und Freundschaften geändert und jemand kann jetzt Hinweise auf eine bestimmte Person geben. Ohne neue Zeugen oder Fortschritt in der DNA wird der Fall sich wohl nicht lösen lassen.
Zu sagen wäre noch, dass mögliche Mitwisser der Tat eben keine strafrechtliche Verfolgung fürchten müssten.


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Mordfall Tristan

12.03.2021 um 14:57
Zitat von Niederbayern23Niederbayern23 schrieb am 04.03.2021:Diese Phantasien hatte der Typ sicher schon lange fertig im Kopf, das ist schon klar. Krank im Kopf sind mehr als man denkt wenn man Schätzungen der Anzahl Nutzer gewisser Plattform glauben mag... aber planen heißt noch lange nicht machen. Unterbewusste Planung?
Vorfälle im Leben dieser Täter können sicherlich Hemmschwellen senken und den inneren Druck verstärken.
Darüber haben schon sehr viele Profiler Vorträge gehalten soweit ich weiß. Generell gilt dass grundsätzlich jeder Mensch, unabhängig von den Lebensumständen, unabhängig von den Motiven, zum Täter werden kann. Oft kommt es auf den richtigen Auslöser an.

Viele suchen sich ihre Fantasien vielleicht gar nicht selbst aus, die Psyche kann schon auch merkwürdiges fabrizieren. Es gibt wohl viele Menschen die ihr Leben lang entsprechende Fantasien haben, sich vorstellen irgendwelche abnormen Dinge zu tun, aber dies niemals in der Realität umsetzen.

Man kann sich auch als an und für sich normaler Mensch vorstellen oder überlegen, wie man jemanden töten könnte, wie man zB eine Leiche verstecken würde (auch wenn das in diesem Fall hier nicht passiert ist) etc.

Glücklicherweise sind die meisten Menschen aber gefestigt genug, um eventuellen inneren Drängen widerstehen zu können. Schon angesprochen wie gesagt die Lebensumstände... Wenn du vielleicht privat niemanden hast (Partner, Familie, Freunde); beruflich auch keine Herausforderung hast, keine Hobbys, dann sind die Fantasien im Kopf irgendwann der einzig verbleibende Lebensinhalt.... gleichzeitig hat man wenig zu verlieren, und dann ist die Gefahr um einiges höher dass tatsächlich etwas passiert.
Zitat von Niederbayern23Niederbayern23 schrieb am 04.03.2021:Der Täter und der Junge kannten sich in irgendeiner Weise lt. Fey. Er war vermutlich mit dem Jungen alleine, die Gelegenheit konnte er auslassen oder (diesmal?) nutzen.
Da hast du recht, so selten ist das nicht, da braucht man nur den Profiler Petermann zu lesen. Allerdings passieren diese Fälle die der Profiler beschreibt, meist in abgeschlossenen Wohnungen.
Es wäre schon Zufall wenn der ominöse "Freund" der nett zu Tristan war, ihm Geschenke gemacht hat - und der, der ihn getötet hat 2 verschiedene Triebtäter wären. Der Unbekannte der immer wieder genannt wurde - der sich in der Gegend herumgetrieben hat und Kindern Süßigkeiten gekauft hat - ich will nicht zuviel hinein interpretieren, vor der Tat soll er ja sehr aktiv gewesen sein, ist vielen Leuten aufgefallen. Ich hätte aber nicht gelesen dass das auch nach dem Mord an Tristan noch so war.

In abgeschlossenen Wohnungen vor allem deshalb, weil der Täter nicht entdeckt werden möchte, damit er seinen Neigungen weiterhin nachgehen kann. Das ist hier aber überhaupt nicht passiert, der ist richtig viel Risiko eingegangen. Keine Ahnung ob dieser Täter wirklich nur einmal zugeschlagen hat - die Art und Weise der Tat spricht vielleicht nicht dafür aber was weiß ich schon, womöglich war der Plan lange da und die Ausführung der Tat hat ihm nicht die Befriedigung gegeben die er sich erwartet hatte. Vielleicht hat er eine Frau oder einen Mann kennengelernt, oder irgendeine andere Änderung der Lebensumstände hat stattgefunden die ihn davon abhielt weitere Taten zu begehen. Er könnte gestorben sein, oder vielleicht sogar noch weitere Morde hinter sich haben - wenn er den Modus Operandi geändert hat wird man die Taten vielleicht nicht miteinander in Verbindung bringen.
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb am 05.03.2021:@Niederbayern23
Ich bin schockiert, dass es bereits vor 100 Jahren Fälle in dieser Richtung in Deutschland und USA gab. Dachte eher die heutige Internetwelt würde diese Menschen beeinflussen (wird es auch tun). Was für uns grausam oder ekelhaft ist, scheint für solche Psychopathen ganz anders zu sein. Ich bin kein Psychologe, aber wenn man diese Fantasien hat und irgendwann die Hemmung verliert, eine Straftat zu begehen, passieren solche Morde.
Es gibt viele menschliche Abgründe, die man im Internet erkunden kann wenn man möchte. Nicht nur im Darkweb, auch in einschlägigen Foren - oder auch ganz normalen mit Erotikbezug - findet man schon Dinge die man nicht für möglich gehalten hätte. Kannibalismus ist auch ein völlig eigenes Thema, man kann oder will es sich eigentlich nicht vorstellen aber es gibt Menschen die von diesen und anderen Dingen fasziniert, besessen sind, und das war definitiv schon immer so, lange vor dem Internet. Das Internet bietet lediglich einen Raum, in dem sich Gleichgesinnte finden und austauschen können, und auf diesem Weg werden Dinge publik von denen vorher nur die wenigsten etwas gewusst haben.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb am 08.03.2021:Tristan wurde ja erst so sehr verprügelt, dass man ihn nur anhand seiner Schulbücher identifizieren konnte.
Wäre hier die Frage warum ?
wenn er ihn hätte töten wollen, hätte das vorher gar nicht sein müssen.
Er hätte ihn gleich töten können.
Ich glaube zwar schon an eine geplante Tat (bzw das ist aus meiner Sicht zu 100% so!), aber es ist doch nicht alles so gelaufen wie der Täter es sich vorgestellt hat. Tristan hat sich gewehrt, ist weggelaufen.... Mit den Schlägen sollte er mMn einfach ruhig gestellt werden damit der Täter sein Ding ungestört durchziehen kann.





Ich habe irgendwo hier gelesen dass der Täter "den Köder ausgeworfen" hat. Das stimmt wohl so. Ich glaube wie oben beschrieben nicht daran dass zufällig 2 oder 3 Triebtäter mit pädophilen Neigungen zur gleichen Zeit in der gleichen Umgebung unterwegs waren und Kinder angesprochen haben. Es gab einen Mann der Jungs angesprochen hat, einen der mit Tristan "befreundet" war, und einen der Tristan getötet hat. Ich bin mir sicher dass das ein und derselbe Täter war.

Tristan war aufgrund der familiären Umstände schon gefährdet, die Mutter hatte sich das Leben genommen, der Vater war berufstätig und soweit ich es aus einem YouTube-Video herausgehört habe wohl auch alkoholkrank (das wohl auch schon vor dem Suizid der Mutter), er war demnach viel alleine, hat Zeit totgeschlagen an irgendwelchen Bushaltestellen, der war anfällig für eine potenzielle "Bezugsperson", wenn der die richtigen Knöpfe gedrückt hat, obendrein mit Geld und Zigaretten nützlich sein konnte, ich glaube dass es gar nicht so wenige 13-Jährige in vergleichbaren Situationen gäbe, die da gefährdet wären.


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Mordfall Tristan

12.03.2021 um 21:31
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Ich glaube zwar schon an eine geplante Tat (bzw das ist aus meiner Sicht zu 100% so!), aber es ist doch nicht alles so gelaufen wie der Täter es sich vorgestellt hat. Tristan hat sich gewehrt, ist weggelaufen.... Mit den Schlägen sollte er mMn einfach ruhig gestellt werden damit der Täter sein Ding ungestört durchziehen kann.
Das ist so ziemlich der widerwärtigste Punkt, dass der Täter sich ein deutlich schwächeres Opfer ausgesucht hat.

Tristan hatte nur die Chance wegzulaufen, der Täter wird sich entsprechend positioniert haben, sonst wäre er vielleicht durch den Tunnel entwischt und nicht die Böschung hoch. Tristan musste den Fluchtweg binnen Hundertstel entscheiden. Ein Beitrag bei FB von Personen, die den Ort der Tat besuchten (vor ein paar Tagen gepostet), beschreibt recht gut, wie die Böschung fast senkrecht auf jeder Seite nach oben ragt, wenn man unten angekommen ist im Bachbett. Man fühlt sich wohl wie in einer Falle. Vielleicht hat sich der Täter sogar so geschickt positioniert um sich genau das zunutze zu machen.


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12.03.2021 um 22:11
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Ich glaube zwar schon an eine geplante Tat (bzw das ist aus meiner Sicht zu 100% so!), aber es ist doch nicht alles so gelaufen wie der Täter es sich vorgestellt hat.
Dafür spricht ja alleine das Messer, das er mitgeführt hatte und womöglich auch sonst auch dabei hatte. Natürlich ist nicht jeder mit einem Messer in der Tasche ein potenzieller Mörder, aber ich vermute, dass das ein spezielles Messer war. Und der nächste Punkt, dass sich Mörder und Opfer mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kannten (möglicherweise erst seit Kurzem).

Ausgehend davon, dass der beschriebene Täter mit den langen Haaren dort bei den Kindern zum Teil bekannt war: bei den übrigen Kindern hat er anscheinend keinen Mord begangen, möglicherweise belästigt oder sexuell missbraucht. Über sowas will nicht jeder sprechen, auch nicht nach 20 Jahren. Warum er bei Tristan so weit gegangen ist, werden wir wohl nie erfahren, nur spekulieren.
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Vielleicht hat er eine Frau oder einen Mann kennengelernt, oder irgendeine andere Änderung der Lebensumstände hat stattgefunden die ihn davon abhielt weitere Taten zu begehen.
So ähnlich schien es bei Manfred Seel gewesen zu sein. Sind alles Vermutungen, aber sicherlich hinreichend sichere Taten. Zwischen dem angenommenen 1. und 2. Mord liegen genau 20 Jahre. Ob er davor noch Morde begangen hat, werden wir wohl nie erfahren.
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Ich will nicht zuviel hinein interpretieren, vor der Tat soll er ja sehr aktiv gewesen sein, ist vielen Leuten aufgefallen. Ich hätte aber nicht gelesen dass das auch nach dem Mord an Tristan noch so war.
Nach Aussagen einiges Zeugen trieb er sich etwa 2 Jahre später noch mal am Tatort auf. Das ist auch einer, der den wiedererkannt haben will und der ihn damals schon durch absichtliches Vorbeilaufen belästigt hat (Spiegel TV Bericht 2013).
Ich mutmaße, dass der Täter auch 1,5 Jahre später ans Grab gegangen ist. Die Vorgehensweise ist auch äußerst selten, wenn nicht sogar einmalig. Grabschänder beschmieren Gräber oder richten Schäden an. Hier hat derjenige den "schlechten Boden" vom "guten" getrennt und auf einen Müllsack platziert, wohl weil er danach die Erde wieder umgraben wollte. Gerade die Verbindung sich 2 Jahre später wieder am Tunnel aufzuhalten. Schade, dass der eine Zeuge nicht sofort die Polizei gerufen hat, als der Mann am Tunnel war. Wobei unklar ist, ob die Täterbeschreibung von Tristans Mörder bekannt war. Wir haben ja schon mehrfach kritisiert, dass die Veröffentlichtung des Phantombilds nach 11 Jahren viel zu spät ist.

Möglicherweise gibt es noch weitere Zeugen von den damaligen Kindern, die den Täter gekannt haben.

Der Fingerabdruck am Personalausweis wird bald Pflicht...


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