@abberline @Niederbayern23 @SmithCornfeld @FritzPhantom Hinsichtlich des zitierten Textes scheinen wir die gleichen Ansichten zu vertreten. Zunächst ein wirklich toller Beitrag seitens des Erstellers, welcher nahezu alle bekannten Aspekte ausführlich zusammenfasst und sehr logisch aufzeigt. Nichtsdestotrotz ist dessen weitere Interpretation bzw. die Schlussfolgerung natürlich Ansichtssache und stark zu hinterfragen, auch wenn dessen Hypothese ebenfalls in Frage kommt und somit im Bereich des Möglichen liegt. Letzen Endes ist es eine Betrachtungsweise, die in der Form wohl bisher seltener vorkam, daher hat mich dbzgl. eure Meinung sehr interessiert.
SmithCornfeld schrieb:Der ganze Ablauf wie der ganze Resttag nach der Schule ablaufen sollte, ist ja auch sehr merkwürdig. Tristan will unbedingt zum Arzt, weil er Rückenschmerzen hat. Sein Vater überredet ihn erst zur Schule zu gehen. Erst gegen 13 Uhr (da war bei uns meist schon Schulschluss) will er zum Arzt, aber geht nicht wirklich hin. Stattdessen ruft er seinen Vater nochmal vom Bahnhof aus an (Gesprächsthema ist mir jetzt nicht bekannt). Ich hatte hier vermutet, dass er womöglich den Täter anruft, aber scheint wohl ausgeschlossen. Dieses lange Warten (über 1 Stunde) lässt mich vermuten, dass das Treffen mit dem Mörder geplant war. Die Frage ist nur, wenn Tristan bereits morgens angeblich zum Arzt wollte, aber in Wirklichkeit den Täter treffen, frage ich mich wie das Treffen dann später vereinbart wurde?
Gute Punkte, die du da anführst. Genau diese Frage habe ich mir ebenfalls des Öfteren gestellt, um ableiten zu können, ob Tristan eher ein Zufallsopfer war oder ggf. doch den Täter im Vorfeld kannte (bzw. an diesen vermittelt wurde, ohne selber ein möglichen Treffen planen zu müssen)
Sofern er mit dem Täter vertraut war, dann bleibt leider der fade Beigeschmack, dass seine engsten Freunde anscheinend nichts über diesen Kontakt wussten, obwohl ich mir nur schwer vorstellen kann, dass Tristan sich dbzgl. niemandem anvertraut hat (wie auch bereits innerhalb älterer Beiträge näher erläutert).
Denn spätestens am Tattag hätte dieser die Gelegenheit gehabt, seinem Freund B. mehr von einem möglicherweise später geplanten Treffen zu erzählen. Dies scheint (unserem Kenntnisstand entsprechend) jedoch nicht der Fall gewesen zu sein, was im Nachhinein sehr bedauerlich ist. Vielleicht ist das ein Indiz dafür, dass Tristan entweder nicht alles in seinem Leben preisgegeben hat / nicht preisgeben durfte oder aber dafür, dass er tatsächlich ein Zufallsopfer geworden ist und selbst nicht viel mehr wusste.
Und trotzdem deutet (auch meiner Meinung nach) einiges auf ein geplantes Treffen hin, wovon laut diverser Artikel auch die Kripo auszugehen scheint. Deswegen decken sich meine Gedanken auch mit Folgendem:
FritzPhantom schrieb:Ich gehe davon aus, dass die Arztgeschichte ein Vorwand war, um von der Schule wegzukommen. Fixen Treffzeitpunkt mit dem Zopfmann/ Täter scheint es nicht gegeben zu haben. Es scheint als ob Tristan gewartet hätte, bis er zu einer gewohnten Zeit auftaucht. Vielleicht hatte er regelmäßig am Bahnhof zu tun und kam dann immer danach
Im Zuge dessen frage ich mich ebenfalls
@SmithCornfeld , wie. bzw. wann sich die Gelegenheit ergab, um mit Tristan ein Treffen zu organisieren? Sofern man davon ausgeht, dass der Arztbesuch für ein späteres Treffen vorgeschoben war, dann muss die weitere Planung, noch bevor er die Schule verlassen hat, stattgefunden haben. Wir können denke ich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Tristan damals noch kein Handy besessen hat, um z.B. SMSen auszutauschen. Welche Zeitpunkte kommen also darüber hinaus noch in Frage?
- ggf. schon am Vortag / in den Vortagen
- vor der Schule und während des Telefonats mit dem Vater in der Telefonzelle (als es angeblich um die Schmerzen und den Arztbesuch ging)
- vor der Schule und (vor oder) nach dem Gespräch mit dem Vater (und demzufolge mit einem weiteren Telefonat über die Telefonzelle)
- vor der Schule und während des Gesprächs mit seinem Freund B.
- in der Schule bzw. großen Pause
Es könnte natürlich auch möglich sein, dass das Treffen erst nach der Schule vereinbart wurde, als Tristan sich die 1-2 Stunden anderweitig beschäftigt hat. In diesem Fall wären jedoch die starken Schmerzen bzw. der geplante Arztbesuch wohl doch nicht (für ein späteres Treffen) vorgeschoben und einfach nur ein weiterer Zufall. Das kann ich mir jedoch, unter Berücksichtigung der bekannten Faktoren, weiterhin nicht vorstellen.
Es könnte jedoch ebenfalls möglich sein, dass Tristan den Täter gar nicht kannte, deswegen seinen Freunden nichts preisgeben konnte, aber von einem Treffen wusste, nachdem er ggf. vorgeschickt wurde. In diesem Fall hätte ihn jedoch ebenfalls irgendjemand darüber informieren müssen, weswegen wir wieder bei der Frage wären, wie und wann dies stattfand?
Heribert schrieb:Was mir klarer geworden ist, der Täter wollte nicht irgendein junge - er wollte genau ihn - Tristan
Mich würde interessieren, woran du das so klar festmachst? Ich tendiere ebenfalls dazu, doch fehlen mir die Argumente, um dies zu konkretisieren.