SvenBVB09 schrieb:Ist es denkbar, dass sich der Täter als eine Art "Beschützer" gegenüber Kindern angeboten hat mit der Folge, dass er sich so das Vertrauen erschloss? Vielleicht hängt der Umstand, dass Tristan und andere Kinder (scheinbar) nichts bzw nicht viel anderen anvertraut hat in Bezug auf diese Person, damit zusammen, dass der Täter zu verstehen gab: Ich bin Dein/Euer Beschützer, aber ihr dürft nicht über mich reden und keinem was erzählen, sonst kann ich euch nicht mehr beschützen und ihr werdet schaden erleiden.
Meiner Meinung nach durchaus denkbar und im Bereich des Möglichen. Vorausgesetzt, dass Tristan den Täter bereits kannte und diesem auch vertraute. Bei dieser Möglichkeit kommt ein Mord aus kannibalistischen bzw. sadistischen Hintergründen auch am ehesten in Frage. Der Täter könnte nämlich genau aus diesen Gründen das Vertrauen des Jungen erschlichen haben, um dann in einer günstigen Situation sein abartiges Ziel in die Tat umzusetzen. Sofern dies der Fall war, gehe ich hierbei von einem jüngeren Täter zwischen 18 und 30 Jahren aus. Ein Täter, der in den Augen Tristans ein Vorbild gewesen sein könnte und den Jungen leicht überzeugen konnte.
Handelt es sich jedoch um eine Zufallswahl des Opfers, so kommt ebenfalls ein älterer Täter in Frage, welcher dann auch gar keine Verbindung zu Tristan aufbauen musste und vielleicht auch nicht konnte, da er schlichtweg nicht vom Jungen als cool genug anerkannt wurde. Es ist weiterhin im Bereich des Möglichen, dass der Junge zur falschen Zeit am falschen Ort war, ohne vorher eine Verabredung gehabt zu haben. In diesem Fall fällt dann auch die Option eines möglichen Beschützers weg. Vielmehr denke ich bei einer Zufallswahl an einen möglicher Beobachter bzw. Verfolger. Und auch hier kommt dann am ehesten Kannibalismus / Sadismus in Frage.
Abgesehen von einem Kannibalen bzw. Sadisten, lässt mich weiterhin die Möglichkeit nicht los, dass Tristan ggf. den falschen Leuten über den Weg gelaufen ist, die z.B. im Drogenmilieu aktiv waren. Die Brutalität, die Örtlichkeit und dann der Überfall eine Woche vorher hinterlassen dbzgl. einen faden Beigeschmack und werfen tatsächlich Fragen auf
@abberline . Mich würde brennend interessieren, ob der Bevölkerung Personen (vllt. sogar namentlich) bekannt sind, die dort im bzw. am Tunnel 1998 mit Drogen gedealt haben und ein immens aggressives Auftreten hatten. Sofern das deren Revier war und Tristan sich unbewusst häufiger dort aufgehalten und gestört oder sogar etwas teueres entwendet hat, dann könnte ich mir diese Art der Brutalität in einem derartig kranken Milieu schon vorstellen. Als ob an dem Jungen ein Exempel statuiert wurde. Und dass sich dort zwielichtige, aggressive Gestalten aufgehalten haben, zeigt sich allein an dem Überfall eine Woche vorher. Mich wundert weiterhin, dass Tristan erneut zum Tunnel ist, obwohl er dort wenige Tage vorher überfallen wurde.
stauffi schrieb:Das stimmt, jedoch genau das richtige Wetter um IN einem Tunnel abzuhängen.
Auch das stimmt, was wiederum die Gefahr für den Täter steigert, dass sich mehrere Leute Regenschutz in einem Tunnel suchen könnten. Dann ist die Gelassenheit des Täters allerdings an so einem Ort, zu dieser Uhrzeit und auch noch bei einem derartigen Wetter noch merkwürdiger. Evtl. war es jedoch wirklich nur „etwas Regen“ und dadurch auch gar nicht nötig, sich in einen Tunnel zurückzuziehen.