allmythoughts schrieb:Erst einmal danke für deine Recherche.
Sehr gerne und das kann ich nur zurückgeben. Es freut mich zu sehen, dass dieser schreckliche Fall nicht in Vergessenheit gerät und dazu tragen hier alle bei. Der Mörder darf einfach nicht zur Ruhe kommen (sofern er überhaupt noch lebt) und ich bin mir auch sicher, dass dieser keine ruhige Nacht mehr verbringt.
allmythoughts schrieb:Ob es aufgrund des von dir beschriebenen, möglichen Fluchtweges ist, kann natürlich nicht ausgeschlossen werden. Jedoch möchte ich deinen Satz splittern und einen Teil hervorheben, und zwar : Warum der Täter seit 22 Jahren unsichtbar scheint.
Vielleicht könnten wir versuchen auf Möglichkeiten oder Aspekte einzugehen, warum dies so scheint. Ein Täter löst sich ja nicht in Luft auf. Was könnte möglicherweise übersehen worden sein bzw. auf was könnte mglw. nicht näher eingegangen worden sein?
Das sind genau die Fragen, welche ich bezogen darauf ebenfalls als sehr wichtig erachte. Ich gehe davon aus, dass dies zum einen mit den fragwürdigen Zeugenaussagen zusammenhängt und zum anderen mit den mehreren Möglichkeiten des Fluchtwegs zu tun hat.
Auf mich wirkt es in diesem Zusammenhang so, als ob sich die Kripo auf die Aussage der 12-jährigen Zeugin versteift und wie von ihr geschildert auch fest davon ausgeht, dass der Täter mit Zopf, Baseballcap und dunkler Lederjacke um ca. 15:50 Uhr aus einem Gebüsch heraus kam. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, ob sie damit die Süd- oder die Nordseite des Tunnels gemeint hatte. Ich gehe jedoch davon aus, dass hier der Trampelpfad über die Südseite gemeint ist. Wenn dem so wäre, wirklich extrem riskant für den Täter dort gesehen zu werden. Und das auch noch samt Rucksack, evtl. nasser bzw. verdreckter Hose + mit hoher Wahrscheinlichkeit auch blutverschmierter Kleider.
Dann hätten wir noch die Nordseite. Das ist sofern ich es richtig verstanden habe die Seite, von der der Tunnel häufiger durch Kinder betreten wurde. Dort haben wir auch den Spielplatz in der Adelonstraße. Sofern man von hier zum Höchster Bahnhof wollte, konnte der Tunnel als Abkürzung mit Eingang an der Nordseite und Ausgang an der Südseite genutzt werden. Sowohl die drei Kinder, die den Mörder angeblich zwei Minuten bei der Tat gesehen haben als auch die zwei Kinder, die den Leichnam um ca. 16 Uhr gefunden haben, haben also den Eingang über die Nordseite genutzt (bitte um Korrektur, falls ich das falsch verstanden haben sollte). Falls der Täter ortsansässig war, dürfte ihm dieser Fakt bekannt gewesen sein. Und wenn dem so sein sollte, wäre der Fluchtweg über die Nordseite dann natürlich doppelt so riskant.
Bleibt dann nur noch die Südseite - und damit der wohl einzige Fluchtweg, bei dem der Täter die größten Chancen für eine unerkannte Flucht hätte (siehe gepostete Videos, welche diesen Fakt vom Tatort bis zum möglichen Parkplatz ohne Lücken belegen.) Da es auf der Südseite keinen wirklichen Weg runter zum Tunnel gab und lediglich Trampelpfade vorhanden waren, spricht vieles dafür, dass dieser Weg seltener als Eingang genutzt wurde. Einem ortsansässigen Täter dürfte dies bekannt gewesen sein. Womöglich war das auch einer der wesentlichsten Gründe, warum er sich auf der Südseite (und damit ca. 70-100 Meter entfernt von der Nordseite ) sicherer gefühlt haben könnte.
allmythoughts schrieb:Warum scheint, meines Wissens nach, niemand diesen Mann auf dem Phantombild zu kennen. Diese Fragen wurden schon oft gestellt, jedoch, so finde ich, sollten sie immer wieder mal auf's neue gestellt werden.
Das sehe ich genau so. Denn meiner Meinung nach steht neben der Aufklärung des Falls im Fokus, dass dieser ebenfalls niemals vergessen werden sollte. Ich habe die Befürchtung, dass das fragwürdige Phantombild aus der Not heraus entstanden ist, dass man dem Täter unbedingt ein Gesicht geben wollte. Das Phantombild wurde immerhin erst 11 Jahre nach dem Mord erstellt. Eventuell hat man sich unter dem Motto „11 Jahre später haben wir nicht mehr viel zu verlieren“ dadurch erhofft, weitere Informationen zu erhalten, sobald auch ein Gesicht in Form des Bildes vorliegt. Dazu würde ich gerne im Folgenden einen Auszug zitieren: