Mordfall Tristan

Wenn der Treffer in der Datenbank bezügl des zweiten Fingerabrucks erst Ende 2016 erfolgte und der damalige Schwager von Tristans Schulfreund nur drei Jahre mit der Schwester von Tristans Kumpel verheiratet war, heisst das, dass der Schwager an der Fingerabdruck Aktion der Polizei vermutlich gar nicht mehr teilgenommen hat, weil er längst nicht mehr dort wohnte. Da stellt sich schon die Frage, wie viele Leute nach Jahren durch die Lappen gingen und gar nicht überprüft wurden.

@abberline: Die Maßnahme mit den Fingerabdrücken erfolgte ja wirklich auch sehr spät, wie auch die Ausgabe des Phantombildes.
In dieser Zeit konnte der Täter längst verzogen sein.
Auch bei Pendlern, die nach Frankfurt kamen, habe ich Zweifel, dass da nicht jemand durch die Lappen ging und der Fingerabdruck nicht genommen wurde.
Gegen die "Verweigerer" konnte scheinbar auch kein Anfangsbedacht bejaht werden; wobei sie vermutlich oberflächlich überprüft worden sind.

abberline schrieb:Wenn der Treffer in der Datenbank bezügl des zweiten Fingerabrucks erst Ende 2016 erfolgte und der damalige Schwager von Tristans Schulfreund nur drei Jahre mit der Schwester von Tristans Kumpel verheiratet war, heisst das, dass der Schwager an der Fingerabdruck Aktion der Polizei vermutlich gar nicht mehr teilgenommen hat, weil er längst nicht mehr dort wohnte. Da stellt sich schon die Frage, wie viele Leute nach Jahren durch die Lappen gingen und gar nicht überprüft wurden.

Uh, da habe ich tatsächlich noch nie was von gehört oder habe es hier überlesen (hab die 1000 Seiten natürlich nicht komplett gelesen😅). Was ist dem mit dem Schwager von Tristans Schulfreund? Und es gab einen Treffer in der Datenbank?

Denke auch, dass da einige durch gerutscht sind 😒

Klarstellung zum nicht blutigen Fingerabdruck auf Tristans Deutschbuch: Dieser stammt von einem Marokkaner, der mit einer Frau verheiratet gewesen ist, die einen kleinen Bruder hatte, der 1 Jahr älter als Tristan gewesen ist, und auf dieselbe Schule in Sindlingen gegangen ist. Da die Schulbücher von älteren Schülern an Nachfolgende weiter gegeben wurden, ist es nicht verwunderlich, daß der Schwager des Schülers, der das Buch zuvor hatte, es auch mal in den Händen gehabt hat. So soll der Abruck auf das Buch gekommen sein, und es wurden wohl deshalb auch keine weiteren Ermittlungen gegen ihn geführt.

Der blutige Abdruck auf dem Buch soll ein Daumenabdruck gewesen sein, wenn ich es richtig erinnere. Die Daumenabdrücke von Seel konnten aber nicht rekonstruiert werden.

Beim Durchlesen meiner Sammlung von Presse-Veröffentlichungen zum Fall, ist mir nochmals aufgefallen, daß es im Verlauf der Ermittlungen seit 1998, mehrfach zu 180 Grad Wendungen bei der Einschätzung der Tat-Motivation, der Persönlichkeit, bzw. des Profils des gesuchten Täters seitens der Ermittler gekommen ist.

Da der blutige Fingerabdruck ("Spur 1") eindeutig dem Mörder zugeordnet wird, wurden einige Verdächtige und Beschuldigte entlastet, weil der Abdruck eben nicht übereinstimmte.
Dazu gehört auch der Verurteilte im Mordfall Markus Wachtel (der die Tat noch immer bestreitet), der Mörder von Tobias D. aus Weil im Schönbuch, Rolf H. (auf den die Beschreibung des Zopfmanns angeblich, wie die Faust auf's Auge gepaßt haben soll), sowie ein "Zopfmann", der nach einem Tipp aus dem nahen Umfeld von Tristan vernommen wurde, bei dem eigentlich alle Kriterien des gesuchten Täters gestimmt hätten!
Neben den Veröffentlichungen zum Fall von Spiegel TV, Frankfurter Neue Presse, FR, FAZ, SZ und anderen, lohnen sich auch die entsprechenden Kapitel in den Büchern von Jürgen Schreiber "Gnadenlos" und Nadja Malak "auf freiem fuß" zu lesen (man entdeckt auch ein paar Fehler in den Berichten, soweit man es beurteilen kann, weil sie anderweitig belegt sind).

Im Buch von Frau Malak steht übrigens, daß das 14-jährige Mädchen, welches den Zopfmann aus dem Gebüsch kommen sah, ausgesagt haben soll, daß der Typ "auffallend dreckige" Schuhe getragen haben soll.
Der ehemalige Fremdenlegionär und Schäfer, dessen Alibi ein Krankenhaus-Aufenthalt in Prag gewesen ist, soll in der Nähe von Niedernhausen, in einem Wald aufgegriffen worden sein.

Es bleiben mehr Fragen als Antworten.

Banshee202 schrieb:anwesend
Klarstellung zum nicht blutigen Fingerabdruck auf Tristans Deutschbuch: Dieser stammt von einem Marokkaner, der mit einer Frau verheiratet gewesen ist, die einen kleinen Bruder hatte, der 1 Jahr älter als Tristan gewesen ist, und auf dieselbe Schule in Sindlingen gegangen ist. Da die Schulbücher von älteren Schülern an Nachfolgende weiter gegeben wurden, ist es nicht verwunderlich, daß der Schwager des Schülers, der das Buch zuvor hatte, es auch mal in den Händen gehabt hat. So soll der Abruck auf das Buch gekommen sein, und es wurden wohl deshalb auch keine weiteren Ermittlungen gegen ihn geführt.

Diese Info hatte ich noch gar nicht, danke dafür! Ich dachte immer es gäbe nur diesen einen, blutigen, Fingerabdruck des Mörders.

Banshee202 schrieb:Dazu gehört auch der Verurteilte im Mordfall Markus Wachtel (der die Tat noch immer bestreitet)

Das hätte mich ehrlich gesagt gewundert wenn das gepasst hätte. Andersherum kann ich es mir eher vorstellen (Tristans Mörder ist auch Markus Mörder, ist aber eine wilde Spekulation).

Die Bücher packe ich direkt mal auf meine Wunschliste, auch dafür danke ☺️

Banshee202 schrieb:Der ehemalige Fremdenlegionär und Schäfer, dessen Alibi ein Krankenhaus-Aufenthalt in Prag gewesen ist, soll in der Nähe von Niedernhausen, in einem Wald aufgegriffen worden sein.

Es bleiben mehr Fragen als Antworten.

Woher soll er die guten Ortskenntnisse gehabt haben, wenn er nur auf der Durchreise war?
Heute misst man der Deutschland-Karte in tschechischer Schrift scheinbar auch keine große Bedeutung mehr bei.
Damals war das anders.
Da hat das alles gut zusammengepasst und das Verhalten des Mannes im Wald war der Zeugin nach wohl auffällig.
Ich weiß nicht, aber ich sehe den Anruf als ganz wichtiges Indiz, bloß sollte man in der langen Fassung damit nochmal fahnden.
Die Stimme hört sich in beiden Fassungen unterschiedlich an.
Während der Anrufer für mich zunächst betrunken klang, ist die andere Aufzeichnung bei der Sonderausgabe des Maintower-Kriminalreport einfach viel klarer.

@Stefan1477

Vielleicht hat der ja ein paar Mal im Liederbach-Tunnel übernachtet, oder so? Der soll ziemlich verwahrlost gewesen sein, wollte zu Fuß zurück nach Frankreich zu seinen Schafen, hatte irgendwelche Lappen um die Füße gebunden. So hat der hat wohl eher nicht im Hotel übernachtet.

Banshee202 schrieb:Vielleicht hat der ja ein paar Mal im Liederbach-Tunnel übernachtet, oder so? Der soll ziemlich verwahrlost gewesen sein, wollte zu Fuß zurück nach Frankreich zu seinen Schafen, hatte irgendwelche Lappen um die Füße gebunden. So hat der hat wohl eher nicht im Hotel übernachtet.

Durch das Alibi wurde er in jedem Fall ausgeschlossen.
Denke nicht, dass man dann überhaupt einen Abdruck vom Daumen von ihm genommen hat.

@Stefan1477

Es gibt auch falsche Alibis, wobei eine Aufnahme u. Behandlung in einer Klinik natürlich glaubwürdiger ist, als z.B. eine Bestätigung durch irgendeinen Bekannten.
Allerdings wundert man sich schon manchmal, wie es möglich ist, daß Täter aufgrund falscher Alibis davon kommen können.
Der Mörder des 13-jährigen Sebastian Musial wurde zunächst als Täter ausgeschlossen, weil er eine Haftstrafe verbüßte, und in der Haftanstalt Darmstadt einsaß - allerdings als Freigänger. Er fiel zunächst durch's Raster, wurde später erst durch einen Gen-Test überführt.

https://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article102214972/Mutmasslicher-Sexualmoerder-erhaengt-sich-vor-Prozessbeginn.html (Archiv-Version vom 07.03.2017)

@Banshee202: Ja, aber dieses Alibi kannst Du zu dem Zeitpunkt halt nun einmal nicht wegwischen.
Ich glaube aber eher an einen Pendler oder das Leute, die verzogen sind, vielleicht durchs Raster fielen.

@Stefan1477

Natürlich kann da jemand durch's Raster gefallen sein. Wenn ich mir vorstelle, daß schon vor Jahren 360 Aktenordner zu dem Fall angelegt worden sind, und es kommen ja immernoch neue Informationen hinzu, und Herr Fey ermittelt den cold case mittlerweile weitgehend alleine, neben anderen Mordfällen, die er noch vorrangig zu bearbeiten hat, dann gleicht die Suche nach dem Mörder, einer "Nadel im Heuhaufen". Es waren vor ungefähr 10 Jahren ja schon über 20.000 Hinweise.
Ich halte es für wahrscheinlich, daß es bereits einen entscheidenen Hinweis zum Täter in diesen Aktenordnern gibt - bloß welcher ist der richtige?

Kann es sein, das diese Narbe am mund evetuel eine zinkernarbe aus dem Knast oder so ist ? Also wegen Rauschgift verrat an die Staatsanwaltschaft and die Kennzeichnung wie man es in manchen Gefängnissen macht? Wieso kam noch niemand auf diese Idee?

Ist vielleicht auch woanders passiert aber meistens passiert sowas im Gefängnis, ich bin mir sicher das es so eine Narbe ist 100 Prozent.

@Stradlinback

Stradlinback schrieb:Kann es sein, das diese Narbe am mund evetuel eine zinkernarbe aus dem Knast oder so ist ? Also wegen Rauschgift verrat an die Staatsanwaltschaft and die Kennzeichnung wie man es in manchen Gefängnissen macht? Wieso kam noch niemand auf diese Idee?

Meiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit das der Täter zu einem früheren Zeitpunkt zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, gering, ebenso ein Drogenkonsum des Täters. Schließt natürlich beides nicht aus jedoch würde ich diese Wahrscheinlichkeit nicht als Priorität einstufen.

@Banshee202
Na ja, dann sind die Fingerabdrücke des Marokkaners völlig hinfällig, wenn das Buch vorher seinem Bruder gehört hat.
Interessanter klingen da schon dieser Rolf H., wer ist das? Und was ist mit diesem anderen Zopfmann in Tristans Umfeld, ist das der mit den Süßigkeiten?

Stradlinback schrieb:Ist vielleicht auch woanders passiert aber meistens passiert sowas im Gefängnis, ich bin mir sicher das es so eine Narbe ist 100 Prozent

Wenn du dir 100%ig sicher bist, solltest du das dem BKA mitteilen.

Das Problem ist, dass die Ermittler häufig auch der Datenschutz im Weg stand, wenn es zum Beispiel um Anforderungen von Akten ging.

@MordUTotschlag
Leute die Ahnung von diesen Dingen haben könnten sind ja nicht unbedingt Menschen die deshalb zum BKA gehen deshalb ist bisher vielleicht noch niemand auf so einen Gedanken gekommen .

@MordUTotschlag
Was waren denn die angeblichen Gründe warum sie Problemle hatten an diese Akten zu kommen?

@MordUTotschlag
Sorry der Datenschutz...steht da ich habe mich verlesen

Stradlinback schrieb:Leute die Ahnung von diesen Dingen haben könnten sind ja nicht unbedingt Menschen die deshalb zum BKA gehen deshalb ist bisher vielleicht noch niemand auf so einen Gedanken gekommen .

Deshalb mein Tip mit dem BKA 😉 Kann ja nichts passieren.