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Mordfall Tristan

24.414 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

19.04.2021 um 14:26
@Banshee202

Danke erstmal für Deine ausführlichen Erklärungen und Fotos zur Örtlichkeit bzw zu den Schrebergärten.

Dass sowohl vom Liederbachtunnel aus als auch vom Friedhof, auf dem sich Tristans Grab befand, jeweils fußläufig Schrebergartenparzellen zu erreichen sind bzw damals waren, finde ich sehr interessant.
Könnte für meine Vermutung sprechen, dass der Täter / Mörder evtl Zugang zu einem dieser Schrebergärten gehabt haben könnte.

Direkt nach der Tat (dem Mord an Tristan) hätte er also ohne dabei einen längeren Fluchtweg zurücklegen zu müssen, sich in eine Gartenlaube "zurückziehen" können, sich dort evtl saubere Bekleidung anziehen, sein Erscheinungsbild etwas verändern etc pp und danach dann - unauffällig, da nicht mehr mit der Beschreibung (die außerhalb von Polizeikreisen so direkt nach der Tat wohl auch noch nicht "öffentlich" bekannt gewesen sein dürfte) übereinstimmend - den eigentlichen Heimweg antreten können.
Eventuelle Trophäen hätte er auch dort "zwischenlagern" können und zu einem späteren Zeitpunkt (nachts, da unauffälliger?) abholen.

Die "offiziellen" damaligen Eigentümer / Mieter dieser Schrebergartenparzellen werden die EB wahrscheinlich überprüft haben - deren Angehörige, Freundes- und Bekanntenkreise allerdings wohl eher nicht, wäre alleine schon vom Ermittlungsaufwand wohl nicht verhältnismäßig gewesen, denke ich.


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19.04.2021 um 14:32
@ThoFra
Man hat die Gärten in Tatortnähe durchsucht und meines Wissens nach nichts gefunden.


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Mordfall Tristan

19.04.2021 um 14:46
@de-Ox
Das denk ich auch. In der ersten Pressekonferenz ging man ja noch davon aus, dass der Tunnel nicht der Tatort sei. Siehe Tagesschau vom 27.03.98, wurde im Thread mal verlinkt. Es gab wohl generell nur zwei kurze Beiträge dort.

Wie kamen die Profiler eigentlich auf Bewohner einer Dachgeschosswohnung? Weil die oft kleiner sind und öfter Singles dort leben? Ist aber bisschen arg pauschal, oder?


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Mordfall Tristan

19.04.2021 um 15:18
Zitat von de-Oxde-Ox schrieb:Man hat die Gärten in Tatortnähe durchsucht und meines Wissens nach nichts gefunden.
Hervorhebung von mir eingefügt.

Nur die Gärten oder auch die Schrebergärten mit sich darauf befindenden Schrebergartenlauben?

Wenn kurz nach der Tat (noch) davon ausgegangen wurde seitens der EB, dass der Liederbachtunnel nur Ablageort der Leiche, nicht aber auch Tatort war, wie @abberline schrieb, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass die Lauben in den Schrebergärten nicht unbedingt Priorität bei der Absuche hatten.

Werde aber nochmal schauen, ob ich den Bericht aus der Tagesschau finden kann:
Zitat von abberlineabberline schrieb:Siehe Tagesschau vom 27.03.98, wurde im Thread mal verlinkt



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19.04.2021 um 15:27
@ThoFra
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-387327.html
Ab Minute 13 ca
Intetessant auch, dass es hier Jugendliche waren, die Tristan fanden, woanders hiess es mal Kinder. Auch wenn das relativ ist.


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Mordfall Tristan

19.04.2021 um 16:01
Das BKA schreibt wechselnd dass 3 Kinder/Jugendliche den Täter beobachteten, und 2 Kinder ihn gefunden hätten.

Aber dass dürfte irrelevant sein, wenn die so 13,14 Jahre alt waren, könnte man sie sowohl als auch bezeichnen.

Was wäre wenn der Täter sich in einen Firmenfahrzeug umgezogen hätte? Oder was überzog?


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Mordfall Tristan

19.04.2021 um 16:15
@abberline

Dankeschön für den Link.
Zitat von IvaIva schrieb:Was wäre wenn der Täter sich in einen Firmenfahrzeug umgezogen hätte? Oder was überzog?
Auch ein interessanter Gedanke.
Was für ein Firmenfahrzeug könnte dies gewesen sein, ein Transporter, wie ihn z B Handwerker häufig benutzen?
Ein (kleiner) LKW?
In einem normalen PKW wäre es wohl etwas schwierig / auffällig, sich umzuziehen.

Wo könnte der Täter dieses Firmenfahrzeug denn geparkt haben?
Habe von den Fotos / Beschreibungen der ortskundigen User*innen noch irgendwie im Hinterkopf, dass es in (unmittelbarer) Nähe zum Liederbachtunnel im Jahr 1998 zumindest einen Parkplatz gab.
Wenn er dort nach der Tat unauffällig eingestiegen wäre, sich umgezogen hätte oder etwas anderes über die Kleidung zog, die er bei der Tat trug, hätte er danach wohl problemlos mit dem Firmenfahrzeug davonfahren können.
Sollten die Zeugenbeschreibungen / das Phantombild allerdings tatsächlich die "Hasenscharte" betreffend korrekt sein, hätte es wohl nicht ausgereicht, nur die Bekleidung zu wechseln, um sicher sein zu können, dass ihn niemand mit der Täterbeschreibung in Verbindung bringt - aber die Aussagen bzgl der "Hasenscharte" kamen erst später und nicht von den Kindern / Jugendlichen, die den Täter / "Zopfmann"(?) im Tunnel über Tristan gebeugt sahen?


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Mordfall Tristan

19.04.2021 um 16:43
Ich versuche gerade eine Theorie aufzustellen, aber reine Spekulation.

An allen 3 Orten stehen Hochspannungsmasten, etwas, was in Frankfurter Westen nicht soooo häufig vorkommt. (Eben sehe ich, dass es in Hofheim ein Umspannwerk gibt, und genau gegenüber des Heimes auch Leitungen von der Bahn)

Viele Leute meinten den "Zopfmann" schon mal gesehen zu haben. Möglicherweise als Arbeiter, welcher immer nur kurz in der Nähe war. Zöpfe gibts viele, nicht alle müssen identisch gewesen sein.
Die "Hasenscharte" welche ja erstmal eine Narbe ist, kann einem mehr und anderen weniger aufgefallen sein. Oder der Täter hat gar keine, schließlich wurde er auch gepflegt und mal ungepflegt beschrieben. Und im Dunkel des Tunnels erkennt man sicher nicht, ob Haare fettig sind oder nicht.
Sagen wir es war ein Arbeiter eines Energiekonzerns, der dürfte Karten gehabt haben. Er macht also seine Arbeit, sieht den Tunnel, trifft Tristan, lernt ihn kennen. Sie gehen auch einmal spazieren. Nach der Tat steigt er einfach in sein am Ausgang geparktes Auto und verschwindet.

Oder ein Gärtner/Baumpfleger: Niedernhausen, der Park am Bahnhof, das Kinderheim, der Spielplatz in Hausen, der Friedhof, alles Orte an denen ich einen Grünpfleger erwarten würde und mir genau 0 Gedanken machen würde, wenn da ein Fahrzeug stehen würde. Das gleiche wie oben, den sieht man, beim 2ten mal kann man gar wissen, dass man ihn schon mal gesehen hat, aber man vergisst ihn wieder.


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Mordfall Tristan

19.04.2021 um 20:29
Zitat von IvaIva schrieb:Sagen wir es war ein Arbeiter eines Energiekonzerns, der dürfte Karten gehabt haben.
Das ist eher unwahrscheinlich, die sind üblicherweise für Reparaturen an Leitungen immer mindestens zu zweit unterwegs, schon allein aus Sicherheitsgründen. Außerdem: Nur weil der Rucksack an einem Strommast lag - und wenn er auf einem Gullydeckel gelegen hätte, dann wäre es ein Kanalarbeiter gewesen? Das finde ich etwas weit hergeholt....

Allerdings finde ich Deine Idee mit Arbeitskleidung und einem Firmenauto gut. Aber es muss ja nicht mal unbedingt so sein, dass der Täter wirklich akut bei so einer Firma gearbeitet hat: Er könnte sich z. B. mit alten, grünen Arbeitskleidern als Gärtner getarnt haben, so dass er sich ohne Aufsehen zu erregen, in dem Park auch im Gestrüpp usw. herumtreiben konnte.

Allerdings wüsste ich jetzt nicht, dass es dazu Zeugenaussagen gab....


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 10:18
@Iva

M E eine recht interessante Idee / Hypothese.

Ein Gärtner oder ein Mitarbeiter eines Energiekonzerns wäre wohl tatsächlich erstmal von Passanten nicht als auffallend / ungewöhnlich wahrgenommen worden.

Er könnte z B seine Arbeits-/Firmenbekleidung nach der Tat wieder angezogen haben (im Firmenfahrzeug?) bzw evtl diese auch über die Kleidung drüber gezogen haben, die er während des Mordens an Tristan trug.
Bei letzterer Variante hätte er allerdings damit rechnen müssen, evtl seine Arbeitsbekleidung ebenfalls mit (Tristans) Blut zu besudeln.

Das von @brigittsche angeführte Argument, dass Mitarbeiter von Energiekonzernen meist zu zweit unterwegs sind / im Team arbeiten, ging mir allerdings auch direkt beim lesen der Hypothese von @Iva durch den Kopf.

Könnte mir auch eher eine "Tarnung" als Gärtner denn als Energiekonzern - Mitarbeiter vorstellen, ein Gärtner würde m E sich auch noch "unauffälliger" an diesen Örtlichkeiten:
Zitat von IvaIva schrieb:Oder ein Gärtner/Baumpfleger: Niedernhausen, der Park am Bahnhof, das Kinderheim, der Spielplatz in Hausen, der Friedhof, alles Orte an denen ich einen Grünpfleger erwarten würde und mir genau 0 Gedanken machen würde, wenn da ein Fahrzeug stehen würde.
...bewegen können.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Allerdings wüsste ich jetzt nicht, dass es dazu Zeugenaussagen gab....
Evtl gab es keine derartigen Zeugenaussagen, weil die "Tarnung" so gut funktionierte / effektiv war.
Wer erinnert sich denn noch Tage, Wochen, Monate, gar Jahre später daran, an welchem Tag genau er z B einen Gärtner in einer Grünanlage hat arbeiten sehen?
Wenn nichts "außergewöhnliches" vorfällt, wahrscheinlich die wenigsten Menschen.
Natürlich war der Mord an Tristan etwas sehr außergewöhnliches, aber von der Tat haben die eventuellen Zeugen ja erst später erfahren und daher wohl nicht unbedingt vermehrt auf Personen, die scheinbar ganz normal ihrem Job nachgingen (Gärtner...) geachtet.


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20.04.2021 um 12:53
Zitat von abberlineabberline schrieb:In der ersten Pressekonferenz ging man ja noch davon aus, dass der Tunnel nicht der Tatort sei. Siehe Tagesschau vom 27.03.98, wurde im Thread mal verlinkt. Es gab wohl generell nur zwei kurze Beiträge dort.
Vielen Dank für den Link. Sehr interessant, dass die Kripo zu Beginn davon ausgegangen ist, dass der Tunnel evtl. doch nicht der Tatort war. An sich relativ nachvollziehbar, sobald man sich vor Augen führt, wie wenig Spuren am Tatort tatsächlich vorhanden waren. Das ist (neben der ungewöhnlichen Tatzeit und den Aussagen, dass der Tunnel häufig als Abkürzung genutzt wird) auch der Hintergrund, warum ich das persönlich ebenfalls nochmals hinterfragt hatte. Es ist nämlich immens schwer zu glauben, dass bei einer derartigen Tat wenig bis kaum Spuren hinterlassen werden. Aber gut, das war natürlich der Ersteindruck, wie wir mittlerweile wissen. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wird sich dann wohl gezeigt haben, dass der Tunnel mit größter Wahrscheinlichkeit wohl doch der Tatort war und vor allem die Gegebenheiten vor Ort wohl ideal waren, um kaum Spuren zu hinterlassen.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Der Rucksack wurde nur von dem Arbeiter am Mast abgestellt, der lag wohl irgendwo rum, vermutlich im Wald bei dem anderen Gerümpel.
Ist das sicher? Falls ja, würde das meine Annahme verstärken, dass

- der Rucksack,
- die DE-Karte in tschechischer Schrift,
- der tschechische Kocher
- und das Messer

doch in Verbindung stehen könnten. Habe mich nämlich des Öfteren gefragt, warum nicht auch das Messer bzw. der Kocher am Strommast abgelegt wurden, sofern sie in Verbindung stehen sollten. Falls jedoch der Rucksack, samt Inhalt, ebenfalls nicht dort lag, dann wird das alles um ein Vielfaches interessanter. Es erweckt in mir die große Hoffnung, dass der Mörder dann durch diese Vorgehensweise und die Ablage der erwähnten Gegenstände sehr wohl eine falsche Spur in Richtung Tschechien legen wollte, damit man sich in Richtung Ausland orientiert und nicht vor der „Haustüre“ in Frankfurt und Umgebung sucht. Alles was der Täter hierfür benötigt hätte, wäre

- die Info bzgl. der tschechischen Arbeiter in Niedernhausen,
- die DE-Karte in tschechischer Schrift
- und eine gewisse Mobilität.

Da kann man den tschechischen Kocher und das Messer sogar außen vor lassen und trotzdem hätte man mit nur wenigen Mitteln einen Verdacht in Richtung Tschechien erzeugt. Zudem wäre man mit dem Wahlort Niedernhausen etwas weiter vom eigentlichen Tatort Höchst entfernt, wenn auch die Entfernung für reisebereite Personen nicht all zu groß ist. Aus Sicht des Täters könnte dies anders sein - eventuell doch weit genug und mit den tschechischen Arbeitern vor Ort auch relativ sicher hinsichtlich zukünftiger Verdächtigungen.

Auch wenn hinsichtlich der Annahme bemängelt wurde, dass der Aufwand für eine derartige Vorgehensweise zu groß wäre, denke ich aus oben genannten und den von @Banshee202 angeführten Gründen (Zwangsinszenierung, wie auch zu sehen am Tatort) genau das Gegenteil. Ich halte den Aufwand im Hinblick auf einen der schlimmsten Morde der Nachkriegsgeschichte und aufgrund der öffentlichen Fahndungsaktionen für relativ überschaubar und gering. Es handelt sich immerhin nur um 3-5 (und zur Hälfte tschechische) Gegenstände, welche auch noch in der Nähe von tschechischen Arbeitern seitens der Kripo vorgefunden wurden.

Sollte sich die Annahme erhärten können, stellt sich wiederum die Frage, warum die DE-Karte in tschechischer Schrift im Rucksack vorgefunden wurde, während das Messer bzw. der Kocher außerhalb lagen, sofern sie in Verbindung stehen sollten? Es wäre bezogen hierauf sehr interessant zu erfahren, wo genau bzw. in welchen Abständen die Gegenstände in Niedernhausen vorgefunden wurden. Hierzu wird sich die Kripo allerdings wohl höchstwahrscheinlich nicht äußern.

Im Bezug auf die Bilder macht der Rucksack auf mich einen relativ sauberen Eindruck. Im Gegensatz hierzu stehen der tschechische Kocher und die tschechische Karte, welche tatsächlich „vergammelt“ aussehen. Es wirkt schon fast so, als ob die Gegenstände im Zuge von Wanderungen in der näheren Umgebung seitens des Täters vorgefunden wurden. Das würde auch Sinn machen, wenn der Täter wusste, dass tschechische Arbeiter in der Nähe tätig waren und bestimmte Gegenstände entsorgt haben könnten. Aber gut, die Gegenstände hätten auch von Entrümpelungsaktionen oder aus dem Sperrmüll stammen können. Dann entsorgt in der Natur, nehmen diese im Vergleich zum Rucksack und aufgrund der Witterung eben den vorgefundenen Zustand an.

Abgesehen davon habe ich großen Respekt für die Annahme, dass der Rucksack zwischenzeitlich den Besitzer gewechselt haben könnte, immerhin müssen alle Möglichkeiten berücksichtigt werden. Um diese Annahme zu untermauern, fehlen mir persönlich jedoch Anhaltspunkte, welche es kaum zu geben scheint. Es wirkt alles zudem einfach viel zu konstruiert. Mir kommt es so vor, als ob es dem Entsorger des Rucksacks sehr wichtig war, dass darin nach dem Öffnen eine Karte mit dem Verweis auf Tschechien vorgefunden wird. In Ergänzung hierzu finde ich die Idee sehr gut, dass der Rucksack womöglich innerhalb der blauen Mülltüte zum Fundort Niedernhausen transportiert wurde @seneca22

Eventuell durch eine Person, die mit einem blauen Müllsack in der Hand nicht auffällt, da dies womöglich zu seiner Verkleidung bzw. zu seinem Job passen könnte. Da passen die in den vorherigen Beiträgen genannten Berufe wie z.B ein Gartenarbeiter, Energieversorgungsmitarbeiter oder Müllentsorger (?!) relativ gut.

Ich habe ebenfalls meine Schwierigkeiten, den Mörder als intelligent einzustufen. Abgesehen davon bin ich mir allerdings sicher, dass es sich um einen planenden Täter gehandelt hat. Das zeigt schon der gesamte Tatablauf, der auch allein aufgrund der Ausblutung schon aufzeigt, dass der Täter von A-Z planend vorgegangen ist.

Mich stört die Tatsache, dass der Mörder zum einen wie eine Nahkampfmaschine agiert hat und zum anderen, dass dieser derartige, chirurgische Kenntnisse und vor allem aber die Nerven für diese schreckliche Tat besaß. Das stört mich enorm im Hinblick auf die Ein-Täter-Theorie, wobei leider alles möglich erscheint.


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 13:07
@anonymous91
Einfach mal Deine Variante spekuliert, wenn der Täter Ortskenntnisse hatte, könnte er auch gewusst haben, dass in der Nähe damals viele tschechische Arbeiter an den Gleisen tätig waren.

Die Karte sieht, wenn sie wirklich im Rucksack lag, auf dem Bild vergammelter aus, als der Rucksack. War das Ding benutzt? Warum keine Spuren? War da jemand vorsichtig?


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 13:15
Zitat von abberlineabberline schrieb:Die Karte sieht, wenn sie wirklich im Rucksack lag, auf dem Bild vergammelter aus, als der Rucksack. War das Ding benutzt? Warum keine Spuren? War da jemand vorsichtig?
Sehr gute Hinterfragungen, welche nochmals die Annahme verstärken würden, dass höchstwahrscheinlich der Täter den Rucksack (samt Karte) entsorgt haben könnte. Mir wäre nämlich auch nicht bekannt, dass überhaupt Spuren vorgefunden wurden. Andernfalls hätte man dies sicherlich veröffentlicht. Zumindest Fingerabdrücke hätten auf der Karte sein müssen, sofern da wirklich nicht jemand übervorsichtig war und mit Handschuhen agiert hat.


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 13:33
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb am 12.04.2021:Ich empfehle euch das Video von Sunny Beatz auf youtube, sie hat die Sache sehr gut zusammengefasst.
Vielen Dank :)
Bei Interesse auch bitte die zwei zugehörigen Artikel bzgl. Tatortbegehung und Zeugensichtungen in der Onlinezeitschrift lesen :)


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 13:38
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Aus Sicht des Täters könnte dies anders sein - eventuell doch weit genug und mit den tschechischen Arbeitern vor Ort auch relativ sicher hinsichtlich zukünftiger Verdächtigungen.
wäre die Frage, woher wusste er von diesen tschechischen Arbeitern ? selbst direkt vor Ort, war zwar bekannt, dass an der ICE-Strecke gebaut wird, ..kaum aber jemand wusste von diesen Arbeitern bzw. wo die untergebracht waren. Da außerhalb vom Ort ..
Die ""Einheimischen" hat das nur am Rande interessiert. Also wie konnte jemand wissen, dass da tschechische Arbeiter sind ?


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 13:40
Beitrag von Waldeck (Seite 199)
Jetzt hat man diese gammelige Karte.
Wenn so ein Ding ein Jahr im Wald in einem Rucksack liegt, kann die Verpackung natürlich trotzdem nass und schmutzig werden, so lange draussen wasserabweisend wird der Rucksack nicht sein. Weiss das jemand?
Dann scheint die Verpackung oben zu öffnen zu sein, wenn keine Abdrücke drauf waren, war das Ding wohl unbenutzt. Ist jetzt spekulativ, wenn jemand nur eine neue Karte im Rucksack hat, warum schmeisst er die mit weg? Oder war der Rucksack nicht leer? Warum dann alles raus und die Karte drin lassen? Entweder man braucht das Ding oder nicht. Und wenn man NUR eine neue, unbenutzte Karte im Rucksack hat, weiss man das wohl. Irgendwas passt da nicht @anonymous91

@musikengel
Sowas ist nicht schwer zu erfahren, wenn er Ortskenntnisse hatte. Hier in der Gegend sind zb oft Erntehelfer aus Polen.


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 14:00
@musikengel

Wenn die Arbeiter da Monate lang untergebracht waren, müssen sie ja auch mit frischen Lebensmitteln etc. versorgt und beliefert worden sein, manche mußten bestimmt auch mal zum Arzt, oder sind am Wochende in die umliegenden Orte ausgegangen. Oder waren die da hermetisch abgeschirmt untergebracht, wie auf einem Armee-Stützpunkt, bzw. Strafgefangenenlager?
Auch ein Teil der Bahn-Mitarbeiter wird davon gewußt haben.
Wäre interessant zu erfahren, ob es nicht auch in einem damaligen Zeitungsartikel erwähnt wurde.
Was ich mir schwierig vorstelle, ist die detaillierte Überprüfung/Befragung der ganzen Leute. Ob man da jeden einzeln befragt hat, oder nur so allgemein, vor versammelter Mannschft? Es gab bestimmt Anwesenheitslisten, aber wie zuverlässig die wohl gewesen sind?


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 14:06
@abberline
da wären dann wieder die Ortskenntnisse sehr interessant.
natürlich gab es dann auch nicht nur Einheimische, möglicherweise auch Tschechen...

aber diese Unterkünfte - wohl in Containern - waren außerhalb in der Nähe eines kleinen Gewerbegebietes..
das wussten viele Einheimische gar nicht...
Zitat von Banshee202Banshee202 schrieb:enn die Arbeiter da Monate lang untergebracht waren, müssen sie ja auch mit frischen Lebensmitteln etc. versorgt und beliefert worden sein, manche mußten bestimmt auch mal zum Arzt, oder sind am Wochende in die umliegenden Orte ausgegangen. Oder waren die da hermetisch abgeschirmt untergebracht, wie auf einem Armee-Stützpunkt, bzw. Strafgefangenenlager?
hm..also mit Sicherheit waren die dann auch vor Ort einkaufen, umliegende Orte ausgegangen ? na so viel war da nie los..
Keine Kneipe, kein Kino, nix.
ich könnte mir gut vorstellen, dass die doch etwas isoliert waren...


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 15:50
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:wäre die Frage, woher wusste er von diesen tschechischen Arbeitern ? selbst direkt vor Ort, war zwar bekannt, dass an der ICE-Strecke gebaut wird, ..kaum aber jemand wusste von diesen Arbeitern bzw. wo die untergebracht waren. Da außerhalb vom Ort ..
Die ""Einheimischen" hat das nur am Rande interessiert. Also wie konnte jemand wissen, dass da tschechische Arbeiter sind ?
Neben den von @Banshee202 genannten Möglichkeiten, ist innerhalb des folgenden Beitrags eine weitere beschrieben. Ich möchte nochmals hervorheben, dass ich mich mittlerweile ebenfalls nicht auf ein bestimmtes Szenario festlege, denn zu umfangreich sind die in Betracht kommenden Möglichkeiten. Innerhalb des folgenden Beitrags sind jedoch Punkte aufgeführt, bei denen ich mich allen voran auf die Infos eines Users aus diesem Forum bezogen hatte, welche aus meiner Sicht plausibel erscheinen und schlüssig sein könnten:

Beitrag von anonymous91 (Seite 1.011)

Kein Weg scheint sicherer sein, als vom Südeingang des Tunnels zu den Parkplätzen der Höchst AG zu laufen und von dort aus z.B mit dem PKW zu verschwinden. Über Google Earth bzw. Street View lässt sich das sehr gut erkennen. Dass es dann noch einen Bezug zwischen tschechischen Arbeitern und der Höchst AG gab, ist immens merkwürdig.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Dann scheint die Verpackung oben zu öffnen zu sein, wenn keine Abdrücke drauf waren, war das Ding wohl unbenutzt. Ist jetzt spekulativ, wenn jemand nur eine neue Karte im Rucksack hat, warum schmeisst er die mit weg? Oder war der Rucksack nicht leer? Warum dann alles raus und die Karte drin lassen? Entweder man braucht das Ding oder nicht. Und wenn man NUR eine neue, unbenutzte Karte im Rucksack hat, weiss man das wohl. Irgendwas passt da nicht @anonymous91
Da scheinst du Recht zu haben und ehrlich gesagt ist mir das bisher nicht aufgefallen. Die Karte scheint auf den ersten Blick foliert zu sein. Es erweckt trotz des schlechten Zustands den Eindruck, als ob sie nicht wirklich benutzt wurde. Und vor diesem möglichen Hintergrund stellt sich dann noch mehr die Frage, warum eine derartige Karte innerhalb eines fremden Rucksacks entsorgt wird, ohne im Vorfeld überhaupt benutzt worden zu sein? Mehr denn je, halte ich diese Spur für gelegt.


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Mordfall Tristan

20.04.2021 um 17:07
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Ich habe ebenfalls meine Schwierigkeiten, den Mörder als intelligent einzustufen. Abgesehen davon bin ich mir allerdings sicher, dass es sich um einen planenden Täter gehandelt hat. Das zeigt schon der gesamte Tatablauf, der auch allein aufgrund der Ausblutung schon aufzeigt, dass der Täter von A-Z planend vorgegangen ist.

Mich stört die Tatsache, dass der Mörder zum einen wie eine Nahkampfmaschine agiert hat und zum anderen, dass dieser derartige, chirurgische Kenntnisse und vor allem aber die Nerven für diese schreckliche Tat besaß. Das stört mich enorm im Hinblick auf die Ein-Täter-Theorie, wobei leider alles möglich erscheint.
Hervorhebung von mir eingefügt.

Da stimme ich Dir zu, schätze ich ganz ähnlich ein, lediglich ob der Täter wirklich "praktische" chirurgische Kenntnisse hatte, würde ich anzweifeln.
Einerseits schreibst Du ja auch, dass Du nicht von einem intelligenten Täter ausgehst, das widerspricht sich m E etwas mit den chirurgischen Kenntnissen, finde ich.
Denn wer hat derartige chirurgische Kenntnisse?
Am ehesten wohl tatsächlich Chirurgen, die immerhin ein Medizinstudium + Facharztausbildung gemeistert haben müssen, da würde ich schon von einer gewissen Intelligenz ausgehen.
Klar, theoretisch hat auch z B ein Metzger oder ein Jäger gewisse anatomische Kenntnisse und hat schon öfters (Tier-)Körper zerteilt / ausgenommen.
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Kein Weg scheint sicherer sein, als vom Südeingang des Tunnels zu den Parkplätzen der Höchst AG zu laufen und von dort aus z.B mit dem PKW zu verschwinden. Über Google Earth bzw. Street View lässt sich das sehr gut erkennen. Dass es dann noch einen Bezug zwischen tschechischen Arbeitern und der Höchst AG gab, ist immens merkwürdig.
Könnte mir diesen Fluchtweg gut vorstellen, dazu würden auch die Gedanken bzgl eines eventuellen Firmenwagens, den der Täter genutzt haben könnte, die wir uns hier im Thread gemacht haben, passen.
Die (damaligen) Mitarbeiter der Höchst AG wird man wohl kaum alle überprüft haben, das wäre wohl schon rein vom Ermittlungsaufwand her nicht möglich gewesen.


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