Ich möchte noch einmal in Erinnerung rufen, wie sehr die Ermittlungsbehörden von einem Täter aus dem „regionalen und sozialen Umfeld“ von Heike überzeugt sind.
Ein Beispiel dafür ist der Podcast der Braunschweiger Zeitung. Dort kommt ein Profiler des Landeskriminalamts zu Wort, der unter anderem zur Person des Täters erklärt (ab ca Minute 28):
„Er gehört da irgendwie hin nach Sickte. Dementsprechend sind auch Vorkontakte oder eine wie auch immer geartete Vorbeziehung zum Opfer sehr, sehr wahrscheinlich.
Das heißt, wir suchen nicht einen Täter, der überhaupt keine Bezüge zu diesem Ort hat oder noch nie in Sickte gewesen ist. Sondern wir suchen jemand, der dort hingehört, der vielleicht dort wohnt, der dort einer beruflichen Tätigkeit oder anderen Dingen nachgeht“.
Quelle:
https://www.braunschweiger-zeitung.de/podcast/crime/article237532695/Tatort-Niedersachsen-Genickschuss-in-der-Kueche.html[/quote]
Zugleich gab sich einer der maßgeblichen Fahnder, Kripochef Lietzau, davon überzeugt, dass es Zeugen gegeben haben muss und der Täter Rückendeckung erhalten haben könnte.
chipie schrieb am 30.11.2023:Die Abläufe der Tat und das geschlossene System im Dorf sprechen dafür, dass es Zeugen geben muss", sagt Kripo-Chef Lietzau.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Cold-Case-von-1977-Neue-Hinweise-in-Fall-aus-Sickte,coldcase226.html
Will heißen: Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter in Sickte wohnt(e), arbeitet(e) oder sonstwie mit dem Ort verbunden war.
Die Ermittler glauben, dass der Täter eine Vorbeziehung oder Vorkontakte zu Heike hatte, dass Täter und Opfer sich also kannten.
Und die Polizei ist davon überzeugt, dass es wegen der „Abläufe der Tat“ und des „geschlossenen Systems im Dorf“ Zeugen gegeben haben MUSS“.
Natürlich werden die Ermittlungsbehörden sehr viel mehr wissen als wir. Aber ich habe das Gefühl, ihre Thesen haben sie seit der XY-Sendung nicht fundamental erhärten können.
So sehr sich jeder wünscht, dass dieses fürchterliche Verbrechen noch aufgeklärt werden kann, so wenig kann ich erkennen, dass sich der Wald von Fragen irgendwie gelichtet hätte - vom Katzenteller und dem Kleid über das Tatmotiv bis zum zentralen Problem, wer den nun der Übeltäter gewesen sein könnte.