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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.945 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 22:33
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb am 30.11.2023:Falls der Täter eine Wahl hatte, dann hat er den blauen Untersetzer bevorzugt.
Das ist interessant. Warum den blauen?

Weil blau seine Lieblingsfarbe war?
Weil blau Heikes Lieblingsfarbe war (oder er annahm, dass es ihre Lieblingsfarbe sei)?

Es kann natürlich auch sein, dass der blaue Untersetzer obenauf lag oder nur der zur Verfügung stand, weil die Familie, aus der der Täter stammt, die anderen fünf regelmäßig nutzte, somit nur einer übrig war und die regelmäßig in Gebrauch befindlichen ihm zu abgenutzt erschienen, um sie Heike als Geschenk darzubieten.

Vielleicht brachte er mehrere mit, und Heike sollte sich einen aussuchen. Auch möglich.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:es geht ja um die Frage, ob sie den Besucher durch die Terassentür hereingelassen hätte
Die Terassentür sagt schon Einiges aus, meine ich.

Wenn der Täter durch die Terassentür kam, kannte er sich dort aus. Er war also womöglich nicht zum ersten Mal dort. Was auch die Problematik mit der Spurenlage erklärt. Denn wenn die Spuren, die er dort hinterließ, und die vielleicht heute noch verwertbar sind, auch anderweitig, durch frühere Anwesenheiten erklärbar wären? Wenn der Täter den Ort des Geschehens durch die Terassentür "blutverschmiert" verließ, sagt dies ebenfalls Einiges aus. Auch in diesem Fall kannte er sich dort aus. Denn man muss auch wissen, wie man wieder vom Grundstück kommt, es kann dort hohe Zäune geben oder sehr dichte Hecken, Gräben, usw.

Der Täter hat hier, zum Teil indirekt, einige Informationen zurückgelassen. Einen Ring, einen blauen Untersetzer mit Katzenmotiv. Womöglich auch diese Schallplatte. Wobei es nicht ganz klar ist. Seine Stimme wurde gehört, usw.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 22:34
@FritzPhantom
evtl. auch
@kf1801


Doch, ich habe in den 70er Jahren gelebt, bin das gleiche Geburtsjahr wie Heike, bin aber in der DDR aufgewachsen. Ich kenne einige Kinder mit einer psychischen Beeinträchtigung, die gingen bei uns zur Hilfsschule. Kam sicherlich auch darauf an, wie schwer sie beeinträchtigt waren. Sie waren dann aber teilweise auch noch in der Großfamilie untergebracht und lebten in unserer Straße. Meine beste beste Schulfreundin hatte z.B. noch 3 solcher Geschwister, mit denen haben wir auch auf dem Hof gespielt. Diese haben aber nie einen Beruf erlernen können. Ein Bekannter erzählte mir, in seinem Nachbardorf gab es da eine handvoll solcher Kinder, sie waren nicht bildungsfähig, als Grund gab man Inzucht an, die lebten einfach mit im Dorf.

Die ganz schweren Fälle wurden im benachbarten Ort in der Psychiatrie untergebracht. Berüchtigt war diese Anstalt durch die Euthanasie im Dritten Reich. Da hatten diese Kinder Null Chancen!


https://www.stadtmuseum-jena.de/de/715048

Ich weiß wirklich nicht wie, damals bei Euch im Westen in Sickte, der Umgang mit solchen Menschen ablief. Es war doch eine kirchliche Einrichtung und es war auch bereits 32 Jahre nach Ende des Krieges.

Sicher kann man zu der Einrichtung irgendwo was nachlesen. Aber an irgendeinen Bezug zu Heike glaube ich.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 22:41
@HolzaugeSHK
Solche Kinder gab es bei uns auch, aber die wohnten eben nicht in einer Einrichtung, sondern zu Hause und gingen in die Sonderschule. Die hatten aber nur eine Intelligenzminderung.

Aber ich weiß eigentlich gar nicht, warum wir hier darüber diskutieren: Warum sollte jemand mit einer Beeinträchtigund so eine Tat begehen? Hierfür reicht meiner Meinung schlicht und einfach zu viel Testosteron und zu wenig Selbstwertgefühl. Und seinen wir uns ehrlich: Auch ganz normale Teenager denken ihre Handlungen oft nicht zu Ende.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 22:43
Heute ist die evangelische stiftung Neuerkerode mehr als nur ein Dorf für geistig und mehrfach behinderte und ich denke das war damals auch schon so . Diese Einrichtung ist schon sehr alt. Es gibt dort mehrere Häuser und nicht nur das Behindertenheim/ die Werkstatt.. dort gibt es auch eine Suchtberatung / Therapie, mehrere Seniorenheime, Berufsbildungswerke für körperlich eingeschränkte mit Internat.. Krankenpflegeschule... Krankenhaus, Integrativer Kindergarten, Grundschule/weiterführende Schule mit mehreren Förderschwerpunkten . Die Stiftung scheint in etwa so aufgebaut zu sein wie die evangelische Stiftung in Volmarstein. (12000 Einwohner , auch nicht gross )
Die meisten Leute die in solchen Einrichtungen leben sind nicht viel ausserhalb unterwegs. Es ist nicht immer jemand da der sie begleiten kann. Auch wenn sie nur körperlich eingeschränkt sind brauchen sie im Alltag Hilfe weil nicht immer alles rollstuhlgerecht / behindertengerecht ist. Deswegen haben sie das wichtigste vor Ort. Friseur, Kiosk, Bäcker usw
Die sind also frei und dürfen raus , tun es aber selten wenn sie zu sehr eingeschränkt sind und auf Hilfe angewiesen sind .

Wenn man Mitpatienten sagt dann meinte man in der Regel nicht die die in einer Einrichtung leben. Die nennt man Bewohner. Patienten kommen entweder ambulant oder werden stationär eingewiesen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 22:49
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Ich weiß wirklich nicht wie, damals bei Euch im Westen in Sickte, der Umgang mit solchen Menschen ablief. Es war doch eine kirchliche Einrichtung und es war auch bereits 32 Jahre nach Ende des Krieges.

Sicher kann man zu der Einrichtung irgendwo was nachlesen. Aber an irgendeinen Bezug zu Heike glaube ich.
Persönlich könnte ich mir allenfalls vorstellen, dass das mit der Einrichtung in einem anderen Zusammenhang steht, als man zuerst glauben würde: Nämlich nicht, dass der Täter von dort kam, sondern dass der (vermeintliche) Täter dort später untergebracht wurde eben weil man glaube, er habe möglicherweise..., was man aber nie nachweisen konnte.

Ich schrieb weiter oben ja schon einmal von einem behinderten Jungen aus unserem Dorf der mangels wirklich geeigneter Betreuung und weil sein Vater alleinerziehend war, häufig mehr oder weniger sich selbst überlassen war und halt so durch den Ort stromerte. Eine dauerhafte Betreuung/Unterbringung gab es nicht oder sein Vater hat das abgelehnt.

Nehmen wir mal an, der von dem Nachbarn benannte und an der Stimme erkannte war so ein irgendwie auffälliger junger Mann. Nach der Aussage des Nachbarsjungen war man sich im Dort einig "Der war's!" Passte ja so schön: Der "Dorfdepp" als praktischer Sündenbock.

Da konnten die Eltern dann noch so oft darauf verweisen, dass es keine Spuren von ihm gab, es lief dann am Ende darauf hinaus, dass er einfach nicht mehr im Ort bleiben konnte, weil die Stimmung dort so gegen ihn eingenommen war, dass man ihn in der Einrichtung untergebracht hat, um ihn "aus der Schusslinie" zu nehmen. Damit er nicht von rechtschaffenen Bürgern auf der Straße als Mörder beschimpft wird und man seinen Eltern vorwirft, sie seien schuld am Tot von Heike weil sie ihren Sohn nicht in eine "Anstalt" gegeben haben, "wo so einer doch hingehört!".

[Und ja, vielleicht ist das unfair gegenüber den Leuten in Sickte. Aber es ist eben auch nicht ausgeschlossen, dass es zumindest einige gab, die so gedacht haben.]

Und vielleicht ist die Frage der Polizei ja so herum zu sehen, dass man irgendwelche Äußerungen von anderen Leuten aus dieser Einrichtung haben wollte, mit denen so ein Tatverdächtiger dann dort gesprochen hat ("Die Leute bei uns im Dorf glauben, ich hätte da ein Mädchen umgebracht, aber das habe ich nicht, ehrlich, ich kannte die Heike zwar, aber an dem Tag war ich alleine im Wald.....")


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:02
@brigittsche
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Der "Dorfdepp" als praktischer Sündenbock.
Aber leider wissen wir überhaupt nicht wer als der Tatverdächtige jahrelang im Visier war. Es wird ein großes Geheimnis darum gemacht! Aber das Dorf war vielleicht ganz froh mit dem "Dorfdepp" und der wahre Mörder hat bis heute ein schönes Leben?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:08
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Aber das Dorf war vielleicht ganz froh mit dem "Dorfdepp" und der wahre Mörder hat bis heute ein schönes Leben?
So meinte ich das auch.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:12
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Der Täter könnte auch aus einem Verein kommen, in dem auch Heike Zeit verbracht hat. Oder der ältere Bruder eines Klassenkameraden. Das Feld ist wahrscheinlich gar nicht so klein, allein schon durch schulische Aktivitäten.
Auch ein Schüler eines älteren Jahrgangs käme infrage. In den Pausen, auf dem Schulhof sieht man sich auch.
So in etwa stelle ich mir auch den Kreis vor, aus dem der Täter stammt.
Ich möchte gern noch einmal meine Gedanken hier reinkopieren, Wem und Warum Heike die Tür geöffnet haben könnte:

- Es sind alles meine eigenen Worte! -
wen Heike ins Haus lassen würde, im Wissen, dass ihre Eltern erst ca in anderthalb Stunden heimkommen würden. (Etwas ungeordnet, da kopiert.)

Da ist keine richtige Vorgeschichte bekannt. Nichts zu Spielgefährten (Wir Kinder in unserer Strasse waren immer im Pulk unterwegs. Alle Geschwister dabei, so +4 bis -3 Jahre Altersunterschied. Meist im Freien. ... Selten in Wohnungen, wenn beide Eltern noch auf Arbeit waren. Aber ob ich einen einzelnen Jungen zu mir in die Wohnung gelassen hätte? Einen älteren? Glaube nicht. Und einen Erwachsenen? Glaube auch nicht. Da hätte ich mich unwohl gefühlt, ihn "unterhalten" zu müssen, bis meine Eltern da sind! Anders wäre es vllt bei Freunden oder Arbeitskollegen meiner Eltern gewesen, die mir von Treffen oder positiven Erzählungen "vertraut" waren. Aber dass die hätten anderthalb Stunden auf die Eltern warten werden? Ist ne lange Zeit!)

Könnte vllt ein Sportkamerad vorbeigekommen sein? Den "kennt" man ja vom Verein, von der Jungsmannschaft, als Übungsleiter. Ein Bekannter vom Bruder, sofern der grosse Bruder noch Beziehungen zum Ort pflegte? Oder dieser Thomas, von dem wir nicht mal das Alter wissen? Sie mochte ihn zwar nicht (mehr). Aber ob sie ihn vor der Tür hätte stehen lassen, wenn er sich vllt entschuldigen wollte, und wenn seine Eltern abends evtl auch noch zum Quatschen kommen wollten? Oder, s. unten.
Das erscheint mir alles wahrscheinlicher als zB ein Lehrer.

Wie gesagt, mir fallen nicht viele Beispiele ein, wem Heike wirklich die Tür geöffnet hätte. Was hätte sie davon abgehalten, einen Erwachsenen zu bitten wiederzukommen, wenn ihre Eltern da sind? Welches Kind / Jugendlichen hätte sie eingelassen?

Falls das "Klönen" am Abend dieses Tages stattfinden sollte: Könnte es sein, dass Heike doch jemanden eingeladen hatte, um sich nicht mit Thomas abgeben / mit ihm allein in ihrem Zimmer sein zu müssen? Um Thomas zu zeigen, dass er "nicht gebraucht" wird?
Dann könnte es vllt doch jemand Älteres (14 - 18) gewesen sein, der nicht zum Abendessen daheim sein musste. Der aber Heikes Anliegen falsch verstanden hatte. Sich mehr erhoffte. Und austickte, als er merkte, dass nur etwas vorgespielt werden sollte (er als Lückenbüsser fungieren sollte. Nicht ernstzunehmen?)
Quelle: Meine eigenen Worte
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Es muss also jemand sein, der oft bei Heike zuhause war oder den auch der Nachbarsjunge kennen muss, denn sonst hätte er die Stimme nicht auf anhieb erkannt.
Ich glaube auch, dass der Junge die Stimme erkannt hat. Nur heisst das für mich nicht, dass der Täter schon öfters im Haus war. Der Junge könnte den Täter genauso aus der Schule oder von einem Verein gekannt haben.
Hat der Junge eigentlich schon vorher zB seinen Eltern berichtet, dass Heike Besuch von xxx hat, oder erst bei Befragungen der Nachbarschaft?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:14
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wenn der Nachbarsjunge als Zeuge Recht hat und den Ruf aus Heikes Elternhaus („Ich höre jetzt auf“) tatsächlich einer ihm bekannten Person zuordnen konnte, dann muss man davon ausgehen, dass er die Stimme des Mörders erkannt hat.

Wenn er aber wirklich per Gehör den Mörder identifiziert haben sollte, dann hätten zwingend tatrelevante Spuren (zum Beispiel Fingerabdrücke an den Messern plus spätere DNA-Bruchteile) diesen Mann als Täter entlarven müssen.

Das war jedoch laut Kripo nicht der Fall. Eine denkbare Lösung: Der elfjährige Zeuge von damals hat sich getäuscht; der von ihm Verdächtigte war nicht derjenige, der Heike getötet hat.

Eine andere etwaige Variante: Die Spuren waren so diffus, dass sie keiner konkreten Person zugeordnet werden konnten. Davon ist allerdings in keinem überlieferten Bericht die Rede. Es wird nur angedeutet, dass aufgrund der Spurenlage der seinerzeit Tatverdächtige nicht überführt werden konnte.
Es besteht noch eine weitere Möglichkeit:

- es waren zwei Jungen anwesend. Das würde den Widerspruch zwischen Zeugenwahrnehmung und objektiver Spurenlage auflösen. Zudem könnte so das Tatgeschehen greifbarer gemacht werden.

Ich frage mich nämlich schon länger, wie es sein kann, dass mehrere unterschiedliche Messer und ein Stein zum Einsatz kamen. Entweder die Tat spielte sich hauptsächlich oder zunächst in der Küche ab, oder der Täter hätte sich mit mehreren Messern bewaffnen müssen (!) oder gar hin-und-her rennen müssen (!), um eine neue Tatwaffe zu holen.
Einfacher und realistischer wäre es gewesen, Heike wird von einem Jungen (von dem Zeugen an der Stimme erkannt) festgehalten und der Haupttäter - ein bislang unbekannter Junge - greift sich die Waffen und sticht/schlägt zu.

Ich stelle mir das Geschehen dann als eine Art Verhör mit Bestrafung vor.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:15
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn der Täter durch die Terassentür kam, kannte er sich dort aus. Er war also womöglich nicht zum ersten Mal dort. Was auch die Problematik mit der Spurenlage erklärt. Denn wenn die Spuren, die er dort hinterließ, und die vielleicht heute noch verwertbar sind, auch anderweitig, durch frühere Anwesenheiten erklärbar wären? Wenn der Täter den Ort des Geschehens durch die Terassentür "blutverschmiert" verließ, sagt dies ebenfalls Einiges aus. Auch in diesem Fall kannte er sich dort aus. Denn man muss auch wissen, wie man wieder vom Grundstück kommt, es kann dort hohe Zäune geben oder sehr dichte Hecken, Gräben, usw.
Man könnte davon ausgehen das der Täter sich dort auskannte, aber auch wenn er zum ersten Mal dort war, dann genügte nur ein Blick und er wusste wie er zur Terrassentür rein und auch wieder wegkommt.
@Tiergarten hat doch hier beschrieben wie nah das Haus an der Landstraße steht
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Für mich die interessanteste Erkenntnis: wie dicht Heikes früheres Elternhaus an der hinter dieser Häuserzeile verlaufenden Landstraße steht. Vom Fahrbahnrand bis zur Terrassentür sind es allenfalls zehn Meter



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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:18
Ich bleibe bei der Überlegung, aus welchem Personenkreis der Täter stammen könnte, immer wieder an der Schallplatte hängen. Ein Jugendlicher hätte doch eher etwas "moderneres" angeschleppt. Demnach handelt es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um einen jungen Jugendlichen, der sich noch nicht wirklich für Popmusik interessiert, einen Jugendlichen, der seinem Alter etwas hinterher hinkt und in Sachen Musik daher noch nicht ganz auf der Höhe ist und daher auf den Plattenfundus seiner Eltern angewiesen ist, oder jemand, der in Ermangelung eigener finanzieller Ressourcen selbst keine Platten hat und darum auf die seiner Eltern zurückgreifen muss. Eigentlich wäre das gemeinsame Anhören einer neuen LP einer angesagten Band damals das Mittel der Wahl gewesen, um ein Date zu vereinbaren. Warum also kam der Täter mit der Hammondorgel-Musik ums Eck? Damit ein Mädchen umgarnen zu wollen, ist schon ein wenig naiv. Ich sehe eigentlich nur die drei oben genannten Möglichkeiten.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:19
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:aber auch wenn er zum ersten Mal dort war, dann genügte nur ein Blick und er wusste wie er zur Terrassentür rein und auch wieder wegkommt.
Da würde ich nicht mitgehen. Da können Zäune sein, eine Hecke usw. Evtl. eine Tür, die verschlossen ist, aber vielleicht ist das Grundstück zur Landstraße hin gar nicht erschlossen. Viele Unwägbarkeiten. Sehr unwahrscheinlich, dass der Täter aufs Blaue hinein versucht, sich bis zur Landstraße durchzuschlagen. Mal abgesehen davon, wenn er ein Fahrrad sogar dabei hätte.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:23
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Ich bleibe bei der Überlegung, aus welchem Personenkreis der Täter stammen könnte, immer wieder an der Schallplatte hängen. Ein Jugendlicher hätte doch eher etwas "moderneres" angeschleppt. Demnach handelt es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um einen jungen Jugendlichen, der sich noch nicht wirklich für Popmusik interessiert, einen Jugendlichen, der seinem Alter etwas hinterher hinkt und in Sachen Musik daher noch nicht ganz auf der Höhe ist und daher auf den Plattenfundus seiner Eltern angewiesen ist, oder jemand, der in Ermangelung eigener finanzieller Ressourcen selbst keine Platten hat und darum auf die seiner Eltern zurückgreifen muss. Eigentlich wäre das gemeinsame Anhören einer neuen LP einer angesagten Band damals das Mittel der Wahl gewesen, um ein Date zu vereinbaren. Warum also kam der Täter mit der Hammondorgel-Musik ums Eck? Damit ein Mädchen umgarnen zu wollen, ist schon ein wenig naiv. Ich sehe eigentlich nur die drei oben genannten Möglichkeiten.
So sehe ich das auch. Wobei nicht nur die Schallplatte für einen sehr jungen unerfahrenen Täter (oder zwei) spricht, aber die Musikwahl auch für mein Verständnis wegweisend ist.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:27
Zitat von sören42sören42 schrieb:Da würde ich nicht mitgehen. Da können Zäune sein, eine Hecke usw. Evtl. eine Tür, die verschlossen ist, aber vielleicht ist das Grundstück zur Landstraße hin gar nicht erschlossen. Viele Unwägbarkeiten. Sehr unwahrscheinlich, dass der Täter aufs Blaue hinein versucht, sich bis zur Landstraße durchzuschlagen. Mal abgesehen davon, wenn er ein Fahrrad sogar dabei hätte
Da man wohl davon ausgeht das er aus der Terrassentür und dann durch den Garten geflüchtet ist, gab es evtl.nur einen kleinen Zaun oder Gebüsch wo man sich durchschlängeln konnte?
Was meinst du denn mit: sich bis zur Landstraße durchschlagen?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:28
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn der Täter durch die Terassentür kam
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Man könnte davon ausgehen das der Täter sich dort auskannte, aber auch wenn er zum ersten Mal dort war, dann genügte nur ein Blick und er wusste wie er zur Terrassentür rein und auch wieder wegkommt.
Wäre in dem Fall nicht die Haustür verschlossen sowie die Kette vorgelegt gewesen, wie Heike das offenbar in Abwesenheit ihrer Eltern handhabte?
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Ich bleibe bei der Überlegung, aus welchem Personenkreis der Täter stammen könnte, immer wieder an der Schallplatte hängen.
Gutes Stichwort.
Ist es bei dem auffälligen Detail möglicherweise so, das diese Platte gewissermaßen als "Zeichen" an die Eltern hinterlassen wurde. Ging es primär gar nicht um Heike?
Sind die Eltern deshalb kurz nach der Tat aus Sickte weggezogen?
Auch das Kleid wirkt für mich in der Szenerie seltsam arrangiert.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:33
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Da man wohl davon ausgeht das er aus der Terrassentür und dann durch den Garten geflüchtet ist, gab es evtl.nur einen kleinen Zaun oder Gebüsch wo man sich durchschlängeln konnte?
Das mag so sein. Das kann man aber nicht sicher wissen, wenn man die Gegebenheiten des Grundstücks nicht kennt. Somit spricht dies meines Erachtens ebenfalls dafür, dass der Täter hier nicht zum ersten Mal war. Und es erklärt auch, dass die Polizei mit den Spuren nicht weiterkommt. Ich vermute, dass es hier Spuren des Täters gab, die plausibel durch frühere Besuche erklärbar waren. Deshalb benötigt man Zeugen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:41
Zitat von chipiechipie schrieb:Es besteht noch eine weitere Möglichkeit:

- es waren zwei Jungen anwesend. Das würde den Widerspruch zwischen Zeugenwahrnehmung und objektiver Spurenlage auflösen. Zudem könnte so das Tatgeschehen greifbarer gemacht werden.

Ich frage mich nämlich schon länger, wie es sein kann, dass mehrere unterschiedliche Messer und ein Stein zum Einsatz kamen. Entweder die Tat spielte sich hauptsächlich oder zunächst in der Küche ab, oder der Täter hätte sich mit mehreren Messern bewaffnen müssen (!) oder gar hin-und-her rennen müssen (!), um eine neue Tatwaffe zu holen.
Einfacher und realistischer wäre es gewesen, Heike wird von einem Jungen (von dem Zeugen an der Stimme erkannt) festgehalten und der Haupttäter - ein bislang unbekannter Junge - greift sich die Waffen und sticht/schlägt zu.
Ein interessantes Szenario. Allerdings veranlasst mich die These von den zwei Tätern zu einer Frage: Müssten dann nicht auf den Tatwerkzeugen auch die Fingerabdrücke von zwei Personen gefunden worden sein?

Überhaupt finde ich das Thema Fingerabdrücke für schwierig. Eigentlich gehörte die Sicherung solcher Spuren zur damaligen Zeit zum Kerngeschäft der Spusi - im Gegensatz zur DNA-Technik.

Von daher müsste man doch davon ausgehen können, dass zum Beispiel an den benutzten Messern Fingerabdrücke sichergestellt worden sein müssen Die Kripo hält sich da allerdings mit Informationen sehr bedeckt; ich habe bei Recherchen keine offizielle Bestätigung für Fingerabdrücke auf den Tatwerkzeugen entdeckt. Oder hat da jemand andere Informationen?

Wenn es verwertbare Fingerabdrücke gab, dann ließen sich damit der oder die Täter überführen oder Tatverdächtige entlasten.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:42
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Wäre in dem Fall nicht die Haustür verschlossen sowie die Kette vorgelegt gewesen, wie Heike das offenbar in Abwesenheit ihrer Eltern handhabte?
Darüber hab ich mich ja hier auch schon gewundert das das nicht der Fall war. Wäre es ein heimliches Treffen gewesen, dann hätte ich an Heikes Stelle auf jeden Fall die Kette vorgelegt. Falls doch mal einer früher nach Hause gekommen wäre hätte er dann nicht plötzlich im Wohnzimmer stehen können.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:44
@sören42
Kann man sich über Google anschauen ... Das sind keine 10 Meter bis zu der Landstraße. Wenn da damals nur ein kleiner Zaun stand dann war innerhalb von Sekunden auf dieser Landstrasse .

Was auch sehr interessant ist : wenn man diese Einrichtung in Neuerkerode eingibt und die Adresse von Heikes Wohnung werden einem drei Routen für Fußgänger angezeigt. Eine davon verläuft direkt durch ein Feld . Das ist ein Weg für Forstwirtschaft . Autos und Motorräder sind da verboten. Google könnte auch nicht daher, man sieht nur den Anfang und das Ende der Straße.
Das wäre ein sehr attraktiver Weg für jemanden der abhauen muss und nicht gesehen werden will. Bis zu dieser Einrichtung läuft man aber über 30 min.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.12.2023 um 23:46
Zitat von sören42sören42 schrieb:Und es erklärt auch, dass die Polizei mit den Spuren nicht weiterkommt. Ich vermute, dass es hier Spuren des Täters gab, die plausibel durch frühere Besuche erklärbar waren. Deshalb benötigt man Zeugen.
Ich habe aber nach wie vor ein Problem damit, mir vorzustellen, dass bei der eigentlichen Tat keine Spuren entstanden sind, also solche, die NUR im Zusammenhang mit der Tat entstanden sein können. Und die somit eindeutig NICHT durch eine frühere Anwesenheit im Haus zu erklären sind.

Nehmen wir mal an, es gibt Fingerabdrücke eines Verdächtigen an der Wohnzimmertür. Dann wird er sagen: "Ja klar, ich war doch oft genug bei den Wiatrowskis zu Besuch, da werde ich halt die Tür angefasst haben!"

Wenn aber Fingerabdrücke mit Heikes Blut an der Terassentür klebten (fiktives Beispiel!) dann kann er sich nicht herausreden, weil er a) in das Blut und dann b) an die Tür gefasst haben muss, was wohl kaum bei einer Geburtstagparty von Vater Wiatrowski passiert sein kann.

Oder wenn die Fingerabdrücke an dem Messer gewesen wären, das noch im Körper des Opfers steckt. Da kann er wohl kaum behaupten, mal vor Monaten damit eine Scheibe Brot abgeschnitten zu haben als er zufällig im Haus war.


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