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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 00:45
Der NDR hat vor etwa einem Jahr bereits einen Artikel über die Hinweisaktion der Polizei in Sickte veröffentlicht. Interessant ist hier der ebenfalls dort eingestellte Filmbeitrag über den Fall.

Hier schwenkt die Kamera mehrmals über einen Zeitungsartikel, der kurz nach dem Mord in einer Lokalzeitung veröffentlich worden war.

Es werden hier weitere und zusätzliche Einzelheiten genannt, die nicht im XY-Filmfall vorkamen. Die Polizei ging damals von einem "Sadisten" aus. Es wurde wohl auch ein Damenfahrrad in 200 Metern Entfernung in einem Straßengraben gefunden. Letzteres wurde vermutlich jetzt als nicht relevant eingestuft.

Kurzfassung:
- 19 Messerstiche mit verschiedenen Küchenmessern aus dem Haushalt (blieben am Tatort)
- Stich- und Schnittverletzungen am Oberkörper und linkes Handgelenk
- zertrümmerter Schädel, gebrochener Unterkiefer mit einem Stein (blieb am Tatort)
- Vater 47 Jahre
- Mutter 38 Jahre
- einzige Tochter

Die Aussagen des Zeugen sind deckungsgleich - schließlich konnte er 2022 auch nochmals befragt werden.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Cold-Case-von-1977-Neue-Hinweise-in-Fall-aus-Sickte,coldcase226.html


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 00:59
Nachtrag: Es wird im Artikel nicht klar, ob es 19 Messerstiche oder 19 Stich- und Schnittwunden gab.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 01:39
@IamSherlocked

Ich bin mir sehr sicher, dass die Szene mit dem Zeugen so nicht abgespielt hat wie in XY. Das war ein Mittel, um Informationen zu geben. Nämlich dass der Junge den Schrei gehört hat, es aber keine Spuren im Haus passend dazu gibt. Der akkustische Test wird stattgefunden haben.

Das letzte, was man hier machen sollte, ist den Jungen zu kritisieren. Selbst wenn es eine Fehlwarhnehmung war, war sie für ihn nunmal real. Auch finde ich es nicht kritisierenswert, dass er es für ein Spiel hielt. Er war 11. Da hält man automatisch vieles für ein Spiel, weil man es zuerst auf die eigene Lebensrealität bezieht. Er hilft 46 Jahre später der Polizei. Dem ist nichts vorzuwerfen. Er hat seine Wahrnehmung mitgeteilt. Daran ist nichts falsch, auch wenn es eine Fehlwahrnehmung war. Er hat sicher auch nicht selber den Tratsch verbreitet.

Dass der Beschuldigte weggezogen ist, darauf würde ich alles verwetten.

Die Mutter wäre nun also 84, der Vater 93.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 06:21
Hallo zusammen,

aus zeitlichen Gründen habe ich mehr oder weniger überflogen, wollte aber auch ein paar Gedanken loslassen:

1. das Kleid: Ich glaube hier nicht, dass es direkt mir dem Tattag zu tun hatte, denn wenn sie sich wirklich für eine Verabredung hätte hübsch machen wollen, hätte sie es doch getan.
Sie ist aber ganz normal in ihren Zuhause-Klamotten aufgefunden worden.
Wenn die Eltern am späten Nachmittag schon wiederkamen (was ja sicherlich irgendwie abgesprochen und vermutlich immer so war),hätte sich der Aufwand vermutlich auch kaum gelohnt.
ABER: Vielleicht hat sie das Kleid im Vorfeld von jemandem geschenkt bekommen, vielleicht von jemandem der verdächtigt wird und deshalb wurde es angesprochen...Wer weiß

2. der Name : In der Mittagessen-Szene mit ihrer Mutter wurde ja ein "Name" erwähnt von einem Jungen, der zu einem bald anrückenden Besuch gehörte und mitkommen sollte.
Daraufhin reagierte Heike seltsam und sagte, sie wolle das nicht, weil derjenige beim letzten Mal komisch war und würde dann vielleicht zur Oma gehen oder so...

In einer späteren Szene, in der mit dem Herrn, der damals als Junge Zeuge wurde, weil er was gehört hatte, das ganze nochmal nachgestellt wurde, wurde doch irgendwie erwähnt, dass er damals auch einen Namen gehört und der Polizei verraten hatte, dieser Name wird hier aber nicht genannt...

Ich glaube das ganze war taktisch...die Szene am Tisch mit der Mutter macht an sich keinen Sinn, aber dort wird ein Name genannt...und dieser Name ist sicherlich der, den der junge Zeuge damals auch genannt hatte.
Aber (vielleicht auch aus rechtlichen Gründen, hier kenne ich mich nicht aus) sie haben den Namen einfach an einer anderen Stelle im Fall eingebaut, der Platz für Interpretationen lässt, anstatt wen direkt zu beschuldigen.


Okay, ich hoffe, man kann mir folgen, mein Kopf ist manchmal kompliziert 😂

LG


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:00
Zitat von Scream_QueenScream_Queen schrieb:Daraufhin reagierte Heike seltsam und sagte, sie wolle das nicht, weil derjenige beim letzten Mal komisch war und würde dann vielleicht zur Oma gehen oder so...
Ich habe das dumpfe Gefühl das der Täter aus dem näheren Umfeld des Opfers kommt, wie es leider oft der Fall ist. Die Interpretation ist schon goldrichtig meiner Meinung nach.

Vielleicht hat sich diese Person des Öfteren unsittlich oder aufdringlich genähert.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:01
Zitat von Scream_QueenScream_Queen schrieb:In einer späteren Szene, in der mit dem Herrn, der damals als Junge Zeuge wurde, weil er was gehört hatte, das ganze nochmal nachgestellt wurde, wurde doch irgendwie erwähnt, dass er damals auch einen Namen gehört und der Polizei verraten hatte, dieser Name wird hier aber nicht genannt...
Nein, so war das nicht. Der damals 11-jährige Nachbarsjunge hörte auf der anderen Straßenseite, wie jemand in Heikes Haus laut "Ich hör jetzt damit auf" sagte, er hielt dies aber für ein Spiel. Brisant: Er erkannte die Stimme der Person, er wusste also in jenem Moment, wer da bei Heike zu Gast war - oder glaubte es zu wissen. Dies teilte er dann natürlich auch der Polizei mit. Bei der Rekonstrukion der Szene mit dem Zeugen (im Zuge der neuen Ermittlungen) wollte man feststellen, ob der Junge damals überhaupt eine solche Auseinandersetzung mitbekommen haben könnte, rein akustisch. Also sprach eine Ermittlerin den Satz im Haus nach und es stellte sich heraus, dass man es durchaus hören konnte.

Mich lässt die Sache mit dem Zeugen echt nicht mehr los. Das muss man sich mal vorstellen, du bekommst als Kind mit, wie irgendjemand den du kennst (mutmaßlich) ein Mädchen aus deiner Nachbarschaft auf brutalste Weise umbringt. Im gleichen Kaff, wo so gut wie jeder jeden kennt. Du kennst den Typen und weißt, dass der an jenem Tag in dem Haus war. Und dann läuft der noch Jahre später frei rum, es gab nicht mal einen Prozess.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:05
@swinedog

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Beamtin in einer späteren Szene zu ihm sagt "Sie haben damals einen Namen genannt"

Aber ich werde mir den Fall heute am frühen Abend noch mal ansehen 🙋🏼‍♀️


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:08
Zitat von Scream_QueenScream_Queen schrieb:Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Beamtin in einer späteren Szene zu ihm sagt "Sie haben damals einen Namen genannt"
Ja. Den Namen der Person, deren Stimme er glaubte erkannt zu haben. Du hattest geschrieben, er hätte einen Namen gehört - das wäre dann aber eine ganz andere Situation gewesen. Es war wie gesagt anders, er erkannte die Stimme und teilte der Polizei den Namen dieser Person mit.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:13
Zitat von KerinyaKerinya schrieb:Vielleicht hat sich diese Person des Öfteren unsittlich oder aufdringlich genähert.
Aber dann hätte sie ihm doch nicht die Tür geöffnet…..?! Außer er ist gewaltsam rein. Das hätte man aber mit Sicherheit festgestellt.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Es war wie gesagt anders, er erkannte die Stimme und teilte der Polizei den Namen dieser Person mit.
Wahrscheinlich hatten er sich deswegen auch keine „Sorgen“ gemacht, als er das Gespräch hörte. Ich glaube dem Jungen. Ich kann Stimmen immer richtig zuordnen. Besser als Gesichter.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:16
Kann man sich auf die Aussage eines 11 jährigen verlassen?
Angenommen er hat eine erwachsene männliche Stimme gehört, kann er sie zb den Vater des Opfers zugeordnet haben, obwohl das nicht der Fall war.
Natürlich kann es von Kind zu Kind verschieden sein, dennoch wäre ich mit der Aussage eines 11 jährigen skeptisch, zumal keine Spuren gefunden wurden.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:32
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Kann man sich auf die Aussage eines 11 jährigen verlassen?
Angenommen er hat eine erwachsene männliche Stimme gehört, kann er sie zb den Vater des Opfers zugeordnet haben, obwohl das nicht der Fall war.
Natürlich kann es von Kind zu Kind verschieden sein, dennoch wäre ich mit der Aussage eines 11 jährigen skeptisch, zumal keine Spuren gefunden wurden.
Ich würde das nicht mal am Alter festmachen. Mit 11 ist man alt genug, um so eine Aussage nicht komplett unbedacht zu machen. Kleinere Kinder (Kindergartenalter) hauen ja öfter mal irgendwelche Behauptungen mit dem Brustton der Überzeugung raus. Aber mit 11 glaube ich dem Jungen das schon, dass er meinte, die Stimme erkannt zu haben. Natürlich kann er sich geirrt haben. Zeugen können sich irren. Fakt ist, es wäre zumindest akustisch möglich gewesen, dass man den Satz auf der anderen Straßenseite hören konnte. Und der heute erwachsene Zeuge glaubt noch heute daran, dass die Person, deren Stimme er glaubte erkannt zu haben, jene des Täters war. Zumindest wurde dies in XY so dargestellt. Bei einem Prozess wäre die Zeugenaussage ein wichtiges Indiz gewesen. Wenn man sonst absolut nichts hat, was den Verdächtigten belastet, dann reicht eine solche Zeugenaussage freilich nicht für eine Anklage.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 07:45
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Aber mit 11 glaube ich dem Jungen das schon, dass er meinte, die Stimme erkannt zu haben.
Wir kennen die Aussage des 11 jährigen leider nicht.
Vielleicht hat er gesagt, das die Stimme wie der Postbote als Beispiel klang oder das er glaubt, die Stimme wäre vom Postboten?
Damit möchte ich sagen, das er selber mit seiner Aussage nicht sicher war.
Dennoch sind die Ermittler dem Hinweis nachgegangen und haben aber keine Spur im Haus gefunden.
Vielleicht weil sich der Junge geirrt hat?
Das Gerücht müsste nicht um die Person gehen, die der Junge gehört hat.
Was wenn die Menschen einen ganz anderen meinten?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 08:06
@swinedog
Ja, als Erwachsener war er sich sicher.
Über die Jahre kann er immer mehr geglaubt haben, was er damals vermutet hat.
Lasst das bitte mit dem Postboten, weil das von mir nicht ernst gemeint war. Es war lediglich ein Beispiel.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 08:10
Der zitierte Beitrag von swinedog wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Lebt der damals 11-jährige Nachbarsjunge heute noch im Dorf? Dann müssen sich ja dieser Zeuge und der TV kennen ? Ich hätte ehrlich gesagt jetzt Angst mit der gemachten Aussage!


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 08:14
Der TV wird wohl nicht mehr da wohnen.

Ich möchte kurz einwerfen, dass die Variante Jugendlicher mit sexuellem Interesse von der OFA gar nicht angenommen wird. Das würde der Date-Theorie und der Bekannter-Theorie entgegenstehen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 08:16
Also wenn der Junge damals zeitnah eine Aussage getätigt hätte, wird bei der Überprüfung ja auch festgestellt, ob der vom Nachbarn Beschuldigte Schnittverletzungen hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass die Spur auch deswegen im Sande verlaufen ist.
Zitat von sdksdk schrieb:Ich möchte kurz einwerfen, dass die Variante Jugendlicher mit sexuellem Interesse von der OFA gar nicht angenommen wird. Das würde der Date-Theorie und der Bekannter-Theorie entgegenstehen.
Ich hatte es so verstanden, dass der Tätertyp 1 im etwa gleichen Alter gewesen sein müsste wie Heike, und das wäre dann ja ein Jugendlicher, wenn er etwas älter war.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.12.2023 um 08:19
Ja, Tätertyp 1, dem Jugendlichen, wird ein persönliches Motiv unterstellt. Beispielsweise ein vorausgegangener Konflikt, den er ausräumem wollte, was dann eskalierte.

Woran das liegt, weiß ich nicht. Denn ich finde die genannten Varianten plausibel.


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