chipie schrieb:Fiel nicht auch irgendwo der Satz bei XY, dass es bei der Aufklärung von Cold Cases nicht in erster Linie darum ginge, den Täter zu finden, sondern man vor allem den Angehörigen Gewissheit verschaffen möchte.
Genau, dies betonte die Leiterin der Ermittlungen, Nicole Nebendahl, in der XY-Sendung.
Dieses Anliegen der Ermittler verbindet sich mit der Möglichkeit eines nicht mehr lebenden (z. B. Suizid nach Tat) oder ganz klar schuldunfähigen Täters (minderjährig, Behinderung).
Aspekte, die die Menschen im Umfeld des Täters bisher veranlasst haben könnten im Schweigen zu verbleiben.
Es geht nicht vorrangig um Strafe in diesem Fall, sondern um das Finden der Wahrheit (Was ist passiert und warum, was ist nicht passiert.).
Die Angehörigen des Täters könnten unter dem Wissen, Vermuten um die Tat leiden - parallel dazu leiden die Angehörigen des Opfers im Unwissen.
Für mich ist die Situation vergleichbar wie nach einem Krieg und dem Ringen um Frieden, annehmbar für beide Seiten.
Undenkbares, Unbegreifliches ist geschehen, die Wahrheit zu teilen könnte lindern; nun zu wissen, was nicht geschehen ist, das Gedankenkarussell stoppen. Frieden bringen, für die direkt zum Frieden Beitragenden vielleicht unter allergrößter Zumutung, aber es könnte Frieden bringen, dessen positive Wirkung später auch jene versöhnen könnte, die es heute negieren.
Tragische Familiengeheimnisse pflanzen sich in die nächste Generation fort.