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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 19:17
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:TonyPetrocelli
Das ist ein eigenartiger Ring.
Wenn man sich den Zollstock daneben anguckt, ist der Durchmesser fast 3 cm.
Das ist doch groß-oder?
Ich würde nicht ausschließen, dass das kein Fingerring ist, sondern ein Ring, der vielleicht
am Kleidungsstück des Täters befestigt war - oder an einer Kette.
Sieht für mich selbstgemacht aus. Vielleicht ein Erinnerungsstück?
Fingerring wäre am wahrscheinlichsten, aber dann müsste der Täter große Hände gehabt haben.
Da würde für mich ein Jugendlicher als Täter eher ausfallen. Wenn dieser Ring vom Täter an einem
Finger getragen wurde, stelle ich mir den Täter als groß, massig und schwer vor.
Oder irre ich mich da?
Ja, ich finde den Ring auch eigenartig für einen, mal angenommenen Kinderring, im Aktenzeichenbeitrag spricht die Ermittlerin von 2cm Durchmesser. Ich habe mal beim Juwelier nachgefragt, gängige Kinderringe haben einen Durchmesser von 1,3 cm, dies würde einer Ringgröße von 41 entsprechen. Dieser Ring, mit 2cm Durchmesser wäre ein Herrenring, normale Ringgröße für den Herrn, laut Juwelier.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das Wort Dehnungsfuge irritiert mich auch. Kenne ich auch so, wie du:
entweder hinten mittig - oder vorne. Vorne ein bewusst offen gelassener Spalt, der ein Hingucker war.
Hier sieht die Lücke zerbrochen aus.
Vielleicht stammt das Wort Dehnungsfuge nicht von der Polizei, sondern von der Zeitungsredaktion?
XY hab ich nicht gesehen.
Im XY Beitrag wurde der Begriff nicht verwendet, er stand lediglich unter dem Foto im Zeitungsartikel. Im Beitrag wurde dazu gesagt ..." silberfarbener Modeschmuck oder Kinderschmuck, ob die Öffnung eventuell durch Gewalt entstanden ist oder dem Modell innewohnt, können wir nicht sagen"

Der Juwelier bezeichnet die Dehnfuge als flexible Ringschiene, größenverstellbar durch offene Ringschiene.
Zitat von Hyke13Hyke13 schrieb:Was mich wundert ist, warum haben sie bei der Rekonstruktion eine Frau den Satz : „ ich höre jetzt auf“ wiederholen lassen?
Das habe ich mich auch gefragt, fand ich sonderbar, zumal man ja von einem männlichen Einzeltäter ausgeht, laut Täterprofile der operativen Fallanalyse.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 19:45
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Ich habe immer nur gelesen, das Heike die einzige Tochter war.
Das impliziert ja nur das sie das einzige Mädel war und eben nicht Einzelkind.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 20:02
In den 70ern waren noch die Wohnküchen sehr verbreitet. Dorthinein wurde auch stets der Besuch gebeten, der so unter der Woche aufschlug. Das Wohnzimmer war für abends oder den eingeladenen Besuch am Wochenende vorgesehen. Falls das Kleid vom Täter mitgebracht wurde, könnte Heike gebeten worden sein in ihr Zimmer zu gehen und dort das Kleid anzuziehen.
Ich kann mich jedenfalls an diese Zeit erinnern und da war es durchwegs eine Masche der Jungs, dass man gemeinsames Musikhören anbot, um seinem Schwarm näher zu kommen. Das zog einfach immer.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 20:22
Zitat von KerinyaKerinya schrieb:Das impliziert ja nur das sie das einzige Mädel war und eben nicht Einzelkind.
Zu der Frage, ob sie Geschwister hatte, findet sich beim NDR folgendes:
Sie ist ein Einzelkind und war gewohnt, nachmittags mal allein zu Hause zu sein.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Cold-Case-von-1977-Neue-Hinweise-in-Fall-aus-Sickte,coldcase226.html


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 20:55
Im Filmbeitrag des NDR vom 07.11.2022
sagt Lietzau, "nämlich den Angehörigen der Opfer Klarheit zu geben."
... speziell nannte er die Mutter, also lebd sie noch.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Cold-Case-von-1977-Neue-Hinweise-in-Fall-aus-Sickte,coldcase226.html


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 21:25
Ich vermute mal das Heike mit dem Täter gleich ins Wohnzimmer ging. Sie war allein zu Haus und was sollte dagegensprechen? Könnte mir das wegen der Schallplatte vorstellen die gespielt werden sollte. Wenn man davon ausgeht das der Täter sie mitbrachte, dann würde ich das wieder an einen Jugendlichen Täter festmachen. Natürlich könnte die Schallplatte auch ein älterer unter einem Vorwand mitgebracht haben. Aber ich denke dann wäre die Tötung wahrscheinlich mit weniger Aufwand erfolgt.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 22:57
Also ich hatte schon verstellbare Ringe und dieser ist keinesfalls einer. Die sind nicht einfach offen sondern die Enden laufen an der Unterseite ein Stück parallel, sonst würde man sich ja auch pieksen. Es scheint ein Herrenring zu sein der wahrscheinlich während der Tat vom Finger gerissen ist. Mir kommt das Treffen wie ein heimliches Date vor, das für den Täter nicht lief wie verhofft. Im Podcast wird u.a. auch ein Verdeckungsmord vermutet.
Zu der DNA Spur ist es schwierig wenn ein Junge / Mann regelmäßig im Haus ist diese der Tat zuzuordnen. Eine DNA Spur an einem Messer kann auch beim Abtrocknen daran gekommen sein etc. Es wird gezielt das Dorf angesprochen, die denen damals etwas anders vorkam. Vllt kann man so auch die Teil DNA untermauern.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:00
hier eine Zusammenfassung von xy

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy597-fall4-mord-an-12-jaehrigem-maedchen-100.html (Archiv-Version vom 30.11.2023)


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:06
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Also ich hatte schon verstellbare Ringe und dieser ist keinesfalls einer. Die sind nicht einfach offen sondern die Enden laufen an der Unterseite ein Stück parallel, sonst würde man sich ja auch pieksen. Es scheint ein Herrenring zu sein der wahrscheinlich während der Tat vom Finger gerissen ist.
Das ist auch mein Eindruck.
Der Ring sieht gebrochen aus, er hat scharfe Enden.

Habe sogar erstmal an einen abgerissen Ohrring gedacht.

Sieht nach Modeschmuck für Erwachsene aus.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:17
Ich habe überlegt ob es sich beim Verpackungspapier nicht auch um Verpackung für Essen handeln könnte.

In Detmold (ca. 2h entfernt von Sikte) gibt es eine Pizzeria Gubello. Es wäre interessant zu wissen ob es sich hierbei um einen Familienbetrieb handelt, der in den 70er Jahren schon existierte.

Dann könnte der Täter aus diesem Umkreis stammen und von dort Essen mitgebracht haben. Für beide oder für sich. Oder er hat es für die Geschenke verwendet. Das heisst er müsste mobil und zum Tatzeitpunkt 18+ gewesen sein. Er kann auf dem Rückweg ja schlecht den Zug oder Bus nehmen.

Ich meine mit Täter nicht den Ladenbesitzer/Inhaber/ oder dessen Familie. Diese werden von mir nicht verdächtigt. Es geht mir nur darum das der Täter wenn es den Laden in den 70ern schon gab, das verpackungspapier von dort hat, weil er da eingekauft hat.

Lg


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:18
Zitat von SirHenrySirHenry schrieb:Habe sogar erstmal an einen abgerissen Ohrring gedacht.

Sieht nach Modeschmuck für Erwachsene aus.
Ja ich auch aber ein Ohrring hätte ja auch einen Verschluss.
Dass es Modeschmuck ist denke ich auch, auf keinen Fall aus einem Kaugummiautomaten in dieser Größe.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:21
Zitat von SirHenrySirHenry schrieb:Der Ring sieht gebrochen aus, er hat scharfe Enden.
Nun spricht die Polizei zwar von einem Ring, aber ist es denn gesichert, dass es sich bei diesem Gegenstand überhaupt um ein Schmuckstück handelt?

Auf mich wirkt der Ring sehr unrund, und die "Perlen" auf dem Ring wirken auf mich wie der Versuch, auf einen Draht Lötzinn aufzubringen, wobei sich aber nur "kalte" Lötstellen gebildet haben. Eine so genannte "kalte Lötstelle" erkennt man daran, dass das Lötzinn nicht verläuft, sondern oft eine Kugel bildet.

Eher als um ein Schmuckstück, scheint es sich bei dem Gegenstand für mich um irgendeine misslungene Bastelei zu handeln.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:25
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Auf mich wirkt der Ring sehr unrund, und die "Perlen" auf dem Ring wirken auf mich wie der Versuch, auf einen Draht Lötzinn aufzubringen, wobei sich aber nur "kalte" Lötstellen gebildet haben. Eine so genannte "kalte Lötstelle" erkennt man daran, dass das Lötzinn nicht verläuft, sondern oft eine Kugel bildet.

Eher als um ein Schmuckstück, scheint es sich bei dem Gegenstand für mich um irgendeine misslungene Bastelei zu handeln.
. .. denkst du das könnte von einem "Metaller" der sich erst seit kurzem in Ausbildung befindet stammen?
Fertigen die derartige Stücke als Übungsstück an?
Ist so etwas üblich?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:29
@SirHenry Sagen wir mal so, bis man beim Löten den Dreh raus hat, übt man unter Umständen schon an Drahtstücken usw., und das geschieht durchaus nicht nur in der Berufsausbildung, sondern beispielsweise auch in der Schule im Werkunterricht.

So ein Stück Draht, an dem geübt wurde, kann ja auch herunterfallen und sich in einem Hosenaufschlag o.ä. verfangen, ohne dass man es bemerkt.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:35
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:und das geschieht durchaus nicht nur in der Berufsausbildung, sondern beispielsweise auch in der Schule im Werkunterricht.
Das würde bedeuten es könnte z. B. von einem Schüler, einem Lehrer oder einem Azubi sein.
Rein theoretisch.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

02.12.2023 um 23:42
Zitat von SirHenrySirHenry schrieb:Das würde bedeuten es könnte z. B. von einem Schüler, einem Lehrer oder einem Azubi sein.
Rein theoretisch.
Auch hier müsste man den Zeithintergrund (1970er Jahre) in seine Überlegungen einbeziehen. Es gab ja weit weniger mediale Zerstreuungsmöglichkeiten als heutzutage, und ich kann mich erinnern, dass wir in dieser Zeit als Jungen unsere Überspielkabel selbst gelötet haben, um gegenseitig unsere Hits von Kassette zu Kassette zu überspielen. So etwas kann/macht heute niemand mehr, schon, weil es solche Dinge heute billig zu kaufen gibt, aber zur Tatzeit waren solche Basteieien nicht unüblich.

So wie man früher viele Dinge der sächlichen Welt selbst reparierte.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

03.12.2023 um 02:21
Kurz einige Punkte, die auf den letzten Seiten in Vergessenheit geraten sind:

- es wurde eine männliche Teil-DNA von Hautzellen an Fingerabdrücken auf zwei Tatwerkzeugen gefunden
- der Haustürschlüssel befand sich im Kinderzimmer
- die Leiche wurde im Wohnzimmer gefunden

Es wurden im Forum mehrmals auf die Widersprüche hingewiesen, dass der "Tatverdächtige" bereits 1977 durch die Fingerabdrücke und spätestens heute durch die Teil-DNA definitiv ausgeschlossen oder seine Schuld hätte bestätigt werden können.

Fiel nicht auch irgendwo der Satz bei XY, dass es bei der Aufklärung von Cold Cases nicht in erster Linie darum ginge, den Täter zu finden, sondern man vor allem den Angehörigen Gewissheit verschaffen möchte.

Die Aussage, man habe keine tatrelevanten Spuren von dem "Tatverdächtigen" finden können, bedeutet doch, dass dieser Spuren im Haus hinterlassen hat. Er war dort also öfter zu Gast, der Zeuge hat sich aus diesem Grund zunächst nichts bei seinen Wahrnehmungen gedacht.
Die Asservate sind nicht mehr vorhanden: Deshalb die neue Aufnahme eines Ausschnitts mittels Handy (blauer Glasuntersetzer) und die sehr verschwommene alte Aufnahme des Rings. Beide auf verschiedenen Untergründen (Wohnzimmerteppich/Küchenboden-Kinderzimmerteppich). Die Gegenstände wurden also in unterschiedlichen Zimmern gefunden. Nur beim Ring gibt es eine Maßangabe. Der Untersetzer wurde erst später als relevant eingestuft. Vielleicht lag er neben der Leiche oder wurde 1977 nicht richtig katalogisiert.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Es kann sein, dass es keine eindeutigen Fingerabdrücke an den Tatwerkzeugen gab (blutverschmiert) oder sie damals unsachgemäß aufgenommen worden sind.
Es kann auch sein, dass der damals mutmaßliche Tatverdächtige nicht mehr lebt und man deshalb keinen direkten DNA-Abgleich mehr durchführen kann.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

03.12.2023 um 02:27
Zu später Stunde noch eine Anmerkung, sehr gut fand ich die Überlegungen, dass der blaue Untersetzer dem Täter selbst gehört haben könnte und, dass der Täter den Ring evtl. auch selbst hergestellt hat. Wenn es so wäre und wenn beide Gegenstände als Geschenke gedacht waren, so zeigt sich die tiefgründig gedachte Verbindung des Schenkenden und seine evtl. dadurch verursachte übersteigerte Verletzlichkeit.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

03.12.2023 um 07:24
Zu Bild 2, das Verpackungspapier:

Es sieht mir auf dem Bild so aus, als wäre das aus "Glitzerfolie". Es gibt Lumifol-Metallicfolie in verschiedenen Farben. Diese Knitterfolie kann man zum Verpacken von Geschenken benutzen und diese wird auch gerne in der Karnevalszeit für Kostüme oder für den Karnevalswagenbau benutzt. Der Tattag war der Freitag vor Rosenmontag, vielleicht war diese Folie auch Teil eines Karnevalskostüm.

35 my, die sehr starke und reißfeste Metallic- oder auch Knitterfolie mit silberfarbener Rückseite eignet sich zum Verpacken von Geschenken, für Kostüme, den Wagenbau und vieles mehr, Preis per Rolle à 10 m
Quelle:https://www.decowoerner.com/lumifol-metallicfolie-glaenzend-10-m-100-cm-breit-gold_6696/

Im Podcast wurde von der Ermittlerin erwähnt, das Heike alles was "glitzert" liebte.

Zu der Aufschrift "gubello", es könnte eine Werbeaufschrift sein. Die Suchmaschine nennt Gubello als einen typischen italienischen Nachnamen. Vielleicht gab es ein Geschäft mit diesem Namen und es erinnert sich jemand daran, vielleicht auch in Braunschweig, Geschenkartikelgeschäft zum Beispiel oder Schreibwarengeschäfte, die haben früher auch Knitterfolie verkauft oder auch gekaufte Geschenke dort im Laden mit eben dieser "Werbegeschenkfolie" verpackt.
Auffällig finde ich die Kleinschreibung "gubello", ein Nachname wäre doch möglicherweise am Anfang groß geschrieben worden, oder?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

03.12.2023 um 09:04
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Auffällig finde ich die Kleinschreibung "gubello", ein Nachname wäre doch möglicherweise am Anfang groß geschrieben worden, oder?
Im Design von Eigennamen, Firmennamen war die Kleinschreibung in den 70er Jahren sehr angesagt. Beispiel: Das Firmenlogo der Küchenfirma "bulthaup".

Prägend für diesen Trend der Kleinschreibung war der Grafiker Otl Aicher, jener, der für die Olympischen Spiele in München 1972 die tollen Piktogramme erfand und sowieso für das komplette corporate design dieser Spiele steht.
Otl Aichers Arbeit hatte großen Einfluss auf das Erscheinungsbild Westdeutschlands in der Nachkriegszeit. Er steht für die optische „Läuterung“ deutschen Designs und deutscher Unternehmen (z. B. Lufthansa) nach dem Krieg. Dabei spielt auch seine konsequente Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus und seine Freundschaft mit der Familie Scholl eine Rolle. In Ulm, wo Aicher mit anderen die Hochschule für Gestaltung gründete, war der erste Oberbürgermeister nach dem Krieg von 1945 bis 1949 Robert Scholl, der Vater der Geschwister Scholl, der 1952 Aichers Schwiegervater wurde.

In seiner Arbeit bezog Aicher sich auch auf große Vorbilder und vorhandene Ideen. Sein (später gescheiterter) Versuch der Integration des Schweizer Künstlers Max Bill in die Ulmer Hochschule für Gestaltung lief parallel mit einer inhaltlichen Anlehnung an dessen grafische und typografische Lehrmeinungen (Layout-Raster, Flattersatz, serifenlose Schriften, radikale kleinschreibung).
Quelle: Wikipedia: Otl Aicher

Kleinschreibung war in den 70ern ultramodern.


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