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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 04:43
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:(...) Ein etwas älterer Junge (15-17?) mit vielleicht nicht unbedingt altersgemässem Intellekt verfolgte eine aus seiner Sicht romantischen Idee: er suchte eine Gelegenheit, mit Heike in einer romantischen Atmosphäre zusammenzusein - ich spreche absichtlich nicht von einer sexuellen Atmosphäre. Salopp gesagt: er wollte, dass Heike seine Freundin ist.
Ich denke grundsätzlich in die selbe Richtung, gehe jedoch durchaus von sexuellen Motiven aus. Geschenke, "schöne" Musik (vielleicht kannte er ihren Musikgeschmack nicht)... Alles mit dem Hintergedanken irgendwelche -wie auch immer geartete- sexuelle Handlungen vornehmen zu können oder sie zu sexuellen Handlungen zu bringen. Als ihm dies dann nicht wie geplant gelang, wurde er aggressiv. Vielleicht hatte er alles länger geplant, in seiner Phantasie in bunten Farben ausgemalt und wurde dann maßlos enttäuscht das es voll nach hinten losging.

Aus der Enttäuschung wurde Wut, weil er für die Geschenke und Mühe zumindest irgendeine "Gegenleistung" erwartete. Als sich das Opfer vielleicht werte oder schrie kam es dann zu Gewaltanwendung. Aus Angst vor den Konsequenzen daraus folgte dann eine Verdeckungstat, bei der er das Opfer in Panik, Angst und Wut übertötete.

Das ist so aktuell mein Gedanke dazu.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 04:56
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich denke grundsätzlich in die selbe Richtung, gehe jedoch durchaus von sexuellen Motiven aus.
Es ist eine Frage der Definition, die doch irgendwie naiven "Geschenke" und die "Tanzmusik Platte" lassen mich glauben, dass im Denken des Täters nicht im Vordergrund der Gedanke lag, mit Heike an dem Tag gleich "im Bett" zu landen, sondern eher etwas, was ich oben als "romantisch" versucht habe zu beschreiben. Küssen vielleicht, vielleicht, was man früher "fummeln" nannte, irgendwie so etwas, was aber dann sicherlich Heikes Vorstellungen ganz und gar nicht entsprach und so wurde alles zum Desaster. Panik und Wut durch Zurückweisung und Scham...

Ich würde nach jemandem im Dorf suchen, der nominell etwa in dieser Altersgruppe der fortgeschrittenen teenies war, aber in der geistigen Reife dem nicht wirklich entsprach und der vor allem nicht mit Zurückweisung, Kritik und eigenen Fehlern wirklich umgehen konnte und dann eher zu körperlicher Gewalt neigte. Der durchaus schon mal durch Wutausbrüche aufgefallen war, vielleicht auch mal eigenes Eigentum in seiner Wut zerdepperte und so weiter, aber auch nicht der total ungehobelte Unhold war, denn den hätte Heike vermutlich gar nicht erst hereingelassen. Einen Jungen, der nett sein konnte, aber nicht mit Misserfolg umgehen konnte und der in seiner eigenen Vorstellungswelt lebte, wie ein "Mädcchen" eben auf seinen unbeholfenen Anmachversuch reagieren sollte.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 05:07
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:(...) Küssen vielleicht, vielleicht, was man früher "fummeln" nannte, irgendwie so etwas, was aber dann sicherlich Heikes Vorstellungen ganz und gar nicht entsprach und so wurde alles zum Desaster. Panik und Wut durch Zurückweisung und Scham...
Ja, genau das denke ich auch. Für mich ist das was man unter "fummeln" versteht (intime Berührungen usw.) schon eine sexuelle Handlung. Ich will das jetzt nicht vertiefen, aber ich denke der Täter wollte schon mehr als "nur" ihre Hand halten, wenngleich ich jetzt auch nicht davon ausgehe, daß er mit ihr tatsächlich Sex haben wollte. Soweit würde ich jetzt nicht gehen, obschon man es natürlich nicht gänzlich ausschließen kann.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich würde nach jemandem im Dorf suchen, der nominell etwa in dieser Altersgruppe der fortgeschrittenen teenies war, aber in der geistigen Reife dem nicht wirklich entsprach und der vor allem nicht mit Zurückweisung, Kritik und eigenen Fehlern wirklich umgehen konnte und dann eher zu körperlicher Gewalt neigte.
Ja das halte ich auch für einen guten Ansatz. Körperlich reifer als im Geiste, ein Stück weit naiv, vielleicht sogar vom Wesen her eher schüchtern, sodass man ihm so eine Tat auch nicht zutraut.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 05:29
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:vielleicht sogar vom Wesen her eher schüchtern, sodass man ihm so eine Tat auch nicht zutraut.
Ja genau, so gelang es ihm unter dem Radar zu bleiben. Weil man angesichts der Gewalt der Tat eher zu einem Erwachsenen tendierte. Dabei übersieht man aber, welche physischen Kräfte in einem normalen Teenager stecken.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 07:26
Zitat von SteppelSteppel schrieb am 30.11.2023:frage mich, um welche Gerüchte es geht von der die Polizistin mehrfach gesprochenen hat
Ich komme zwar nicht aus Sickte, aber möglicherweise ahne ich, worauf die Polizistin anspielt.

Möchte das aus Respekt nicht weiter ausführen, nur so viel:
Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht.



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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 08:10
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Er ist geistig etwas in der Entwicklung zurückgeblieben, ist aber körperlich ein normaler und recht starker 17-jähriger, geistig aber eher auf 13-14 Jahre Niveau und extrem empfindlich, wenn von ihm eine grössere Reife, die seinem Alter entspräche, verlangt wird. Damit kommt er nicht klar und wird schnell sehr aggressiv.
Was man vielleicht in dem Zusammenhang auch noch berücksichtigen sollte: Den anderen Umgang mit solchen Kindern und Jugendlichen damals verglichen mit heute. Ich erinnere mich noch gut an einen Jungen der vielleicht zwei oder drei Jahre älter war als ich und ungefähr so war, wie Du es beschreibst. Er lebte in unserem Dorf mit seinem Vater zusammen, die Mutter war verstorben.

Im Ort galt er allgemein als "armer Kerl" weil er ja "behindert" war. Er besuchte natürlich die "Sonderschule", aber ich wüsste nicht, dass es irgendwelche weitergehende Therapie oder Unterstützung für ihn gegeben hätte. Nachmittags lief er meistens alleine im Dorf herum, weil sein Vater ja arbeiten musste und die "Sonderschule" nur bis Mittags ging (möglicherweise hätte es für ihn auch eine Nachmittagsbetreuung gegeben, aber evtl. wollte sein Vater das nicht oder hätte es bezahlen müssen, was er nicht konnte).

Wir als Kinder hatten immer Angst vor ihm, weil er schon ziemlich brutal sein konnte und wohl auch Probleme hatte, seine körperlichen Kräfte (er war recht groß und kräftig) zu kontrollieren. Unsere Eltern haben uns immer ermahnt, nett zu ihm zu sein, aber wir hatten eben wegen seiner körperlichen Attacken (die vermutlich gar nicht mal böse gemeint waren, er konnte halt einfach seine Kraft nicht einschätzen) ziemliche Angst und sind ihm aus dem Weg gegangen. Trotzdem tat er uns leid, weil er eben "behindert" war und seine Mutter verloren hatte.

Andererseits war er aber im Dorf auch ein beliebter "Sündenbock": wenn irgendwo Blumenkästen von der Fensterbank geworfen waren, die Plakate fürs Schützenfest abgerissen oder eine Fensterscheibe eingeschlagen, hieß es gleich "Der M. war das!" - was wiederum dazu führte, dass sein Vater ihn übermäßig verteidigte und praktisch immer erst einmal alles was M. angestellt hatte, abstritt, auch Gewalttätigkeiten gegen andere Kinder, die es wirklich gab.

Langer Rede kurzer Sinn: Man könnte sich vorstellen, dass es auch in diesem Fall so jemanden gab, der vielleicht, auch aufgrund mangelnder Hilfe und Betreuung, viel alleine war und sich an Heike "herangemacht" hat, was sie vielleicht erst einmal hinnahm, sei es aus Mitleid ("Der ist ein armer Junge, der kann nichts dafür!") oder aus Angst oder eben einer Mischung aus beidem. Und möglicherweise war es dann im Nachhinein so, dass der "arme Junge" zwar verdächtigt wurde, aber eben von seiner Familie geschützt und verteidigt wurde, weil er im Dorf sowieso ein beliebter Sündenbock war und die Eltern nicht wahrhaben wollten, dass ihr "armer Junge" eben auch seine Schattenseiten hatte und zu einer so schlimmen Tat fähig war.

ABER: Natürlich ist so jemand als bequemer Sündenbock auch wieder der erste, den man, und sei es andere Kinder, bewusst oder unbewusst verdächtigt. Was dem wirklichen Täter dann vielleicht nur gerade Recht war - so nach dem Motto: "Die sollen ruhig mal glauben, dass es der Dorftrottel war, der wird eh' nicht bestraft, allenfalls kommt der in eine Anstalt, was vielleicht sowieso das Beste für ihn ist!"


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 08:25
Was mich an dem Fall wundert: Die Polizei geht davon aus, dass der Täter nicht mit dem Vorsatz einen Mord zu begehen, an den Tatort gelangte, sondern dass es eine Spontantat war, weil irgendwas aus der Kontrolle geraten ist. Zudem kam es nicht zu einem sexuellen Missbrauch. Unter diesen Umständen wäre die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter wegen eines Mordes verurteilt würde, doch sehr gering, oder? Ein Totschlag wäre aber verjährt. Da aber gesagt wurde, dass sich überall im Haus Spuren fanden, könnte das Mordmerkmal Grausamkeit relevant werden. Schließlich hat der Täter nicht nur einmal zugeschlagen und das Opfer ist unglücklicherweise daran verstorben, sondern vermutlich hat er sie durch das ganze Haus gejagt und es gab an mehreren Stellen Tatorte. Ist das Mordmerkmal Grausamkeit so gemeint oder warum dürfte es kein Totschlag gewesen sein?

Im Podcast sprach die Kommissarin von "Mitpatienten", bei denen etwas aufgefallen sein könnte. Das erinnert mich an den Fall Jutta Hoffmann, da man dort eine konkrete Person im Sinn hatte. Ob das der im Ort Verdächtigte war, wissen wir nicht. Aber mir kamen die Ausführungen von @Rick_Blaine zur Persönlichkeit des Täters sehr schlüssig vor. Gehen wir aufgrund der Bemerkung "Mitpatienten" einen Schritt weiter. Ich weiß nicht, ob es sich bei dem im Ort Verdächtigten um jemand handelte, der eine Historie geistiger Erkrankungen hatte. Da ich in einem Ort aufgewachsen bin, in dem es einige Heime für Kinder auch mit geistigen Einschränkungen gab, nehme ich aber an, dass ein Kind aus dem Ort ein Kind aus einem Heim nicht gekannt und daher auch nicht an der Stimme erkannt hätte. Denkbar wäre aber, dass es ein Nachbarskind war, der unter solchen Einschränkungen litt, in einer entsprechenden Einrichtung lebte (ein solches Kinderheim ist keine Klinik, aber der Begriff Mitpatienten könnte heute passend sein), hin und wieder daheim war, am Wochenende nach Hause kam, sprich am Freitagnachmittag schon da war und dann zu Heike ging. Welche anderen Szenarien gäbe es, in dem "Mitpatienten" eine Rolle spielen würden (abgesehen von einer späteren Erkrankung einer konkret verdächtigen Person). Dass eine entsprechende Person in den Siebzigern vielen als erstes in den Sinn käme als Verdächtiger, sollte auch klar sein.

Schließlich zur Schallplatte. Diese wirkt auf mich etwas wie ein Geschenk von einem Erwachsenen an einen Heranwachsenden. Die Tatsache, dass nicht unbedingt Original-Interpreteten die Lieder spielten, stört einen Erwachsenen doch weniger als einen Jungen. Auch die Tatsache, dass die Lieder auf einer Hammond-Orgel gespielt wurden, könnte ein Erwachsener als flott, aber immer noch als passend für einen "jungen Mann" gefunden haben. Und gerade wenn der Jugendliche kein typischer Junge war, kann ich mir den ursprünglichen Geschenkcharakter der Schallplatte gut vorstellen.

Das würde auch dazu passen, dass die Verabredung ja etwas merkwürdig romantisch imitierendes an sich haben könnte. Der Junge packt Dinge zusammen, die für ihn zu einer romantischen Verabredung (Geschenke, Musik) passten. Weil ihm also Erwachsene erklärt haben, wie Romantik aussieht, sprich Geschenke und Tanzen zu schwungvoller, nicht-aggressiver Musik. Meiner Erfahrung nach ist die Orientierung solcher Kinder an erwachsenen Vorbildern viel stärker ausgeprägt als bei "normalen" Jugendlichen (sorry, das alles auszudrücken ist schwierig und mit Sicherheit passieren mir da ungeschickte Fehler).

Wobei wir damit wieder bei der Eingangsfrage wären: Bei einem Mann, der als Jugendlicher unter psychischen Krankheiten litt oder einer Entwicklungsverzögerung (das ganze wirkt in meiner Interpretation ja sehr unbeholfen), wäre eine Verurteilung doch wiederum weniger wahrscheinlich.

Das Kleid führt mich übrigens zu der Vermutung, dass die Eltern von Heike nicht mehr leben. Sonst hätte z. B. die Mutter etwas zum Kleid erklären können, was in der Gegenwart die damals beste Freundin übernehmen musste. Die Tat für die Angehörigen aufzuklären, ist ohnehin nicht Aufgabe der Polizei, sondern vielmehr Straftaten für die Gesellschaft aufzuklären. Dann aber frage ich mich, wie wahrscheinlich eine Verurteilung ist und ob die Polizei aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht anderenfalls auf die Aufklärung verzichten würde. Also: Wie wahrscheinlich ist eine Verurteilung wegen Mordes?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 08:32
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Andererseits war er aber im Dorf auch ein beliebter "Sündenbock": wenn irgendwo Blumenkästen von der Fensterbank geworfen waren, die Plakate fürs Schützenfest abgerissen oder eine Fensterscheibe eingeschlagen, hieß es gleich "Der M. war das!"
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Natürlich ist so jemand als bequemer Sündenbock auch wieder der erste, den man, und sei es andere Kinder, bewusst oder unbewusst verdächtigt. Was dem wirklichen Täter dann vielleicht nur gerade Recht war - so nach dem Motto: "Die sollen ruhig mal glauben, dass es der Dorftrottel war, der wird eh' nicht bestraft, allenfalls kommt der in eine Anstalt, was vielleicht sowieso das Beste für ihn ist!"
Volltreffer! Du hast mit deinen Sätzen des Pudels getroffen. Das dürfte meiner Meinung nach den (unausgesprochenen) Generalverdacht einiger Einwohner der Gemeinde Sickte der 70er Jahre wiedergeben.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 08:48
Zitat von BandiniBandini schrieb:Schließlich zur Schallplatte. Diese wirkt auf mich etwas wie ein Geschenk von einem Erwachsenen an einen Heranwachsenden.
Volle Zustimmung. Sicher abhängig vom kulturellen und bildungsmäßigen Niveau der Umgebung, war es in den 1970er Jahren weitgehender gesellschaftlicher Konsens, dass Geschenke an Kinder und Jugendliche stets auch einen sittlichen, erzieherischen Wert haben sollten.

Selbst aus heutiger Sicht akzeptierte Dinge wie Comics oder Popmusik waren verpönt - hier wirkte die in den 30er und 40er Jahren geltende "Kulturpolitik" mit ihrer Ablehnung alles Amerikanischen (Jazz zumal) noch lange nach, zumal die Protagonisten dieser "Kulturpolitik" auch im Nachkriegsdeutschland noch relativ lange im Hintergrund ihre Vorstellungen in Rundfunkräten, in der Politik usw. fortführen könnten.

Anders ausgedrückt, es war bei Geschenken an Kinder Konsens, dass man sich nicht am ( der Formung bedürftigen) Geschmack der Kinder orientierte, sondern ihnen gute Schneider-Bücher statt Comics, pädagogisch wertvolle Spielzeuge statt Barbies und insgesamt Lehrreiches, Haltbares und für die Zukunft Wertvolles ("bleibende Werte") schenkte. Aus nämlichen Gründen waren auch Geldgeschenke verpönt, hätten sie doch Kinder ermutigt, ihrem "schlechten, ungeformten" Geschmack nachzugeben.

Das galt sicher alles für bürgerliche Kreise mehr als für Arbeiterhaushalte, war aber der Tendenz nach in allen Schichten spürbar.

Die Schallplatte kann insofern "erzieherisch" gemeintes Geschenk an ein Kind oder Jugendlichen gewesen sein, um mit "guter Musik" vertraut zu machen. Musik von Sweet, Slade oder den BCR galt damals vielen wörtlich als "N*-Musik", ohne jede Ironie.


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05.12.2023 um 08:54
Zitat von BandiniBandini schrieb:Im Podcast sprach die Kommissarin von "Mitpatienten"
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Ermittlungsansätze der 70er Jahre konsequent fortgeführt werden. Da diese aber seit mittlerweile 47 Jahren nicht zielführend waren, sollte man sich mal von vergangenen Zeitgeistern verabschieden und das Ganze grundsätzlich überdenken.
Zitat von BandiniBandini schrieb:Welche anderen Szenarien gäbe es, in dem "Mitpatienten" eine Rolle spielen würden (abgesehen von einer späteren Erkrankung einer konkret verdächtigen Person). Dass eine entsprechende Person in den Siebzigern vielen als erstes in den Sinn käme als Verdächtiger, sollte auch klar sein.
Dafür müsste man die Gegebenheiten in der Gemeinde Sickte inkl. Ortsteile kennen, um das bewerten zu können...


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 09:39
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn ein Mädchen Bay City Rollers- oder ähnliches gehört hat, dann hat es von Liebe geträumt, wollte aber
noch keine Erfahrungen sammeln. Das ist die Zeit des Schwärmens.
Und der junge Mann wäre dann schon einen Schritt weiter gewesen und konnte mit Zurückweisung nicht umgehen.

Warum der Nachmittag dann so brutal geendet ist, kann ich nicht erklären. Das kann möglicherweise niemand.
Ich glaube, der Nachmittag endete deshalb so, weil der junge Mann eh schon jemand war, den vielleicht niemand ganz für voll nahm.
Der traurige Außenseiter. Warum auch immer.

Nur Heike wies ihn nicht ab. War vielleicht freundlich zu ihm, was er total missverstand. Er ging mutig in die Offensive aber
auch sein Schwarm lehnte ihn ab. Damit hatte er nicht gerechnet. Das brachte sein "inneres Fass" zum Überlaufen. Er explodierte förmlich. Alle Wut entlud sich an Heike.

In der Altersgruppe 14-17 bin ich zu 100% Deiner Meinung.

Und ja, ich kann mir auch gut vorstellen, dass er sofort nach Hause lief und dort seine Kleidung auszog. Seine Mutter wird diese sofort entsorgt haben. Seitdem gibt / gab es die Maßgabe zwischen Mutter und Sohn: " Niemand darf davon erfahren. Niemals." Vielleicht sogar der Vater nicht.

Da der Täter von niemandem gesehen worden ist, dürfte er ganz in der Nähe gewohnt haben.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 09:59
Ich vermute auch, dass er etwas Älter ist.
Er wollte eventuell mehr, sie wies ihn aber mehr Mal zurück. Es eskalierte sie sprang auf, knallte die Tür zu und rannte weg. Er stand dann vor der Tür, und rief diesen Satz Ich höre jetzt auf.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 10:18
Zitat von ThermalwasserThermalwasser schrieb:diese Gewalttätigkeit psychopathologisch hoch abnorm erscheint. Und dann muss dieses Kind vorher auffällig gewesen sei
Davon gehe ich auch aus.
Zitat von ThermalwasserThermalwasser schrieb:, ob Heike dieses ins Haus gelassen hätte?
Es muss nicht zwingend so gewesen sein, dass Heike die Auffälligkeiten des Jungen bekannt waren. Möglicherweise sind gewalttätige Auffälligkeiten bis dahin nur in der Familie odernur in bestimmten Situationen aufgetreten.
Zitat von chipiechipie schrieb:? Er müsste doch weiterhin aufgefallen sein. Nicht in Richtung still und zurückgezogen, wie die Profiler meinen.
Ja, ziemlich sicher.
Möglicherweise war er später in einer psychiatrischen oder psychosomatuschen Klinik, daher die Frage an die 'Mitpatienten'.
Zitat von BlackOrpheusBlackOrpheus schrieb:dass der Täter das Kleid,
Das Kleid nicht denke ich. Ich habe hier noch nicht gelesen, dass das Kleid nicht aus dem Haushalt der Familie stammte. Das Kleid ist erst bei der erneuten Bearbeitung des Falles in den Fokus gerückt. So habe ich es zumindest verstanden. Also wird es ein Kleid von Heike gewesen sein.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Es ist eine Frage der Definition, die doch irgendwie naiven "Geschenke" und die "Tanzmusik Platte" lassen mich glauben, dass im Denken des Täters nicht im Vordergrund der Gedanke lag, mit Heike an dem Tag gleich "im Bett" zu landen, sondern eher etwas, was ich oben als "romantisch" versucht habe zu beschreiben. Küssen vielleicht, vielleicht, was man früher "fummeln" nannte, irgendwie so etwas, was aber dann sicherlich Heikes Vorstellungen ganz und gar nicht entsprach und so wurde alles zum Desaster. Panik und Wut durch Zurückweisung und Scham...
Ich denke in eine ähnliche Richtung.
Ich hatte weiter vorne schon mal erwähnt, dass mir die Geschenke ein bisschen unbeholfen erscheinen. Und so stelle ich mir die gesamte Situation vor. Jemand der sich nähern möchte, Kontakt und "Romantik" herstellen möchte, aber nicht so recht weiss, wie man das macht. Sehr unsicher, sicher kein Typ, der ein Mädchen bei der ersten Verabredung ins Bett kriegen möchte.
Zitat von BandiniBandini schrieb:Welche anderen Szenarien gäbe es, in dem "Mitpatienten" eine Rolle spielen würden
Ich denke wie oben beschrieben an Psychiatrie.
Die Tat war, sofern der Täter ein Jugendlicher war, sicher auch stark traumatisierend. Irgendwann ist er ja wieder "zu sich gekommen" und hat realisiert, was er getan hat.
Damit umzugehen hat ihn vielleicht extrem überfordert, in der Folge psychische, psychistrische Auffälligkeiten u behandlungsbedürftige Symptome. Klinikaufenthalte, evtl mehrere, waren sann die Folge.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 10:34
In der Sendung Aktenzeichen XY wird erwähnt, der Haustürschlüssel liegt in einem Versteck , dass nur der Familie bekannt ist. Heikes Mutter hat ihn morgens nach dem Verlassen des Hauses dort abgelegt. D.h. dort lag nicht immer ein "Reserve / Ersatzschlüssel".

Sendung ist noch aufrufbar - Minute 40.57 -

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest

was mich irritiert:
Als Heikes Eltern etwa eine Stunde nach dem vermeintlichen Schrei nach Hause kamen, merkten sie sofort, dass etwas nicht stimmte: Anders als üblich war das Schloss der Haustür zwar eingeschnappt, aber nicht abgeschlossen
Quelle: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article240605790/Cold-Case-Heike-Wiatrowski-Fuehrt-neue-DNA-Spur-zum-Taeter.html

das würde ja jetzt heißen, dass die Haustür sonst immer abgeschlossen war auch wenn jemand zu Hause ist. (Wovon die Eltern bei ihrer Rückkehr ja ausgegangen sind).
Also Haustür immer verschlossen , wenn es klingelt, dann aufschließen und vorher die Kette vorlegen um zu sehen wer es ist. Wäre die Kette immer von innen eingehakt, würden die Eltern ja selbst mit dem Haustürschlüssel auch nicht reinkommen. Etwas gewagt, falls es dem Kind auch mal nicht gut geht oder wie auch immer - kämen sie ins eigene Haus nicht rein.

Diese Zeitschrift die da erwähnt wurde dürfte die Bravo gewesen sein. Viele 12-jährige durften die damals noch gar nicht besitzen und so viel Geld um die zu kaufen hatte man oft auch nicht.

Oft wurde eine gekauft und dann in der Schule weitergereicht. Unterm Tisch versteht sich.
Also ich und meine Freundinnen durften die in dem Alter nicht haben.

Zu den Messern - warum verwendete der Täter mehrere Messer ? eines hätte doch ausgereicht um ihr schwere Verletzungen zuzufügen bzw. sie dann zu töten und jeder weis doch , je größer die Klinge um so gefährlicher ist das Messer. Das man nicht mit einem kleinen Messerchen jemanden töten kann - dürfte doch wohl jedem klar sein.

Er hätte sie ja auch einfach erwürgen, strangulieren können, warum diese große Brutalität ?
nur durch eine Abweisung ?

Interessant wäre auch zu wissen, was das für ein Stein gewesen sein soll. Gab es damals schon diese Lava-Lampen ?

https://www.waldorfshop.eu/moebel-wohnen/lichter-kerzen-leuchten/salzkristalllampe-mit-holzsockel-gross_4126900_6054?gad_source=1&gclid=Cj0KCQiAsburBhCIARIsAExmsu7WeFD1E7kWLhVn6s2-ydlWCV3w5DFHsMCVkdTNQq31F5Disrv6oIMaAo9mEALw_wcB

4-6 kg Gewicht.

gab es doch DNA-Spuren an Tatwerkzeugen ? oder sind damit diese Hautschuppen gemeint ?
Allerdings deuteten neue DNA-Spuren an Tatwerkzeugen auf einen männlichen Täter hin, sagte ein Polizeisprecher.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Getoetete-Zwoelfjaehrige-in-Sickte-Belohnung-fuer-Hinweise-ausgelobt,sickte120.html

Der Täter könnte ja nach der Tat durch die Terrassentür verschwunden sein - und vielleicht war bei ihm zu Hause auch niemand da, so hätte er sich reinigen und umziehen können und die blutverschmierte Kleidung evtl. auch irgend wo weg werfen können - (Wald, Vergraben) . Wobei das dann auch für ein gut gesteuertes Nachtatverhalten sprechen würde. Und oft wird ja dann auch von der Mutter nachgefragt , wo denn diese vorher vorhandene Kleidung "geblieben" ist. Vielleicht lebte dort die Mutter nicht mehr und der Vater hat das nicht mitbekommen oder ihn hat es nicht so interessiert welche Kleidung der Sohn getragen hat.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 10:41
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich denke wie oben beschrieben an Psychiatrie.
Die Tat war, sofern der Täter ein Jugendlicher war, sicher auch stark traumatisierend. Irgendwann ist er ja wieder "zu sich gekommen" und hat realisiert, was er getan hat.
Damit umzugehen hat ihn vielleicht extrem überfordert, in der Folge psychische, psychistrische Auffälligkeiten u behandlungsbedürftige Symptome. Kli
Genau, das waren jetzt auch meine Gedanken. Es gibt die Ärtzliche Schweigepflicht, deshalb auch der Appell an Mitpatienten evtl. aus einer Psychiatrie.

Gibt oder gab es in der Gegend um Sickte solche Einrichtungen wie Psychiatrie oder Wohnheim oder Werkstatt für (geistige) Behinderte?

Bei uns im Ort gibt es solche Einrichtungen. Dort leben in der Zwischenzeit auch ältere Bewohner/Patienten > 60 Jahre, deren Eltern teilweise nicht mehr leben und deshalb ihre Erwachsenen "behinderten" Kinder dort untergebracht haben.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 10:42
@musikengel
Über den Stein habe ich auch schon nachgedacht. Hätte er in mitgebracht, wäre das doch ein Hinweis auf eine geplante Tat. Das wurde aber nicht so kommuniziert und ich glaube auch nicht daran. Dass er ihn extra von der Terrasse geholt hat, glaube ich auch nicht. Es musste doch was sein, was direkt zur Hand war. Und wäre es kein Stein gewesen, hätte auch eine Glasvase oder so gereicht. Also wird es was gewesen sein, das direkt da stand. Wir hatten zu dieser Zeit immer diese Ziergegenstände aus Marmor, ein Aschenbecher, ein Feuerzeug und ein Steinei. War bei uns in Mode, jeder hatte das, meist aus dem Urlaub vom Balkan mitgebracht oder geschenkt bekommen. Wäre auch handlicher als eine Lavalampe. Wie auch immer, jedenfalls schien die Herkunft klar gewesen zu sein, es wurde nichts erwähnt von mitgebrachtem Stein.


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05.12.2023 um 10:46
Zitat von ThermalwasserThermalwasser schrieb:chipie schrieb:
Gute Frage. Mich wundert auch, dass die Eltern die Platte Tage später auf dem Plattenspieler entdeckt hatten und dann die Platte zur Polizei gebracht haben, als wäre sie nicht die ihre. Im Grunde müsste doch irgendwo im Wohnzimmer eine Hülle rumgelegen haben. Die hätten die Ermittler doch auch sehen müssen.
[Ende des Zitats chipie, Anmerkung von CharliesEngel]


Ist das denn bewiesen? Dass die Platte ohne Hülle zur Polizei gebracht wurde?
Entschuldige die Frage, in meinem Kopf hat sich das Bild zementiert, dass die Platte samt Hülle zur Polizei gebracht wurde.
Diese Platten hatten ja zwei Hüllen: das Album-Cover aus Karton und als Schutz noch diese Innenhülle, meist aus dünnem, weißen Papier, in das die Platte immer erst hineingefriemelt werden musste, Fingerspitzenarbeit.

Bei meinem Freund lagen die Hüllen immer getrennt neben der Musikanlage, die Innenhülle auf dem Album-Cover.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

05.12.2023 um 10:50
@CharliesEngel
Dass die Eltern die Platte erst einige Tage später gebracht haben, kann ich mir vorstellen. Zum einen war das Wohnzimmer wohl der Tatort, den sie zum einen einige Stunden, eventuell Tage nicht betreten durften und zum anderen könnten sie den Raum auch ein paar Tage gemieden haben, weil es traumatisch war, dort einzutreten. Außerdem könnte es sein, dass sie sich der Anlage in ihrer Trauer nicht genähert haben, da ihnen Musik unpassend erschien. Und schließlich könnte es sein, dass die Eltern nach der Tat einige Tage woanders verbraucht haben, bei der Großmutter oder im Hotel. Weiterhin in dem Haus zu wohnen, dürfte sehr belastend sein, in den Tagen danach aber umso mehr.


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05.12.2023 um 11:00
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Gibt oder gab es in der Gegend um Sickte solche Einrichtungen wie Psychiatrie oder Wohnheim oder Werkstatt für (geistige) Behinderte?
Vielleicht kommt ja jemand aus der Region Braunschweig bzw. Sickte, der beantworten kann, welche Einrichtung dort seit 1868 besteht.


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05.12.2023 um 11:26
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:das würde ja jetzt heißen, dass die Haustür sonst immer abgeschlossen war auch wenn jemand zu Hause ist. (Wovon die Eltern bei ihrer Rückkehr ja ausgegangen sind).
Also Haustür immer verschlossen , wenn es klingelt, dann aufschließen und vorher die Kette vorlegen um zu sehen wer es ist. Wäre die Kette immer von innen eingehakt, würden die Eltern ja selbst mit dem Haustürschlüssel auch nicht reinkommen. Etwas gewagt, falls es dem Kind auch mal nicht gut geht oder wie auch immer - kämen sie ins eigene Haus nicht rein.
Ich nehme an, dass die Haustüre normal abgeschlossen wurde
und der Schlüssel in die Schale im Flur gelegt werden sollte.
Ich glaube damals gab es vllt. nicht solche Schlösser,
dass man von Aussen auch rein kam, wenn der Schlüssel innen steckte.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Zu den Messern - warum verwendete der Täter mehrere Messer ? eines hätte doch ausgereicht um ihr schwere Verletzungen zuzufügen bzw. sie dann zu töten und jeder weis doch , je größer die Klinge um so gefährlicher ist das Messer. Das man nicht mit einem kleinen Messerchen jemanden töten kann - dürfte doch wohl jedem klar sein.
Ich denke, dass der Täter nicht fähig war logisch zu denken
und seit dem Fall Kezhia, wissen wir, dass wohl ein Obstmesser
für eine Bluttat mit Übertötung ausreicht.

--------

Ich hatte einige Seiten zuvor schonmal kommentiert,
dass der Täter vllt. auch vom Schlüssel- Versteck wusste.

Ich schreibe mal ein mögliches Szenarium auf...

Er könnte auch vor Heike im Haus gewesen sein
alles vorbereitet haben...
er schloss die Türe auf,
schloss sie aber auch wieder zu,
ging aus der Terrassentür raus,
versteckte den Schlüssel wieder im Versteck.

Ging durch die Terrassentür wieder ins Haus,
ging ins Kinderzimmer,
holte das festliche Kleid aus dem Schrank,
ging runter und hängte es in den Flur.

Dann legte er seine mitgebrachte Platte auf,
die er in dem Glanzpapier eingewickelt hatte zum Transport,
weil er das Cover bei den eigenen Eltern bewusst im Regal gelassen hat,
damit die Eltern nicht merken, dass er sich die Platte geliehen hatte.

Er drapierte den Ring und den Untersetzer vllt. in der Küche,
vllt hatte er eine Flasche Coca Cola mitgebracht
(tranken wir damals selten und war oft nur zu besonderen Anlässen erlaubt)

Er wartete ab, Heike kam nach Hause,
holte den Schlüssel aus dem Versteck,
schloss auf, ging nach oben ins Kinderzimmer
hat dort den Schlüssel erst einmal abgelegt,
weil sie sich wie gewohnt umziehen wollte

und dann stand der Täter im Kinderzimmer- Türrahmen
anfänglich lief alles noch friedlich
vllt haben sie die Ravioli auch zusammen gegessen
oder er hat ihr zugesehen

und dann nahm alles ein zuvor nicht überlegten Lauf,
vllt eine nicht gewünschte Annäherung,
vllt. die Frage mit Ring, ob sie mit ihm gehen will...
sie lief vllt. irgendwann aus der Terrassentür raus,
er hinterher und nahm den Stein aus dem Garten
er zog sie wieder ins Haus...


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