watnu schrieb:Heute gehen die Ermittler nicht mehr von der Tat eines Sadisten aus.
Es wäre ja wohl auch ausgesprochen ungeschickt, wenn sie von einem Sadisten ausgingen, jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen und zu sagen: "Der Täter war ein Sadist!" Die Ermittlerin führte ja aus, man wolle den Täter "entmonstern", sie hat das dann auch genauer erklärt, dass es sich um jemanden womöglich handelt, dem man die Tat nicht zutraut, weil man sich das bei dieser Person gar nicht vorstellen kann. Diese Person hat aber womöglich zwei Gesichter - das Monster ist eben nur das eine Gesicht.
@watnu, du hattest ja weiter oben zwei prominente Beispiele genannt, wo es um Pädokriminalität ging, um das zu veranschaulichen.
watnu schrieb:"aus dem Ruder laufen"
Ich finde den Begriff "aus dem Ruder laufen" nicht glücklich und tatverharmlosend. Denn es setzt voraus, dass vorher etwas im Ruder war, das wissen wir aber nicht. Der Täter hätte Heike doch nicht aufgesucht, wenn ein Elternteil zuhause gewesen wäre. Vielleicht war zu Anfang kein Mord geplant, aber eine sexuelle Annäherung, einem Kind gegenüber? Dann ist es doch da schon "aus dem Ruder"! Und er nutzt das volle Zeitfenster zur Tötung, welches ihm aufgrund der Abwesenheit der Eltern zur Verfügung steht. Das darf man auch nicht vergessen.
watnu schrieb:Beim Ergebnis Tat im Affekt/Totschlag wäre die Tat verjährt und der Täter hätte keine Verurteilung mehr zu befürchten.
Ich denke, es ging darum, eine Straftat, die er beging, zu vertuschen. Deshalb musste Heike 1977 mit 12 Jahren sterben, damit sie es nicht mehr sagen konnte, während der Täter sein komplettes Leben weiter leben durfte, bis heute.