Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977
05.12.2023 um 15:44Itaka1983 schrieb:Einen fremden halte ich in so einen Dorf für unwahrscheinlich. Wer soll da bitte hin? Und wenn da jemand fremdes ist , dann fällt der auch direkt auf. Wenn niemand aufgefallen ist , dann weil es eben jemand aus dem Dorf war , etwas oder jemanden der vertraut ist . Und deswegen der Verdacht nie aufkam, das derjenige was damit zu tun hat.Gute Punkte. Zwar weiß ich nicht, wie der Teil des Ortes damals genau ausgesehen hat, aber die Vermutung liegt nahe, dass es zumindest einen Teil der Häuser, die heute dort stehen, zu dem Zeitpunkt auch schon gab. Es scheint eine sehr ruhige Straße gewesen zu sein, kaum Verkehr und kaum Menschen, die dort vorbeikommen. Der Täter hat meiner Meinung nach die Bewohner der Straße und deren Alltag sehr gut gekannt. Er wusste, wer wann üblicherweise zu Hause ist und wer nicht. Wären an dem Tag viele Leute daheim gewesen, hätte es das Risiko erhöht, dass genau in dem Moment, in dem er vor der Tür steht, jemand aus den umliegenden Häusern am Fenster ist und ihn zufällig beobachtet. Und je länger er vor der Tür steht, desto höher ist die Chance, dass jemand auf ihn aufmerksam wird. Das wäre aber denke ich sogar an die Polizei weitergegeben worden, wenn es jemand aus dem Ort war, selbst wenn damit keine Beschuldigung einhergegangen wäre (so in der Art: "Ich hab nur X an dem Nachmittag bei denen vor der Tür stehen sehen, aber der kann das ja bestimmt nicht gewesen sein.") Das wäre zumindest für die Anwohner kein merkwürdiges Bild gewesen, dass da jemand aus der Nachbarschaft vor einer Tür steht. Erst bei einer fremden Person hätte sich den Leuten vermutlich die Frage gestellt, wer das ist und was er bei Heike will. Dann hätten Nachbarn vielleicht auch genauer hingesehen oder wären auf ihrem Beobachtungsposten am Fenster geblieben.
Dazu würde die Theorie passen, dass die beiden vorher schon verabredet waren und Heike seinen Besuch erwartet hat. Zumindest wäre das aus seiner Perspektive die angenehmste Option. Dann hätte sie ihn beim Öffnen der Tür sofort ins Haus gelassen und er wäre mit großer Wahrscheinlichkeit von Nachbarn unbemerkt geblieben. Wäre er ohne Heikes Wissen vorbeigekommen, hätte er erst mal Zeit darauf verwenden müssen, ihr zu erklären, was er will und sie irgendwie überzeugen müssen, ihm die Tür zu öffnen.