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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.945 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 12:05
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:In der Grundschule gab es Lehrer, die Kinder geschlagen haben.
Mein Bruder bekam mal eine Ohrfeige und in meiner Grundschulklasse war ein kleines
Mädchen, das von unserer Klassenlehrerin (ich weiss nicht warum) gehasst wurde. Das Kind wurde
immer wieder, mitten im Unterricht, von ihr übers Knie gelegt und verprügelt.

Angst vor einem Lehrer konnte ein sensibles Kind auch haben, wenn es so etwas gesehen hat.
Und es gab Lehrer, die schlechte Schüler blamiert und bloßgestellt haben.
Diese Lehrer haben ihre Lehrmethoden nie infrage gestellt.

Ich fand den Hinweis, dass Heike keine gute Schülerin war, wichtig- in dem Zusammenhang.
Man sollte ein Opfer auch nicht idealisieren.
Ich verstehe aber auch, wenn jemand der Ansicht ist, das gehört nicht in einen Film,
weil es nicht zur Aufklärung beiträgt.

Für mich war diese Szene eher Zeitkolorit, wie das Auto der Eltern.
Und es war damals ja auch so, dass Kinder in der Regel mit Situationen, die ihnen Angst gemacht haben,
alleine waren.
Die Eltern waren sehr oft sehr beschäftigt (Geld verdienen, kranke Angehörige versorgen). Eltern waren froh,
wenn alles "glatt" zu laufen scheint.
Kinder wurden ermahnt, brav zu sein.
Passiv sein, brav sein, immer schön zuhören und machen, was man dir sagt, das wurde vor allem von den Töchtern
verlangt.
Das habe ich alles ganz anders erlebt und bin 1966 geboren.
Bei uns wurde weder in der Grundschule, noch in weiteren Schulen geschlagen,
auch nicht gedehmütigt, da wären die Eltern gegen angegangen.

Allerdings waren viele Mütter noch nicht berufstätig und hatten noch Zeit und Lust
zu kochen, ihren Haushalt zu 100 % zu erledigen, waren für die Kinder da...

Kinder waren niemals alleine- wenn sie Angst hatten
weder vor noch nach dem 2. Weltkrieg...
das sind so alt festgesetzte Denkweisen, die man weiter und weiter verbreitet
IMMERSCHON lag soetwas an der Liebe & Intelligenz der Eltern.
Nicht automatisch geben Eltern auch das weiter, wie sie selbst vorgeprägt und behandelt wurden,
dafür hat der Mensch seinen eigenen Verstand mit im Päckle erhalten.

Ich bin bereits als Kleinkind in Familiengesprächen vollkommen frei beteidigt gewesen
und bei befreundeten Kindern und Eltern ging es auch nicht so zu- wie du hier berichtest.
Mag sein, dass vereinzelnd Familien noch so altmodich agierten- ich kenne es gar nicht.

Ich sehe es auch wie zuvor @Nev82 kommentiert hat.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 12:24
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:In der Grundschule gab es Lehrer, die Kinder geschlagen haben.
Mein Bruder bekam mal eine Ohrfeige und in meiner Grundschulklasse war ein kleines
Mädchen, das von unserer Klassenlehrerin (ich weiss nicht warum) gehasst wurde. Das Kind wurde
immer wieder, mitten im Unterricht, von ihr übers Knie gelegt und verprügelt.
Du bist dir sicher, dass du vom Ende der 70er Jahre sprichst?

Das sind Geschichten, die ich von den Großeltern in der 50er Jahren und deren Kindheit kenne

Meine Schulzeit war in den 60er/70er Jahren. Weder ich, noch meine Brüder, kennen aus eigenem Erleben noch prügelnde Lehrer

Zur Erinnerung der rechtlichen Situation:

In der Bundesrepublik Deutschland bestand in den meisten Bundesländern bis längstens 1973 (in Bayern jedoch bis 1983) ein Züchtigungsrecht für Lehrkräfte an Schulen gegenüber den ihnen zur Erziehung anvertrauten Schülern; in einzelnen Bundesländern war die körperliche Züchtigung jedoch bereits vorher untersagt
Quelle: Wikipedia: Körperstrafe#:~:text=In Deutschland sind alle Körperstrafen,als zweitem Land der Welt).
Zitat von SabsySabsy schrieb:Das habe ich alles ganz anders erlebt und bin 1966 geboren.
Bei uns wurde weder in der Grundschule, noch in weiteren Schulen geschlagen,
auch nicht gedehmütigt, da wären die Eltern gegen angegangen.
Das kenne ich auch so. Deshalb bin ich persönlich sicher, dass Heike es ebenfalls nicht mit prügelnden Lehrern zu tun hatte

Wie man an obigen Text sieht, gab es 1977 auch bereits das Züchtigungsverbot. Da für Heike das Bundesland Niedersachsen maßgeblich war


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 12:30
Zitat von SabsySabsy schrieb:Das habe ich alles ganz anders erlebt und bin 1966 geboren.
Bei uns wurde weder in der Grundschule, noch in weiteren Schulen geschlagen,
auch nicht gedehmütigt, da wären die Eltern gegen angegangen.
Ich bin ein Kind der 80er und habe selbst solch grausige Schulerlebnisse nicht miterleben müssen. Allerdings war meine Mutter in den 70ern an einer Schule beruflich tätig und berichtete davon, wie manch ein Lehrer Kinder vor der versammelten Klasse an den Kragen gepackt oder mit einem Schlüsselbund nach Kindern geworfen hat. Das würde ich also nicht als Phänomen sondern tatsächlich als alltägliche "Erziehungsmethode" in Schulen der 70er ansehen. Während meiner Schulzeit waren diese Lehrer auch noch tätig und im Klassenzimmer lag immer ein Hauch von Angst und Schrecken, wenn einer dieser Lehrer bspw. für eine Vertretungsstunde vorgesehen war.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 12:35
Ende 50er anfang 60er, wenn unser Lehrer nicht wusste wer von den Buben was angestellt hatte, musste wir antreten und jeder bekam eine Watschn. Der Lehrer war Reserveleutnant.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 14:10
Zitat von KDFerdi38KDFerdi38 schrieb:So hab ich den Eindruck, man wolle diese alten Gerüchte nur in den aktuellen Zeitgeist transferieren.
@KDFerdi38
Mir ist klar, dass die Darstellungen in den Filmen mitunter sehr frei sind.
Vielleicht hast du recht, mit deinem Verdacht. Ich hoffe, dass in den Filmen nicht just for fun
Gerüchte (die Menschen schaden können) eingearbeitet werden.
Ich dachte, dass man abgewogen und entschieden hat, wir müssen an die Zeit nach dem Mord erinnern,
damit sich Zeitzeugen erinnern können.
Aber vielleicht ist das ein naiver Gedanke von mir.
Zitat von SabsySabsy schrieb:Das habe ich alles ganz anders erlebt und bin 1966 geboren.
Bei uns wurde weder in der Grundschule, noch in weiteren Schulen geschlagen,
auch nicht gedehmütigt, da wären die Eltern gegen angegangen.
@Sabsy
Da hast du einen großen Schatz in dir, vielleicht ohne, dass es dir bewusst ist.
Ich hab tolle Lehrer gehabt, die gerne unterrichtet haben und ich hatte leider auch Lehrer, die
unfähig waren.
Zitat von SabsySabsy schrieb:Kinder waren niemals alleine- wenn sie Angst hatten
weder vor noch nach dem 2. Weltkrieg...
Das ist vollkommen falsch!
So etwas kannst du nicht behaupten!
Und wie alleine Kinder vor und auch nach dem 2. Weltkrieg waren.
Vollkommen geschichtsvergessen von dir.
Tut mir leid, ich bin gerade sehr emotional. Absolut ärgerlich und Opfern gegenüber sehr verletzend.
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:Du bist dir sicher, dass du vom Ende der 70er Jahre sprichst?
Das sind Geschichten, die ich von den Großeltern in der 50er Jahren und deren Kindheit kenne
Meine Schulzeit war in den 60er/70er Jahren. Weder ich, noch meine Brüder, kennen aus eigenem Erleben noch prügelnde Lehrer
@Nev82
Mein Bruder ist Jahrgang 66. Ich bin Jahrgang 62.
Ich merke, dass es zwischen ihm und mir eine Grenze gibt, nach der es besser wurde.
Ich wurde z.T. noch von hartgesottenen NS-Anhängern unterrichtet, die ihre Gesinnung nur einigermaßen kaschiert haben.
Der Umgang mit den Kindern war z.T. brutal. Die haben aber auch immer geguckt, mit wem sie es machen können.
Hinter unseren Namen in den Klassenbüchern stand der Beruf des Vaters. Und einen Eindruck von den Elternversammlungen hatten sie auch.
Und dann gab es auch die jungen Lehrer, die damals 25 oder 30 waren und ganz anders unterrichtet haben.


Geprügelt hat 1968/69 meine Klassenlehrerin. Das kann ich nicht anders nennen. Getroffen hat es ein Mädchen, das sie sich ausgeguckt hat. Die Mutter war alleinerziehend. Ich denke, das war der Grund.
Als mein Bruder die Ohrfeige bekommen hat, war er 8 oder 9. Das war Mitte der 70er.
Er war sehr erleichtert, als er kurze Zeit später einen sehr netten Klassenlehrer bekam.

Ich bin nicht auf dem Dorf groß geworden, sondern in West-Berlin.

Es geht tja eigentlich auch nur um den Satz: Heike hatte Angst vor einigen Lehrern.
War das so?
Und dieser Satz wundert mich überhaupt nicht- in der Zeit.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 14:23
Zitat von SabsySabsy schrieb:Kinder waren niemals alleine- wenn sie Angst hatten
weder vor noch nach dem 2. Weltkrieg...
das sind so alt festgesetzte Denkweisen, die man weiter und weiter verbreitet
IMMERSCHON lag soetwas an der Liebe & Intelligenz der Eltern.
Nicht automatisch geben Eltern auch das weiter, wie sie selbst vorgeprägt und behandelt wurden,
dafür hat der Mensch seinen eigenen Verstand mit im Päckle erhalten.
Hierauf möchte gesondert eingehen: die in diesem Zeitraum Geborenen gehören zur Generation X. Typisch für diese Generation sind Scheidungskinder, Schlüsselkinder usw.! Diese Begriffe kamen tatsächlich auch erst in dieser Zeit auf bzw. gewannen an Bedeutung hinzu. Insofern kann die Aussage nicht so ganz richtig sein, wenn man sagt "Kinder waren nie allein".


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 14:36
Zitat von Don_VitoDon_Vito schrieb:Hierauf möchte gesondert eingehen: die in diesem Zeitraum Geborenen gehören zur Generation X. Typisch für diese Generation sind Scheidungskinder, Schlüsselkinder usw.! Diese Begriffe kamen tatsächlich auch erst in dieser Zeit auf bzw. gewannen an Bedeutung hinzu. Insofern kann die Aussage nicht so ganz richtig sein, wenn man sagt "Kinder waren nie allein".
@Don_Vito
Nicht nur, wenn die Eltern geschieden waren.
Sehr oft haben beide Eltern ausser Haus gearbeitet.
Es sollte der Familie besser gehen: Haus, Auto etc.
Eltern, die in ihrer Kindheit selber Armut erlebt haben, wollten ihren Kindern
ein besseres zu Hause bieten. Das hieß: fleissig sein, arbeiten, Geld ranschaffen.
Geld ließ sich damals gut verdienen und dann waren da 1000 Wünsche.
Urlaub, Möbel, Fernseher.

Ich bin noch mit einigen Klassenkameraden in gutem Kontakt. Das war in allen Familien so,
mit denen wir/ich damals befreundet war:

Die Kinderarbeit, die unsere Eltern erlebt haben (meine Eltern haben mit 12 schon voll in der
Landwirtschaft mitarbeiten müssen) wollten sie uns auf keinen Fall antun.
Für unsere Eltern war unsere Kindheit (Zeit zum Lernen, Zeit zum Spielen, überhaupt Spielzeug besitzen)
ein Traum. Das hatten sie damals nicht.

Aber für den Wohlstand der Familie haben sie viel zu viel gearbeitet. Und die Kinder (also wir), sollten
möglichst keine Probleme machen, nicht von Problemen sprechen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 16:21
Zitat von KDFerdi38KDFerdi38 schrieb:Die Gerüchte hätte man damals beseitigen können, wenn die Kripo seinerzeit einen Abgleich der am Tatort hinterlassenen Fingerabdrücke mit den verdächtigen Personen durchgeführt hätte.
Und woher willst Du wissen, dass man das nicht gemacht hat? Es wurde ja ausdrücklich gesagt, dass man von der Person, deren Stimme der Junge erkannt haben wollte, keine Spuren am Tatort gefunden hat. Also hat man die Fingerabdrücke verglichen, was im Übrigen auch schon damals allgemein üblich war. Ich weiß nicht, warum hier immer wieder im Forum bei allen möglichen Fällen davon ausgegangen wird, die Ermittler hätten selbst die einfachsten Dinge nicht getan....Die sind auch nicht dümmer als wir Hobby-Kriminalisten nach ein paar True-Crime-Podcasts und Aktenzeichen XY Folgen....
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es geht tja eigentlich auch nur um den Satz: Heike hatte Angst vor einigen Lehrern.
War das so?
Und dieser Satz wundert mich überhaupt nicht- in der Zeit.
Ich weiß auch nicht, warum man sich über diesen Satz irgendwie besonders aufregt. Ich kann nicht sagen, wie es heute ist, aber in der zweiten Hälfte der 80er hatten wir auch noch Lehrer, vor denen wir Angst hatten. Nicht wegen körperlicher Strafen (das wäre auch damals nicht mehr von den Eltern akzeptiert worden) aber wegen Herumschreien und Dingen wie Bloßstellen vor der Klasse. Und abgesehen davon gab es auch Lehrer, die eben sehr streng waren und vor denen man dann "Angst" hatte, weil man leicht einen Fehler machen konnte und dann Ärger bekam in Form von Strafarbeiten und Klassenbucheinträgen die einen Brief an die Eltern zur Folge hatten.

Jetzt aus diesem einen Satz abzuleiten, dass ein Lehrer als Täter im Raum steht oder stand finde ich zu weit hergeholt. Auch der Kontext, wo es ja mehr oder weniger "humorvoll" gesagt wird spricht dagegen, dass es wirklich Angst war die zu einem späteren Mord passt.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 17:31
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das ist vollkommen falsch!
So etwas kannst du nicht behaupten!
Und wie alleine Kinder vor und auch nach dem 2. Weltkrieg waren.
Vollkommen geschichtsvergessen von dir.
Tut mir leid, ich bin gerade sehr emotional. Absolut ärgerlich und Opfern gegenüber sehr verletzend.
Das tut mir aufrichtig Leid, dass du so reagierst, oder fühlst.
Allerdings interpretierst du leider nun etwas ganz anderes hinein.
Bitte versuche zu dieser Thematik die Aussage von mir zu dem Fall
und die Antwort auf genau den Kommentar zu lesen.
Ich bezog mich auf natürlich vorhandene Eltern, die in und mit Liebe
natürlich für diverse Alltagsängste ihrer Kinder da waren.
Es ist nicht wirklich fair jetzt da sowas vollkommen anderes raus zu basteln
und wie man hier öffentlich lesen kann zauberst du dir selbst damit schlechte Emotionen.
Meine Mutter hat die Hölle im Krieg gesehen und erlebt, wurde so dermassen misshandelt,
dass sie 3 Tage ohnmächtig war und Oma nicht wusste, ob sie es überlebte...
darum ging es hier aber nicht liebe @frauZimt
du versuchst mich hier leider anders darzustellen und meine Aussagen zu verfälschen- lass es bitte
Fakt ist, dass selbst meine Oma ihren Mann während der Flucht verlor,
aber niemals zuvor, währenddessen und danach hätte sie sich der Ängste ihrer Kinder nicht angenommen.
Ich bin gerade emotional, weil es traurig ist in so einem traurigen Fall
Menschen bewusst falsch darzustellen und Kommentare aus dem Zusammenhang zu reissen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 18:53
Zitat von SabsySabsy schrieb:Ich bin gerade emotional, weil es traurig ist in so einem traurigen Fall
Menschen bewusst falsch darzustellen und Kommentare aus dem Zusammenhang zu reissen.
@Sabsy
Vielleicht hättest du 8n deinem Kommentar klarer schreiben sollen, das sich die Aussage bezüglich der Kinder, die niemals alleine waren auf dich bzw. dein familiäres Umfeld bezog. So wie du es geschrieben hattest klang es für die meisten wohl wie eine allgemeingültige Aussage.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 20:06
@alle
Noch in den 70er Jahren wurden Kinder in den Dorf-Grundschulen (in BW) geschlagen: Mädchen bekamen angekündigte und unangekündigte Ohrfeigen (ich fiel deshalb mal vom Stuhl), Jungen wurden zum Pult zitiert, mussten den rechten Arm ausstrecken und bekamen mit einem Stock Schläge auf die Hand.
Jungen, die den Unterricht störten, mussten sich in eine Klassenzimmer-Ecke stellen, mit dem Gesicht zur Wand. Mitunter eine ganze Unterrichtsstunde lang. In der ersten und zweiten Klasse waren des Öfteren alle vier Ecken "besetzt". Ich fragte mich damals immer, was das soll, es traf nämlich immer die schlechtesten Schüler und die bekamen durch die Eckensteherei erst recht nichts mehr vom Unterricht mit.

Herabwürdigen als Begründung für die Strafen war immer mit dabei ...

Es traf vor allem die schlechten Schüler und solche, die mit Nachbarn redeten oder Löcher in die Luft starrten, oder nicht sorgsam mit Unterrichtsmaterial umgingen, Hausaufgaben nicht gemacht etc.

Bei uns gings übrigens schon im Kindergarten mit den übelsten Bestrafungen und Drohungen los.

Wie ich von Waldorfschüler/innen erfahren habe, wurde dort noch Jahre später geschlagen und Psychoterror ausgeübt (Schreiben mit der rechten Hand und Linke auf den Rücken gebunden etc.).

Wie hier schon geschrieben, waren das Lehrerinnen/Lehrer kurz vor dem Ruhestand - die alte Garde also. Mit jungen Lehrern/Lehrerinnen wurde es dann schlagartig besser.

Wie Heike bei XY beschrieben wurde, könnte sie in der Schule durchaus oft hart bestraft worden sein, weil sie wohl nicht so gut in der Schule war. Sehr traurig.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 20:09
@chipie
Genauso kenne ich das auch. Ich glaube aber eher nicht, dass das mit ihrem Tod zu tun hat. War damals normal so, aber man hatte keinen Kontakt mit Lehrern außerhalb der Schule. Das hätte ja gerade noch gefehlt.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 20:33
Ich bin jetzt verwirrt wenn ich lese das jetzt die Vermutung verbreitet wird, daß ein Lehrer der Mörder sein kann.
Ich nein 55 geboren und ich wurde nie von einem Lehrer geschlagen.
Dafür aber von Mitschülern verprügelt und übelst gemobbt.

Dann ist mir noch der Gedanke gekommen das Heike ihren Mörder beim Namen nannte.
Also während der Tat ihn mit Namen anfechte.

Ist nur eine Vermutung von mir
Vielleicht hat der Zeuge ihn an der Stimme erkannt und auch den Name hörte

Wurde eigentlich irgendwann erwähnte ob auch ein sexueller Übergriff stattgefunden hat?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 20:35
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich hoffe, dass in den Filmen nicht just for fun
Gerüchte (die Menschen schaden können) eingearbeitet werden.
Das hoffe ich auch, denn wenn die Ermittlungen innerhalb der letzten 47 Jahre in mindestens zwei Phasen (1977, 1985) womöglich immer die gleichen Ansätze verfolgen und wiederholt gegen eine Wand laufen, muss man mal den Fall komplett neu durchdenken und andere Szenarien durchspielen. Der Hintergrund der Tat könnte komplexer sein als es auf den ersten Blick aussieht.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 20:44
Zitat von IsolddIsoldd schrieb:ch bin jetzt verwirrt wenn ich lese das jetzt die Vermutung verbreitet wird, daß ein Lehrer der Mörder sein kann.
Hier hat keiner einen Lehrer verdächtigt. Vielmehr ging es hier heute nur darum, wie man sich das Schulleben in den 70ern vorstellen konnte.

Aber warum sollte man keinen Lehrer in den engeren Kreis der Verdächtigen nehmen?
Wir hatten damals an unserer Schule auch einen Lehrer, der gegenüber Schülerinnen sexuell übergriffig wurde. Dieses Szenario halte ich in dem vorliegenden Fall auch durchaus für möglich. Heike war ein schüchternes Mädchen, vermutlich wusste der Lehrer auch, dass sie ein so genanntes Schlüsselkind ist. Am Tattag kam es dann zu einer derartigen Entgleisung. Heike, vermutlich noch schockiert über diesen Fehltritt, hat sich während des Vormittags nichts anmerken lassen und hat sich - aufgrund ihres Naturells - niemandem anvertraut. Darum wollte sie sich an diesem Tag auch nicht mit ihrer besten Freundin treffen, sondern brauchte erstmal etwas Zeit für sich.
Zugleich umkam dem Lehrer ein schlechtes Gewissen bzw. Angst um seinen Job und wollte die Situation am Nachmittag mit Heike klären.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 20:59
Zitat von Don_VitoDon_Vito schrieb:Am Tattag kam es dann zu einer derartigen Entgleisung. Heike, vermutlich noch schockiert über diesen Fehltritt, hat sich während des Vormittags nichts anmerken lassen und hat sich - aufgrund ihres Naturells - niemandem anvertraut.
Halte ich eher für unwahrscheinlich, dass die Freundin das nicht mitbekommen hätte. Man war ja eher nicht mit Lehrern allein, da hätte er sie extra irgendwo allein hinbeordern müssen. Und selbst wenn es so passiert wäre, wäre es der engen Freundin aufgefallen, dass sie verstört gewesen wäre. Die Freundin hat ja laut Aktenzeichen ausgesagt, dass Heike vor manchen Lehrern Angst gehabt hätte. Da wurde sicher noch nachgebohrt. In der Regel wissen Schüler, wenn ein Lehrer übergriffig ist. Dann wäre der Lehrer auch anderen aufgefallen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 21:03
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Halte ich eher für unwahrscheinlich, dass die Freundin das nicht mitbekommen hätte. Man war ja eher nicht mit Lehrern allein, da hätte er sie extra irgendwo allein hinbeordern müssen. Und selbst wenn es so passiert wäre, wäre es der engen Freundin aufgefallen, dass sie verstört gewesen wäre. Die Freundin hat ja laut Aktenzeichen ausgesagt, dass Heike vor manchen Lehrern Angst gehabt hätte. Da wurde sicher noch nachgebohrt. In der Regel wissen Schüler, wenn ein Lehrer übergriffig ist. Dann wäre der Lehrer auch anderen aufgefallen.
ja, halte ich auch eher für unwahrscheinlich, würde nur einen Lehrer - nur weil er Lehrer ist - als Täter nicht ausschließen.


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06.12.2023 um 21:30
Ein Lehrer steht bei mir nicht in der Liste möglicher Täter. Bei mir steht da angesichts der ganzen Umstände und Indizien ein Jugendlicher im Vordergrund.


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06.12.2023 um 21:32
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:War damals normal so, aber man hatte keinen Kontakt mit Lehrern außerhalb der Schule. Das hätte ja gerade noch gefehlt.
Ja, Kontakt mit Lehrern gab es nicht.
Zitat von IsolddIsoldd schrieb:Ich bin jetzt verwirrt wenn ich lese das jetzt die Vermutung verbreitet wird, daß ein Lehrer der Mörder sein kann.
Das wollte ich mit meinem Exkurs in die frühen Schuljahre nicht andeuten. Es ging den Ermittlern mit der Frage, ob Heike vor etwas Angst gehabt habe, wohl darum, zu klären, ob sie sich von jemandem bedroht gefühlt hat. Oder, ob es schon mal zu bedrohlichen Situationen gekommen sei.
Trotzdem kam mir die Antwort der Freundin "Ja, vor Lehrern" schon etwas merkwürdig vor. Ihre Schulzeit in der Hauptschule muss konfliktbeladen gewesen sein. Warum auch immer.
Konflikte mit Lehrern müssen ja nicht immer bedeuten, dass an sich ein Problem mit den Lehrern besteht, sondern, dass irgendwas gründlich schieflief. Es könnte ein grundlegendes Problem in der Schule gegeben haben, was aber nicht tatrelevant sein muss: z.B. Rechtschreibstörung oder ähnliches.
Zitat von IsolddIsoldd schrieb:Wurde eigentlich irgendwann erwähnte ob auch ein sexueller Übergriff stattgefunden hat?
Ich habe verstanden, dass kein Übergriff stattgefunden hat, aber man einen sexuell motivierten Hintergrund der Tat nicht ausschließt.

Bei der Frage nach der alten Gerüchteküche, dachte ich daran, dass die Ermittler wissen möchten, welche anderen Gerüchte es damals überhaupt gab, um den Kreis der Verdächtigen zu erweitern (Stichwort: geschlossenes System).
Zitat von KDFerdi38KDFerdi38 schrieb:Der Hintergrund der Tat könnte komplexer sein als es auf den ersten Blick aussieht.
Ich dachte eher an einen ganz einfach gestrickten Tatablauf. Noch einfacher, als wir hier annehmen.
Könnte aber natürlich auch das Gegenteil sein. Hast Du eine Idee für einen komplexen Hintergrund?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

06.12.2023 um 21:45
Zitat von chipiechipie schrieb:Trotzdem kam mir die Antwort der Freundin "Ja, vor Lehrern" schon etwas merkwürdig vor
Nochmal, so war die Antwort nicht

Die Frage, ob Heike vor jemand Angst hatte, beantwortete die Freundin mit:
"Nein! Höchstens vielleicht vor Lehrern"
So wie es bei xy dargestellt wurde, interpretiere ich es auch eher als humorvolle Bemerkung


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