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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 10:25
Schön, dass das Thema Bruder nochmal aufgegriffen wurde.
Schon recht früh hatte ich danach gefragt.
Mir stellten sich auch diese Fragen.
Ist es möglicherweise ein Halbbruder.?
Wo bzw bei welcher Oma lebte er? (Wenn er tatsächlich in Braunschweiger der Oma wohnte, wäre dann nicht wahrscheinlich , dass er ebenfalls Freitags heim käme?)
Des Weiteren fragte ich nach dessen geistig psychischer Gesinnung Da aber auch nach so vielen Tagen und zahlreichen Seiten ( oft gleiche Ideen und Aussagen, da offensichtlich nicht von Anfang an gelesen) , wohl keiner aus Sickte mitschreibt, gibt es hierzu keine Infos.

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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 10:40
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Definitiv hat Dr. Sommer damals unsere Aufklärung übernommen, bzw. Antworten auf Fragen gedruckt,
auf die wir nie gekommen wären.
Vielleicht eher so:
Dr. Sommer hat auf die gedruckten Fragen; auf die wir nie gekommen wären geantwortet. Was als Aufklärung damals übernommen wurde.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wie aufgeklärt war ich damals?
Überhaupt nicht. Sexualität war zu Hause ein verschämtes Tabu.
Eben. Weil es so war, halte ich das für eine ausgelegte rumgereichte Meinung.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Definitiv hat Dr. Sommer damals unsere Aufklärung übernommen,
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Das ist eine gute Frage, finde ich. Wie kann man ein so emotionales Thema mit einem Kind haben? Du schreibst, "mit dem man gar keine persönliche Beziehung hat"...eben das weiß man ja nicht, finde ich. Persönliche Beziehung, mh, was zählt zu persönlichen Beziehungen, vor allem in dem Alter? Außer Familie und Freunde, zu denen man eine emotionale Beziehung hat, fällt mir nicht ganz viel ein. In der Definition Übertötung steht, das diese auch manchmal bei jungen Straftätern auftritt, vielleicht in diesem Fall auch?
Eine emotionale Beziehung hatte sie zur besten Freundin. Hätte es da weitere gegeben, wäre das der Freundin nicht entgangen. Und vermutlich den damals gleichalterigen im Dorf auch nicht.

Übertötung Impliziert Hass Wut Zorn. Genau darum mag ich mir mit oben genanntem ein emotionale Tat eines etwa gleichalterigen nicht vorstellen. Sehe da eher einen älteren Täter.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 11:44
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Jaaaaa, die Gymnasiasten waren halt doch nicht immer die gescheitesten.

Ich hoffe jetzt nicht das man Heike zur Unterschicht zählen möchte, nur weil sie BRAVO gelesen hatte, und eher eine Empfehlung für die Hauptschule hatte, als für das bisweilen wohl geschwätzige Gymnasium ?
@SpiderWeb
Du hast @CharliesEngel s Beitrag etwas in den falschen Hals bekommen.
Sie hat doch nur geschrieben, wie es damals tatsächlich gewesen ist.
Iin meiner Schulzeit (bin wohl ungefähr Heike s Jahrgang, war das tatsächlich so.
Du wurdest gefragt, auf welche Schule du gehst. War es ein Gymnasium, wurdest du respektiert. Sagtest du Hauptschule, warst du abgeschrieben.
Sagtest du Realschule, war die Frage, welches Handwerk du lernen willst.
Das waren damals Schubladen, aus denen man rauskrabbeln musste. Enorm viel,- eigentlich alles, hing damals davon ab, welchen Beruf dein Vater hatte.
In den Klassenbüchern stand hinter dem Namen des Schülers der Beruf des Vaters. (Jedenfalls in Berlin) Die Lehrer haben sich dadurch ein Bild gemacht und Schüler, deren Vater Architekt oder Rechtsanwalt war, wurden von den Lehrern hofiert.

Heute sagt die Politik, sie wollen die Schranken zwischen den Kindern bauen, weil der Gesellschaft dadurch Ressourcen verloren gehen.

Wenn es von Heike heisst, sie war damals keine gute Schülerin, hatte sogar Angst vor Lehrern, dann sortiere ich das so ein:
Sie hat von einigen Lehrern weniger Chancen bekommen. Weniger Anerkennung, weniger Geduld.

Und die Bravo, um die es hier geht, muss man vielleicht eher von ihren Inhalten über Popbands und Popstars begreifen.
Wahrscheinlich waren die meisten Leser 12 bis 13. Danach hat sich der Musikgeschmack verändert.

Meine Freundin war damals, mit 12, in den Frontsänger der Bay City Rollers. verknallt. Sie hatte ihr Zimmer mit Postern von ihm und der Band tapeziert und die Musik von denen gehört.
Als sie 14 war, hab ich sie daran erinnert. Da hat sie heftig abgestritten, diese dämliche Band jemals gut gefunden zu haben.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 14:01
Zitat von SilberstreifSilberstreif schrieb:Die Süßwarenfirma Gubor ist 1968 von Bahlsen aufgekauft worden, daher vermutlich die Inspiration für Gubello. Anscheinend gab es also damals Kekse von Bahlsen, die Gubello hießen.
Kleine Korrektur:
Für in Deutschland vertriebene Produkte existierte bis zum 31.03.2000 eine Marke „Gubello“ der GUBOR Schokoladenfabrik GmbH. Demnach gehörte die Verpackung eher zu einem Produkt von Gubor.
Marke Gubello von Gubor in Datenbank der WIPO
Aus der umfassenden Warenklasse (Nizza 30) wurden insbes. erwähnt: Schokolade, Pralinen, auch mit flüssiger Füllung, insbesondere aus Wein und Spirituosen • Kakao, Zuckerwaren, Marzipan, Dauerbackwaren

Die Marke „Gubello“ der Fa. Bahlsen gewährte Schutz in den USA. 1968 wurde nicht das komplette Unternehmen GUBOR von Bahlsen übernommen, sondern nur eine Schokoladenfabrik im Schwarzwald.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gubor


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 15:02
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Heute sagt die Politik, sie wollen die Schranken zwischen den Kindern bauen, weil der Gesellschaft dadurch Ressourcen verloren gehen.
Danke dir @frauZimt für den tieferen Einblick in die Schulpolitik der 70er Jahre, der - im positiven - die große Bildungsoffensive der SPD Ende der 60er voranging, mehr Schüler und Schülerinnen zur Hochschulreife zu führen. Davor lag der Anteil der Abiturienten bei ca. 6 %.
Noch in den 1950er Jahren lag die Abiturientenquote in Deutschland bei unter 5 % eines Altersjahrgangs.[25] In der Bundesrepublik Deutschland lag die Abiturientenquote 1960 bei 6,1 % des Altersjahrgangs, danach wurde im Zuge der Bildungsexpansion der Besuch von Gymnasien stark gefördert und die Abiturientenzahlen stiegen an. Noch Anfang der 1980er Jahre lag die Abiturientenquote in Westdeutschland aber bei unter 22 % des Altersjahrgangs.
Quelle: Wikipedia: Abitur


Das war ein Quantensprung im Umdenken, Kinder von Nichtakademikern zum Gymnasium und zur Uni zu befähigen bzw. den Weg zu eröffnen (schulgeldfrei) und damit erhielten auch Mädchen in der breiten Masse erstmals diese Chance. Persönlich war ich damals so happy darüber.

Dass (einige) Lehrer trotzdem sich noch nicht befreien konnten von Vorurteilen, ist ein anderer Aspekt.


In deinem obigen Text @frauZimt meintest du sicher "abbauen" statt "bauen".

Die Integration und Inklusion heute ist die logische Fortführung des Ansatzes "bessere Bildung für alle". Ein Ansatz, der - offen gesprochen - primär wirtschaftlich begründet ist, denn es wird jede:r gebraucht werden wie auch in den 60er Jahren der Ansatz wirtschaftlich begründet war; Deutschland ist ressourcenarm, die größte Ressource sind die für die Zukunft passend gebildeten Menschen.


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27.12.2023 um 15:18
Wie ich sehe haben wir hier 2 Gruppen . Die eine die davon ausgeht , das der Täter juenger war .. und die eine die davon ausgeht das der Täter schon älter war.
Kann jeder von euch begründen warum er das denkt, was er denkt?
Mich interessieren die Gedankengaenge der anderen sehr .

Ich denke , aus mehreren Gründen , das der Täter jung war , bzw nicht viel älter als Heike selber.

Ein erwachsener Mensch brauch theoretisch keine Waffen um ein Kind zu töten. In diesem Fall wurden gleich 2 Waffen benutzt und das Opfer am Ende ubertoetet.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Der Täter wollte auf jeden Fall die Sicherheit ihres Todes.
Vielleicht schien das Opfer zeitweise leblos, dann regte sie sich und der Täter stach nach. Dies wiederholte sich mehrmals. Deshalb die Dauer, deshalb die Vielzahl an Tatwerkzeugen. Vielleicht war er selbst auch schon kraftlos und angeekelt von seinem Tun und führte es aus Selbstschutz aber doch weiter und zu Ende.

Warum verblieb ein Tatwerkzeug im Opfer?
Vielleicht war es das letzte, das entscheidende? Und der Täter hatte nicht mehr die seelische Kraft, es rauszuziehen und mitzunehmen.
Da gehe ich mit dir.
Da wollte jemand nicht toeten, auch wenn sich das irrational anhört.

Die Tat im Affekt ist vorher passiert. Ein Wutausbruch , der dazu geführt hat das er den Stein greift und Heike voller Wut erschlägt.
In dem Moment wo die Messer zum Einsatz kamen, war die Wut verflogen und derjenige hat aus Angst und Selbstschutz gehandelt.

Der Auslöser kann eine unsittliche Berührung eines gelichaltrigen gewesen sein , die Heike so sehr in Aufruhr gebracht hat , das sie diese nicht nur abgelehnt hat .. sondern den Täter verbal gedemütigt hat und dann gedroht hat es ihren Eltern oder auch seinen Eltern zu erzählen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 15:51
Zitat von turbotuppiturbotuppi schrieb:Schön, dass das Thema Bruder nochmal aufgegriffen wurde.
Zitat von turbotuppiturbotuppi schrieb:Ist es möglicherweise ein Halbbruder.?
Wo bzw bei welcher Oma lebte er? (Wenn er tatsächlich in Braunschweiger der Oma wohnte, wäre dann nicht wahrscheinlich , dass er ebenfalls Freitags heim käme?)
Zitat von turbotuppiturbotuppi schrieb:Des Weiteren fragte ich nach dessen geistig psychischer Gesinnung Da aber auch nach so vielen Tagen und zahlreichen Seiten ( oft gleiche Ideen und Aussagen, da offensichtlich nicht von Anfang an gelesen) , wohl keiner aus Sickte mitschreibt, gibt es hierzu keine Infos.
Zum Thema Bruder wurde im Podcast folgendes erwähnt:

"Es gibt einen älteren Bruder, der allerdings insbesondere aus beruflichen Gründen zum Tatzeitpunkt bei der Großmutter in Braunschweig lebt. Weitere Geschwister hat Heike nicht. "

Meines Wissens ist sonst nichts weiter über den Bruder bekannt, oder?
Es ist nicht bekannt, ob es ein Halbbruder ist, den Gedanken hatte ich auch schon mal.
Er lebt bei der Großmutter in Braunschweig, wessen Mutter das ist, ist nicht bekannt. Wir wissen, das die Mutter von Frau W. damals in Braunschweig lebte, von der Mutter von Herrn W. ist der Wohnort nicht bekannt.
Ob er (der Bruder) dann freitags nach Hause nach Sickte kam, ist auch nicht bekannt.

Der Bruder lebte dort insbesondere aus beruflichen Gründen, so der Wortlaut der Ermittlerin.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 15:56
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Vielleicht eher so:
Dr. Sommer hat auf die gedruckten Fragen; auf die wir nie gekommen wären geantwortet. Was als Aufklärung damals übernommen wurde.
Unter "Dr. Sommer" schrieb ein Mann; ein Team aus Frauen und Männern war es erst später. Trotzdem, es war modern.
Martin Goldstein (* 30. Juni 1927 in Bielefeld; † 31. August 2012 in Düsseldorf-Garath) war ein deutscher Arzt, Psychotherapeut, Autor und evangelischer Religionslehrer.

Er schrieb unter den Pseudonymen Dr. (Jochen) Sommer und Dr. Alexander Korff von 1969 bis 1984 in der Zeitschrift Bravo in der Rubrik Was Dich bewegt.[1] Als Dr. Sommer leitete er ein Team, das die Fragen von jugendlichen Lesern zu Sexualität und Liebe beantwortete.[2] Mit der Feststellung, Masturbation mache „weder krank noch schwul noch unfruchtbar“, brachte er die Bravo 1972 auf den Index.[3]
Quelle: Wikipedia: Martin Goldstein (Mediziner)

Für mich als Mädchen war es ein Puzzleteilchen von vielen zu meiner Aufklärung.

Anekdote:
In der 6. Klasse, 1976, legte der Kunstlehrer mal ganz unvermittelt und "out of the blue" ein Foto auf den Diaprojektor. Es zeigte einen farbigen, sehr dunkelfarbigen Mann und eine naturblonde Frau, ungebräunt, in der Missionarsstellung, beide nackt, groß, schlank, attraktiv und Anfang 30.

Das Foto war kein icon der s/w Fotografie. Unser flippiger Lehrer wollte sicher eines bezwecken: mehr Offenheit, Überwinden von Vorurteilen. Er spielte jedoch auch mit Prägung nach Konrad Lorenz (Nobelpreis 1973), denn für uns Sechst-Klässler war es echt shocking. Da war mal echt Ruhe im Karton, smile.

Mich konnte er damit nicht mehr prägen, denn geprägt hatte mich da schon die Libertinage der Filme der französischen Nouvelle Vague.


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27.12.2023 um 16:17
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Wie ich sehe haben wir hier 2 Gruppen . Die eine die davon ausgeht , das der Täter juenger war .. und die eine die davon ausgeht das der Täter schon älter war.
Kann jeder von euch begründen warum er das denkt, was er denkt?
Mich interessieren die Gedankengaenge der anderen sehr .
Ich kann mich gar nicht festlegen, ob ich an einen jungen Täter oder an einen erwachsenen Täter glaube. Was ich auf jeden Fall glaube ist, das
- Heike den Täter kannte
- das der Täter regional als auch sozial aus ihrem Umfeld stammt
- das der Täter aus Sickte/Niedersickte kommt
- das es eine Spontantat war
- es ein Kampfgeschehen mit Fluchtversuchen seitens Heike gab
- das die Tat nicht spurlos am Täter vorbei gegangen ist
- der Täter kannte die Freitagsroutine
- der Nachbarjunge die Stimme erkannte und den Täter dort als "normal" verifizierte

Einerseits denke ich an eine sexuelle Motivation eines erwachsenen Täters mit pädophilem Hintergrund/ sexueller Missbrauch und der Mord geschah in Verdeckungsabsicht.
Andererseits denke ich an einen jungen Täter mit einem persönlichen Motiv, welches auch immer?
Übertötung, vielleicht schlug Schwärmerei/Verliebtsein in Hass um durch Zurückweisung/ vielleicht auslachen/kränken ( Was, DU bist in mich verliebt ha ha ha, never ever will ich was von dir?) Oder die Androhung, das Heike irgendwas ihren Eltern/seinen Eltern/im Dorf erzählen wollte.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 17:02
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:TonyPetrocelli schrieb:
In der Definition Übertötung steht, das diese auch manchmal bei jungen Straftätern auftritt, vielleicht in diesem Fall auch?
Diese vorsichtige Formulierung war mir auch aufgefallen.

Was wird mit dem Konstrukt "jung" verbunden?

Absichtslosigkeit? (Bei der Übertötung, nicht bei dem Töten.)

"Ungeschicktes Töten" durch Unwissen?

Kontrollverlust infolge eines unausgewogenen Hormonstatuses?
Bei Kindern und Jugendlichen spielen oft Emotionen eine große Rolle für das übertöten. Wenn irgend etwas auseinander bricht, zum Beispiel eine in der Phantasie erdachte Liebesbeziehung, die real nicht erwidert wird, oder ein Phantasiekonstrukt anderer Art, das dann bröckelt und zusammenbricht kann eine Übertötung auslösen. Übertötung setzt Aggressionen und unsägliche Wut voraus, sie wollen den tödlichen Erfolg ihrer Tat sicherstellen, mehr Gewalt anwenden als für die Tötung notwendig ist. Auslöser sind manchmal ganz banale Dinge.
Ein Fall der sich vor einiger Zeit ereignete, zwei Freundinnen, 12 und 13 Jahre, ermordeten ihre Freundin, ebenfalls 12Jahre alt, war das vermutete Motiv für die Übertötung pubertäres Geplänkel/Lästereien.


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27.12.2023 um 17:03
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Wie ich sehe haben wir hier 2 Gruppen . Die eine die davon ausgeht , das der Täter juenger war .. und die eine die davon ausgeht das der Täter schon älter war.
Kann jeder von euch begründen warum er das denkt, was er denkt?
Mich interessieren die Gedankengaenge der anderen sehr .

Ich denke , aus mehreren Gründen , das der Täter jung war , bzw nicht viel älter als Heike selber.

Ein erwachsener Mensch brauch theoretisch keine Waffen um ein Kind zu töten. In diesem Fall wurden gleich 2 Waffen benutzt und das Opfer am Ende ubertoetet.
Letztendlich finde ich keine überzeugenden Anhaltspunkte zum (jugendlichen) Alter des Täters.

Definitiv: Im Fall eines Erwachsenen könnte allein seine körperliche Überlegenheit für eine 12jährige tödlich sein.
Was, wenn der Erwachsene eigentlich Gewalt verabscheut, die körpernahe Ausübung von Gewalt auch, den todbringenden Einsatz des eigenen Körpers, der Hände zum Beispiel, ebenso?

Tatwerkzeuge bringen den Täter in eine Distanz zum Opfer, umgehen das Anfassen des Opfers, das Fühlen des Pulsschlags und ähnliches mehr.

Das würde auch erklären, warum ein Tatwerkzeug im Opfer verblieb: Der Täter vermied so weit es ging die Nähe zum Opfer und eine Veränderung der "Situation".

Mir fehlt dazu der Fachbegriff, diesen Ansatz leite ich ab aus der Wortformel "seelische Erschütterung" , die die aktuelle Ermittlerin Nicole Nebendahl im ZDF verwendete.

Daraus meine Annahme: Die Ermittler werden wohl aus dem Verletzungsbild, vielleicht auch der Abfolge und Art, Ort, Tiefe, Intensität der Verletzungen bzw. verletzenden Taten auf die seelische Verfasstheit des Täters schließen können. Das Verletzungsbild wurde detailliert analysiert - und so eben der oberflächliche Eindruck von Sadismus aus dem Jahr 1977 nicht belegt.

Diese seelische Verfasstheit ist nicht auf ein jugendliches Alter begrenzt, der Täter könnte auch 27 oder 31 sein, jungenhafte, jugendliche 31.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 17:21
Stichwort "Übertöten": irgendwann hat irgendjemand mal in einem anderen Thread sehr überzeugend beschrieben, daß bei Übertötung nicht immer die ganz großen Emotionen dabei sein müssen.

Die vermeintliche Übertötung kann auch ganz einfach nur auf einen unerfahrenen Täter hinweisen, der keinerlei Vorstellung hat, wieviel Einsatz es überhaupt braucht, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 17:39
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die vermeintliche Übertötung kann auch ganz einfach nur auf einen unerfahrenen Täter hinweisen, der keinerlei Vorstellung hat, wieviel Einsatz es überhaupt braucht, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
@JestersTear
Das könnte ich mir (hier) auch vorstellen.
Wenn es so wäre, wäre das von großer Bedeutung.

Eine Verteidigungsstrategie könnte sein: Der Täter war jung, er wusste nicht was er tat.
Er war emotional und er wollte Heike nur verletzen, nicht töten.

So wie du es darstellst, war die Tötung des Opfers das unbedingte Ziel.
(Ich verlasse das Haus erst, wenn ich sicher bin, dass sie nicht mehr lebt)

Trotzdem könnte es ein Totschlag gewesen sein und damit verjährt.
Die Mordmerkmale müssten dazukommen und das Gericht müsste überzeugt sein,
dass der Täter z.B. durch die Tötung des Opfers eine vorangegangene strafwürdige Trat verdecken wollte.

Aber das ist für mich eher zweitrangig.
In erster Linie hoffe ich, dass der Fall geklärt wird.
Wer ist tatverdächtig und wer sollte angeklagt werden?
(Über die Schuld entscheidet das Gericht)


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27.12.2023 um 18:08
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer ist tatverdächtig und wer sollte angeklagt werden?
(Über die Schuld entscheidet das Gericht)
Wenn der Täter damals U14 war, kann er sowieso nicht angeklagt werden, war er Ü40, dann lebt er wohl nicht mehr.
1977 war die durchschnittliche weitere Lebenserwartung eines 40 Jährigen ca. 33 Jahre.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 18:26
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wenn der Täter damals U14 war, kann er sowieso nicht angeklagt werden, war er Ü40, dann lebt er wohl nicht mehr.
@JosephConrad
Ja, ich weiss. Das hab ich auch schon mal gepostet.
Wenn der Täter damals unter 14 war, also nicht zur Verantwortung gezogen werden kann,
wäre sein späterer Lebensweg interessant.

Ich erinnere mich noch, dass für uns damals sonnenklar war, dass wir mit
dem 14. Geburtstag strafmündig sind, wenn auch das Jugendstrafrecht angewendet würde.
Das ist uns von verschiedenen Seiten klargemacht worden -und das fühlte sich toll
an, wie dem ersehnten Erwachsensein ein Stück näher gekommen zu sein"

Was den Täter betrifft:
Meine Ansicht kann sich ändern, aber zur Zeit halte ich einen Täter , der etwas älter war als Heike
für am wahrscheinlichsten.
14 oder 15 könnte ich mir vorstellen.

zwischen 12 und 14 liegt eine Welt.

Anderes schließe ich natürlich nicht aus. Sind ja alles nur Mutmaßungen.
Ich denke, dass der Junge geschlechtlich weiter war als Heike, ihr körperlich
überlegen, aber nicht haushoch überlegen.
Ihre Stärke lag vielleicht in ihrer Flinkheit. Sie war schneller als er, konnte aber
aufgrund der zugefügten Verletzungen - und weil er ihr den Weg zur Haustür versperrt hat, nicht entkommen.

die Ermittler scheinen davon auszugehen, dass der Täter noch leben wird.
Deshalb glaube ich, die Ermittler favorisieren auch einen jugendlich-pubertierenden Täter.


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27.12.2023 um 18:39
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Er war emotional und er wollte Heike nur verletzen, nicht töten.
Seine Emotion:

"Dein Lachen* hat mich tief verletzt, spür du meine Verletzung."

"Spür, was ich spür!"


* oder: Wort, Blick, Geste


Ob emotional getriggert oder Verdeckungstat, lässt sich das nicht aus dem Ablauf ablesen?

Wie hier geschrieben:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Es ist für uns Außenstehende nicht ersichtlich, was zuerst zum Einsatz kam. Ich denke, da man von einer nicht geplanten Tat ausgeht, das "Werkzeug", das der Täter zuerst greifen konnte.
Ich hatte auch gedacht der Stein, jedoch nach nochmaligen Überlegungen könnte es auch ein Messer gewesen sein. Ich glaube, je nachdem in welchem Raum die Situation "eskalierte" ist hierfür als Überlegung sinnvoll.
Oder doch der Erstangriff im Wohnzimmer durch einen messerähnlichen Gegenstand, wie zum Beispiel ein Brieföffner?
Die erste Verletzung harmlos, sie versucht sich vor ihm in Schutz zu bringen, es eskaliert dann richtig.


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27.12.2023 um 18:59
@frauZimt


Wenn beweismittel vernichtet werden, ist das unverzeihlich, absolut skandalös würde ich sogar sagen. solche leute haben in so einem beruf nichts verloren. Und der feige mörder geniest weiterhin seine Freiheit, mit einem genommenen leben auf dem gewissen.


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27.12.2023 um 19:04
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:So wie du es darstellst, war die Tötung des Opfers das unbedingte Ziel.
(Ich verlasse das Haus erst, wenn ich sicher bin, dass sie nicht mehr lebt)

Trotzdem könnte es ein Totschlag gewesen sein und damit verjährt.
Ich meinte nicht unbedingt schon beim Betreten des Hauses.

Klassisches Beispiel für die Übertötung eines unerfahrenen Täters:

wenn gerade nichts anderes zur Hand, geht der erste Angriff in einem Kampf auf Leben und Tod entweder mit der Faust zum Kopf oder mit den Händen zum Hals. Oder eben umgekehrt.

Jeder, der mal einen Krimi geguckt hat, weiß , daß beim (Er)würgen eine größere Kraftanstrengung über einen längeren Zeitraum nötig ist, man redet hier von Minuten, ein unendlich vorkommender Zeitraum während eines Kampfes . Ein unerfahrener Täter könnte glauben, daß er so nicht ans Ziel kommt. Er fängt nun an zu schlagen, entweder mit den Fäusten oder dem erstbesten , greifbaren Gegenstand und erreicht damit genau das Gegenteil: statt den Widerstand des Opfers zu brechen , schreit es noch lauter und bewegt sich zunächst noch mehr.

Eventuell ist es aber anschließend so benommen, daß Zeit bleibt, nach einer Stichwaffe Ausschau zu halten: der bereits hier erwähnte Brieföffner auf dem Schreibtisch , eine herumliegende Nagelschere im Badezimmer oder eben ein Messer aus der Küche.

Doch selbst hier weiß ein unerfahrener Täter in Aufruhr nicht, wie er mit einem Stich zum Ziel kommen könnte. Selbst wenn , müsste er den Stich bei einem sich nun in Todesangst windenden Opfer erst einmal gezielt setzen können . Da er auch mit der Situation vollkommen überfordert ist, sticht er mehrfach zu.

Zurück bleibt ein toter Mensch, der mit stumpfer Gewalt gegen Hals und Kopf sowie mit mehreren Messerstichen malträtiert wurde und übertötet erscheint, obwohl es so vielleicht zuerst gar nicht beabsichtigt war.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

27.12.2023 um 19:07
Zitat von CrimeLoverCrimeLover schrieb:Wenn beweismittel vernichtet werden, ist das unverzeihlich, absolut skandalös würde ich sogar sagen. solche leute haben in so einem beruf nichts verloren. Und der feige mörder geniest weiterhin seine Freiheit, mit einem genommenen leben auf dem gewissen.
Nein, das ist ganz normal. Man behält Asservate nicht unendlich lange. Nach Jahrzehnten werden sie meistens vernichtet. Die jeweilige Staatsanwaltschaft verfügt das.


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27.12.2023 um 19:12
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Nein, das ist ganz normal. Man behält Asservate nicht unendlich lange
Richtig, das würde ja auch gar nicht gehen, wo soll man dieses ganze Zeug denn auf Dauer unterbringen? Und in früheren Jahrzehnten wusste man ja auch noch nicht, welche neueren Techniken es einmal geben würde, die ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Da könnte man gedacht haben, es sei ausreichend, ein Foto z. B. von dem Katzenuntersetzer aufzubewahren nachdem man keine Fingerabdrücke auf dem Ding gefunden hatte und es auch sonst keine besonderen Merkmale hatte. Von DNA wusste man damals aber noch nichts.


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