CorvusCorax schrieb:Saint-Martin ist die Kirche mit dem Friedhof. Allerdings führt der Weg von dort runter zur Kapelle Saint-Pancrace.
Lese ich die Karte falsch? Liegt die Kapelle Saint-Pancrace nicht wenige hundert Meter OBERhalb des Hauses der Großeltern? Also in entgegengesetzter Richtung zu dem vielzitierten "Dreieck" und den Wassertrögen?
Klarmann schrieb:Kann sich jemand vorstellen, dass das mit dem Fund nicht stimmt und - in Absprache mit den Eltern - eine "Finte" gewesen ist, um den Täter aus der Reserve zu locken?
Den Fund an sich halte ich für sehr real. Ich halte es aber für möglich, dass der Zeitpunkt bzw. die Umstände des Fundes andere waren, als man in den Medien liest - und dass diese vielleicht aus ermittlungstaktischen Gründen so "durchgestochen" wurden.
Wie vielen hier erscheint mir die Symbolträchtigkeit (Ostern, Tod, Schuld, Vergebung, Wiederauferstehung) sowie die zeitliche Nähe des Auffindens zu der groß angelegten Reinszenierung der Ereignisse am fraglichen Tag als so besonders, dass es mir schwerfällt, hier an Zufälle zu glauben. Zur Symbolträchtigkeit kommen aus meiner Sicht neben der Osterzeit auch das Auffinden in der Nähe einer Kapelle sowie in der Nähe einer Weggabelung, die von Einheimischen "les 4 chemins" (die vier Wege) genannt wird.
Des ossements du jeune garçon ont été retrouvés au sud du hameau du Haut-Vernet, après la chapelle Saint-Pancrace.
C'est en endroit que les locaux appellent "les 4 chemins"
Quelle:
https://www.bfmtv.com/bfm-dici/direct-les-ossement-du-petit-emile-decouverts-a-proximite-du-haut-vernet_LN-202403310209.htmlWeshalb ich den Auffindezeitpunkt am Samstag nicht für zwingend zutreffend halte:
- weil am Samstag offenbar niemand im Dorf (inkl. Bürgermeister) bemerkt hat, dass ein Hubschrauber und generell Ermittler in unmittelbarer Nähe zu Gange waren
- weil es offenbar erst seit heute medienwirksam erneute Absperrungen etc. im Ort gibt. Weshalb nicht sofort, wenn man den Fund offenbar doch sehr ernst nahm?
Dennoch ist es ebenso gut möglich, dass die sterblichen Überreste (oder Teile davon) tatsächlich erst gestern gefunden wurden - weil sie dort erst seit kurzer Zeit lagen.
Was ich nicht für wahrscheinlich halte, ist, dass Emile dort an der Fundstelle zu Tode gekommen ist. In wenigen hundert Metern Entfernung, an einem regelmäßig frequentierten Weg, hätte er nach meinem Verständnis lebend (aufgrund der Suchen, der Rufe, der per Megaphon abgespielten Nachricht seiner Mutter etc.), zumindest aber kurz nach seinem Verschwinden tot aufgefunden werden müssen. Die Hunde hätten seine Spur doch über diese geringe Distanz sicher verfolgen können - wenn er sie denn gelaufen wäre. Auch wenn ich Hunden insgesamt eher keine Wunderwerke zutraue - dass weder Fährten- noch Leichenspürhunde ihn dort gefunden hätten, wenn er dort von Beginn an gelegen hätte, kann ich mir nicht vorstellen.
Abschließend zu der "mise en situation" am Donnerstag noch zwei Gedanken.
Meine Theorie, weshalb diese in dieser Form durchgeführt wurde (nicht nur virtuell und auch ohne Rücksicht auf vergleichbare Witterung und Vegetation): Sie könnte den Ermittlern zum einen dazu gedient haben, die vorgeladenen 17 Menschen in einer stressigen Situation aufeinandertreffen und über einen längeren Zeitraum miteinander interagieren zu sehen. Zum anderen halte ich es für möglich, dass man unter dem Vorwand der Reinszenierung und des dazu erforderlichen technischen Equipments "unauffällig" Räume, Autos oder sonstige Orte für ein späteres Abhören vorbereiten konnte, um so vielleicht Gespräche zwischen den an der Nachstellung beteiligten Personen nach Ende der Maßnahme oder während der langen "Mittagspause" mitzuhören.