@GonzoX Hallo! Liebe/r GonzoX, auf der einen Seite finde ich die Ausarbeitung deiner Theorie einen Applaus wert, auf der anderen Seite muß ich Dir leider sagen, daß Du dich in Teilen verrannt und in deine Theorie verliebt hast.
Während ich z.B. deine Idee, daß bei der norddeutschen Serie eventuell Boote und Kanäle zum Transport der Opfer genutzt wurden, für bemerkenswert halte, sind einige Teile deiner großen Theorie dermaßen an den Haaren herbeigezogen, daß man deren Schreie noch 5 Straßen weiter hören kann!
Einige Anmerkungen
Fall Anja A: Streich diesen Fall komplett aus deiner Theorie! Ich weiß nicht, wo Du wohnst und wie stark du den Fall verfolgst, aber als Jemand aus dem Südwesten, der auch Freunde in Stuttgart hat, bin ich relativ gut informiert was den Fall betrifft. Das war eine äußerst lokale Sache. Der Fall ist nur noch nicht aufgeklärt, weil die Stuttgarter Polizei keine Möglichkeit hatte, den Muckensturm komplett auf den Kopf zu stellen und bis heute niemand aus der Familie des Mörders geredet hat.
Was bis heute an die Öffentlichkeit gelangte, ist ziemlich eindeutig. Die Beweislage stellt klar, daß Opfer, Täter (egal ob man an den Halbstarken- oder doch eher Erwachsenentäter glaubt) und eventl. Helfer im gleichen, kleinen Stadtteil wohnten und Einheimischenortskenntnisse offensichtlich sind. Darüber hinaus hält bis heute eine, eventuell zwei, Familie dicht. Der Mörder muß, nicht kann, aufgefallen sein und seine Familie schützt ihn bis heute.
Fall Sybille G: Auch diesen Fall solltest Du streichen! Höchstens könnte man einen möglichen, aber zweifelhaften, Zusammenhang der Fälle A und G konstruieren. Aber beide Stuttgarter Fälle sind zu lokal und anders gelagert, um auch nur im Entferntesten etwas mit den 3 Mordserien (Münster, Heidelberg, Weser-Elbe) zu tun zu haben. Wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist wirst du sehen, daß du dafür banale Gemeinsamkeiten bemühst.
Fall M van Gahlen: Ich denke ich habe diesen Fall bereits früher einmal erwähnt. Ein Mordfall aus Wuppertal im Jahr 1970. Diese Tat hat bedeutnend mehr Ähnlichkeiten mit der Münsterland Serie, womöglich ist es gar der erste Fall dieses gefährlichen Mörders, damals noch unsicher. Zeitlich passt er in das Schema der Müster/Heidelbergserie. Das Opfer wird wie im Fall Pfeiffer in Heidelberg in den Fluß geworfen, an beiden Tagen war hundsmiserabeles Wetter, daher auch nicht die Ablage im Wald wie sonst.
Die Stelle, an der Marlies in den Fluß geworfen wurde, liegt auf dem Weg von Wuppertal nach Münster! Das Opfer passt relativ gut ins "Beuteschema" des Anhalterinnenmörders, wird binnen Stunden getötet und "entsorgt", auch nimmt der Täter eine Trophäe mit, in derselben Art wie es später der Münster/Heidelbergtäter tun wird.
Es gibt hinsichtlich des Falls Pfeiffer (auch teilweise wie bei Barbara S) eine weitere Parallele, Vorverabredung. Im Fall Pfeiffer bekam das Opfer an seinem Todestag bei miesem Wetter in einem abgelegenen Stadteil nachgewiesen dermaßen schnell eine Mitfahrgelegenheit, daß man von einer Vorverabredung ausgehen kann, womöglich gar muß. Im Fall van Gahlen hatte das Opfer längeren Ausgang als üblich, brach aber dennoch zur normalen Zeit auf und wollte unbedingt alleine gehen. Sowohl P als auch vG trafen dann auf der Strecke zur nächsten ÖNV-Haltestelle auf ihren Mörder.
Den Fall van Gahlen kam auch in XY, ist auf Youtube ab und an einsehbar.
Serien: Die Fälle aus Münster und Heidelberg sind sicher das Werk eines Täters, die Hinweislage ist da so eindeutig, daß dies bereits in den 70ern mit nur rudimentärer Täteranalyse klar war. Und was bis heute weiter von der Polizei bekannt gegeben wurde, macht klar, daß trotz gelegentlicher leichter Variationen der komplette MO des Täter außerst distinktiv ist. Die Polizei war ihm auch stellenweise dicht auf den Fersen, denn wie XY damals in den Reaktionen vermeldete, hatte der Mörder Teile seiner Trophäensammlung und eigene Dinge verbrannt, bevor er aus Münster nach Heidelberg ging. Nur diese Ortsveränderung hat ihn wohl gerettet. Und auch in Heidelberg muß man ihm nahe gekommen sein, denn wie in Münster bricht die Serie schlagartig ab, als eine Leichenablage fast schiefgeht.
Obwohl die Weser-Elbeserie als Gedankenspiel hin und wieder zu Münster/Heidelberg theoretisiert wird, u.a. von Ede Zimmermann, sind da durchaus Zweifel, ob es wirklich die "große" Serie gibt. Es ist nicht einmal sicher, ob Weser-Elbe wirklich alle die Taten eines Täters sind. Aber unabhängig davon, wie kurz oder lang die Weser-Elbe letztlich ist, gibt es mehr oder weniger subtile Unterschiede zur Münsterland-Heidelbergserie. Ich glaube, daß es zwei unterschiedliche Serien sind, Münsterland-Heidelberg auf der einen, Weser-Elbe auf der anderen Seite, besonders da es Anfang der 80er iim Raum Heidelberg einen Mord gibt, der frappierend an den alten Serientäter erinnert, etzt aber versucht, den Ball flacher zu halten. Schließlich muß er nach dem 8. Mord bei der "mißglückten" Leichenablage nur knapp Entdeckung und Fstnahme entgangen sein. Damals lehnte das tote Opfer achtlos an einem Baum anstatt der geradezu ritualisierten Ablage (Ausnahme Fall Pfeiffer wegen Wetter) wie in den anderen Fällen. Der Typ muß nur um Haaresbreite entkommen sein, was für ein Pech für die Polizei.
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