Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

GigiNazionale schrieb:Das bedeutet im Umkehrschluss, wenn man an ein Unfallszenario glaubt oder ein Verlaufen als mögliche Ursache präferiert, hatten die beiden im Grunde genommen nur eine geringe Chance lebend gefunden zu werden, weil hinter dem Mirador niemand "ernsthaft" gesucht hat - außer private Suchtrupps.

Das kann man so sehen, klar.

Doctective schrieb:Manchmal sind die Leute nicht verschollen, sondern wechseln einfach nur von Facebook zu Instagram. Dort postet Cesar Augusto Melendelez Castillo, Panamas berühmtester Kletterer, der damals den toten Taxifahrer Leonardo Mastinu gefunden hat, noch immer regelmäßig.

Das beruhigt mich irgendwie - habe mir eine Folge von diesem Lost in Panama Podcast angetan - danach könnte man meinen das Bermuda-Dreieck sei In Boquete zu verorten - zumindest für Zeugen.
Dennoch bleibt insgesamt für mich der Eindruck dass Gewalt in diesem eigentlich ja recht hübschen und überschaubaren Ort irgendwie unter der Oberfläche lauert - naja, Mittelamerika ist nicht das Münsterland.

Annju schrieb:Das heißt alles nicht, dass manche Todesfälle nichts mit den Mädchen zu tun haben, aber man muss solche Dinge auf dem Schirm haben, wenn man spekuliert.

@Annju
Habt ihr eigentlich in diesem Zusammenhang das Gefühl dass es klüger wäre in eine bestimmte Richtung nur sehr vorsichtig zu „ermitteln“? Wenn sich zum Beispiel (zunächst mal rein fiktiv) herausstellte dass diese ehemalige Präsidentin dort Verwandtschaft hat die womöglich unter Verdacht geraten könnte? Es gibt da ja vermutlich so eine Art Oberschicht in Boquete, ist da mal an euch herangetragen worden an gewissen Punkten doch besser vorsichtig zu sein? Ich erwarte natürlich keine Details von euch, nur so eine groben Hinweis ob ihr mal gewarnt wurdet - im Lost in Panama Podcast wird ja hochdramatisch von einer bedrohenden „kill-email“ an die Reporterin berichtet - ich kenne Deine Einstellung zu diesem Podcast und teile sie, ist garnicht schlecht gemacht wenn es nur zur Unterhaltung wäre aber ansonsten ist die Darstellung aus meiner Sicht Gift für den Fall und führt vermutlich massenhaft zu falschen Annahmen.

Wobei ihr und wir in der Folge ja letztlich auch den Akten nicht immer trauen können - ich glaube natürlich dass ihr sie korrekt zitiert aber wenn da halt falsches drinsteht sind wir auch gelackmeiert.

Faktor12 schrieb:Der Grund für das eigentartige Telefonverhalten ist meines Erachtens, dass beide nur bedingt roamingfähige Geräte hatten und dass das einschalten der Uhrzeitkontrolle diente bzw. doch technisch bedingt war. Ich denke nach wie vor nicht, dass das Log vermerkt, wenn das Gerät quasi ausgeht. wie soll das gehen? Durch den Kurzschluss steht ja alles sofort. Das wäre einmal interessant mit einem Spezialisten abzuklären für Handytechnik.

Das Autorenduo, hat doch von einem Spezialisten, die auslesbaren Daten aus den Logfiles der Handys allesamt abgeklärt. Da wurden doch alle Fragen geklärt.

Siehe diese Zitate

Doctective schrieb am 23.05.2024:Der Experte hat das in einem Feldversuch nachgestellt, was die Phonelogs der Handys bereits angezeigt haben, nämlich, dass keine Signalstärke registriert worden ist, wenn die Handys nicht lange genug an waren. In unseren Tests beträgt die Dauer vom Bootbeginn bis zur Messung des Signals exakt 50 Sekunden und entspricht damit der Einschätzung des NFI-Forensikers, wie lange in etwa die "Signalchecks" dauerten.

Doctective schrieb am 23.05.2024:Das Logfile registriert nur Anschalten, nicht Ausschalten. Der Digitalfrensiker schätzt die Ausschaltzeiten anhand von Inaktivität und Akkuverbrauch ein. Es muss sich immer um ein bewusstes Ausschalten gehandelt haben, denn wenn das Telefon durch etwas anderes ausgeht, es von selbst ausgeht, etwa durch Feuchtigkeit, sähe man im Logfile immer einen Crash-Report. Das ist nie der Fall.

Doctective schrieb am 23.05.2024:Unser Experte, der die Logs ausgewertet hat, ist sich jedoch sicher, dass sich ein Profi mit den Handys beschäftigt hat. Es gibt starke Hinweise darauf, dass jemand versucht hat durch gezielte Einstellungen, die Rückverfolgung zu blockieren.

@köster
Im.Wiki steht leider noch schlicht nichts. Hab ein paarmal vorgeschlagen, es zu füllen, das schaffe ich aber nicht allein und möchte es auch nicht. Es gab leider keine Reaktion – hast Du dazu eine Antwort? ;)

Ich fände es sehr hilfreich, wenn man die unterschiedlichen Infos nebeneinanderstellen würde und auch die 50 Fragen aus VIP dort unterbringen könnte. Ebenso die Quellen, auf die wir uns beziehen, ein Personenregister, mögliche Zeitschienen – in der Diskussion geht da schnell was unter. Sollte deshalb auch nicht sinnlos befüllt werden, sondern einen guten Überblick schaffen.

Da das Thema Roter Pickup immer wieder auftaucht und eine genutzte Mitfahrgelegenheit eventuell erklären könnte warum sie am 1. April nicht in ihrer (auffälligen) Kleidung gesehen wurden - einige haben hier ja schon zu Recht angemerkt dass die beiden wahrscheinlich nicht ohne weiteres zu völlig fremden Männern ins Auto gestiegen wären. Ich meine das lernt ja nun heutzutage wirklich jedes Kind - ob nun mit Bonbons vor der Bonner Grundschule oder mit nem tollen Wasserfall in Boquete. Das müssten ja eher junge und total sympathisch erscheinende Burschen gewesen sein, oder könnte eventuell auch eine Frau dabei gewesen sein? Das hätte die beiden sicher eher Vertrauen fassen lassen - oder aber mindestens eine der Personen im - bleiben wir mal dabei - Pickup war ihnen bereits bekannt. Das müsste dann ja jemand sein den die beiden a) kannten und der oder die b) am 1.4. frei hatte oder aber zumindest nicht in Downtown-Boquete war. Lässt sich zehn Jahre später vermutlich nur schwer herauskriegen aber da laut @Doctective und @Annju
die Polizei ja anfangs stark von einer Entführung ausging müsste doch eigentlich in diese Richtung mal irgendwie ermittelt worden sein. Wie ich es bisher verstanden habe sind mit dem Pickup allerdings nur für die beiden völlig Fremde gefahren, weiß man das ungefähre Alter dieser „Blumensammler“? Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass Kris und Lisanne mal eben zu (mal angenommen) 3 älteren mit (zum Blumen schneiden) Messern und Macheten, oder sagen wir lieber Werkzeugen, ausgestatteten ihnen völlig fremden Männern in einen Wagen mit verdunkelten Scheiben gestiegen sind - da wird doch auch eine Sprachbarriere gewesen sein. Die halten an, Fenster runter: steigt ein, dann müsst ihr nicht so weit laufen und außerdem zeigen wir euch einen tollen Wasserfall - das alles auf spanisch/englisch am Straßenrand? Irgendwie kann ich mir das so nicht vorstellen. Da muss eigentlich jemand gewesen sein dem sie irgendwie meinten vertrauen zu können.

@sooma
Danke für die Info! Du glaubst nicht wie lange ich nach diesem Wiki gesucht habe…
Im Prinzip müsste jeder hier ein eigenes „Wiki“ haben: so nach dem Motto, ich stelle mir das so vor…
Dann müsste man alles Widerlegte rausstreichen, die Wikis übereinanderlegen und hätte ein grobes Gerüst - naja im Kopf haben wir das ja eigentlich alle mehr oder weniger - und das schließt auch die lost-Anhänger nicht aus - am Anfang bin ich auch davon ausgegangen bis ich irgendwann gemerkt habe, das kann zwar sein aber es gibt zu viele Ungereimtheiten - bei Lost ist es auch nahezu müßig zu spekulieren in welcher Grube sie nun ab welchem Tag saßen und wann wer was gebrochen hat - sie hätten sich verlaufen/sind verunfallt/wurden nicht rechtzeitig gefunden - tragisch und absolut nachvollziehbar - aber da ging ja selbst die panamaische Polizei von Anfang an nicht aus - bis dann der Rucksack auftauchte

köster schrieb:- aber da ging ja selbst die panamaische Polizei von Anfang an nicht aus - bis dann der Rucksack auftauchte

Es gibt 2 Möglichkeiten:

Der Fund des Rucksacks überzeugte alle Beteiligten, dass es sich definitiv um einen Unfall handelte, und man stellte die Untersuchungen in Richtung Verbrechen verständlicherweise ein.

Oder

Der Fund des Rucksacks, war eine willkommene Gelegenheit, eine an für sich nicht schlüssige Theorie, die vorher keine Rolle spielte, plötzlich als die einzig mögliche Variante zu sehen, um das verschwinden zu erklären und den Fall abzuschließen.

Für mich sind alle Aktionen der Panamaischen Behörden seit Fund des Rucksackes als Reaktion eines korrupten und unterwanderten Systems zu sehen, welches nur auf die Gelegenheit wartete, den Fall so abzuschließen, dass man keinen Staub mehr aufwirbelt.

köster schrieb:@sooma
Danke für die Info! Du glaubst nicht wie lange ich nach diesem Wiki gesucht habe…

Wo findet man das Wiki denn, könntet ihr den Link posten? Danke!

Doctective schrieb:Die einzige Erklärung dafür kann sein, dass die Behörden sich völlig sicher waren, dass sie es mit Entführung und/oder Mord zu tun haben. Nachdem Sinaproc die Suche spätestens bis zum 14. April eingestellt hatte, konzentrierte man sich anscheinend ausschlielich nur noch auf die Verbrechensermittlung. Das geht so eindeutig aus den Akten hervo

Lässt sich denn den Akten irgendein Auslöser für die Verbrechensermittlungen entnehmen? Irgendwelche Verdachtsmomente Richtung Entführung o.ä.?

Normalerweise wird doch, wenn jemand aus seinem Umfeld verschwindet, nicht gleich von einem Verbrechen ausgegangen und umfangreich ermittelt, und das dürfte auch (oder gerade) in Panama gelten. Nur wenn Anhaltspunkte vorliegen (Kampfspuren, Erpresserbrief ...) oder die Angehörigen Druck machen, wird die Maschinerie mehr oder weniger gründlich angeworfen, siehe zB Frauke Liebs.

peripeteia. schrieb:Wo findet man das Wiki denn, könntet ihr den Link posten? Danke!

Es gibt leider eben noch keines wie @sooma
Weiter oben schrieb, deshalb war die Suche vergeblich

köster schrieb:Es gibt leider eben noch keines wie @sooma
Weiter oben schrieb, deshalb war die Suche vergeblich

Ah sorry, dann habe ich das missverstanden, trotzdem danke!!

köster schrieb:Habt ihr eigentlich in diesem Zusammenhang das Gefühl dass es klüger wäre in eine bestimmte Richtung nur sehr vorsichtig zu „ermitteln“? Wenn sich zum Beispiel (zunächst mal rein fiktiv) herausstellte dass diese ehemalige Präsidentin dort Verwandtschaft hat die womöglich unter Verdacht geraten könnte? Es gibt da ja vermutlich so eine Art Oberschicht in Boquete, ist da mal an euch herangetragen worden an gewissen Punkten doch besser vorsichtig zu sein?

Einer hat mal direkt zu mir gesagt, dass ich vorsichtig sein muss, aber er meinte das generell wegen allem, was in Boquete vor sich geht.

Ansonsten haben mir einige Personen das Gefühl gegeben, dass ich vorsichtig sein muss. Viele haben mir Dinge nur im Flüsterton erzählt, wollten mich nur zu Hause oder im Geheimen treffen, haben sich ständig umgesehen usw.

Ich bin aus dem Grund ja ausgereist, bevor wir irgendwas öffentlich gemacht haben. Und zwei mir suspekte Leute habe ich absichtlich erst am vorletzten Tag aufgesucht. Aber direkt vor einer bestimmten Person gewarnt hat mich keiner.

Annju schrieb:Ansonsten haben mir einige Personen das Gefühl gegeben, dass ich vorsichtig sein muss

Das spricht ja im Prinzip auch deutlich dafür dass man vor Ort eher von einem Verbrechen ausgeht - wenn man in Boquete mehrheitlich von einem Unfall ausginge gäbe es ja keinen Grund überhaupt auf Nachfragen zu reagieren geschweige denn zur Vorsicht zu mahnen.

Es gibt dort beide Meinungen. Manche, auffällig eher Leute, die im Tourismus arbeiten, sprachen von einem Verlaufen. Andere wie etwa normale Einwohner sind von einem Verbrechen überzeugt und manche sagten mir, sie wissen nur, dass vieles nicht zusammenpasst und nicht mit rechten Dingen zuging.

Annju schrieb:normale Einwohner sind von einem Verbrechen überzeugt

Es gibt ja einige Internet-Communities die glauben, den oder die Täter identifiziert zu haben.
Darf man fragen, wie es sich bei den Einheimischen von Boquete verhält? Haben die auch einen konkreten Verdacht? (Mal völlig außen vor gelassen auf welcher Basis?
Und wenn ja, in welche Richtung tendieren sie?

Wenn du die Frage nicht beantworten möchtest ist das natürlich völlig in ordnung.

Nein, einen konkreten Täter hat mir keiner genannt. Manche äußerten Vermutungen, wer mit verwickelt sein könnte, aber das fußte nicht auf Beweisen und zum Teil wusste ich sofort, dass nichts dran ist. Man muss wissen, dass die meisten Leute dort vieles nicht wissen. Sie kennen die Akten und die Inhalte oder die Nachtfotos gar nicht.

GigiNazionale schrieb:Aber warum haben Lisanne und Kris diesen Ausflug am 31.3. nicht in ihren Tagebüchern erwähnt?

Ich weiß nicht wie umfangreich die Tagebucheinträge waren, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Hickhack um die Arbeitsstelle das beherrschende Thema war und dieser Ausflug keine gro0e Rolle in den Gedanken und folglich auch Tagebuchaufzeichnungen spielte.
Das könnte erklären, warum der Ausflug gegenüber anderen Personen nicht erwähnt wurde.

Annju schrieb:wer mit verwickelt sein könnte, aber das fußte nicht auf Beweisen und zum Teil wusste ich sofort, dass nichts dran ist

In diesem Zusammenhang fällt ja immer mal wieder der Name der Mutter von Osman - nicht als Tatverdächtige sondern als eine der wenigen die relativ klar Verdacht äußert ihr Sohn sei getötet worden weil er zu viel wusste, eben auch über den Tod von Kris und Lisanne. Einige gehen davon aus dass sie traumatisiert ist über den (ungeklärten) Tod ihres Sohnes, der ja - so wie ich es verstanden habe - auch von Seiten der Polizei als nicht-natürlich eingeschätzt wurde.
Kurzum: habt ihr die Frau mal kennengelernt oder jemanden der sie und ihren Verdacht kennt und einschätzen könnte?

@köster
@peripeteia.

Da es leer ist, ist es nicht freigegeben.
Ich mache auch gern den Anfang, nur:

sooma schrieb:das schaffe ich aber nicht allein und möchte es auch nicht.