@Suinx Soso, Immigranten "verstellen" sich also, wenn sie sich nicht wie was/was benehmen? Wenn sie Verhaltensweisen annehmen, die Deiner Meinung nach "deutsch" sind? Dass jeder Mensch - egal, woher er kommt - einen individuellen Charakter hat, ist Dir schon bewusst? Dass Immigranten-Kinder, die in Deutschland geboren werden und hier unter Deutschen aufwachsen, in der Schule durch (in vielen Gegenden meist deutsche - Großstädte mal ausgenommen) Mitschüler und Lehrer deutsche Kultur und Gewohnheiten vermittelt bekommen (nicht einmal bewusst, sondern einfach durch das Leben hier, durch die Dinge, die man täglich mit seinen Mitmenschen unternimmt, durch die Dinge, über die man redet), dadurch auch geprägt werden, ebenso? Und auch, dass es keinen Immigranten interessiert, was Du "okay findest" oder halt nicht?
;) Lass die Leute doch leben, wie sie wollen! Was stört Dich? Was geht Dich das Leben Anderer überhaupt an? Die schaden Dir doch nicht.
Und sorry, ich verrate Dir mal was, auch wenn Dich das möglicherweise schockiert: Gewohnheiten, Ideale und Interessen bekommt man nicht mit dem Blut vererbt. Sie entstehen durch Prägung. Weder hat ein Chinese genetisch drin, chinesisches Essen zu mögen, noch ist eine Türkin genetisch dazu gezwungen, ein Kopftuch zu tragen oder gen Mekka zu beten. Was ist überhaupt "chinesisches Verhalten" oder "türkisches Verhalten" - insbesondere in einer in vielen Aspekten globalisierten Welt? Was ist "deutsches Verhalten"? Sauerkraut essen, pünktlich sein? Und ein Chinese, der Sauerkraut (nachdem er es mal probiert hat) halt auch einfach mal lecker findet, und pünktlich ist, verstellt sich Deiner Meinung nach? Sorry, das ist komplett absurd.
Nebenbei: Wieviele Leute kennst Du persönlich, die ein China-Restaurant betreiben oder dort arbeiten? Du scheinst ja recht viel über die Gewohnheiten dort zu wissen (dass die Angestellten schlecht Deutsch sprechen, dass sie keine hier anerkannte Ausbildung haben, dass sie gewöhnlich irgendwie zur Familie gehören und keinen "richtigen" Arbeitsvertrag haben - das steht ja niemandem auf der Stirn geschrieben).
@Frl.Smilla "Politische Korrektheit" kannst Du Dir sonstwohin stecken. Es ist auch nicht hilfreich, alles in die Schublade "politisch korrektes Gerede ohne wahre Basis" zu werfen, nur, weil Du es Dir nicht vorstellen kannst, das es ganz real auch so laufen kann. Sag mir eines: Ich bin Chinesin. Hast Du das Gefühl, ich habe Probleme mit der deutschen Sprache? Wie kann es sein, dass ich ein 1er-Abitur gemacht und studiert habe (übrigens Dt. Literaturwissenschaft und Geschichte - au weia, und zwar aus Interesse, nicht, weil ich "politisch korrekt" oder "deutscher als Deutsche" sein will)? Sorry, aber finde Dich damit ab, dass es in der asiatischen Community bei Weitem nicht so klischeehaft abläuft, wie sich das Außenstehende offenbar vorstellen. Klar gibt es dort AUCH Immigranten, die schlecht Deutsch können. Die keine hier anerkannte Ausbildung haben. Die kaum Kontakte zu Nicht-Chinesen haben (was wohl eine mehr oder minder logische Konsequenz ist, wenn die Deutschkenntnisse fehlen). Es gibt aber auch einen nicht gerade geringen Teil, auf die das NICHT zutrifft. Ich habe den Eindruck, Du bist ein intelligenter Mensch. Was hindert Dich daran, zu differenzieren? Salopp gesagt: Es essen auch nicht alle Deutschen Bratwurst und laufen im Dirndl herum.
Wir kennen Frau Guodi Xuan nicht. Ich weise darauf hin, dass wir nicht wissen können, wie "integriert" sie war. Und dass es in Folge nicht sinnvoll ist, hier mit "Argumenten" anzukommen wie "Sie ist/war Chinesin, also muss sie dieses oder jenes gefühlt/getan/gedacht haben" - wir kennen sie nicht! Wir können nur einzelne Hinweise beachten, und da liegt uns u.a. vor, dass sie mit ihrem Ex-Mann ein Restaurant betrieb, mit Chinesen (u.a. in der Heimat gebliebenen Verwandten) chattete, und eine langjährige deutsche Freundin (was hier ja sogar von einem User bestritten wurde, von wegen, das kann ja nur ein flüchtige Bussi-Bussi-Freundin gewesen sein - warum? Weil "man" Eurer Meinung nach als Chinesin keine echten deutschen Freunde haben kann? Und warum nicht? Haarsträubend, sorry...) hatte. Was sagt uns das? Nicht viel.
Ich habe auch nie behauptet, dass bei einigen(! nicht allen! das ist der Punkt!) Immigranten gar keine Prägung aus der Heimatregion vorliegen kann. Kulturelle Faktoren können EINE Sache sein, ein winziger Teilaspekt. Man kann selbstverständlich überlegen, inwiefern sie im vorliegenden Fall eine Rolle spielten, und wenn ja, was für eine. Aber wirklich als Fakten können wir sie nicht nehmen, da wir die Verschwundene nunmal einfach nicht kennen (Fakt!), und daher nicht wissen, inwiefern chinesische Traditionen denn für SIE überhaupt nach rund 2 Jahrzehnten in Deutschland eine (große) Rolle spielten. Und selbst, wenn 90% der chinesischen Immigranten hier "typisch chinesisch" wären - die anderen 10% kann man eben nicht unter den Tisch fallen lassen.
Ich gebe außerdem zu bedenken: Wer von uns kennt wohl mehr Chinesen in Deutschland? Wer hat mehr Erfahrungen mit ihnen gemacht und kann daher berichten, wie sie hier leben, was sie denken, womit sie sich beschäftigen (und das ist äußerst heterogen)? Jemand, der vielleicht auch mal einen chinesischen oder vietnamesischen Freund oder Bekannten hat und ab und zu bisschen Smalltalk mit der Kellnerin vom China-Restaurant hält, oder jemand, der mittlerweile gut 30 Jahre lang mit der Thematik durch Familie, Freunde (keine Sorge, ich habe auch nicht-chinesische Freunde), Bekannte, quasi immer konfrontiert wird? Warst Du schon einmal auf einem chinesischen Kulturfest? In einem chinesischen Tempel (egal, welcher in China üblichen Religion - es gibt sie übrigens auch in Deutschland und sie stehen jedem, egal, welcher Konfession, offen)? Hast Du "Insight", oder kennst Du nur die Oberfläche?
@ran Wir sind doch nur geblendete und politisch korrekte Immigranten(kinder). Die authochthon deutschen Müllers und Mayers wissen doch viel besser über uns bescheid, als wir selbst
;) Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.