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Grenze des Universums

187 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Universum, Physik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Grenze des Universums

26.02.2012 um 16:53
@RaChXa
Hallo... allgemein versteckter user.

Hätte gerne die Diskussion weitergeführt, wie siehts aus!

Nochmal kurz zu lokalen RZten:
Die uns umgebende Raumzeit ist also nur in erster Näherung flach: vielmehr handelt es sich um ein ständig schwingendes, raumzeitliches Gebilde, in dem Gravitationswellen verschiedener Intensität und Frequenz interferieren.
Kosmologisch erweitert FLRW:
FLRW-Modelle unterscheiden sich in ihrer globalen Geometrie und Topologie:
elliptisches oder sphärisches Universum: Krümmung k = +1.
Dieses Weltall ist geschlossen, unbegrenzt, hat jedoch endliches Volumen.
Eine moderne Manifestation dieses Typs ist das Dodekaeder-Universum.

Euklidisches Universum: Krümmung k = 0.
Dieses Weltall ist offen/unendlich oder geschlossen/endlich. Das Universum ist flach. Hier gelten die Sätze der ebenen Geometrie Euklids, z.B. die Winkelsumme im Dreieck beträgt 180 Grad.
Im Konsens-Modell der Kosmologie (engl. concordance model) ist das unendlich ausgedehnte, flache Universum die Grundlage.

hyperbolisches Universum: Krümmung k = -1.
Das Horn-Universum mit negativer Krümmung ist eine moderne Alternative zum flachen Universum. Dieses Weltall ist ebenfalls offen/unendlich oder geschlossen/endlich - je nach Topologie.
Wovon ich oberes und unteres bevorzuge, 0= scheint mir in Anbetracht allgemeinen Geschehens eine lediglich stark hypothetische, sich rein aus Statistik ergebende Form.

Das Flachheitsproblem aus dem Blickwinkel von Linde zu betrachten ist interessant....
Lindes Inflationsmodell liefert einen Expansionsfaktor von A = exp(100) ~ 1050! Eine einzelne Vakuumblase kann sich somit von Quantenskalen auf astronomisch relevante, makroskopische Skalen über den Apparat der Inflation ausdehnen. Der enorme Expansionsfaktor unterdrückt dabei den Krümmungsterm in den Friedmann-Gleichungen, so dass das Flachheitsproblem gelöst ist: alle gekrümmten Modell-Universen werden durch Inflation geglättet, also flach. Ohne Inflation bliebe dies unverständlich. Die Beobachtung belegt, dass das heutige Universum flach ist, was die Inflation bewirkt zu haben scheint.
....lässt aber das Problem imo nur "scheinbar gelöst", denn die Flachheit bezieht sich nur auf eine scheinbare, wie die einer Microbe die strikt behaupten würde, auf einer flachen Erdscheibe zu leben, weil sie die Krümmung der Erdoberfläche einfach nicht überschauen kann.

Zudem ist das Inflationsmodell nicht bei allen Physikern beliebt.
Wikipedia: Inflation (Kosmologie)

Obwohl sich mit dem letzten Nobelpreis, der die Postulate einer tatsächlich beschleunigten Expansion unterstützt, solche Einschätzungen wie in Wiki zu finden....
Die derzeitige beschleunigte Expansion des Universums, auf die insbesondere aus Beobachtungen von weit entfernten Supernovae geschlossen wird, wird auf das Vorhandensein von Dunkler Energie mit negativem Druck zurückgeführt und damit auf einen physikalischen Mechanismus, der dem der eigentlichen Inflation in der Frühzeit des Universums verwandt ist. Jedoch ist noch immer umstritten, ob die vorliegenden Daten tatsächlich als beschleunigte Expansion interpretiert werden können.
.... nicht mehr zur Frage stellen sollten. Dennoch denke ich das mein Microbenbeispiel, auch bei beschleungigter Expansion, oder gerade deswegen, nur auf eine scheinbare Flachheitt schliessen lassen.

Apropo Homogen oder Isotrop (oder wie in kleinen so im Grossen!?), präferiere ich grundsätzlich, das jeglicher lokale Raum, innerhalb des Kosmos als auch die äussereTopologie, einer sozusagen gekümmten Raumvorstellung, wie er in der ART theoretisiert, entspricht. Ob nun postiv oder negativ gekrümmt erstmal unberücksichtigt.

Da ich auch der DE einen apriori gravitativen Charachter zuspreche und die andererseits anziehende Gravitation wie wir sie kennen, mag sie nun temporär etwas kleiner oder grösser als die der DE ausfallen, dergleichen Raumkrümmung bewirkt, sehe ich das ganze Gebilde als prinzipiell gekrümmt an. (Wäre die norm Gravitation nicht "V",müsste die DE grob, den Raum in gegensätzliche Richtung krümmen "A".)

Pulsierendes Universum, ala oder ähnlich CCC Penrose Modell?
Gingen wir von einem pulsierenden Universum aus, ergäbe sich zb. betreff "temporär" imo die Vorstellung, das der Raum, je nach Phase, sowohl temporär Negativ oder Positiv gekrümmt, als auch stark temporär, Flach sein kann. Flach genau in dem Moment wo Phasenübergang, von Negativ zu Positiv gekrümmt, oder umgekehrt (siehe Pulsierend), eintritt.

Der Punkt maximal "flachen" Raumes wäre dann eine, aus unserer gegebenen Sicht, "sehr kurzlebige Symmetrie", die der eines im werden liegenden Urknalles entspricht. Die theoretische Zeit, die an so einem Punkt vergeht, kann sowohl Endlos (aus der Sicht innerhalb des Zeitpunktes der Urknall-Symmetrie) sein, als auch nur einer Planckzeit entsprechen (im Sinne eines Beobachters ausserhalb der Symmetrie, bzw. ausserhalb des Zeitpunktes der (vorher oder nachher) innerhalb der Urknall-Symmetrie vorherrscht). Die Zeit an sich würde, in so fern einer Uhr entsprechen die "langsam anfängt" in positive oder negative Richtung zu schlagen, der Symmetriebruch eines solchen vorganges, 0 Uhr, wäre der einzige Zeitpunkt einer "wirklich" flachen Raumzeit. Wie gesagt sehr kurzlebig. ;)

Ich habe zwar ganze Bände zu schreiben weil mich das Thema schon sehr lange beschäftigt, will aber nicht zu schnell, zu viele, Kritikpunkte erzeugen. Auch deshalb wollte ich erstmal das Gespräch zwischen dem imo sehr gut Informiert und ausgebildeten Zhannon und dir abwarten.

Für den Leser hier noch eine kurze, prägnante, Einsicht in Sachverhalte bzgl. Topologie/n.
http://abenteuer-universum.de/kosmos/topo.html

Das pulsierende Universum könnte aus meiner alten Sicht, der des Hornuniversums entsprechen.
Deshalb auch hier nochmal zum "HU", von A. Müller:
http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_h05.html#horn

Also, grundsätzlich halte ich lokale als auch Topologisch bedingte, gesamte "Raumzeit" für "eindeutigst" gekrümmt und nicht wirklich Flach. ;) Wenn Mainstream, dann bevorzuge ich apriori "trialistischer" Denkweise wegen, den im vorletzten Link besprochenen dodekaedrischen Poincare- Raum, eines sozusagen "Fussballuniversums" (ohne an diesem Sport wirklich interessiert zu sein).

Hier mal das Bild aus diesem Link:
OPhT80 dedo cmbOriginal anzeigen (0,3 MB)

Allerdings von mir mit CMB Backround (unter Berücksichtigung einer eigentlich eher gegebenen ellyptischen Form des Universums) und neuer Form vergeben.

Deine Ansichten eines grundsätzlich gekrümmten Raumes, auch ohne Massenanteile, wären interessant... Vlt findest du ja noch Lust und Zeit, einem unbedarften zu Antworten.
Ich habs ja mit Mathematikern und lasse mich gern mal am Nasenring rumführen.
Spass beiseite... Ohne Mathe geht ja nichts mehr heutzutage, zumindest was die Beschreibung, von bereits bekanntem betrifft.. :)

N.. und freundlichen G Z.


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Grenze des Universums

26.02.2012 um 18:54
@Z.

Ich wollte wiegesagt erst mal gar nicht auf die Geometrie hinaus sondern auf die Topologie. Es ging hier: Beitrag von RaChXa (Seite 8) ja erst mal um die Einbettung des Raums in einen Hyperraum zur Beschreibung der Topologie, mein Verweis auf dem Minkowski-Raum war nur eine Randbemerkung, mit der ich darauf hinweisen wollte dass genaugenommen nicht nur eine Einbettung des R^3 (als mathematische Entsprechung für den Raum des Universums) sondern auch noch die Zeit, bei einer lokalen Betrachtung von Relevanz sein könnte.

Ich wollte aber nicht weiter thematisieren wie Energie nun die Raumzeit krümmt und dass der Minkowski-Raum dem nicht Rechnung trägt.- Sorry, ich kenne mich mit Physik nicht sonderlich gut aus und kann somit gar nicht viel dazu sagen. Ich denke ich kann zu der Diskussion auch nicht mehr sonderlich viel beitragen.

Also was eigentlich Gegenstand meines Interesses war und warum ich hier geschrieben habe, waren grundsätzliche Überlegungen derart:
Der Raum des Universum ist entweder:
a) unbegrenzt und mit endlichem Volumen
b) unbegrenzt mit unendlichen Volumen
c) begrenzt mit endlichen Volumen

Das ist eben erst mal eine topologische Charakterisierung des Universums, hinzu kommen eben eine der von dir genannten Geometrien.

Was ich mit lokal im Gegensatz zu global meine wird vielleicht hier nochmal deutlich:
Was selbstverständlich stimmt ist, dass man global keinen Diffeo zwischen Hyperkugeloberfläche und Teilmenge des R^3 finden kann. (Und schon garkeinen topologischen Isomorphismus)
Denn an dem Punkten an denen man die Hyperkugeloberfläche auseinanderschneidet um sie auf eine R^3 Karte abzubilden ist die Abbildung nicht stetig bzw. man kann sie dort nicht vernünftig definieren, (denn (offene) Umgebungen um diese Punkte werden unter der Abb. nicht erhalten (genauer: nicht erhalten bezüglich der R^3 induzierten Topologie) )



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Grenze des Universums

26.02.2012 um 19:25
@RaChXa
srrz ich hab zuviel rumgequatscht.
Was mich ansprach war ja gerade..
Zitat von RaChXaRaChXa schrieb am 16.02.2012:ist die Abbildung nicht stetig
In so fern ist die Frage, aus meiner bescheidenen Warte beantwortet, gekrümmt.
Topologie Fussball und Horn. Der in der Mathematik angewandte Isomorphismus ist ein Buch mit Siegeln für mich, aber nicht weniger interessant, wenn man in Figuren denkt, als Krücke . ;)
NG Z.


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Grenze des Universums

19.03.2012 um 18:29
Ich las hier etwas von der Ausdehnung des Universums.

Ich erinnere mich, dass geniale Denker wie Stephen W. Hawking sehr gerne das Beispiel eines Luftballons benutzen, auf dem Punkte gemalt sind, welche die Galaxien repräsentieren. Bläst man den Ballon auf, dann entfernen sich alle Punkte gleichzeitig voneinander, welches er und viele andere geniale Forscher als Beispiel für die Ausdehnung des Universums benutzen, um es weniger genialen Menschen wie mir zu veranschaulichen.

In der Schule habe ich das Dritte newtonsche Axiom kennengelernt, besser bekannt als das Wechselwirkungsprinzip, welches besagt, dass jede Kraft gleichzeitig eine Gegenkraft bewirkt.

Was ich mich jetzt frage, ist: Warum diese genialen Denker ihre eigenen gefundenen Naturgesetze nicht anwenden. Denn das Luftballon-Beispiel ist vollkommener Unsinn. Richtig wäre es zu zeigen, dass wenn der Ballon sich aufbläht, sich die Lungen des Aufblasenden zusammenziehen. Denn jede Kraft bedingt nun mal eine Gegenkraft.

Das hieße: Wenn das Universum sich ausdehnt, dann muss es demzufolge gleichzeitig etwas geben, was sich zusammenzieht.

Was mich interessiert: Gilt dieses Dritte newtonsche Axiom noch immer oder hat man es inzwischen abgeschafft?


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Grenze des Universums

20.03.2012 um 00:17
Das Luftballon Beispiel soll eigentlich aussagen das die aufgemalten Galaxien ihre Verortung behalten und nur auseinandergetrieben werden durch das aufblasen, wie es analog der Expansion des Raumes entspricht.
Als Näherung ist das newtonsche Axiom nicht abgeschafft, global hat es keinen Wert da es eine attraktive Wirkung sowie eine repulsive Wirkung gibt. Die repulsive Wirkung hat aber offensichtlich den höheren Stellenwert.

@oneisenough


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Ida ehemaliges Mitglied

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Grenze des Universums

20.03.2012 um 10:20
@oneisenough

Genau!

Das "Aufblasen" des Universums korrespondiert mit Deinem "Ausatmen" bzw. der Vergänglichkeit Deines Seins.

So würde alles Sinn machen.


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