AlteTante schrieb:Immerhin versucht er seinen Bürgern einzureden, das ganze wäre nur eine "militärische Spezialoperation" und kein Krieg.
Öhm, eher nein.
So präsentierte er sich schon zu Beginn des Krieges:
Im Vergleich zu Lawrow, aber auch zu seinen eigenen Tiraden in den Tagen zuvor, ist Wladimir Putin am Vorabend des Frauentags von überaus großer Güte erfüllt. In einer Fernsehansprache aus dem Kreml gratuliert er allen russischen Frauen, lobt besonders die, die in den Streitkräften dienen, verkündet finanzielle Wohltaten, kommt kurz auf die Kampfhandlungen der „Spezialoperation“ zu sprechen und würdigt am Schluss eine ganz besondere „großartige Frau“. Putins Blick wird fest, dann beginnt er sie zu zitieren: „Ich werde meine Heimat verteidigen, mit dem Gesetz und mit dem Stift und mit Schwert! Solange ich lebe!“
Hinter dem Präsidenten ragt ihr Standbild hervor. „Matuschka“ hat der Präsident sie eben genannt, Mütterchen. Das klingt friedlich. In Wahrheit ist Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, so hieß sie bei ihrer Geburt, Putins Meisterin: Katharina die Zweite – Mutter von Cherson und größte Sammlerin russischer Erde.
Quelle:
https://taz.de/Von-Russen-eroberte-Stadt-Cherson/!5836534/Also für Putin scheint das Sammeln "russischer Erde" in jedem Fall wichtiger. Vielleicht auch als Vermächtnis.
Und ok auch, die Blockade des wohl größten globalen Engpasses für Lebensmittel, denn damit verstärkt er die Inflation, was ihm hilft, den Westen zu erpressen, um die Sanktionen gegen Russland zu lockern (Sanktionslockerungen gegen Verteilung von Weizen und anderen Lebensmitteln).
Momentan scheint die Strategie zu sein, durch langen Stellungskrieg einen Diktatfrieden zu erzwingen. Die Strategie könnte auch noch aufgehen.
Siehe auch:
Nicht nur militärischer Druck
Gelingt Putins „Anakonda-Strategie“, wird von der Ukraine nur eine leblose Hülle übrigbleiben
Dienstag, 24.05.2022, 15:45
Seit drei Monaten herrscht Krieg in der Ukraine. Trotz Rückschlägen fährt die russische Armee weiter ihre Angriffe. Ihr Ziel: die Ukraine mittels der „Anakonda-Strategie“ zu einem Rumpfstaat zu machen.
Quelle:
https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/nicht-nur-militaerischer-druck-er-will-die-ukraine-erwuergen-was-hinter-putins-perfider-boa-constrictor-taktik-steckt_id_104354441.htmlSiehe auch oben, was Rüdiger von Fritsch zur hybriden Kriegsstrategie sagte. Und danach - also auch nach den Konzessionen - lässt sich immer einfach sagen: tja, das war schon die ganze Zeit unser Ziel.
Um das zu verhindern, braucht die Ukraine Waffenlieferungen.
Wie der Westen die Ukraine jetzt aufrüsten sollte
Ein Gastbeitrag von Claudia Major und Christian Mölling
Die Ukraine braucht dringend schwere Waffen. Dafür kann vorübergehend auch die Nato-Verteidigungsfähigkeit zurückstehen. Ein Drei-Punkte-Plan.
Quelle:
https://www.spiegel.de/ausland/ukrainekrieg-kiew-braucht-schwere-waffen-ein-drei-punkte-plan-a-789444d2-14eb-46a2-a645-6303821ecf77Wer das alles auf der anderen Seite gut oder für ok befindet, sollte es dann auch bitte klar aussprechen.