Schwere Waffen für Ukraine?

Wer den Krieg in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg nennt - wie es Lawrow tut - streitet den Ukrainern auch ihre eigene Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit ab.

Die Idee, dass die Ukrainer kämpfen, weil sie von der NATO dazu angestachelt werden, ist einfach nur eins: Unsinn.

Die Ukraine ist nicht in ihr eigenes Land einmarschiert. Die Ukraine hat um Unterstützung (Waffen) gebeten und sich auch schon beschwert, als die erbetene Unterstützung nicht kam. Nicht mal der Luftraum wurde geschützt.

Und dass die Ukrainer nur für die Interessen anderer kämpfen ist auch nur das: Unsinn oder Bullshit.

@Fellatix

Alles richtig, man ist nur inzwischen müde, dass immer wieder herauszustellen.

Der Gepard wird wohl mit zu wenig Munition geliefert, dass ist natürlich ungut.

https://www.tagesschau.de/kommentar/panzer-kommentar-101.html

Ich hoffe die Rüstungshersteller haben alle Kapazitäten hochgefahren und korrigiert das.Wenn ich in einem Jahr sowas wie "ja wie, gab keine Anweisung, Ministerium xyz hat zu lange geprüft" höre, kriege ich einen mittelschweren Anfall.

@Vymaanika

Ich denke, dass das jetzt schon klappen wird, auch wenn die Bitte noch vor 2 Monaten wegen sinnlos wegen fehlender Munition noch abgelehnt wurde und das Angebot

"wie ein Blitz aus heiterem Himmel" gekommen

sei, so Andrij Melnyk.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Ohne-Munition-muesste-Ukraine-auf-Gepard-Panzer-verzichten-article23292204.html

Vymaanika schrieb:Der Gepard wird wohl mit zu wenig Munition geliefert, dass ist natürlich ungut.

Nachdem der Ukraine vor 2 Monaten mitgeteilt wurde, dass das keinen Sinn machen würde, weil die Munition fehlt, ist das Problem jetzt offenbar gelöst, über Brasilien:

Mit dem Angebot dürften sich auch aktuelle Sorgen des ukrainischen Botschafters in Deutschland Andrij Melnyk in Luft auflösen. Melnyk hatte am Mittwoch bei NTV darauf hingewiesen, dass die Flugabwehrpanzer ohne Munition nutzlos seien. „Sollte die Munition in den nächsten Tagen vom deutschen Verteidigungsministerium nicht besorgt werden, würde die Ukraine auf dieses Angebot Deutschlands wohl verzichten müssen.“

Offenbar schaffte es das ukrainische Verteidigungsministerium nun aber selbst, die Munition zu besorgen. Immerhin lief der Deal zwischen KMW und der Ukraine auch bilateral, die Bundesregierung musste der Lieferung aber zustimmen – was inzwischen gemacht wurde.

Quelle: https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/munitionsproblem-geloest-brasilien-will-deutsche-gepard-panzer-fuer-ukraine-mit-300-000-schuss-ausstatten/

Als drittgrößter Waffenexpoteur der Welt verkaufen wir Waffen aller Art an Despoten, Warlords & sonstige Möchtegern-Diktatoren rund um die Welt mit dem Wissen, dass Sie ihre Völker unterdrücken, oppositionelle Partein mundtot machen, kleinere Staaten überfallen & ausplündern, aber ...

... sobald diese Waffen auf uns gerichtet werden oder die Spirale der Gewalt bei uns ankommen könnte, da kommt die heuchlerische deutsche Doppelmoral so richtig schön zum Vorschein. Andere Völker dürfen sind gerne abknallen solange deren Cash ins Land gebracht wird - unterdrückten Ländern mit Waffengewalt im Zweifelsfall zu unterstützen, unseren geschichtliche Verantwortung gegenüber der Welt gerecht zu werden, zur Not unentgeldlich - naahh, Krieg vor der Haustür oder in unseren Wohnzimmern, wollen wir lieber nix zu tun haben.

Europa - speziell Deutschland - sollte nachdem Sie 8 Jahre lang die Augen verschlossen haben, mit allen Mitteln den Ukrainern helfen, Punkt.

Simplizissimus schrieb:Als drittgrößter Waffenexpoteur der Welt verkaufen wir Waffen aller Art an Despoten, Warlords & sonstige Möchtegern-Diktatoren rund um die Welt mit dem Wissen, dass Sie ihre Völker unterdrücken, oppositionelle Partein mundtot machen, kleinere Staaten überfallen & ausplündern, aber ...

Und das nicht erst seit 4 Wochen :(

Gucky.

Hm, aus einem längerem Interview von gestern mit Andrij Melnyk.

Deutschland wollte unter anderem 50 Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard liefern, für die wohl nur noch 23.000 Schuss Munition in Deutschland vorhanden sind. Ein Gepard verfeuert aber 1100 Schuss pro Minute. Ist das dann nicht eine Farce?

Ja, das stimmt, von Anfang an. Der Gepard ist eine sehr gute Waffe, die Entscheidung fiel Ende April bei dem Treffen in Ramstein. Wir fragen jeden Tag beim deutschen Verteidigungsministerium nach, aber die Antwort lautet – immer noch keine Munition besorgt.

Wollen die Deutschen nicht liefern oder können sie nicht?

Wir haben den Eindruck, dass der Kanzler nicht liefern will. Es gibt nur sieben Panzerhaubitzen, aber keine Gepard-Panzer für uns und auch keine Leopard 1 oder Marder. Sie alle sind schon bei der Bundeswehr ausgemustert und könnten von der Rüstungsindustrie an uns abgegeben werden, ohne die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik zu beeinträchtigen. Auch der Ringtausch mit den T72-Panzern aus Slowenien hat bislang nicht geklappt, weil Deutschland Slowenien keinen adäquaten Ersatz anbietet. Und so drehen wir uns immer im Kreis.

Spielt Deutschland da auf Zeit?

Es sieht so aus. Man kann den Eindruck gewinnen, dass man abwartet, bis es zu einer Waffenruhe kommt. Dann ist der Druck von Deutschland weg und dann brauchen auch keine mutigen Entscheidungen mehr getroffen werden. Das ist eine perfide Logik, dass Menschen im Stich gelassen werden.

Hängt das mit der Sorge von Scholz zusammen, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen wird oder ist das die Fortsetzung der alten deutschen Russland-Politik?

Natürlich ist es die Aufgabe eines jeden Regierungschefs, möglichst zu verhindern, dass sein Land in einen Krieg hineingezogen wird. Aber ich glaube, dass diese Sorge in diesem Fall sehr überzogen ist, denn Deutschland handelt ja hier nicht allein, sondern in Abstimmung mit anderen westlichen Partnern. Die Amerikaner machen viel mehr und sogar das sonst eher zurückhaltende Italien hat schon das dritte Waffenpaket geliefert. Für mich ist der einzige Grund für die deutsche Haltung, dass das Echo der alten Russland-Politik noch in vielen Amtsstuben in Berlin nachhallt.

Quelle: https://www.rnd.de/politik/melnyk-kritisiert-scholz-wir-haben-den-eindruck-dass-der-kanzler-nicht-liefern-will-4ETP4MK5SNCNDPLIA2O24S3TSY.html

OK.... Waffen sind wichtig, sehe ich ein. Auch das sie " gefordert, verlangt " werden...grenzfähig. Aber das dadurch das ( über) leben der in Deutschland lebenden ( ich sage extra nicht " Deutsche" ) übersehen wird geht mir auf die Hutschnur. Warum werden nur wir vom Präsidenten und dem Botschafter der Ukraine beleidigt und vorgeführt ?
Weil wir zwei kriege verloren haben?
Weil wir die dummen der Welt sind?
Weil man mit uns machen kann was man will?
Ich habe kein schlechtes Gewissen und nichts mit den kriegen der Vergangenheit zu tun. Ich Versuche nur über die Runden zu kommen.

Hm, vielleicht auch deshalb :ask:

Finnische Studie : Deutschland größter Energiekunde Russlands

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/energie-russland-deutschland-ukraine-krieg-100.html (Archiv-Version vom 25.05.2022)

Studie, inzwischen auf neueren Stand gebracht:

https://energyandcleanair.org/publication/russian-fossil-exports-first-100-days

mit Bild

Original anzeigen (0,5 MB)

Al-Bundy schrieb:übersehen wird geht mir auf die Hutschnur. Warum werden nur wir vom Präsidenten und dem Botschafter der Ukraine beleidigt und vorgeführt ?

Weil die Bundesregierung nur palavert und keinen wirklichen Beitrag leistet.
Für eine Rüstungsnation in der Top 5 doch arg wenig, wenn man Schutzhelme und kaputte Strela liefert.
Den Unmut kann man verstehen.
Hätte Scholz gesagt, wir liefern nichts, weil Putin ein lupenreiner Freund ist und man sich von Russland mehr erhofft als von einer Ukraine, dann wäre das Thema eben lange durch.
Passiert aber nicht, Scholz und Lamprecht lügen einen Satz nach dem anderen raus.
Im Baltikum hat Scholz sich doch erst wieder lächerlich gemacht vor versammelter Öffentlichkeit.

Al-Bundy schrieb:Weil wir zwei kriege verloren haben?

Du vergisst -bestimmt aus Versehen- dass wir an einem mitverantwortlich sind und den Anderen begonnen haben.
Hat zwar nix mit der Sache zu tun, aber...

sidnew schrieb:und den Anderen begonnen haben.

Hätten wir den nicht verloren, gäbe es das Problem mit Russland und der Ukraine vermutlich heute gar nicht.
Dann würde die HK-Flagge vom Atlantik bis zum Pazifik wehen, einige Völker würde es nicht mehr geben und alles wäre doch wunderbar.

Ironie Off

@sidnew
Nicht vergessen....nur genug davon, immer daran erinnert zu werden. Schlimm genug was passiert ist damals.

Aber warum wird uns das immer unter die Nase gehalten. Welches Land ist denn, bitteschön, ohne Schuld

Osteuropa-Expertin Franziska Davies im Gespräch auf SWR.

Auch nach der Zeitenwende-Rede von Olaf Scholz sieht die Osteuropa-Historikerin Franziska Davies keine Verbesserung im deutschen Verhältnis zur Ukraine.
Vor Scholz-Besuch in der Ukraine: Keine politische Aufarbeitung der Russlandpolitik in Sicht

In Deutschland fehle uns die Erfahrung, dass ein „Nie wieder Krieg“ manchmal auch mit Waffen verteidigt werden muss, sagt Davies anlässlich des geplanten Besuchs von Bundeskanzler Scholz in der Ukraine.

Quelle: https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/vor-scholz-besuch-in-der-ukraine-keine-politische-aufarbeitung-der-russlandpolitik-in-sicht-100.html

Audio-Interview im Link.

So sagt sie es eher nicht. Eher dass viele Deutsche den Unterschied zwischen "Nie wieder" und "Nie wieder Krieg" nicht begriffen haben.

Traurig.

Umfragetechnisch in Ost- mehr als in West-Deutschland, da liegen da AfD wie auch Linke viel besser im Rennen. Auch traurig.

:ask:

Leitantrag zum Linken-Parteitag Wagenknecht-Lager will Solidaritätsbekundung mit Ukraine streichen

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sahra-wagenknecht-linke-gruppe-will-solidaritaetsbekundung-mit-ukraine-streichen-a-73b4e5f2-ebd4-4e02-9535-8e6ee2e8d98f

Ok, Wagenknecht nun auch moralisch kaputt :ask:

Al-Bundy schrieb:Aber warum wird uns das immer unter die Nase gehalten. Welches Land ist denn, bitteschön, ohne Schuld

Das holen die Deutschen bei jeder Kleinigkeit hervor, um sich von heutigen Problemen zu drücken.
Jammern auf einem wirklich schrecklichem Niveau, denn die damaligen Gegner und mit Krieg überzogenen Länder verlangen heute von Deutschland wieder Stärke und Willen.
Die trauen uns heute wieder über den Weg, haben vor dem Deutschland 2022 keine Angst, dass die wieder einen Krieg durch Europa treiben. Heute bitte man Deutschland gerne, sich mal an einem Frieden und die Freiheit zu beteiligen, was derzeit in der Ukraine nur mit schweren Waffen geschafft werden kann.

Da bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, wenn wir uns an der Hilfe beteiligen.