@lemar Selbsterkenntnis, Geist Gottes ...
Ich weiß, dass das schwierige Kost ist, denn auch mein "Herz" stellte sich mir als unschuldig, freundlich und warmherzig dar, aber nicht alles, was sich so darstellt, ist auch so. Also finde ich, dass man ruhig einmal hinter die Kulissen seines Handelns schauen sollte, was relativ einfach ist, weil andere Menschen das oft besser als man selbst einschätzen können. Und dann Selbstbeobachtung, also durch den emotionalen Nebel hindurchsehen wollen. Gar nicht so einfach, aber wichtig.
Von daher finde wirklich, dass das für uns wichtige Fragen sind. Da ist z.B. die Frage, wer ich als Bewußtsein bin, warum ich Gefühle habe, die ich vom Verstand her nicht verstehen kann, ob ich wirklich einen Geist in mir haben möchte und was das überhaupt sein soll.
Sollte die Welt - was ich für wahrscheinlich halte - einen Schöpfer haben, ist es gut, sich damit zu befassen. Dazu gehört für mich auch die Frage, ob die gefühlte Wahrheit auch wirklich etwas mit der Realität zu tun hat, oder ob das - wie bei mir - völliger Unsinn ist.
Bei mir ist es so, dass ich erfahren habe, dass ich - schön emotional - der "Elephant im Porzellanladen" war und vom Gefühl her sind jetzt die anderen böse und ich bin auch ein Versager. Ich hatte in dieser Zeit bewußten Einfluß auf dieses Verhalten nehmen wollen, was mir nicht gelang. Also war mein Leben nur eine Vorführung des Unbewußten, mit dem Gefühl dabei, immer im Recht zu sein und als Bewußtsein selbst zu handeln und Empörung über die - oft wahren - Worte "der anderen".
Wenn aber nichts zusammenpasst und ich auch noch den Eindruck bekommen soll, dass ich als Bewußtsein gehandelt habe und meine Meinung immer vertreten wurde, dann hat das für mich philosophische Konsequenzen. Denn in einer atheistischen Welt macht ein derartiges Belügen des Bewußtseins gar keinen Sinn.
Und da fragt man sich, ob das Unbewußte nicht Fausts Mephisto, also der Geist ist, der die Seele, also das Bewußtsein vorführt. Das ist meine Sicht der Dinge und darüber sollte man zumindest einmal nachgedacht haben.
In den Religionen wird dieser Geist übrigens oft sehr positiv dargestellt, nach Altem Testament z.B. kann man nur durch ihn Gott erfahren. Da der aber im "Herzen" sitzt, widerspricht da Jesus Christus in Matthäus 15,19 und meint, dass aus dem Herzen das kommt, was den Menschen unrein macht. Nach meinen Erfahrungen hat Jesus da die Wahrheit ausgesprochen.
Mein Herz hat für sich jetzt entschieden, dass es die Welt nicht mag, ja sogar hasst. Denn die Menschen waren ja alle so schlimm(bewußt gesehen waren sie in Wirklichkeit sehr tolerant). Wenn es mir das mit Gedanken erklärt, erkläre ich ihm nur noch, dass es dann ruhig sterben darf.
Ja, ich finde Selbsterkenntnis sehr wichtig.