Rituale, Traditionen, Feste und die Zukunft

Jeder kennt das, es ist Weihnachten und das einzige was man an diesem Fest von aussennoch sieht sind Geschenke, gutes Essen, Geschenke, Tannenbäume, ein paar Geschenke,Krippenspiele, Präsente, Kerzen und natürlich nicht zuletzt die Geschenke.

Ichmöchte aber nicht direkt über Weihnachten sprechen sondern allgemein um die Rituale,Traditionen und Feste. Aus jeder Glaubensrichtung oder jedem Land gibt es solcheGelegenheiten.
Da sich die Menschheit verändert hat, hat sich aber auch dieBedeutung der Feste verändert. Oft ist rein garnichts mehr von dem übriggeblieben, was anInhalten in diesen Dingen steckt.

Wo früher die jungen Leute allein in derWildniss ausgesetzt wurden um sich zu beweisen, damit sie als Erwachsene wiederkehrten umin die nächste Phase Ihres Lebens zu treten, da steht heute nichts mehr.
Meistenswaren diese Dinge mit echter, vieleicht sogar lebensbedrohlicher Gefahr und Verantwortungverknüpft, so daß der Herranwachsende nach bestandener Prüfung mit recht behaupten konntezur Erwachsenenwelt dazuzugehören.

Stattdessen zelebrieren die jungen Leute vonheute und gestern Ihre eigenen Mutproben wie Diebstahl, Zigaretten rauchen, Komasaufenoder sonstige typisch Pubertäre Dinge. Kein Wunder wenn man von vorne bis hintenverhätschelt oder vernachläßigt wird und die größten Gefahren, die einem drohen, dieWiederholung eines Schuljahres oder Sozialstunden sind. Die alten Rituale ziehen nichtmehr weil sie "nicht Zeitgemäß" sind. Aber es gibt auch keinen Ersatz.

Was ichzur Diskussion stellen will sind folgende Fragen:

Brauchen wir Rituale,Traditionen und Feste?

Zu welchen Gelegenheiten wäre Euch ein solches Wichtig?

Wer kennt noch Traditionen, Rituale oder Feste die sehr alt sind und dabei nochnicht Sinnentfremded worden sind?

MfG
Gondolfino, der anscheinend dieGeschenke vergessen hat ;)

Ich finde es kommt auf die Familie an. Eine Familie die zu Weihnachten zusammen findetund friedlich feiert ... ganz klar JA

aber wenn ich meine Anschaue ... nurSTRESS und ÄRGER zu Weihnachten.

Traditionen und Rituale sofern sie nichtZWANGweise passieren, erinnern uns daran wer wir sind und woher wir kommen.

G.P.

Stimmt, Weihnachten und auch Ostern ist durch die Konsumgesellschaft leidersinnentfremdet worden.

Naja und der alte Mann im roten Mantel in derCokaCola-Werbung symbolisiert auch nicht unbedingt den "Geist von Weihnachten" ;)

Ich bin zwar nicht (mehr) christlich, aber ich finde es halt schön, dass die Familiebeisammen ist und die Stimmung ist auch friedlich. :)

Ich hab im Saarland mal ein paar kaputte getroffen da ist Wheinachten oder Ostern einAnlass zum besäufniss gewesen.Auch sonst hatten die überhaupt 0 Ahnung vomChristentum!Wie auch Der der Sie ranzüchtete verherrlichte das Dritte Reich.Also war schschlimm mit was für einer dämlichkeit man da Tag täglich konfrontiert wurde.Ich werde vomChristentum mal abgesehen wohl kaum mehr einen Fuß auf Saarländischen Boden setzen.

Seit ich "Bad Santa" gesehen habe ist Weihnachten für mich gestorben. ;)

:D

Link: www.tiefenoekologie.de (extern)

Die westliche Intellektualität krankt daran den Bezug zu Ritualen verloren zu haben.Rituale aber sind notwendig für die Entwicklung der psyche und einer gesundenlebensbejahenden Einstellung.

Siehe dazu auch den link Tiefenökologie vonDolores LaChapelle

aus dem link:

<"Im Mittelpunkt ihrer Schriften steht das, was Sie ‚binding back’nennen. Was verstehen Sie unter dieser ‚Rückbindung’?

Das Gefühl für das, wasfließt, gewinnen wir in der Bewegung. Die Rückbindung geschieht im Ritual.

Rückbindung kann geschehen beim Klettern, beim Skilaufen, durch gemeinsame Erfahrungin der Natur, in vielen Handlungen. Ich habe in meinem Leben das Ritual nicht gesucht. Eswar da, bevor ich den Begriff kannte und war dadurch gekennzeichnet, das Alles zuenthalten, es zu begreifen, keiner Erklärung zu bedürfen und Himmel, Erde und Menschen inder Gegenwart zu verbinden. Es gibt keine derartigen Rituale in der wachstumsversessenenIndustriekultur der Gegenwart. Ich habe damit begonnen, kleine Rituale zu entwickeln. Vonder Beobachtung des Mondaufgangs, Feiern den Vollmonds über nächtliche Trancetänze biszum Tai Chi. Wildheit - dieser Zustand absoluter Wachheit - hat nicht mit den verrücktenund destruktiven Handlungen zu tun, mit denen die unterdrückten Menschen der modernenZivilisation einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Die Unterdrückung, die wir uns antun,kommt vom dualistischen Denken, wo hier das Gesetz und dort die Wildheit ist. WirklicheWildheit ist anders: Sie enthält die höhere Ordnung aller Wesenheiten eines Platzes, diealle ihre ganze Natur so verwirklichen, dass das gesamte Ökosystem und der Platz alsGanzes blüht.

Danke für den Link, Jafrael.

Dolores LaChapelle hat eine feine Ansicht der Weltund auch den Mut das anzuzweifeln was für die Mehrheit der Menschen das Credo darstellt.

Ich denke jeder hat so seine eigenen Rituale, der Eine mehr der Andere weniger.Gemeinschaftliche Rituale dagegen sind, ausser unter engen Freunden, ziemlich selten bisgarnicht mehr vorhanden.

Wenn man z.B. in eine neue Stadt, Wohnung oder Gegendzieht kann es schnell passieren, daß man seine Nachbarn vieleicht erst nach 2 Jahren oderso mal zufällig kennenlernt. Das obligatorische Vorstellen (mal Klingeln und "Hallo ichbin der neue Nachbar" sagen) scheint bei manchen sogar völlig unerwünscht zu sein. Ichspreche hier aus eigener Erfahrung mit Mehrpateienhäusern. Dabei ist doch gerade dasZusammenleben am selben Ort eigentlich etwas das man pflegen sollte damit man sicheinfach mehr Zuhause fühlt.

Die Gemeinschaft Mensch krankt an einem fehlendenZusammengehörigkeitsgefühl. Und gerade weil es so viele von uns gibt, wird das zu einemwirklichen Problem. Die Auswirkungen sind vom Mehrparteienhaus bis zur ganzen Weltdieselben. Isolation, Unverständniss und in letzter Instanz zieht man eine direkteKonfrontation einem klärenden Gespräch vor.

Nehmen wir zum Beispiel das Forum.Für viele vieleicht gar nicht bewusst, aber es ist eine Art Ersatz-Ritual. Man nutzt dieMöglichkeit seine Gedanken mit anderen auszutauschen. Für viele ist es vieleicht derEinzige Ort an dem Sie Ihre Meinung frei aussprechen. Aber es ist nur ein Ersatz, denndas Internet ist an sich eben schon sehr unpersönlich. Als Gemeinschaftsbildendes Mediumhat es immer einen Nachteil. Gehe ich durch die Stadt durch die Fußgängerzone könnten mirwohl 10 Allmy-User begegnen und ich würde nicht einen erkennen.

" Weihnachten und auch Ostern ist durch die Konsumgesellschaft leider sinnentfremdetworden."

Ich würde eher sagen, sie (und nicht nur sie) sind durch dasChristentum sinnentfremdet worden...

@BlackBambi:
Was soll das denn bedeuten?

Weihnachten und Ostern SINDchristliche Feste. auch wenn Ostern sich (terminlich) vom jüdischen Pasach ableitet undder Temin für Weihnachten (mangels exakter Angaben) wohl so gewählt wurde, dassWeihnachten die vielerorts verbreiteten Sonnenwendfeiern ersetzen konnt.

Die Termine für Weihnachten UND Ostern fallen ziemlich genau auf heidnische Feiertage.
Es mag zwar erschütternd für gläubige Christen sein, aber auch die Inhalte derjeweiligen Feste weisen erhebliche Ähnlichkeiten mit denen der jeweiligen heidnischenFeste auf. Beschäftige dich damit, und du wirst auch bald erkennen, dass heidnischeGlaubens- und Feiertagsinhalte fast 1:1 auf das Christentum übertragen wurden und maneinfach noch ein paar biblische Elemente "dazugedichtet" hat.

Das gilt übrigensauch für die meisten anderen "christlichen" Feiertage.

@black Bambi

Nicht ganz... die besonderen christlichen Ereignisse sind meistensim Rahmen gewissser Festivitäten gefallen. Das was du beschreibst kommt eigentlich erstdurch die Chrsitianisierungs Rom... die ham die alten Feiertagen einfach beibelassen unddie christlichen darauf gelegt. Und einige dieser Feiertage haben dann eben eine andereGeschichte bekommen und zwar ausschließlich die Christlichen Feiertage die es eigentlichnoch nicht gab (wie etwa Sachen wie Totensonntag).
Andere Dinge sind aus einem ganzeinfachen Grund noch heidnisch. Ganz einfach weil in der damaligen Zeit diese"heidnischen" Religionen insbesondere die römische überall fabriziert worden war. DasChristentum hatt ein paar Elemente der damaligen religiösen Symbolen einfach übernommen(wie z.B. Christi Himmelfahrt -> Jesu fährt auf einer Wolke gen Himmel zu Gott: Derrömische Kaiser wird von einem Adler zu seinen Göttern getragen). Vorallem daher rührtdas viele Feiertage des Christentums abgeguckt sind... Allein die Interpretation ist eineandere.
Auch der jüdische GLaube hatt natürlich seinen Teil dazu beigetragen.... Aberdie größte Veränderung kam durch die Kirche selbst. Die haben die Feiertage sogar andersfür andere Völker ausgelegt... eben so, dass die Story so zum Volk passt, das man esschön unterjochen, abschrecken oder ermutigen kann....

Die Aussage ist eigentlich die Gleiche-
nur ein bisschen "netter" umschrieben... ;)

fakt ist doch das die meisten rituale traditionell überliefert werden. durch dietradition kommt sehr deutlich zum ausdruck, zu seinen wurzeln zurück zufinden und dasgeschieht eben oft durch ein bestimmtes ritual.

um die frage zu beantworten obwir rituale brauchen oder nicht, sage ich, nicht einfach ja oder nein.

ichglaube, sie können helfen den menschen mehr wieder in ein natürliches gleichgewicht dernatur kommen zu lassen und damit in fühlung zu bringen. denn wenn es eines ist, was denalten vom modernen menschen extrem voneinder unterscheidet ist es, sein hang hin zumübertreiben und nun völlig die erde auszubeuten.

eine besondere gelgenheit dazugäbe es am besten oft genug.

lg

sichel

@BlackBambi

Was ist der Sinn von Weihnachten?

Dass man unbedingt denneuen Flachbildfernseher haben muss?

Oder dass man mehr Zeit mit der Familieverbringt?

Ich würde eher sagen, das Feiern des wiederkehrenden Lichts und Lebens. Auch bekannt als"Sonne" ;)