Labor-Ratte schrieb am 03.02.2017:@Dawnclaude
Ich kann leider nichts zu dem von dir zitierten Experiment sagen, da es mir bis gerade vollkommen Unbekannt war (ist ja auch relativ jung).
Ich bezog mich auf das klassiche Doppelspaltexperiment und den dabei auftretenden Interferenzmustern und was passiert, wenn man den Weg des Teilchens misst. In deiner Zusammenfassung steht ja bereits, dass der verwendete Sensor bestimmt, ob ein Interferenzmuster entsteht, oder ob ein einzelner Lichtpunkt abgebildet wird und nicht das Bewusstsein des Experimentators. Auf genau dieses Phänomen bezog ich mich.
@Rao
Ok. ganz Salopp ausgesagt: Du kannst das Experiment durchführen indem du ein Teilchen oder Licht durch einen Doppelspalt jagst und dahinter auf einer Projektionsfläche das dabei enstehende Muster abbildest. Wenn du nur genau das machst, dann bildet sich ein Interferenzmuster. Dabei weißt du natürlich nicht, welchen Weg das Teilchen genommen hat, da du in dem Versuchsaufbau nichts eingebaut hast, was dies messen könnte. Das nächste Experiment baust du genau so auf, nur dass du noch zusätzlich einen Sensor dazwischen schaltest, mit dem du den Weg der Teilchen messen kannst. Wenn du das machst dann bildet sich kein Interferenzmuster. Der veränderte Versuchsaufbau ist hier das Entscheidende.
Von diesem Experiment wußte ich auch, ich dachte es gäbe was neueres dazu.
Meine Meinung dazu allerdings mag etwas exotisch erscheinen, ich stelle nämlich die Eigenschaft "Teilchen" (Licht oder sonstwas) in Frage.
Diese scheinbare Verwandlung vom Teilchen zur Welle und wieder retour, ganz nach Belieben, erscheint mir nämlich mindestens so bizarr wie die angenommene Wirkung des Beobachters auf das Ergebnis der Messung.
Wir haben hier nach meinem Verständnis also nicht ein Mysterium, sondern deren zwei.
Ich gehe vielmehr davon aus, daß diese angeblichen Teilchen in Wahrheit nie etwas anderes als Wellen sind,
die die Form eines Teilchens quasi nur "vortäuschen",
- entweder weil mehrere (Teil-? oder eng "verwandte") Wellen ineinander "verknotet" sind
(Wellen können gegeneinander und miteinander wirken, sich gegenseitig auslöschen oder verstärken, kennt man von Audiosignalen - Stichwort MP3, das unerwünschte Wellen/Tonhöhen einfach ausfiltert - also warum kein "Knoten" an einem "Schnittpunkt" mehrerer Wellen?)
und dieser Knoten dann den Eindruck eines frei herumfliegenden Teilchens erweckt,
- oder weil diese Welle von Natur und von sich aus bereits eine ständige kleine Interferenz ("Knoten") erzeugt, die wie ein festes Teilchen erscheint.
Erst wenn dieser Knoten auf ein Hindernis trifft, wird er quasi aufgespalten und zeigt seine wahre Natur, indem er ein jetzt sichtbares weil über eine größere Fläche verteiltes Interferenzmuster erzeugt.
Die Wellen selber nimmt man die meiste Zeit gar nicht wahr, vielleicht weil sie normalerweise zu fein gestrickt sind, nur die Knoten, die Unreinheiten im Gewebe gewissermaßen werden sichtbar.
Wenn das Ergebnis mit Sensor kein Interferenzmuster zeigen will, ist es wohl der Sensor selber, der den Unterschied ausmacht. Denn um den Weg des "Teilchens" messen zu können, wie Du geschrieben hast,
muß ja irgendein Informationsaustausch zwischen Teilchen und Sensor bestehen. Um es wieder salopp auszudrücken, wenn ich wissen will, welchen Gehweg ein Mensch im Park benutzt, muß ich ihn beobachten - aber das geht nur per Sichtkontakt, sprich Lichtteilchen, die von seiner Gestalt in meine Augen wandern. Außer ich verpasse ihm z. B. einen Peilsender, dann läuft das gleiche vielleicht über Funksignale und einen passenden Empfänger bei mir. Aber irgendein "Kontakt", ein Informationsaustausch zwischen A und B, muß da sein, ohne kann ich nicht wissen, wo sich die andere Person bewegt.