Chris0815
Chris0815 schrieb:Du nimmst es an, hälst es für "höchst wahrscheinlich", dem ist aber nicht so
Aber egal, arum geht es nicht...
Du machst dabei einen Denkfehler in meinen Augen. Das übliche Vorgehen ist, ich nehme das Wahrscheinliche an und lasse mich vom Unwahrscheinlichen überzeugen, nicht umgekehrt. Das ist nochmal was anderes als Pauschalisieren und eigentlich auch ganz normal.
Beispiel? Wenn ich im Supermarkt Rückgeld bekomme, nehme ich nun mal nicht an, dass es Falschgeld ist. Aber es stimmt, darum geht es hier nicht.
Ich behaupte nicht, dass jeder Atheist dies "einfach so ist". Auch habe ich nie behauptet, dass ein Gott einfach mit dem Finger geschnippt und damit die Welt erschaffen hätte, damit geht das ganze so ein wenig an dem vorbei, was ich schrieb. Dazu muss ich jedoch sagen, dass eine solche Argumentation "dagegen" in meinen Augen absolut unlogisch ist. Wir haben leider nur ein Universum als Untersuchungsobjekt und können daher nicht feststellen, ob es erschaffen ist oder nicht, eben weil uns die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Wollte man dies bewerten müsste man über das System hinaus treten, was nun mal nicht möglich ist.
Im Prinzip hast du mein Argument ja nicht entkräftigt, eher das Gegenteil ist der Fall. Du bestätigst ja, dass man gewissen Leuten vertrauen muss, um Wissen zu erlangen. Damit habe ich auch kein Problem, ich habe nur darauf hingewiesen, dass der Unterschied letztendlich - sofern man es für bare Münze nimmt, nicht sehr groß ist. Wäre mein Bruder ein Rabbi könnte ich ihn auch vieles fragen - das ändert aber nix daran, ob ICH etwas weiß, oder nicht. Auch ein Professor rechnet nicht immer alles nach und du musst deinen Bekannten eben glauben schenken. Etwas nahe gebracht bekommen und etwas selbst rausfinden ist ein großer Unterschied. Wissen, welches man empirisch erlangt, ordnet man in der Regel einen viel größeren Stellenwert hinzu als der reinen Theorie (die Wissenschaft übrigens auch, darum soll man auch alles überprüfen können).
Chris0815 schrieb:Ja, sagt mir was, aber ich muss dich enttäuschen, ich zähle nicht zu den Menschen, die die Realität verdrängen, wenn ich im Unrecht bin, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren, ich suche nicht nach "Ausreden", um meine Meinung, die ich vertrete, aufrecht zu erhalten...ich kann auch sehr schnell eine andere Meinug zu einem Thema bekommen, wenn man mich mit genügend Informationen füttert, aus diesen "Salat" bilde ich mir dann diese
Nun, ich behaupte nicht, dass es gerade dir so gehen würde, jedoch weist du diesen Vorwurf (der im Übrigen scheinbar für JEDEN Menschen gilt) etwas voreilig zurück. Kognitive Dissonanz ist kein bewusstes Element des Verstandes. Es geht hier eher darum, wie wir neue Informationen bewerten. Mit anderen Worten würde es dann eher daran scheitern, dass du nicht einsehen könntest im Unrecht zu sein, weil die "gegnerischen" Argumente einfach zu schwach sind in deinen Augen. Aber nochmal, das gilt nicht explizit für dich, das ist ein psychologisches Phänomen, dem scheinbar alle Menschen unterliegen. In sofern ist es etwas schwer zu behaupten, dass man gerade nicht so ist. Ich selbst bilde da wohl keine Ausnahme
;)Somit ist es immer schwer, Dinge "objektiv", von "2 Seiten" zu betrachten. Menschen sind eben nicht objektiv.
Es gibt interessante Untersuchungen, dass die Ergebnisse von Studien, die Meinungen anderer Experten beeinflussen und somit wieder Auswirkung auf eine Studie haben.
Das soll natürlich nicht viel heißen, gerade die Evolutionstheorie ist ein doch recht gut untersuchter Bereich, er hat in meinen Augen aber auch wenig mit Gott und co. zu tun. Jedoch steht man ja auch hier wieder vor dem gleichen Problem. Selbst wenn 100 Wissenschaflter sie vertreten, solang man es nicht mal selbst durchgerechnet hat, muss man eben irgendwem vertrauen, man verwendet ja selbst als Wissenschaftler Axiome oder Ergebnisse der Kollegen. Aber das ist evtl. auch etwas spitzfindig, so genau wollte ich darauf garnicht hinaus.
Letzendlich ist man jedoch leider praktisch immer auf einen Status zurückgeworfen, wo man einer Person glauben schenkt, oder nicht, eben weil man es nicht selbst überprüfen kann (in welcher Instanz auch immer). Wenn mehr Leute das gleiche Ergebnis erhalten, ist es zwar wahrscheinlicher, aber ändert das viel daran?
Chris0815 schrieb:Aber genug der Worte, wollte dir nurmal zeigen, dass es auch Atheisten gibt, die nicht pauschal behaupten, es gäbe keinen Gott, sondern die Dinge hinterfragen
Ich weiß, dass es solche Menschen gibt, auch unter Gläubigen. Betrachtet man jedoch die Argumente, die manche vorbringen, so scheint es fast so, als wären sie die Ausnahme
;)Vielleicht ist es ja nur bei mir so, in meinem Bekanntenkreis jedenfalls gibt es wenige, die sich wirklich damit beschäftigen, die meisten Leben ihr Leben und kümmern sich um solche Fragen irgendwann anders
:)