Werden die Piraten von den Linken geentert?
03.02.2012 um 00:10
Ich bin schon seit Gründung in Deutschland Sympathisant der Piraten gewesen.
Die großen lobbyverhärteten Themen Transparenz, Bürgerrechte, Urheberrecht und Patentrecht sind einfach zu wichtig, um diese von den großen Parteien ignoriert zu sehen.
Als regelmäßiger Leser der Piratenforen habe ich jedoch spätestens seit dem Wahlerfolg in Berlin einen Wandel mit erleben können. Zumindest empfinde ich den so. Dadurch, dass die Piraten inzwischen jedem ernstzunehmenden Bürger ein Begriff sind gibt es einen enormen anstieg der Mitgliederzahlen.
Haufenweise politikverdrossene aller Richtung sehen ihre Chance gekommen etwas zu ändern und wollen auf das Schiff Piratenpartei mit auf springen. Mehr und mehr sehe ich damit auch die Änderung von einer zielgerichteten Partei zu einer Partei mit verschiedenen Lagern.
Mit Besorgnis sehe ich da die jungen Parteimitglieder die wirklich ein gutes Beispiel sind warum eine gewisse Reife für Politiker einfach nötig ist. Bis der Idealismus aus Unerfahrenheit verschwunden ist und der realistische Veränderungswunsch für die Gesellschaft wachsen konnte. Und allgemein das ernsthafte Profil der Partei gefährden. Mal ehrlich die Grünen mit "Ihr seid alt! Ihr seid alt!" auf einer Wahlveranstaltung aus zu Buhen zeugt nicht gerade von großer Reife und Politikverständnis.
Denkt ihr die Piraten stehen vor einer Spaltung?
Ist die Entwicklung der Piratenpartei von einer Partei der Bürgerrechte hin zu einer Partei mit vollem Wahlprogramm eine Gefahr für deren Wählbarkeit?
Sehr ihr Aufgrund der großangelegten Änderungswünschen der Piratenpartei überhaupt Sinn diese in den Landtägen und Gemeinden vertreten zu sehen?
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Werden die Piraten von den Linken geentert?
03.02.2012 um 00:21
Ich denke wir sollten ihnen die Chance geben. Schlimmer als CSU und CDU kann's nicht werden. ^^
Meine meinung.
Vielleicht bereuen wir es, vielleicht aber auch nicht. Aber nur auf einem weg können wir das herausfinden :)
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Werden die Piraten von den Linken geentert?
03.02.2012 um 00:52
Sie müssen sich nach einer Richtung orientieren, auch wegen möglichen zukünftigen Koalitionspartnern. Und ich finde sie passen gut zu den Linken.
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Werden die Piraten von den Linken geentert?
03.02.2012 um 13:24
Linke entern Piraten?
Aber das ist doch schon die Steuerbordfraktion am Ruder, oder?
Piraten waren NPD-Mitglieder
Die junge Partei hat offenbar noch einige Leichen im Keller und muss erst in den eigenen Reihen Klarheit schaffen.
Alte Bekannte haben sie verraten – jetzt outen sich braune Piraten: Zwei Amtsträger der Piratenpartei haben zugegeben, dass sie früher bei Rechtsextremen aktiv waren.
Valentin Seipt wurden seine alten rechtsextremen Kammeraden zum Verhängnis: Nachdem er dem Freisinger Wochenblatt als Pirat ein Interview gegeben hatten, gab ein rechter „Aktionsbund“ bekannt, dass Seipt von 2007 bis 2009 Mitglied der NPD und auch noch stellvertretender Kreisvorsitzender der rechtsextremen Partei in Freising war. Zudem wurde bekannt, dass Seipt bereits wegen Verstoßes gegen Paragraph 86a (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) verurteilt wurde.
Seipt ist am Sonntag nach einer Sondersitzung des Kreisvorstands von seinem Amt zurückgetreten. Der heute 25-jährige Systemadministrator sagte, er wolle „Schaden von der Piratenpartei abwenden, deren Ziele und Werte mir wirklich am Herzen liegen“. Seine Mitgliedschaft bei der NPD sei ein Fehltritt gewesen und das dort gelebte Gedankengut habe niemals seinen politischen Überzeugungen entsprochen, so Seipt. „Ich war damals politikerverdrossen, die Klüngelei hat mich geärgert, bei jeder Partei, und ich wollte daran etwas ändern“. Echte Freiheit gebe es nur bei der Piratenpartei, „die Freiheit, die die NPD anbietet, ist nur vorgespielt“, so Seipt in seiner Rücktrittsbotschaft.
"Fehler in meiner Jugend"
Auch der Greifswalder Kreistagsabgeordnete Bahner veröffentlichte eine persönliche Erklärung, in der er von „einem Fehler in meiner Jugend“ spricht, „den ich heute sehr bereue“. Kreistagsabgeordneter wolle er aber weiter bleiben: „Ich werde meine Arbeit im Kreistag selbstverständlich nach den freiheitlich-demokratischen Grundwerten und den basisdemokratischen Beschlüssen der Piratenpartei nach besten Wissen und Gewissen ausüben.“
Durch damalige Schulfreunde sei er 2003 als 18-jähriger der NPD beigetreten, so der heutige Piratenabgeordnete. „Meine Aktivitäten dort beschränkten sich ausschließlich auf Freizeitaktivitäten mit meinen damaligen Schulfreunden“, so Bahner. „Sie waren zu keinem Zeitpunkt Ausdruck meiner politischen Einstellung.“
Durch einen Wechsel seines Freundeskreises während des Zivildienstes „erkannte ich erst die Tragweite meiner Entscheidung und verließ im darauffolgenden Jahr 2004 die Partei“, so Bahner. „Ich distanziere mich ausdrücklich von deren Ideologie und Inhalten, die auch schon damals nicht der Grund für meinen Eintritt waren.“
Doch ob die Partei die Piraten mit brauner Vergangenheit weiter duldet, ist ungewiss: Nach Bekanntwerden der NPD-Mitgliedschaften rief die Parteigruppe „Piraten gegen Rechtsextremismus“ alle Piraten mit einer NPD-Vergangenheit dazu auf, mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurückzutreten. „Wer ein Amt oder Mandat haben will, sollte generell jede vorherige Zugehörigkeit zu anderen Parteien und Organisationen offenlegen, dass verstehe ich unter politischer Transparenz“, sagte Oliver Höfinghoff, Mitglied des Abgeordnetenhaus Berlin.
"Wir distanzieren uns von jedwedem rechten Gedankengut strikt. Unsere Partei steht für Demokratie, Bürgerrechte und die Freiheit des Einzelnen und ist daher kein Sammelbecken für rechtes Gedankengut“, so Höflinghoff weiter. Die Piraten müssten Lösungen für die Zukunft zu finden, um solche Vorfälle zu verhindern.
Deshalb werden die Piraten gegen Rechts eine Initiative zur Veränderung der Mitgliedsanträge starten. Diese müsse beinhalten, „dass auf Mitgliedsanträgen der Piratenpartei, wie auch bei anderen Parteien üblich, die Frage nach vorheriger Parteizugehörigkeit eingeführt werden soll“. Um den Datenschutz und die Freiheiten des Einzelnen zu wahren, sei aktuell allerdings noch nicht klar ob dies auf freiwilliger oder Pflichtbasis erfolgen soll. Der Antrag soll auf dem nächsten Parteitag in Offenbach Anfang Dezember behandelt werden.
Rechtsextremismus dürfe in der Piratenpartei keinen Platz haben, sagte der Bundesvorsitzende Sebastian Nerz. Wenn allerdings „ein Jugendlicher bei der NPD war und dann merkt, dass es ein Fehler war“, könne man das auch als „Teil seiner persönlichen Entwicklung“ betrachten. Generell habe man nicht den Eindruck, dass die Piratenpartei von rechts unterwandert würde, so Nerz. Es gebe aber wie in jeder jungen Partei „Menschen mit verqueren Zielen“, die in der Piratenpartei Anschluss suchten und die offenen Strukturen der Partei zum Teil ausnutzen wollten. Die Piraten seien aber „sehr sensibilisiert“.
FR 11.10.11
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Werden die Piraten von den Linken geentert?
03.02.2012 um 13:57
Welcher Pirat lässt sich denn entern?????
Die sperren alle Rechner, dann is nix mehr mit ENTERn ^^
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Werden die Piraten von den Linken geentert?
03.02.2012 um 17:27
Irgendwo, irgendwann hatte ich die Vision, dass sich die Rechten und die Linken
zusammentun, aber mir wollte ja keiner glauben. :-(
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Werden die Piraten von den Linken geentert?
03.02.2012 um 17:30
Jetzt weiß ich wieder: Es war auf einer Versammlung der WASG, als ich
meinte, man könne sich doch mit der PDS zusammen tun und das auf
ganz herbe Kritik stieß.
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