Negev schrieb:Die Konsequenz kann da nur sein, solche Systeme, wenn überhaupt, nur noch offline zu nutzen...
Zumindest dann, wenn man nicht mit dem Preis bzw. den (auch noch so geringen) Wahrscheinlichkeiten leben kann oder will.
Wer online unterwegs ist, ist am Ende mehr oder weniger (oder irgendwann mehr als vielleicht am Anfang) "transparent". Da gibt es (nicht mehr) viel dran zu rütteln. Es reicht nicht, sich zum Beispiel zu fragen ob eigene Sicherheitsbehörden irgendwas dürfen oder ab wann sie das dürften - wer im Netz und mit Geräten international (Datenverkehr, meine ich) unterwegs ist, wird ggf. schon abstrakt durchleuchtet. Etwa, wenn gewisse Schlüsselwörter in auffälliger/häufiger Kombination genutzt werden.
Das ist aber nur eine Seite. Cookies, Marketingoptimierung, Zustimmung zum Verwenden personenbezogener Daten. Auch Teile der Wirtschaft schauen hin oder verwenden Daten in irgendeiner Form. Big Data als Buzzword.
Man hat zwar bis dato große Kontrolle bzw. Einfluss darauf was man in die digitale Welt hinausposaunt und wie man das tut, aber perspektivisch geht der Schritt global sicherlich zu mehr Transparenz weil durch technologischen Fortschritt und die erwartete vielgepriesene "Technologische Singularität" und mehr Vernetzung nun mal eben die abstrakte und reale Wahrscheinlichkeit steigt.
Da kann man das mehr oder weniger ganz nüchtern auf zwei grobe Optionen runterbrechen:
Entweder ich kann damit leben bzw. agiere im Rahmen des Möglichen so wie ich meine oder damit leben kann...
... oder man lässt es (ganz) bleiben.
Mal ganz nüchtern: Wer sich Sprachassistenen in die Bude klatscht und dann noch das Kleingedruckte nicht liest oder zum Thema recherchiert, der muss halt damit leben, abtrakte Transparenz in seinem direkten Wohnumfeld und mit Bezug zu seiner Persönlichkeit oder vertraulichen Dingen zu schaffen.
Das alles, diese nüchternen Aufzählungen, das ist alles nicht als lapidare Entschuldigung zu verstehen. Datenschutzrechtlich und anderweitig werden das Streitthemen bleiben, die auch in Zukunft diskutiert werden müssen. Aber jetzt ist es nun mal so, wie es ist und dann muss man sich wirklich nicht wundern, wenn man es auch hätte besser erahnen können.
Ich will gewisse Dinge nicht und klatsche mir daher auch keine Kameras oder Sprachassistenten in die Wohnung bzw. den sogenannten "Kernbereich privater Lebensführung". Manche motzen zu Recht, dass der Staat da nix zu suchen hat bzw. in ganz extremen Ausnahmefällen tätig werden soll, aber absurd wird es dann, wenn die gleichen Leute die darüber meckern sich dann eben überall Alexa und Co hinklatschen und parallel noch am besten transparent auf sozialen Plattformen und Co über ihren Alltag bloggen und berichten.
Es ist kurzum nicht alles optimal, man hat im Kern aber noch eine Wahl und Bestimmung darüber, was man gezielt oder generell preisgibt und kann durch Recherche auch Abschätzen, welche Risiken gewisse Dinge oder Geräte haben können.