Steuermißbrauch !
20.06.2004 um 05:03@tan:
Zitat: "Zu verbessern gibt es sicher eine Menge, aber wo ansetzen? Wie durchführen?"
Nicht mit Reförmchen sondern mit einer radikalen Reform, einer absoluten Umstrukturierung des Steuersystems oder gar mit einer kompletten Neugestaltung.
Ein viel zu großer Teil der Steuereinnahmen fließt derzeit in die Verwaltung unseres Landes. Ein radikaler Bürokratieabbau ist dringend geboten. Gesetze und Vorschriften straffen und vereinfachen wäre der erste Schritt.
Ein weiterer ist die schrittweise Abschaffung des Beamtentums und mittelfristig die Bezahlung der Beamten nach Leistung. Die Bewertung der Leistungen des jeweiligen Beamten muss dann vom Bürger in Form von einer Stellungnahme zur Freundlichkeit und Schnelligkeit bei der Bearbeitung des jeweiligen Sachverhalts erfolgen.
Durch die Abschaffung unsinniger Gesetze und Vorschriften haben es die Beamten selbst auch leichter und können effektiver arbeiten. Selbiges gilt natürlich auch für staatliche Angestellte.
Wo ich in meinem letzten Beitrag vom Hausbau sprach:
Alleine regionale Unterschiede zeigen, dass es auch anders geht. Mein Bekannter baut in einer ca. 15 KM entfernten Kreisstadt. Er bekam nach Einreichung des Bauantrages ein Schreiben, welches ihm auf drei DIN A4 Seiten unzählige, weitere Auflagen machte. Da musste ein Beamter sicherlich lange überlegen und schreiben, bis er ihm auch den letzten Stein in den Weg gelegt hat. Das Haus an sich hat sich wenig verändert, es ging um die Anordnung der Fenster und andere Nichtigkeiten. Da kann man nur noch staunen.
Mein hier bei unserer Gemeinde eingereichter Bauantrag (übrigens vom selben Architekten) wurde kurzfristig und schnell bewilligt. Die einzige kurze Auflage war, die geltenden Bauvorschriften einzuhalten, was mein Bekannter übrigens auch getan hat. Mir wurde dazu ein Formblatt zugesendet, statt einer ellenlangen Liste eines Querulanten.
Soviel dazu, dass es auch einfacher geht. Die Problemstellung war die gleiche.
Da die Beamten anscheinend in einigen Verwaltungen zuviel Zeit für Unsinnigkeiten haben kann man auf einen Großteil verzichten und auf die bauen, die wirklich arbeiten.
Natürlich gäbe das wieder neue Arbeitslose.
Denken wir weiter. Warum muß jeder Abgeordnete eine teure Dienstlimousine fahren? Ein Golf tut es auch. Und wenn hinten nicht genug Platz ist: Soll er halt vorne sitzen.
Die Diäten auf den Durchschnittslohn kürzen, damit sie auch wirklich von der Basis aus arbeiten können und sehen, was Sache ist.
Wieder was gespart. Und somit säßen dann auch diejenigen an den richtigen Stellen, die sich nicht wegen der finanziellen Absicherung, sondern wegen ihrer tatsächlichen, politischen Motivation engagieren. Hohe Diäten sind ja angeblich u.a. notwendig um die Bestechlichkeit zu eliminieren. Wer 10.000,- im Monat hat ist für Bestechungen ab 100.000 empfänglich, wer 5.000,- im Monat hat schon für 50.000,- ? Ist wohl eher eine Frage des Charakters….
Sparen wo es nur geht sollte die Devise heißen, auch wenn es kurzfristig zu einem Anstieg der Arbeitslosen führen kann. Das wird sich aber schnell ins Gegenteil umwandeln, wenn jeder Einzelne wieder mehr Geld in der Tasche hat, mehr konsumiert und somit neue Arbeitsplätze schafft.
Dazu gehört natürlich auch ein vollkommen reformiertes Steuersystem. Besteuerung, gestaffelt nach tatsächlichem Einkommen ohne weitere Vergünstigungen. Dann wären auch die Zeiten vorbei, in denen der Inhaber eines Dentallabors einen absetzbaren Porsche 996 als Firmenwagen fährt und zudem der "Zahnarztfrau" seines besten Kunden einen geleasten Mercedes SL auf (seine) Firmenkosten zur Verfügung stellen kann und diesen steuerlich absetzt, damit er weiter Aufträge von deren Mann bekommt (nur ein Beispiel von sehr, sehr vielen die mir bekannt sind).
Vor allem müssen Steuern nachvollziehbar sein.
Beispiel KFZ-Steuer: O.K., jeder zahlt halt Steuern, weil er ein Auto angemeldet hat. Die Frage nach dem Warum lasse ich außen vor, weil der Sinn fehlt. Ähnlich der Hundesteuer. Aber eine Besteuerung nach Hubraum ???
Wo liegt da der Sinn? Die Versicherungen ermitteln ihre Prämien schon seit Jahren nicht mehr durch die PS-Zahl, sondern durch die Schadenshäufigkeit. Der Staat ermittelt seine Steuer noch nach Hubraum, was total unsinnig ist.
Nehmen wir mal ein profanes und gut verkauftes Fahrzeug wie die Mercedes E-Klasse:
Der E 240 verbraucht 10,9 Liter/100Km, der E 320 verbraucht 9,9 Liter/100Km. Der leitungsstärkere E 320 verbraucht also bei identischen Fahrzeugen einen Liter weniger, stößt somit auch weniger Schadstoffe aus.
Der Besitzer wird jedoch doppelt bestraft: Beim Kauf zahlt er mehr MwSt. und bei der KFZ-Steuer zahlt er 33% mehr, obwohl er die Umwelt schont. Verkehrte Welt.
Da sollte man doch mit der Zeit gehen und nach Schadstoffklasse und Verbrauch besteuern….
Die derzeitige Politik ist marode und gerade im Sinne der Verwaltungskosten und der Steuern so nicht mehr funktionsfähig. Die Staatsverschuldung steigt stetig, die Opposition ist gleichbedeutend und kann aufgrund der eingefahrenen Strukturen auch nichts ändern. Ich habe hier nur einige Beispiele genannt, die Liste könnt Ihr sicherlich ellenlang fortführen.
Achja, die Subventionen für Firmen habe ich vergessen: Müller Milch z.B.. Mit Steuergeldern aufgebaut und jetzt überlegend ins Ausland abzuwandern. Oder Vodafone……
Die deutsche Mentalität schafft es noch nicht einmal, derartige Produkte aus Protest zu boykottieren. Wie sollte es da möglich sein dass jemand am System radikale und notwendige Veränderungen anstrebt?
Wäre Deutschland ein Computer hätten sicherlich schon einige format/ c: eingegeben und das Betriebssystem neu installiert………
Gruß, marsrover
Zitat: "Zu verbessern gibt es sicher eine Menge, aber wo ansetzen? Wie durchführen?"
Nicht mit Reförmchen sondern mit einer radikalen Reform, einer absoluten Umstrukturierung des Steuersystems oder gar mit einer kompletten Neugestaltung.
Ein viel zu großer Teil der Steuereinnahmen fließt derzeit in die Verwaltung unseres Landes. Ein radikaler Bürokratieabbau ist dringend geboten. Gesetze und Vorschriften straffen und vereinfachen wäre der erste Schritt.
Ein weiterer ist die schrittweise Abschaffung des Beamtentums und mittelfristig die Bezahlung der Beamten nach Leistung. Die Bewertung der Leistungen des jeweiligen Beamten muss dann vom Bürger in Form von einer Stellungnahme zur Freundlichkeit und Schnelligkeit bei der Bearbeitung des jeweiligen Sachverhalts erfolgen.
Durch die Abschaffung unsinniger Gesetze und Vorschriften haben es die Beamten selbst auch leichter und können effektiver arbeiten. Selbiges gilt natürlich auch für staatliche Angestellte.
Wo ich in meinem letzten Beitrag vom Hausbau sprach:
Alleine regionale Unterschiede zeigen, dass es auch anders geht. Mein Bekannter baut in einer ca. 15 KM entfernten Kreisstadt. Er bekam nach Einreichung des Bauantrages ein Schreiben, welches ihm auf drei DIN A4 Seiten unzählige, weitere Auflagen machte. Da musste ein Beamter sicherlich lange überlegen und schreiben, bis er ihm auch den letzten Stein in den Weg gelegt hat. Das Haus an sich hat sich wenig verändert, es ging um die Anordnung der Fenster und andere Nichtigkeiten. Da kann man nur noch staunen.
Mein hier bei unserer Gemeinde eingereichter Bauantrag (übrigens vom selben Architekten) wurde kurzfristig und schnell bewilligt. Die einzige kurze Auflage war, die geltenden Bauvorschriften einzuhalten, was mein Bekannter übrigens auch getan hat. Mir wurde dazu ein Formblatt zugesendet, statt einer ellenlangen Liste eines Querulanten.
Soviel dazu, dass es auch einfacher geht. Die Problemstellung war die gleiche.
Da die Beamten anscheinend in einigen Verwaltungen zuviel Zeit für Unsinnigkeiten haben kann man auf einen Großteil verzichten und auf die bauen, die wirklich arbeiten.
Natürlich gäbe das wieder neue Arbeitslose.
Denken wir weiter. Warum muß jeder Abgeordnete eine teure Dienstlimousine fahren? Ein Golf tut es auch. Und wenn hinten nicht genug Platz ist: Soll er halt vorne sitzen.
Die Diäten auf den Durchschnittslohn kürzen, damit sie auch wirklich von der Basis aus arbeiten können und sehen, was Sache ist.
Wieder was gespart. Und somit säßen dann auch diejenigen an den richtigen Stellen, die sich nicht wegen der finanziellen Absicherung, sondern wegen ihrer tatsächlichen, politischen Motivation engagieren. Hohe Diäten sind ja angeblich u.a. notwendig um die Bestechlichkeit zu eliminieren. Wer 10.000,- im Monat hat ist für Bestechungen ab 100.000 empfänglich, wer 5.000,- im Monat hat schon für 50.000,- ? Ist wohl eher eine Frage des Charakters….
Sparen wo es nur geht sollte die Devise heißen, auch wenn es kurzfristig zu einem Anstieg der Arbeitslosen führen kann. Das wird sich aber schnell ins Gegenteil umwandeln, wenn jeder Einzelne wieder mehr Geld in der Tasche hat, mehr konsumiert und somit neue Arbeitsplätze schafft.
Dazu gehört natürlich auch ein vollkommen reformiertes Steuersystem. Besteuerung, gestaffelt nach tatsächlichem Einkommen ohne weitere Vergünstigungen. Dann wären auch die Zeiten vorbei, in denen der Inhaber eines Dentallabors einen absetzbaren Porsche 996 als Firmenwagen fährt und zudem der "Zahnarztfrau" seines besten Kunden einen geleasten Mercedes SL auf (seine) Firmenkosten zur Verfügung stellen kann und diesen steuerlich absetzt, damit er weiter Aufträge von deren Mann bekommt (nur ein Beispiel von sehr, sehr vielen die mir bekannt sind).
Vor allem müssen Steuern nachvollziehbar sein.
Beispiel KFZ-Steuer: O.K., jeder zahlt halt Steuern, weil er ein Auto angemeldet hat. Die Frage nach dem Warum lasse ich außen vor, weil der Sinn fehlt. Ähnlich der Hundesteuer. Aber eine Besteuerung nach Hubraum ???
Wo liegt da der Sinn? Die Versicherungen ermitteln ihre Prämien schon seit Jahren nicht mehr durch die PS-Zahl, sondern durch die Schadenshäufigkeit. Der Staat ermittelt seine Steuer noch nach Hubraum, was total unsinnig ist.
Nehmen wir mal ein profanes und gut verkauftes Fahrzeug wie die Mercedes E-Klasse:
Der E 240 verbraucht 10,9 Liter/100Km, der E 320 verbraucht 9,9 Liter/100Km. Der leitungsstärkere E 320 verbraucht also bei identischen Fahrzeugen einen Liter weniger, stößt somit auch weniger Schadstoffe aus.
Der Besitzer wird jedoch doppelt bestraft: Beim Kauf zahlt er mehr MwSt. und bei der KFZ-Steuer zahlt er 33% mehr, obwohl er die Umwelt schont. Verkehrte Welt.
Da sollte man doch mit der Zeit gehen und nach Schadstoffklasse und Verbrauch besteuern….
Die derzeitige Politik ist marode und gerade im Sinne der Verwaltungskosten und der Steuern so nicht mehr funktionsfähig. Die Staatsverschuldung steigt stetig, die Opposition ist gleichbedeutend und kann aufgrund der eingefahrenen Strukturen auch nichts ändern. Ich habe hier nur einige Beispiele genannt, die Liste könnt Ihr sicherlich ellenlang fortführen.
Achja, die Subventionen für Firmen habe ich vergessen: Müller Milch z.B.. Mit Steuergeldern aufgebaut und jetzt überlegend ins Ausland abzuwandern. Oder Vodafone……
Die deutsche Mentalität schafft es noch nicht einmal, derartige Produkte aus Protest zu boykottieren. Wie sollte es da möglich sein dass jemand am System radikale und notwendige Veränderungen anstrebt?
Wäre Deutschland ein Computer hätten sicherlich schon einige format/ c: eingegeben und das Betriebssystem neu installiert………
Gruß, marsrover