@Utnapischtim<"Wer etwas anderes denkt, soll bitte das Vorhandensein seines Ichs erklären.... ">
Das "ICH" ist eine gedankliche "Konstruktion". Sehr deutlich wird das, wenn wir an den Satz denken: "ICH habe einen Körper. WER ist das, der hier einen Körper hat? Und ob ich gläubig sein muß, also an einen Gott glauben um ein ICH zu habe wage ich zu bezweifeln.
@pilger fragt jafrael:
Kannst Du dir kein besseres Leben vorstellen? Ich mir schon. Hat aber nichts mit Materiellem zu tun.
Wer oder Was aber ist Gurdjeff ?
Ich kann es mir vorstellen. Andererseits bin ich mit meinem Leben recht zufrieden. Es war spannend, unterhaltsam, abenteuerlich, vielseitig mit ups and downs, bereichernd und vieles andere mehr. Allerdings finde ich keinen Zusammenhang mit Deiner Frage und meiner Ablehnung eines "HERR-Gottes".
Gurdjieff entwickelte eine Lehre, die er „esoterisches Christentum“ nannte. Ihr zufolge kann der Mensch sich der Wahrheit bzw. deren Bewusstsein nur nähern, wenn alle Teile, die den Menschen ausmachen, harmonisch entwickelt werden: Denken, Gefühl, und die Bewegungen des Körpers. Ein zentrales Strukturmodell zu dieser „Arbeit an sich selbst“ wird im Enneagramm dargestellt.
Dabei geht es laut Gurdjieff um die Auseinandersetzung mit sich selbst, eine entschiedene und andauernde Anstrengung in der Überwindung des Mechanistischen im Menschen, das uns ansonsten an jeder möglichen Entwicklung zum „bewussten Menschen“ hindert. Er sagte, dass solche Arbeit nur fruchtbar sein könne, wenn sie gemeinsam mit Gleichgesinnten und unter direkter Anleitung und Führung durch einen Lehrer geschehe.
Gurdjieffs Lehre enthält Elemente des Sufismus, gewisser buddhistischer und hinduistischer Traditionen sowie urchristlicher Mystik. Auf sie beriefen sich später unter anderem P. D. Ouspensky (Der vierte Weg), Jeanne de Salzmann, J. G. Bennett und Osho (Bhagwan). Es soll auch Ron L. Hubbard der Begründer der Scietology ein Gurdjeff-Schüler gewesen sein.
An anderer Stelle heißt es (Leuenberger):
"Zur selben Zeit wie Aleister Crowley lebte der Magier Gurdjeff, der darauf hinwirkte, das dem Menschen gegebene Energiepotential besser zu nutzen. Es stellt mit seiner materialistischen Einstellung gewissermaßen eine Brücke zwischen Esoterik und Psychoanalyse dar."
Heute haben sich weltweit zahlreiche ‚Schulen‘ etabliert, die sich direkt oder indirekt (über die Lehren von Menschen, die sich auf Gurdjieff berufen) auf Gurdjieffs Ansichten stützen. In Nordamerika schätzt man insgesamt etwa 5000 Anhänger; andere Zahlen sind nicht bekannt. Es gibt keine einheitliche Organisation dieser Anhänger. Aber eine Gurjeff-Assoziation, von der sich Gurdjeff wohl selbst als erster verabschieden würde, da er Erstarrungen nichts abgewinnen konnte.
Ansonsten ist der Mann - vor allem sein Umgang mit einem Teil seiner SchülerInnen - recht umstritten.
Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)