Kennt Gott jeden Menschen?
27.10.2005 um 01:31
Was, wenn Gott nur unser Gott wäre, und er selber ein gläubiger Gott.
Ein Gott, der an seinen Gott glaubt, und sich sogar bewußt ist, daß er für uns Menschen der Allmächtige ist.
Was, wenn wir Menschen einen Denkfehler machen, indem wir annehmen, Gott wäre einzigartig?
Nähme "unser" Gott einen gewissen Stellenwert ein, in der Hierarchie der Götter, käme uns dies Recht? Vorausgesetzt, wir wüßten davon, wendeten sich viele ab, den einen zuständigen Gott, der über sich andere Götter haben soll, könnten viele nicht akzeptieren.
Wäre es überhaupt von Bedeutung, ob irgendein Gott für uns zuständig sei?
Man sollte meinen, diese lange Zeit ohne ein akzeptables Bekenntnis Gottes zu uns, sollte uns in unserer Eigenständigkeit erstärkt haben. Doch nein, es sieht so aus, als seien wir angewiesen auf ihn.
Gar die Frage, ob er uns kenne, schlagen diejenigen gerne aus, die der Suche und der Fragerei überdrüssig geworden sind.
Bedenkt man, nein, wird man sich wirklich bewußt, daß wir alle ein verdammt kurzes Leben haben, und jeder von uns mehr oder weniger darum kämpfen muß, dieses kurze Leben in den Griff zu bekommen, könnte man verstehen, daß die Gedanken um Gott sinnlos erscheinen.
Ja, wären da nicht diese Prediger aus allen Bereichen verschiedenster und doch gleicher Religionen mitsamt ihren glücklichen Jüngern und nicht zu vergessen, all jene, die sich berufen fühlen, eine Wahrheit gepachtet zu haben, scheinbar so völlig anders, als alles bisher dagewesene.. wir hätten es "leichter", könnten uns auf uns konzentrieren, nur uns selbst und gegenseitig loben und tadeln und anbeten und verdammen. Nein, leicht klingt auch das nicht, bedenkt man wiederum, daß der Mensch es sich von Natur aus schwer macht, und allem argwöhnisch gegenübertritt, was ihm zu leicht in den Schoss fällt.
In der Psyche liegt wohl ein Schlüsselbund für´s Leben, mit lebenswichtigen Schlüsseln darin. Ist nicht aller Aktion Anfang eine Entscheidung, die jeder von uns tagtäglich fällen muß? Wer welchen Schlüssel benötigt, warum und wozu, wie dann dieser beschaffen ist, alle das gehört zum Denk- und Handlungsprozess aller. Nimmt man diese Einsicht als gegeben, kann man sich sicher sein, daß der Mensch nie aufhören wird, nach einem Gott zu fragen, einen dieser Schlüssel wird er benutzen, ganz egal, welche Türen er damit öffnen wird.
q.
It is your flesh that I wear.