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„Ich bin, also denke ich“

213 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Existenz, Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 16:04
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:E = mc² und so Axiome ...
Ja ... keine Ahnung wo Du hin willst, aber frage mal ChatGPT nach der Energie-Impuls-Gleichung, was du hier zeigst, ist nur die kurze Form, vollständig schaut es so aus:

E = √ ((mc²)² + (pc)²)

Wenn man sich das Ruhesystem einer Masse sucht, fällt der Term (pc)² raus, aber man nimmt sich damit ja nur eine besonderes System, aber egal, geht hier nicht um Physik, kannst Du mal mit ChatGPT diskutieren, ist nicht uninteressant.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du weißt doch hoffentlich schon noch, wo Du mit den Aussagen in Deinem Beitrag angefangen hast? Und Du hast keinen kleinen gezwitschert oder was geraucht?
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Ja also jedenfalls zweifelsfrei nicht bei diesem Beitrag 😅. Dein restlicher - nennen wir es Hinweis - ist nachvollziehbar und legitim: Bis ich auf euch beide gestoßen bin, erschien mir die komplexe Ausformulierung von Gedanken hier nie zielführend, da stets ergebnislos und unfruchtbar. Solcher Auswurf war stets eher Folge einer unbedingten Notdurft, in der Form wohl eher wenig fest 🤭. Das gebe ich gern zu.

Hatte mich hier auch schon mal abgemeldet, als ich jemand zweifelsfrei überführt hatte, Antworten rein über ChatGPT zu generieren und zwar in der Form, dass er lediglich die vorhergehenden Beiträge unverändert dort eingab...in der Anfangszeit von KI, mit entsprechender (nicht)Relevanz. Oft hat das nicht mal annähernd zusammen gepasst. Der inhaltsentleerte, aber sehr belebte, Gesprächsverlauf hat mich schon darüber nachdenken lassen, welche Intention der ein oder viele andere hier mit der Illusion von Austausch verwechselt. Verstehste? 🦋
Ich fand meine Erfahrungen auf LSD damals schon hilfreich ... :D


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nun ist die Aussage "die Existenz existiert" ist jedoch keine empirische Hypothese, sondern eine metaphysische Grundannahme oder ein Axiom.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Ich bin verwirrt, ist das denn nicht genau dasselbe, was ich schrieb?
Bedingt, schauen wir mal zusammen:
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Jetzt zum Kernpunkt, rein formal, aus wissenschaftlicher Sicht, ist die Aussage „die Existenz existiert“ keine zulässige Hypothese. Warum? Weil sie nicht die zentrale wissenschaftliche Forderung der Falsifizierbarkeit erfüllt. Eine Widerlegung dieser Hypothese würde verlangen, dass man zeigt, dass es keine Existenz gibt – und das ist unmöglich feststellbar. Es bleibt also eine metaphysische Annahme, keine wissenschaftliche These ... Und hast du ja auch nicht behauptet!
Also, mal ganz genau, Hypothese ist vor der Theorie, bei Dir klingt es so "minderwertig" und nutzlos, Wissenschaft braucht aber Axiome, ohne geht es nicht und man braucht das als Basis vor jeder Hypothese oder Theorie, Du gehst hier also ein Axiom auf eine seltsame Art an. Ich sage mal so, wir haben einen See, Wasseroberfläche, kann man nicht so drüber laufen und Du erklärst nun, ja, ist aber kein Fundament, nicht fest, kann man kein Haus drauf bauen. Ja und?

Die Aussage "die Existenz existiert" sollte nie eine zulässige Hypothese sein, oder eine Theorie, es ist ein Axiom, eine Tatsache und gut ist es. Ja Obst ist kein Gemüse und nun? Also warum kommst Du mit der Aussage, ja ist aber keine zulässige Hypothese, wo ist da der Nährwert, und nein, es ist nicht nur eine metaphysische Annahme. Eine solche wäre die Aussage, alles was ist, stand vor fünf Sekunden einfach genau so, wie es aktuell ist, mit allen Vorstellungen und Gedanken aller Menschen, mit allen Atomen und Galaxien. Ja, unwahrscheinlich, aber nicht wirklich zu faszinieren, und ganz sicher keine Tatsache.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wie nun, konkretisiere das mal so kurz wie Dir möglich, wo genau hat paxito mit welcher Aussage recht und wo bestreite ich dann diese?
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Das war ein Perspektivwechsel und eine Stützung deiner Sicht, in Richtung von paxito. Im Kern, für mich, genau das, was du ausführlich in deinem Beitrag obendrüber schreibst. 😉

Ich denke schlicht, der eine geht fest von etwas unergründbarem aus, der andere sieht diese Unergründbarkeit als Argument für die Beliebigkeit der Annahme. Und natürlich und selbstverständlich hast du Recht, dass es ohne die implizite Annahme der Existenz in keiner Weise Sinn macht, über "etwas" zu sprechen, Philosophie oder Wissenschaft zu betreiben.
Im Grunde streiten @paxito und ich nicht wirklich, wir kabbeln und etwas und das liegt eben in den unterschiedlichen Vorstellungen begründet, man fühlt sich eben schnell mal veralbert, wir tragen so viele Jahre unsere Bilder im Kopf, es fällt schwer sich vorzustellen, dass das nicht für jeden einfach klar und einleuchtet ist, dass es diametral gesehen werden kann, er "verzweifelt" so wie ich eben, wenn er mir was erklärt und es bei mir nicht in die Form passen will. :D


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und ich bin weiter fest davon überzeugt, dass keine philosophische Richtung die Existenz selber sinnvoll bestreiten kann.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Genau, aber primär doch auch deshalb, weil sie sich damit selber die Grundlage entziehen würde.
Ja.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Die Aussage "die Existenz existiert" ist tatsächlich keine wissenschaftliche These im engeren Sinne, da sie nicht empirisch überprüfbar ist. Sie ist jedoch auch keine bloße metaphysische Spekulation, sondern eine notwendige Voraussetzung für jede
Form von Erkenntnis, einschließlich der Wissenschaft. Ohne die Annahme, dass etwas existiert (z. B. die Welt, das Universum, das Bewusstsein), wäre wissenschaftliche Forschung unmöglich. In diesem Sinne ist die Aussage ein Axiom, auf dem alles andere aufbaut.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Dem ist für mich nichts hinzuzufügen. AMEN
Na dann ...


Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Wenn ich diese Existenz nun aber als objektive Wahrheit bezeichne, im Unterschied zu subjektiver Wahrheit, wobei nur letztere für mich überprüfbar aber nicht nicht notwendiger Weise wahr ist, ist diese Sicht für dich nun also völlig unvereinbar zu deiner? Wenn dem so ist, bin ich gerne bereit dies zu akzeptieren!
Ja, für mich gibt es keine subjektive Wahrheit, nur Wahrheit, für @paxito gibt es nur kontextabhängige Wahrheit, nennen wir die aber einfach mal nicht frech subjektiv. :D


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 16:21
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:für @paxito gibt es nur kontextabhängige Wahrheit
Halt, halt, halt. Das stimmt so nicht. Für mich gibt es auch schlichte Tatsachen, die eben so sind, wie sie sind. Die sind immer wahr, eigentlich ist es sogar redundant von „wahren Tatsachen“ zu sprechen, falsche gibt es schlicht nicht. Hatte ich dir auch schon mal geschrieben.


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 16:45
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nichts kann nicht in einem Ungleichgewicht sein, Nichts hat gar keine Eigenschaften, nicht mal die Eigenschaft der Existenz.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Und doch bringt Nichts Existenz hervor, Paarbildung im Vakuum. Selbst im "Nichts" ist nicht nichts, auch wenn das, was aus dem Nichts in Existenz kommt, in perfekter Balance ist und wieder zu nichts wird, es sei denn, ein Teil davon fällt bspw. in ein schwarzes Loch (Hawkins Strahlung). Aber es entsteht aus dem nichts! Leiht sich Energie von der Existenz! Ist das eine Tautologie, schon oder? Fakt ist aber, es ist mehr als Quatsch, sondern physikalische Realität.
Ähm, ... nein! :D

Für die Paarbildung braucht es mehr als nicht, wir haben da schon Raumzeit, und die Naturkonstanten, überlege er mal, warum Paare, warum nicht drei Teile? Du schraubst hier an der Definition von "Nichts" im physikalischen Kontext, da ist das dennoch immer etwas, man bekommt da einfach kein Nichts hin, man kann die Raumzeit selber nicht entfernen. Und auch Energie ist nicht nichts sondern etwas, eben Energie. Nichts entsteht aus nichts.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Da diese Aussage nun kontextunabhängig sein soll, zerbröckelt sie eben die Basis des Nihilisten, er kann da einfach nicht mitgehen, weil er sonst kein Nihilist mehr wäre.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Möchte dein Argument gar nicht so direkt aufgreifen, sondern voll der Selbstsüchtigkeit anmerken, dass ich Weihnachten aufopferungsvoll am Beispiel der Checker Shadow Illusion herausgearbeitet habe, wie massiv unsere Wahrnehmung kontextabhängig ist, wie stark das unbewusste Erkennen, Interpretieren und Rechnen alles übersteigt, was wir mit unserem Spielzeug "Verstand" tun können und letztlich was Nietzsche damit meint: ...
Weißt Du, die richtige Dosis LDS kann helfen, da sieht man andere Welten, eine andere Realität, mit anderen Gesetzen, es gibt so Wahrnehmungen und Erfahrungen, welche man hier mit Sprache nicht mal umschreiben kann. Ob das nun das Bewusstsein erweitert hat oder nicht, es hat mir aber doch einiges gezeigt, dass es wirklich ganz andere Ebenen der Wahrnehmung gibt, des Fühlens, der Existenz. Und das liegst wirklich so weit außerhalb allem was wir hier so normal als Realität erfahren, das erlebt zu haben bereichert mich, ich weiß, es gibt ganz andere Ebenen der Existenz.



Zitat von paxitopaxito schrieb:Halt, halt, halt. Das stimmt so nicht. Für mich gibt es auch schlichte Tatsachen, die eben so sind, wie sie sind. Die sind immer wahr, eigentlich ist es sogar redundant von „wahren Tatsachen“ zu sprechen, falsche gibt es schlicht nicht. Hatte ich dir auch schon mal geschrieben.
Ja, hast Du mal so geschrieben, mal so und mal so, ich nannte es eiern. ;) Aber machen wir es hier eben kurz, Du erkennst die Existenz von Etwas als Tatsache an? Also immer wahr und so?


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 16:49
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:ich nannte es eiern.
Ich unterscheide nur konsequent zwischen Aussagen, Tatsachen und Aussagen über Tatsachen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber machen wir es hier eben kurz, Du erkennst die Existenz von Etwas als Tatsache an?
„Existenz von Etwas“ im Sinne von irgendwas ist? Ja, sicher.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Also immer wahr und so?
Wenn’s eine Tatsache nehme ich das an, ja.


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 16:50
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Insbesondere sind Aussagen festgelegt durch Syntax und Semantik - das sind Basics, da gibt's nicht allzu viel dazu zu sagen, nur kurz:

Syntax regelt die Struktur und Grammatik eines Satzes, also die Form, in der Wörter und Symbole angeordnet werden. Semantik wiederum verleiht dieser Struktur eine Bedeutung, indem sie festlegt, was die Wörter und Sätze inhaltlich ausdrücken. Und die (wahrheitsfähige) Aussage entsteht dann, wenn ein Satz mit seiner Bedeutung (Semantik) einen bestimmten Sachverhalt beschreibt, ein Satz eben einen propositionalen Gehalt erhält, der wahr oder falsch sein kann.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Ja, ist aber auch klar und unbestritten, der Disput begann ja im anderen Thread zur Frage, ob es eine objektive Wahrheit gibt. Ich bin auch gerne sehr pedantisch, aber ich versuche schon zu greifen, was mir wer als Antwort schreibt und reite da nicht neben dem Weg. Wenn nur das hier das Problem gewesen wäre, hätte man das doch recht schnell klären können. Es war doch aber klar, was ich meine, um was es mir geht und da gehe ich eben dann auch davon aus, dass darauf Bezug genommen wird, Antworten in diesem Kontext zu verstehen sind.
Dir ging es, soweit ich es verstanden hatte, vor allem darum, dass Aussagen schlichtweg wahr sind, oder eben nicht. Daher sei bspw. auch eine Differenzierung zwischen objektiv und subjektiv o.ä. überflüssig. Und mir ging es darum, dass Aussagen nicht wahr per se sind. Selbst ein Korrespondenztheoretiker muss einräumen, dass der Wahrheitsgehalt einer Aussage natürlich abhängig ist von den Tatsachen, die sie zum Ausdruck bringen will. Das ist ziemlich trivial: Die Aussage "Schnee ist weiß" ist natürlich nur dann wahr, wenn Schnee tatsächlich weiß ist.

Ich würde hier nun aber noch ein, zwei Schritte weiter gehen und bspw. sagen, dass der Wahrheitsgehalt einer Aussage u.a. auch abhängt bspw. von der Bedeutung. Die Aussage "Atome sind unteilbar" war in der Antike bspw. wahr - ein klassisches analytisches Urteil a priori. Analytische Urteile a priori sind nun aber notwendig wahr und können sich nicht als Irrtum herausstellen. Dennoch würde heutzutage jeder sagen, dass die Aussage "Atome sind unteilbar" ganz klar falsch ist. Was ist hier passiert?
SpoilerRichtig, die Definition, die Bedeutung des Begriffes 'Atom' hat sich geändert, damit also auch der propositionale Gehalt der Aussage.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Blöderweise ist Bedeutung zutiefst subjektiv, eine objektive Bedeutung gibt es schlichtweg nicht. Die Bedeutung ist festgelegt durch subjektive kognitive Prozesse und mentale Modelle. Und damit wird's dann eben auch schwierig, von einer rein objektiven Wahrheit - bzw. einer rein objektiven Übereinstimmung von Aussage und Wirklichkeit - und dann auch noch unabhängig von Kontext etc. pp. zu sprechen. Hier prallen eben auch buchstäblich zwei Welten aufeinander: Sprache und Wirklichkeit. Und während Tatsachen ganz objektiv bestehen oder nicht bestehen, ist es mit Aussagen über Tatsachen noch einmal 'ne ganz andere Kiste...
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Und nun ist es wieder kaputt. Oder zerkratzt, wir haben hier schon einige Begriffe, welche wir wohl nicht genau genug zueinander abgegrenzt haben und somit wohl nicht immer gleich verstehen. Auch über "Tatsachen" könnte man wie über "Wirklichkeit" und "Wahrheit" Bücher schreiben. Oder "objektiv", und dazu haben wir dann nur die Sprache. Und da macht man dann nun auch noch "Aussagen" wie, es existiert eine Wahrheit. Und dann haben wir noch "Existenz" mit als Begriff im Boot.
Was genau hier "kaputt" oder "zerkratzt" sein soll, sehe ich mal wieder nicht. Es ging hier ja lediglich um das Spannungsverhältnis zwischen Sprache und Wirklichkeit...

Zitat von paxitopaxito schrieb am 25.12.2024:Jeder normale Mensch versteht den Satz: „Harry Potter ist ein Zauberer.“ und weiß, dass er wahr ist.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Geschickt gemacht, ja, eben, so eine "Aussage" kratzt schon, da steckt ja einiges drin, ich habe recht, jeder "normale" Mensch versteht das so wie ich, damit ist ja klar, Du bist nicht normal. Das wirkt nun mal nicht konstruktiv, sondern rechthaberisch und wo auch etwas persönlich.
Gut, zwischenmenschliche Kommunikation wurde ja schon hinreichend analysiert (bspw. durch P. Watzlawick, F. S. v. Thun uvm.), erspare ich mir an dieser Stelle mal. Aber man erkennt viele typische Muster wieder... :)
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Ich frage mich da wirklich immer, will man mich nicht verstehen, liegt es doch an mir, sucht da wer Streit, was soll diese Show? Ist da wirklich noch der Wunsch gegeben, dass man zusammenfindet, oder ist das mehr ein Debattierklub, wo man einfach nur die Debatte gewinnen will.
Ja, solche Überlegungen, wie sie wohl selbst in den besten Ehen oder elitären Kreisen der Wissenschaft vorkommen, haben zwar durchaus ihre Berechtigung, basieren aber zum größten Teil auf Spekulation und helfen in der Regel auch kaum weiter, sofern man nicht explizit und miteinander Metakommunikation betreiben möchte.

Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 27.12.2024:Zeige ich noch mal auf, ein weiteres mal, die Aussage "alle Aussagen sind kontextabhängig" beansprucht offensichtlich universelle Gültigkeit.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Nein, der Relativist beansprucht eben nicht, dass seine Aussagen absolute Gültigkeit haben. Siehe etwa:
Der Wahrheitsrelativismus (ontologischer Relativismus) wiederum vertritt die Ansicht, dass es keine absolute Wahrheit gibt, sondern die Wahrheit vom Beobachter abhängt. Jede Überzeugung (Religionen, Ideologien, Wissenschaften, Weltbilder etc.) baue auf Dogmen und Axiomen auf. Da diese Dogmen und Axiome hinsichtlich ihres Absolutheitsanspruches von Relativisten angezweifelt werden, findet er keine absolute Wahrheit mehr. Weil aber absolute Wahrheiten wegen ihrer grundsätzlichen Beziehungslosigkeit gar nicht für spezielle Problemlösungen verwertbar sind, sucht der Relativist auch keine absoluten Wahrheiten, sondern nur Begründungsendpunkte, von deren Geltung er zwar persönlich überzeugt ist, für die er aber grundsätzlich keinen Absolutheitsanspruch stellen kann und will.

Quelle: Wikipedia: Relativismus#Wahrheitsrelativismus
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Ich habe das mal eben zitiert, wenn der Link schon da ist, kann man es auch "kurz" hier in den Beitrag holen, ich sage mal, meine Aussage war, die Aussage beansprucht offensichtlich universelle Gültigkeit, dass Relativisten das anzweifeln mag gut sein.
Das ist non sequitur. Die einzige logische Schlussfolgerung wäre an dieser Stelle, dass die Aussage "alle Aussagen sind relativ", wie sie der Wahrheitsrelativismus tätigt, auch für sich selbst gelten muss. Die Aussage "alle Aussagen sind relativ" besagt auch nur, dass der Wahrheitsgehalt jeder Aussage von ihrem Kontext abhängt, sei es durch das zugrunde liegende System, das Modell oder die Interpretation. Das bedeutet, dass keine Aussage unabhängig von ihrem Kontext als absolut wahr betrachtet werden kann. Wenn man diese Aussage auf sich selbst anwendet, dann tut also auch sie lediglich im Kontext eines bestimmten Systems (bspw. einer bestimmten Interpretation, einem Modell oder einer möglichen Welt) gelten. Es wird also eben nicht behauptet, dass diese Aussage unter allen möglichen Umständen immer wahr ist, sondern nur in einem Kontext, der die Relativität von Wahrheiten anerkennt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Davon mal abgesehen, meine Position zum Wahrheitsrelativismus oder auch nur Relativismus ist ja inzwischen wohl klar, ein radikaler Relativismus kann zu einem Selbstwiderspruch führen, da die Behauptung, alle Wahrheiten seien relativ, selbst einen absoluten Anspruch darstellt.
Nein, warum? Die Aussage ist: "Alle Aussagen sind nur relativ wahr (in Bezug auf den Wahrheitsgehalt anderer Aussagen)." Und das bedeutet nur, dass der Wahrheitswert einer Aussage...

a) entweder logisch abgeleitet ist aus dem Wahrheitswert anderer Aussagen, also bspw. der Wahrheitswert von A∧B logisch abgeleitet aus den Wahrheitswerten von A und B, oder...

b) die Aussage selbst ein Dogma/Axiom ist, deren Wahrheit lediglich angenommen oder vorausgesetzt wird, aber nicht absolut gilt.

Insbesondere stellt sich der Wahrheitsrelativismus damit gegen jeglichen Absolutheitsanspruch für Wahrheit, wie er etwa im Rahmen diverser Glaubenssysteme vorzufinden ist. Bspw. in der frühen Neuzeit gab es im Christentum einen klaren Absolutheitsanspruch bezüglich der Wahrheit, der sich auf die göttliche Offenbarung stützte. Die christliche Theologie betonte damals vor allem, dass es eine wahre göttliche Ordnung und ein göttliches Gesetz gäbe, deren absolute Wahrheit der Mensch erkennen und befolgen müsse. Über Thomas von Aquin warst du ja selbst schon gestolpert, der unter Wahrheit bspw. die Übereinstimmung einer Sache mit dem Intellekt verstand, wobei Gottes Intellekt dabei den absoluten Maßstab definierte.

Selbst so scheinbar absolute Wahrheiten wie Tautologien (bspw. "wenn A, dann A") sind lediglich wahr im Kontext eines logischen Kalküls (siehe unten).


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Allerdings gibt es Logiken, die ohne diesen Satz auskommen:
Wikipedia: Paraconsistent logic
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:[...] Es ist nun auch eine besondere Form der Logik, weiß nicht wie tief das nun auch in die Philosophie gedrungen ist.
Sehr tief. Siehe etwa (unter "siehe auch"):
Wikipedia: Philosophische Logik
(der englische Artikel ist ausführlicher, aber die hier angegebene Übersicht genügt ja schon)

Und selbst, wenn man nur bei der klassischen Aussagenlogik bleibt... und dabei sogar die Prädikatenlogik mal noch beiseite lässt... wird man früher oder später feststellen, dass auch diese nicht voraussetzungslos ist, sondern eben auf festgelegten Axiomen und Regeln (Kalkülen) basiert. Gentzen- bzw. Regel-Kalküle (Kalküle natürlichen Schließens) basieren bspw. auf wenig Axiomen, dafür mehr Regeln, Hilbert- bzw. Axiomenkalküle basieren hingegen auf vielen Axiomen, sind formal präziser, kommen aber mit viel weniger Regeln aus (bspw. Modus ponens). Auf welchem Kalkül man die (klassische) Logik aufbaut, ist mehr oder weniger Geschmacksache. Die Frage, die sich mit Blick auf die Diskussion hier vor allem stellt: Warum sollten bestimmte Axiome und Regeln in besonderer Weise ausgezeichnet gegenüber allen anderen möglichen Axiomen und Regeln sein bzw. absolute Gültigkeit besitzen?

Axiome wiederum werden, wie irgendwo auch schon gesagt, lediglich als wahr angenommen, sie sind nicht wahr per se. Mit den Regeln (bzw. logischen Schlussregeln) ist das noch einmal 'ne ganz andere Sache. Regeln (wie bspw. Modus ponens) sind keine Aussagen, sondern Operationen, die festlegen, wie man von gegebenen Annahmen (Prämissen) zu neuen Aussagen (Konklusionen) kommt. Sie definieren gewissermaßen die Struktur des Schließens, nicht den Wahrheitsgehalt von Aussagen, d.h. Regeln werden nicht als "wahr" im semantischen Sinne betrachtet, sondern als gültig oder angemessen, abhängig davon, ob sie das logische Schließen korrekt und vollständig ermöglichen. Oder anders ausgedrückt: Regeln müssen wahrheitserhaltend sein, d.h. sie sollen sicherstellen, dass aus wahren Prämissen nur wahre Konklusionen folgen, um schlussendlich konsistentes und kohärentes Denken über die Wirklichkeit zu ermöglichen.

Wobei man natürlich durchaus argumentieren könnte, dass wir ja schließlich auch in einer konsistenten und kohärenten Realität leben (basierend auf Naturgesetzen), wie es schon die alten Griechen glaubten, wenn man etwa an so Begriffe wie "Kosmos" oder "Nous" denkt. Wäre die Realität inkonsistent, inkohärent, chaotisch, dann würde sie wohl noch zusammenbrechen, bevor sie überhaupt erst richtig entstanden wäre, und sowieso würde sie auch keinerlei stabile Strukturen oder Entwicklung ermöglichen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Es wirkt so, als ob man damit dann aber auch wirklich jeden Unfug belegen könnte, man bastelt sich einfach einen entsprechenden Rahmen, eine besondere Logik und schon braucht das Denken keinen Denker mehr.

Wird damit dann nicht prinzipiell alles möglich?
Ja, aber nicht alles ist immer und in jedem Kontext sinnvoll. Bspw. die sog. Deontische Logik ist sinnvoll im Rahmen von Ethik, um also insbesondere normative Phänomene (wie Pflichten, Rechte, Gebote und Verbote) formell zu beschreiben und in einer Weise zu analysieren, die logisch kohärent ist. Solange es aber nicht um normative Aussagen geht, macht sie nicht allzu viel Sinn.
Ein schöneres - aber vielleicht weniger anschauliches - Beispiel wäre die Quantenlogik. Dabei geht es u.a. um das dort geschilderte Ausgangsproblem in der Quantenphysik. Ob und inwieweit die Quantenlogik aber auch tatsächlich sinnvoll ist, vermag ich auf die Schnelle nicht zu beurteilen.
Anderes Beispiel für eine nicht-klassische Logik, die sich definitiv in diversen Systemen und Anwendungsbereichen durchgesetzt hat, wäre etwa Fuzzy-Logik (Anwendung bspw. in Automatisierungstechnik, Medizintechnik, Unterhaltungselektronik, Fahrzeugtechnik oder auch beim Machine Learning). Möglich ist insofern vieles, aber nicht alles ist immer sinnvoll.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 27.12.2024:Offensichtlich ein Widerspruch und so ist gezeigt, damit ein sinnvolle Kommunikation und Argumentation überhaupt möglich ist, müssen kontextunabhängige Wahrheiten existieren.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Wie eben gesagt: Solche Denkgesetze müssen lediglich als fundamentale Prinzipien (oder als wahr) erkannt werden, sie genießen quasi den Status von Axiomen, mehr aber auch nicht, d.h. sie sind nicht notwendigerweise wahr per se, sondern conditio sine qua non des menschlichen Verstandes, um die Wirklichkeit überhaupt erst in sinnvoller Weise verstehen und strukturieren zu können.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Axiome finde ich gut, wie ich schon schrieb, es ist vermutlich auch sicher eine Frage der persönlichen Zielsetzung, man philosophiert eben über die Fragen der Existenz, und sucht da schon wo klare Antworten. Auf mich wirkt das so, dass man hier schon eine konsistente Philosophie hat, und dann das Ziel ist, machen wir die mal platt. ;) Also der Ansatz ist wohl nicht der meine.
Ich sehe da eigentlich keinen Widerspruch, also zwischen einem Anspruch auf Konsistenz - die sowieso nicht für die Philosophie als Ganzes gilt, sondern nur für spezifische philosophische Teildisziplinen und Systeme - sowie dem Vorhaben, die philosophischen Grundlagen zu hinterfragen. Hat man ja in der Mathematik auch schon so gemacht, nachdem man über diverse Unstimmigkeiten vor allem im Zusammenhang mit der naiven Mengenlehre gestolpert war (bspw. Cantorsche und Russellsche Antinomie), die zu Anfang des 20. Jahrhunderts zur sog. Grundlagenkrise der Mathematik und später dem sog. Hilbertprogramm geführt hatten. Die damalige Mathematik war bereits konsitenter als es die Philosophie wohl je sein wird, aber dennoch zunehmend löchrig wie ein Schweizer Käse. Das von David Hilbert vorgeschlagene Programm zielte deshalb darauf ab, eine vollständige und widerspruchsfreie axiomatische Grundlage für die gesamte Mathematik zu finden, was bedeutet, dass sich jede wahre mathematische Aussage aus einem festen Satz von Axiomen ableiten lässt und es keinerlei Widersprüche innerhalb des Systems gibt. Ja, später kam dann der gute Gödel und wies nach, dass ein hinreichend mächtiges formales System nicht gleichzeitig konsistent und vollständig sein kann. Diese Erkenntnis war für die meisten Mathematiker natürlich erschütternd und widersprach u.a. der jahrhundertealten Überzeugung, dass sämtliche mathematischen Wahrheiten auch bewiesen werden können.
Und auch in der Philosophie kennt man ähnliche Herausforderungen, bspw. das sog. Lügner-Paradoxon, welches insbesondere zu Problemen im Zusammenhang mit dem berühmten Satz vom ausgeschlossenen Dritten führt. Und sowas kannst du halt einfach nicht ignorieren.

Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Axiome finde ich gut...
Dann dürften dir ja eigentlich die Axiome der Aussagen- & Prädikatenlogik besonders gut gefallen, ist ziemlich kompakt (2 Seiten)...
https://people.math.ethz.ch/~halorenz/4students/LogikGT/Logik2.pdf

Beachte, nebenbei, auch die einleitenden Worte:
Falls wir den Symbolen aber eine Bedeutung geben (sozusagen Leben einhauchen), wechseln wir auf die semantische Ebene, und syntaktisch korrekt geformte Zeichenketten werden zu Aussagen über mathematische Objekte, die in Abhängigkeit der Interpretation (bzw. im Kontext, in dem sie stehen) wahr oder falsch sind.
Das erscheint uns gerade bei so einfachen Sachen wie "2 + 2 = 4" kontraintuitiv, weil wir eben schon als kleine Kinder das Zählen und Rechnen gelernt bzw. nach all der Zeit so verinnerlicht haben, dass wir das gar nicht mehr hinterfragen, wie wir überhaupt zu dieser Erkenntnis gelangen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 27.12.2024:So, dann hatte ich ja schon auch erklärt, dass mathematische Wahrheiten ebenfalls als kontextunabhängig gelten. Ein mathematischer Satz, wie 2 + 2 = 4, ist kontextunabhängig wahr.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Nein, ist nicht korrekt. Ohne ein Modell (hier: die Menge der Natürlichen Zahlen mit entsprechender Axiomatik), ohne Bedeutung und Interpretation, ist das streng genommen nicht einmal eine Aussage, sondern nur ein (unbestimmter) Ausdruck.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Wenn man es so genau nimmt, hast Du natürlich recht, ich habe mir erlaubt hier aber auch mal was implizit vorzugeben, ich komme ja nicht aus der Sprache oder der Symbolik raus. [...] Wir könnten ja auch einfach nur zählen, wir haben ein Ding und nehmen noch mal ein Ding dazu und haben dann zwei Dinge und noch ein Ding und dann sind es drei Dinge. Also das meine ich mit einer kontextunabhängigen Wahrheit hier. [...] Ernsthaft, ich denke doch, dass man verstehen kann, was ich hier meine.
Na ja, es ging ja nun einmal um die These, dass mathematische Wahrheiten kontextunabhängig gelten. Und das ist halt nicht ganz korrekt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 27.12.2024:Mathematische Wahrheiten und Aussagen beruhen auf axiomatischen Systemen, deren Gültigkeit unabhängig von empirischer Erfahrung ist.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Nein, deren Gültigkeit wird vorausgesetzt, und zwar von Menschen, welche deren Gültigkeit aber auch ablehnen können. Anderenfalls hätten wir auch nicht miteinander konkurrierende Axiomensysteme wie etwa Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre einmal mit Auswahlaxiom (ZFC) und einmal ohne Auswahlaxiom (ZF).
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:ZFC kenne ich vom "Mathematiker", ein guter Freund von mir, wenn ich mit dem zwei Stunden diskutiert habe, kann ich immer noch mal eben locker drei Stunden mit Wikipedia verbringen. Es ist ja auch wo schon schön, wenn man Menschen findet, die viel mehr als man selber weiß, nur so kann man auch was neues lernen. Nur finde ich hier immer und immer wieder ein konkretes Problem, ich sage, es gibt Wahrheit, unabhängig von jedem Kontext, und dann kommt immer wer und erklärt, nein, das ist falsch. Leute, wie denn nun, dass ist doch auch nur eine Aussage, welche Ihr da raushaut, wenn nun das "Nein" wahr sein soll, sollte es doch keinen Kontext geben, in dem es unwahr ist.
An dieser Stelle ging es um Axiome. Deren Wahrheit ist nicht aus anderen Aussagen (bzw. einem Kontext) abgeleitet, sondern wird schlichtweg vorausgesetzt, wie gesagt. Beispiel hatte ich genannt: Auswahlaxiom. Es gibt insofern also durchaus Aussagen (Axiome), deren Wahrheitsgehalt so gesehen nicht vom Kontext abhängt, sondern eben einfach vorausgesetzt wird.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 27.12.2024:Wenn mathematische Wahrheiten kontextabhängig wären, könnte in einem Kontext "2 + 2 = 4" gelten und in einem anderen eben "2 + 2 = 5", Berechnungen und logische Schlussfolgerungen würden unzuverlässig mit der Folge, Wissenschaft, Technik und rationale Planung wären unmöglich, weil jede Berechnung kontextabhängig hinterfragt werden könnte und eben auch zwingend hinterfragt werden müsste.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Genau so ist es ja auch, mathematische Wahrheiten sind - natürlich - kontextabhängig. Der Kontext ist aber in der Regel implizit vorgegeben. Hat halt schlichtweg pragmatische Gründe, dass man - insbesondere außerhalb der Mathematik - nicht jedes Mal noch einmal extra darauf hinweist, dass von den natürlichen Zahlen mit entsprechender Axiomatik etc. die Rede ist.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Es bleibt dabei, Ihr macht auch nur Aussagen und widersprecht meinen, erhebt doch damit dann aber den Anspruch darauf, dass Eure Aussagen wahr sind. Oder doch nur, es gibt einen Kontext in dem diese auch mal wahr sein können? Dann muss es auch einen geben, in dem meine wahr sind.
Korrekt! Ich weiß, dass es widersprüchlich klingt, aber eben nur, wenn man versucht, einen "Gesamtkontext" zu bilden, ein Aussagensystem, welches beide Aussagen beinhaltet und wo beide Aussagen dann natürlich nicht gleichzeitig wahr sein können. Das Beispiel mit den Menschen, die zaubern können, hatten wir ja schon. Kann in einem bestimmten Kontext wahr sein (Harry Potter...), in einem anderen Kontext ist wiederum genau die gegenteilige Aussage wahr.

Problematisch scheint zu sein, dass wir ja über die gleiche Wirklichkeit sprechen, gleichzeitig aber zu widersprüchlichen Aussagen gelangen, so dass doch nur eine der beiden Aussagen wahr sein könne. Nur geht es ja primär nicht um die Wahrheit von Tatsachen (Wirklichkeit), sondern um die Wahrheit von Aussagen (Sprache). Und Sprache und Wirklichkeit sind eben zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Vertreter der Korrespondenztheorie wollen da zwar permanent einen Bezug zwischen Tatsachen und Aussagen herstellen, übersehen dabei aber, dass die komplette Logik und Mathematik sich mit der Wahrheit von Aussagen beschäftigt, nie aber mit der Wahrheit von Tatsachen. Da geht es um Kohärenz und Konsistenz, um Systeme abstrakter Strukturen, die sich vollständig im Bereich von Sprache, Symbolik und Konzepten abspielen, völlig unabhängig von jedweder externen Realität und physikalischen Wirklichkeit, die interessiert da wirklich nicht die Bohne (ähnlich wie im Falle von Aussagen im Kontext fiktionaler Welten).
Und keine Ahnung, wer hier neulich mal meinte, wir Menschen seien eigentlich auch nichts anderes als Large Language Models. Das sind wir zwar nicht, aber dennoch erfüllt ein solcher Vergleich an dieser Stelle seinen Zweck: Im Rahmen deines Sprachmodells kommst du zu für dich wahren Aussagen, die wiederum im Rahmen meines Sprachmodells falsch sein können. Und ja, natürlich, das führt dann auch spätestens dann zu Widersprüchen, wenn man beide Aussagen gegenüberstellt, etwa im Rahmen einer Diskussion, so wie hier im Diskussionsforum.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 27.12.2024:Alles ist möglich?
Vielleicht, aber nicht alles ist kohärent und konsistent. Und im Rahmen meines "Sprachmodells" wäre die Aussage "Eine Aussage ist wahr, wenn sie mit der Realität übereinstimmt." nicht konsistent vereinbar mit anderen Aussagen bzw. Erkenntnissen über Sprache, Logik und Mathematik. Selbst im Rahmen einer streng platonistischen Sichtweise wäre das schwierig, weil es in der Mathematik eben auch sich widersprechende Aussagen gibt, da sie im Rahmen unterschiedlicher Axiomensysteme formuliert sind.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 27.12.2024:Also kohärentes Denken erfordert nun mal zwingend feste, kontextunabhängige Wahrheiten, weil logische Prinzipien wie der Satz vom Widerspruch universell gelten müssen, um Widersprüche auszuschließen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Der Satz ist auch dann noch richtig, wenn man 'kontextunabhängig' und 'universell' rausstreicht. Und dass Denkgesetze eben nicht universell gelten, zeigen bspw. auch diverse Geisteskrankheiten, wo Menschen widersprüchliche Überzeugungen oder inkohärente Gedankengänge haben.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Ja nun, wenn man mit Geisteskrankheiten und inkohärente Gedankengängen argumentiert, kann man auch einen Zufallsgenerator nehmen. Die Dinge werden beliebig.
Ein Zufallsgenerator denkt nicht.

Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Wenn hier überhaupt irgendein Drops gelutscht ist, dann der, dass irgendwelche Grundwahrheiten universell und unabhängig vom menschlichen Verstand existieren würden. Ich bin zwar eigentlich ein großer Fan des (modernen) Platonismus, aber da muss halt einfach mehr kommen, um auch wirklich zu überzeugen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Gehe ich einfach nicht mit, einfach auch nur weil das schon wieder eine Aussage ist, die ja einen Wahrheitsanspruch hat, im Sinn, das wäre dann ja eine Grundwahrheit, die dann aber nicht unabhängig vom menschlichen Verstand existiert. Es ist ja wo auch eine Gefühl, tief in mir, ich will nicht bestreiten, dass ich das Universum bin und dieses ich, ich bestreite aber, dass es gar nichts gibt, welches "fest" ist. Eventuell ist das so ähnlich wie mit der Ursache ohne Ursache, da braucht es einfach etwas, was sich nicht selber an den Haaren aus dem Sumpf der Nichtexistenz zieht.
Ja, verstehe, gehe ich mit. Nur sprechen wir da dann aber auch wieder über Wirklichkeit (oder Realität), über Tatsachen. Darum ging es mir an dieser Stelle aber nicht, sondern darum, "dass irgendwelche Grundwahrheiten universell und unabhängig vom menschlichen Verstand existieren würden", was ich - wie gesagt - bestreite. Ich schreib' das ja nicht umsonst, sondern weil es mir eben auch genau darum geht. Und ich sehe auch nicht die Aussage, dass es keine Grundwahrheiten universell und unabhängig vom menschlichen Verstand gibt, als Grundwahrheit universell gültig und unabhängig vom menschlichen Verstand, sondern eben lediglich als relative Aussage kohärent und konsistent zu anderen Aussagen innerhalb meiner Gedankenwelt, meinem eigenen "Large Language Modell".
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Weil nun unterm Strich verstehe ich Dich dann hier an der Stelle doch mal so, dass Du meinst, man kann alles grundsätzlich anzweifeln, selbst dieses und vergessen wir mal Descartes.
Kann man machen, ich könnte auch anzweifeln, ob ich überhaupt Deutsch lesen und schreiben kann. Die Frage ist halt nur, wie überzeugend das dann letztendlich ist. Alles steht und fällt halt mit Plausibilität, Kohärenz und Konsistenz.

Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 28.12.2024:Und wenn ich es richtig sehe, spricht auch Frege von zeitlosen (objektiven) Wahrheiten bzw. zeitlos wahren Gedanken, unabhängig davon, ob irgendjemand sie für wahr hält:
Die Gedanken sind weder Dinge der Außenwelt noch Vorstellungen. Ein drittes Reich [im Sinne der Drei-Welten-Lehre] muss anerkannt werden. Was zu diesem gehört, stimmt mit den Vorstellungen darin überein, dass es nicht mit den Sinnen wahrgenommen werden kann, mit den Dingen aber darin, dass es keines Trägers bedarf, zu dessen Bewusstseinsinhalte es gehört. So ist z. B. der Gedanke, den wir im pythagoreischen Lehrsatz aussprachen, zeitlos wahr, unabhängig davon, ob irgendjemand ihn für wahr hält. Er bedarf keines Trägers. Er ist wahr nicht erst, seitdem er entdeckt worden ist, wie ein Planet, schon bevor jemand ihn gesehen hat, mit andern Planeten in Wechselwirkung gewesen ist.

Quelle: Wikipedia: Drittes Reich (Frege)
Und auch andere Quellen bestätigen mir, dass Frege ein Anhänger des Platonismus war und von einem abstrakten Bereich der Realität ausging, in welchem Gedanken existieren, die für alle rationalen Wesen zugänglich und objektiv wahr sind.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 29.12.2024:Ja, da finde ich mich doch wieder. ;)
Auch hier würde ich wieder sagen, dass es um Wirklichkeit geht, um Tatsachen, die objektiv und unabhängig vom menschlichen Verstand bestehen. Wahrheit wiederum bezieht sich für mich auf Aussagen - die können sich auf die Wirklichkeit beziehen, müssen es aber nicht. Und: Aussagen werden gemacht von sprachfähigen Wesen. Ohne sprachfähige Wesen keine Sprache, keine Aussagen und keine Wahrheit. Ich trenne da halt wirklich strikt zwischen Wirklichkeit und Sprache, Tatsachen und Aussagen, wo du da scheinbar etwas laxer mit umzugehen scheinst und dann auch einen strengen Platonismus vertreten musst, während du bspw. die Mathematik scheinbar nur unzureichend überblicken tust. Hört ja bspw. nicht bei einfachen Zahlen, gängigen Konstanten (wie Pi) und Primzahlen auf. Hier oben rechts bspw. eine schöne Übersicht. Und dann wären da auch noch so lustige Paradoxien wie etwa das berühmte Banach-Tarski-Paradoxon:
Das Banach-Tarski-Paradoxon oder auch Satz von Banach und Tarski ist eine Aussage der Mathematik, die demonstriert, dass sich der anschauliche Volumenbegriff nicht auf beliebige Punktmengen verallgemeinern lässt. Danach kann man eine Kugel in drei oder mehr Dimensionen derart zerlegen, dass sich ihre Teile wieder zu zwei lückenlosen Kugeln zusammenfügen lassen, von denen jede denselben Durchmesser hat wie die ursprüngliche. Das Volumen verdoppelt sich, ohne dass anschaulich ersichtlich ist, wie durch diesen Vorgang Volumen aus dem Nichts entstehen können sollte. Dieses Paradoxon demonstriert, dass das mathematische Modell des Raumes als Punktmenge in der Mathematik Aspekte hat, die sich in der physischen Realität nicht wiederfinden.

Wikipedia: Banach-Tarski-Paradoxon
Keine Ahnung, wie du das mit deinem Verständnis von Realität vereinbaren willst. Vor allem vor dem Hintergrund der Korrespondenztheorie, wonach Wahrheit die Übereinstimmung von Aussagen mit der Realität sind. Ehrlich, ist mir schleierhaft. Und dieses Beispiel ist ja auch nur eines von vielen.


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 16:52
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja ... keine Ahnung wo Du hin willst,
Dass der Massendefekt, genau so wie von mir beschrieben, eine direkte Folge von E = mc² ist! Und zwar ganz ohne die Notwendigkeit, völlig irrelevanten Kontext da drum rum zaubern zu müssen. Masse-Energie-Äquivalent uns so... weiß ja nicht welche KI du nutzt, aber die scheint was älter zu sein, und etwas übertrainiert. 😏
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:aber frage mal ChatGPT
😂 Also nix für ungut, aber was genau ist dein Ansinnen, dass du mir unreleventen Kontext über eine Sache ausbreitest, deren praktische Auswirkung du schon im einfachsten Fall nicht kennst?

Ich hab da manchmal den Eindruck, du glaubst an eine Wahrheit in Bezug auf dich selbst, die möglicherweise nur subjektiv ist (sorry, hab mir gemerkt du magst nix vor Wahrheit, aber vielleicht liegt gerade da das Problem?) Es beginnt ein ganz klein wenig zu nerven, ohne das ich es jetzt hier eskalieren will. 💋

Ich geb mir wirklich große Mühe... Aber wie kann man denn selbst die grundlegesnsten Dinge nicht kennen, und immer nen großen Zauber/Nebelkerze drüber bügeln. Und dann auf der anderen Seite, so eine pedantisches Wortglauberei. Ich verstehe es nicht, auch du weißt doch wo wir herkommen. Kategorischer Imperativ und so... Verstehste?

"Nicht die Unwissenheit macht einem Probleme. Sondern das, was man sicher zu wissen glaubt." [Mark Twain]


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 17:21
@Noumenon

Ja, da hast Du mal was rausgehauen, sehr schön und ich hänge noch einige Beiträge hinterher, also man kann sich darauf einigen, dass Tatsachen existieren?

Und das Banach-Tarski-Paradoxon kenne ich, im SdW war vor Jahrzehnten oder so dazu mal ein Artikel, die haben erst das vorgestellt und dann ein Rechteck zerlegt und die Fläche beim neuen Zusammensetzten vergrößert.

Finde das nicht mehr, hat aber hiermit zu tun: Wikipedia: Fehlendes-Quadrat-Rätsel

Ich habe das dann sogar mal in 3D konstruiert, zum Puzzeln. Richtig lustig war aber, ich habe mir die Teile (nicht das von Wikipedia) ausgeschnitten aus Karopapier, glaube es waren einmal 64 kleine Kästchen als Fläche und als Rechteck dann 65 und ich habe also beide Formen genommen ausgeschnitten und zwei Teile von den 64 und zwei von den 65 genommen und vermischt, damit war die Fläche die geschummelt wurde nur 0,5 Kästchen groß, konnte man nicht sehen.

Auf der Weihnachtsfeier, wir waren viele kluge Programmierer, mit einem älteren Kollegen über das Banach-Tarski-Paradoxon gesprochen, er hatte schon mal was darüber gehört, konnte es aber nicht so richtig glauben. Also hab ich ihn mal eben aus 64 Kästchen 65 Kästchen gepuzzelt und sein Weltbild zerbrach. :D Er hatte schon gut einen im Tee, aber konnte das nicht greifen, er hat noch zwei Stunden da gesessen und gezeichnet und gegrübelt und gepuzzelt und fand einfach keine Lösung.

Also ich das das erste Mal im SdW gelesen hatte, war ich auch irritiert und habe etwas länger suchen müssen, bis mir die Schummelei dann aufgefallen ist.

Ja man kann mit den Teilen echt "kluge" Menschen in den Wahnsinn treiben, weil man sieht es einfach und keiner fängt an die Flächen der Teile genau zu berechnen und findet dann die Schummelei. Mal sehen ob ich das noch mal finde, aber zum Banach-Tarski-Paradoxon, ich lebe damit, mir ist die Mathematik da auch zu hoch, habe mir Videos dazu angesehen, mit Mathematikern gesprochen, ist wie es ist, und es ist schon sehr seltsam und bizarr.


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 17:29
@FibaAmrih

Noch mal zum Massendefekt, ist mir doch alles lange bekannt, habe hier zig Bücher im Schrank von SdW, so viele Zeitschriften, früher mal ein Abo gehabt, das ist für mich wirklich kalter Kaffee, bei den Kernen wird das noch viel heftiger, da macht die Bindungsenergie den größten Teil aus, die Masse der Quarks ist geringer.

Und auch E = mc², ja und? Keine Ahnung wo Du damit nun hinwillst, damit kannst Du nicht zeigen, dass 2 + 2 nicht immer gleich 4 ist, Du betrachtest dabei nicht die Zahlen, sondern das Gezählte, ...

Also, mir unerklärlich, was Du da nun zeigen willst, ja ist bekannt und trivial, und so funktionieren Atombomben, die Bindungsenergie wird frei. Bei der Kernspaltung wird ein schwerer Kern in zwei oder mehr leichtere Kerne gespalten. Die Gesamtbindungsenergie der Spaltprodukte ist höher als die des ursprünglichen Kerns. Die Differenz in der Bindungsenergie wird als kinetische Energie der Spaltprodukte und als Strahlung freigesetzt. Diese Energie ist die Grundlage für die Atombombe.

Ja und?

Weißt Du, bei Dir klingt das so, als glaubst Du, Du würdest mir da nun etwas für mich neues erzählen, nein ist so was von kalter Kaffee und ich finde auch nicht den Teil, den Du damit belegen willst. ;)


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 17:39
Die Energie bei der Kernspaltung stammt aus der Bindungsenergie, die die Nukleonen (Protonen und Neutronen) im Atomkern zusammenhält... damit hast du also Recht...hättest du jetzt aber einfach mal weiter gelesen, dann hättest du erfahren, dass diese Energie durch die sogenannte Massendefekttheorie erklärt wird, die besagt, dass die Masse eines Atomkerns kleiner ist als die Summe der Massen seiner einzelnen Bestandteile.

Aber du sagst:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Das ist wo falsch, diskutiere das gerne mal mit ChatGPT oder einer anderen KI, richtig ist, die Summe ist oft mehr als seine Teile, so sagt man, hier geht es dann um Emergenz.
... Und jetzt erklärst du mir irgendwas irrelevantes und erzählst mir allen Ernstes:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Noch mal zum Massendefekt, ist mir doch alles lange bekannt, habe hier zig Bücher im Schrank von SdW, so viele Zeitschriften, früher mal ein Abo gehabt, das ist für mich wirklich kalter Kaffee, bei den Kernen wird das noch viel heftiger, da macht die Bindungsenergie den größten Teil aus, die Masse der Quarks ist geringer.
Bücher im Schrank hab ich auch. Aber die muss man auch LESEN!

Sorry, aber das ist langsam nur noch peinlich!


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 17:50
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Die Energie bei der Kernspaltung stammt aus der Bindungsenergie, die die Nukleonen (Protonen und Neutronen) im Atomkern zusammenhält... damit hast du also Recht...hättest du jetzt aber einfach mal weiter gelesen, dann hättest du erfahren, dass diese Energie durch die sogenannte Massendefekttheorie erklärt wird, die besagt, dass die Masse eines Atomkerns kleiner ist als die Summe der Massen seiner einzelnen Bestandteile.
Ja und? Noch mal, keine Ahnung was Dir das nun gibt, ich weiß das, ich hätte es nicht weiter lesen müssen, ich kenne das über 20 Jahre, oder noch viel länger, Du ziehst Dir da was auch immer raus, der Massendefekt ist die Differenz zwischen der Summe der Massen der einzelnen Nukleonen eines Atomkerns und der tatsächlichen Masse des Kerns damit ist die Masse des Kerns ist kleiner als die Summe der Massen seiner einzelnen Nukleonen. Und?

Die Energie bleibt gleich, wir haben da dann Bindungsenergie, wo ist nun das Kaninchen das Du da aus dem Hut zaubern willst?

Das ist alles bekannt, und nichts Großartiges, Physik eben, Kernphysik, Atomphysik, Nuklearphysik, ganz trivial, Masse wird in Bindungsenergie umgewandelt und? Boah ... :D


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Noch mal zum Massendefekt, ist mir doch alles lange bekannt, habe hier zig Bücher im Schrank von SdW, so viele Zeitschriften, früher mal ein Abo gehabt, das ist für mich wirklich kalter Kaffee, bei den Kernen wird das noch viel heftiger, da macht die Bindungsenergie den größten Teil aus, die Masse der Quarks ist geringer.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Bücher im Schrank hab ich auch. Aber die muss man auch LESEN! Sorry, aber das ist langsam nur noch peinlich!
Schade, da war sie hin, die Sachebene, kannst wohl dann doch nicht anders, dass hier ist persönlich und unverschämt, bekomme Dich mal schnell wieder in die Tube, Deine Aussage hier ist peinlich, da hast Du recht. Wirklich frech ... lese dann mal Deine Bücher, besser ist es. :D


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 17:59
@FibaAmrih

Noch mal, es ging um Mathematik, die Aussage 1 + 1 = 2 oder so, Du kommst hier mit Physik und dem Massendefekt, wir haben vorher ein Nukleon und noch ein Nukleon, also zwei Nukleonen. Und oh Wunder, wir haben auch danach noch zwei Nukleonen.

Das spielt einfach keine Rolle, der Massendefekt ist hier ohne jede Relevanz.

Du könntest nun auch sagen, Du hast einen Liter Wasser mit 10 Grad Celsius und noch einen und gießt beide zusammen und oh Wunder, nicht 20 Grad Celsius, sondern weiterhin nur 10 Grad. Und?

Also wirklich, schraube Dir bitte einfach mal runter, ich bin sachlich geblieben, Du gehst hier übel ad hominem.


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 18:29
OK, wir hatten ja schon mal diskutiert, dass es immer wichtig ist, Begriffe zur gemeinsamen Verwendung ordentlich zu definieren. Rein zu diesem Zweck möchte ich nun also kurz zusammenfassen, was ich unter deiner Definition von "Sachebene" verstehe, dass wir da zukünftig etwas klarer und ohne Ambiguitäten diskutieren können:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 24.12.2024:konkret ist die Aussage von Dir für mich Geschwurbel,
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 24.12.2024:Darum sparen wir uns (gehe mal davon aus, er stimmt mir hier zu) jedes geschwollene und selbstverliebte Geschwurbel
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 30.12.2024:Hört sich toll an, was immer Du damit nun meinst, so kann ich damit nichts anfangen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 30.12.2024:Schon frech, aber frage doch einfach mal mich dazu und nicht Dich
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 30.12.2024:Gut, also nichts zu meinem Beitrag auf der Sachebene, hast Du wohl nichts zu bieten.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 30.12.2024:Aber da Du eh nichts bringst, können wir es ja auch lassen, oder?
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 30.12.2024:von Dir kam hingegen gar nichts mehr mit Substanz, ich habe Dir Fragen gestellt, Du hast nur herum gezickt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 04.01.2025:Was Ihr zwei da so im Kontext der SRT formuliert, ist sage ich mal, schwierig. Wirklich schwierig, es wirkt auf mich so, dass hier eine Basis fehlt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und Du erwartest bei so einem Beitrag ernst genommen zu werden, nur noch albern, wieder nur eine Behauptung
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das was du da als logischen Widerspruch konstruieren willst, ist freundlich gesagt Murks.
Zitat von paxitopaxito schrieb:So ein Quark.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Meine Fresse, Eristik, ich habe nie meine Position hier geändert
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du nicht über das Thema diskutieren willst, sondern ständig über das Papier und den Drucker fabulierst, was aber sonst echt kein Schwein juckt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:wenn Du hier Dein "Angst" aber darauf beziehst, Du könntest Unfug schreiben, kann ich das verstehen. ;)
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du verwurstest hier echt ganz übel Dinge und verwunderst mich etwas ...
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du weißt doch hoffentlich schon noch, wo Du mit den Aussagen in Deinem Beitrag angefangen hast? Und Du hast keinen kleinen gezwitschert oder was geraucht? :D
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Was Du mit ihm auch immer diskutieren willst, das ist Euer Bier,
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Philosophie ist nicht nur die Suche nach einem Sinn im Leben, sonst hätte @paxito lange schon fertig. ;)



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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 22:12
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja, da hast Du mal was rausgehauen, sehr schön und ich hänge noch einige Beiträge hinterher, also man kann sich darauf einigen, dass Tatsachen existieren?
Ja, da halte ich es eigentlich weitestgehend mit Wittgenstein:

"Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge."
Wikipedia: Tractatus logico-philosophicus#Welt und Wirklichkeit
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich habe das dann sogar mal in 3D konstruiert, zum Puzzeln. Richtig lustig war aber, ich habe mir die Teile (nicht das von Wikipedia) ausgeschnitten aus Karopapier, glaube es waren einmal 64 kleine Kästchen als Fläche und als Rechteck dann 65 und ich habe also beide Formen genommen ausgeschnitten und zwei Teile von den 64 und zwei von den 65 genommen und vermischt, damit war die Fläche die geschummelt wurde nur 0,5 Kästchen groß, konnte man nicht sehen.

Auf der Weihnachtsfeier, wir waren viele kluge Programmierer, mit einem älteren Kollegen über das Banach-Tarski-Paradoxon gesprochen, er hatte schon mal was darüber gehört, konnte es aber nicht so richtig glauben. Also hab ich ihn mal eben aus 64 Kästchen 65 Kästchen gepuzzelt und sein Weltbild zerbrach. :D Er hatte schon gut einen im Tee, aber konnte das nicht greifen, er hat noch zwei Stunden da gesessen und gezeichnet und gegrübelt und gepuzzelt und fand einfach keine Lösung.
Hahaha! Ja, mit sowas kann man Leute stundenlang beschäftigen. Für die nächste Party, kennste vermutlich auch schon:
Youtube: Riddle: Where Does The Extra Man Come From?
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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 22:14
@FibaAmrih

Echt jetzt, Dein ernst?

Weil ich Dir ehrlich auf einen Beitrag zum Massendefekt geantwortet habe, und dass ja sachlich und Du dann persönlich geworden bist, was ich zu recht kritisiert habe, meinst Du echt so ein neues Fass hier aufmachen zu müssen?

Wir waren doch eigentlich damit durch. Waren auf der Sachebene, war doch gut, haben hier sachlich diskutiert und nun fühlst Du Dich auf dem Schlips getreten und gräbt das wieder aus?

Das ist auch alles wo aus dem Kontext einer Unterhaltung gerissen, das ging hier hin und her, ich habe mal etwas zu gelangt und andere auch, kommt eben mal vor.

Was Du nun aber hier versuchst abzuziehen ist wirklich lächerlich, anstatt hier das mit dem Massendefekt nun weiter sachlich zu klären, gehst Du nun full in ad hominem, ja was bin ich doch für ein böse Mensch. Jetzt hast Du mich aber so richtig zerlegt und allen gezeigt, was für ein mieser Charakter ich doch bin, wie böse Dinge ich mal schreibe, und was für ein Held Du im Vergleich zu mir bist.

Ganz im Ernst, damit hast Du Dir hier im Forum keinen Gefallen getan.

Du hättest einfach auf der Sachebene bleiben können, Dich für die Aussage mit dem Büchern lesen mal entschuldigen und dann wäre es auch gut gewesen.

Ist Dir offenbar nicht möglich, schade, aber eventuell bekommst Du Dich ja doch noch in die Tube, auf Deine Hetze hier und aus dem Kontext gerissenen Aussagen um mir groß nun ans Bein zu pinkeln gehe ich nicht weiter ein, ich finde so ein Zappeln einfach nur noch peinlich. :D


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 22:19
@Noumenon

Ja, ich muss das noch mal suchen, es war wirklich geil, einfach weil man die Kästchen ja sehen konnte, zählen, 8 x 8 = 64 und glaub 13 x 5 = 65.

Youtube: 8x8 13x5 Geometry Problem
8x8 13x5 Geometry Problem
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Gefunden, wie geil ist das denn.

Und wie gesagt, einmal das Quadrat mit 64 Kästchen ausschneiden mit 4 Teilen und dann das Rechteck mit 65 Kästchen und auch 4 Teilen. Dann zwei Teile vom ersten und zwei Teile vom anderen nehmen. Das ist dann richtig fies, weil dann die Differenz ja nur ein halbes Kästchen ist und das kann man einfach nicht mehr erkennen.

Ja und so fangen die Leute an zu zählen und weil es so klar ist, man nichts sieht, rechnet einfach keiner mal die Flächen aus, die Winkel, man erkennt einfach nicht, dass die Dreiecke vom Winkel nicht zu den anderen Teilen passen und man so eben nicht zwei große Dreiecke erstellen kann.


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 22:25
@FibaAmrih

Und vor allem sind die Aussagen vom mir, Die Du da auf Krampf gesucht hast, im Rahmen eines Disputes nicht mal groß grenzwertig, oft ist da noch ein ;) oder ein :D hinter, und in der Regel beziehen sie sich auch auf Aussagen und nicht auf die Person. Ja die eine oder andere kann etwas härter sein, aber alles nicht im Ansatz hier was groß Verwerfliches. Ist wirklich so was von albern was Du hier versuchst, schade und unnötig. ;)


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„Ich bin, also denke ich“

08.01.2025 um 22:34
Noch mal was dazu:
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Und die zeigt uns, dass das Ganze oft mehr ist als die Summe seiner Teile. Zum Beispiel, 1 + 1 ist in der Realität nicht immer 2 – Stichwort Massendefekt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Das ist wo falsch, diskutiere das gerne mal mit ChatGPT oder einer anderen KI, richtig ist, die Summe ist oft mehr als seine Teile, so sagt man, hier geht es dann um Emergenz.
Meine Aussage ist richtig, wir haben erst zwei Nukleonen alleine und dann zwei zusammen, es bleiben zwei Teilchen. Eines und noch eines sind zwei, egal ob im Kern vereint oder alleine.

Der Massendefekt macht da nicht weniger Nukleonen draus.

Also ist Dein ganzes Gezappel hier einfach nur überflüssig, ...


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„Ich bin, also denke ich“

09.01.2025 um 09:05
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nehmen wir das Verhältnis von Kreisumfang zum Kreisdurchmesser, das gibt einen bestimmten Wert, eine Zahl, im Dezimalsystem ist das 3,1415 ... und wir nennen es Pi. Das ist keine erdachte Struktur, dass ist eine mathematisch Wahrheit. Für dieses Verhältnis braucht es nicht mal ein Universum. Das wurde nicht, diese Verhältnis ist nicht geworden, nicht entstanden, ist und dass immer und ewig, es war immer, es wird immer sein. Oder nehmen wir Primzahlen, keine ausgedachte Struktur, ist wie es ist.
Ich glaube da meine wir, das selbe nur mit anderen worten und ggf bei mir zu kurz gefasst

Pi hätte erdacht ja auch Erbeere heiße können, dann wäre Pi Erbeere =WEEERDSFFDD, der Wert wäre der selbe mit anderen erdachten Zeichen.

Die Zeichen also Formelzeichen und Zahlen sind nunmal in der Form erdacht um die Mathematische und errechenbare Struktur auf Stein und Papier darzustellen.. das war gemeint.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber Pi wird dort auch Pi sein, Primzahlen prim.
Ja, nur mit anderer Art der Schriftform und Darstellung. Der Wert ist mMn nach gleich.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Denke ich nicht, Philosophien gab es schon, da wusste man nicht wie klein unser Planet ist.
Und dennoch gab es ungeklärte Fragen, das warf philosophische Fragen nach dem wie und warum auf.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich vermute dahinter auch Evolution, je besser und genauer man seine Umwelt versteht, um so besser kann man die Entwicklung vorhersagen und um so besser überleben.
Ich denke auch grundsätzlich an Evolution, Mathe und Physik, für mich sind das auch mehr die erfassbaren Grundlagen. Es war der Versuch für mich zu ergründen und niederzuschreiben, warum es der Philosophie bedarf....
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Die Suche kann auch Spaß machen, tut ja nicht weh, und ich mag Erkenntnisse.
Ja wenn es um Wissenschaft geht bin ich dabei, bei Philosophie ist das so eine Sache, denn wenn man selbst nicht solche Gedanken hat, dann ist es zuweilen schwierig. Es ist ja erstmal alles Theorie...


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„Ich bin, also denke ich“

09.01.2025 um 12:10
@gagitsch

Ja, es geht natürlich die ganze Zeit um das Verhältnis vom Kreisumfang zum Durchmesser, mit welchen Zeichen und in welchem Zahlensystem das dann beschrieben ist, ist egal. Es wird nicht vier werden, wenn wir in der euklidischen Geometrie bleiben und Kreise nicht auf gekrümmten Flächen pinseln.

Und eine "Logik" wo Dinge nicht mehr selbstidentisch sind, ist für mich keine wirkliche Logik, da spielt man sie die Welt kaputt. :D


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„Ich bin, also denke ich“

09.01.2025 um 12:27
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und eine "Logik" wo Dinge nicht mehr selbstidentisch sind, ist für mich keine wirkliche Logik, da spielt man sie die Welt kaputt. :D
Na ja, da musst du dich halt auch schon eigenmächtig mal 'n bissl durch die Links wühlen, die ich hier und da so hinterlasse. Aber gut, an dieser Stelle geht's ja schnell, also zitiere ich mal die interessanten Passagen:
Principium identitatis indiscernibilium (lateinisch, häufig abgekürzt als pii) bezeichnet den „Satz der Identität des Ununterscheidbaren“.

Dieser Satz zur logischen Identität sagt aus, dass zwei reale Objekte, wenn sie nicht ein und dasselbe sind, sich in mindestens einer beobachtbaren Eigenschaft (Qualität) voneinander unterscheiden müssen. Es gibt damit keine zwei qualitativ absolut identischen, aber real verschiedenen Dinge in der realen Wirklichkeit. Für eine genauere Darstellung siehe Identität (Logik).

[...]

Der Geltungsbereich des Satzes pii wird seit den 1950er Jahren in Zweifel gezogen, weil 1927 in der Atomphysik entdeckt wurde, dass man die Elektronen eines Atoms als absolut ununterscheidbar ansehen muss, es gleichwohl aber mehr als eins davon gibt.

Quelle: Wikipedia: Principium identitatis indiscernibilium
Und weiter:
In der Philosophie hielt man es von alters her und besonders seit Leibniz für ausgeschlossen, dass es zu einem Ding zusätzlich Kopien geben könne, die sich in buchstäblich nichts von dem Ding unterscheiden lassen (Principium identitatis indiscernibilium – pii). Für diesen Satz gab es auch einen formalen logischen Beweis. Doch nachdem an den Elektronen genau dies Phänomen festgestellt wurde, ist dieser Satz und sein Beweis heftig umstritten. Weyl z. B. führte den zitierten Satz so weiter: „Von Elektronen kann man prinzipiell nicht den Nachweis ihres Alibi verlangen. So setzt sich in der modernen Quantentheorie das Leibnizsche Prinzip von der coincidentia indiscernibilium durch.“
Quelle: Wikipedia: Ununterscheidbare Teilchen#Bedeutung und Historisches



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