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„Ich bin, also denke ich“

141 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Existenz, Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

„Ich bin, also denke ich“

03.01.2025 um 16:53
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Damit gehe ich mehr als konform! Einzig "reines Bewusstsein" könnte etwas missverstanden werden. Es handelt sich eben nicht um eine Form von Bewusstsein, die dem Ich zugänglich ist.
Es ist das, was man gerne als den Sitz des impliziten Wissens verstehen könnte, das "Bauchgefühl". Das ICH arbeitet dagen mit formalisiertem Wissen, also bewusst erkannten Konzepten, welche in einer Form vorliegen, welches das Ich verarbeiten kann.
Hier bin ich im Zwiespalt. In der Wissenschaft umfasst das Selbst auch das Unterbewusstsein, die Intuition, Antrainiertes, Mitgegebenes. Im Zen Buddhismus ist das "wahre Selbst" jenseits aller Konzepte und Formen. Daher auch Jenseits des Unterbewusstseins, der Intuition usw.

Auf der einen Seite verstehe ich den wissenschaftlichen Ansatz. Da es um Wissen geht, und man versucht, den Mensch als Ganzes zu verstehen. Auf der anderen Seite hat der Zen Buddhismus aber auch recht, da die tiefste Ebene tatsächlich formlos und jenseits einer zb. Intuition ist. Beide benutzen leider das gleiche Wort dafür.


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„Ich bin, also denke ich“

03.01.2025 um 17:11
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:In der Wissenschaft umfasst das Selbst auch das Unterbewusstsein, die Intuition, Antrainiertes, Mitgegebenes. Im Zen Buddhismus ist das "wahre Selbst" jenseits aller Konzepte und Formen. Daher auch Jenseits des Unterbewusstseins, der Intuition usw.
Ich sehe darin keinen direkten Widerspruch.
Intuition, Konzepte und Formen sind keine inhärenten Eigenschaften des Selbst. Sie entstehen vielmehr aus der Interaktion zwischen Selbst und Ich. Während Intuition das Potenzial hat, eine unverfälschte Verbindung zum Selbst herzustellen, sind Konzepte und Formen eindeutig Produkte des Ich und können die Wahrnehmung des Selbst sowohl klären als auch verschleiern.


Ich kann mir auch leider nicht verkneifen, folgendes Zitat anzuführen:

"Als Zarathustra den Weisen also sprechen hörte, lachte er bei sich im Herzen: denn ihm war dabei ein Licht aufgegangen. Und also sprach er zu seinem Herzen: Ein Narr ist mir dieser Weise da mit seinen vierzig Gedanken: aber ich glaube, dass er sich wohl auf das Schlafen versteht.
Glücklich schon, wer in der Nähe dieses Weisen wohnt! Solch ein Schlaf steckt an, noch durch eine dicke Wand hindurch steckt er an.
Ein Zauber wohnt selbst in seinem Lehrstuhle. Und nicht vergebens sassen die Jünglinge vor dem Prediger der Tugend.
Seine Weisheit heisst: wachen, um gut zu schlafen.
Und wahrlich, hätte das Leben keinen Sinn und müsste ich Unsinn wählen, so wäre auch mir
diess der wählenswürdigste Unsinn."

[Also sprach Zarathustra]

... Soll keine Kritik sein, und bezieht sich nach meiner Auffassung nicht auf den Buddhismus, es kam mir nur spontan in dem Sinn beim Thema. Ich finde Nietzsche einfach so cool. Klar, er war zweifelsfrei verrückt, und das schlägt sich auch in einigen, für mich streng abzulehnenden Thesen nieder, aber "Es ist aber auch immer etwas Vernunft im Wahnsinn." 🦋


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„Ich bin, also denke ich“

03.01.2025 um 17:19
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Ich sehe darin keinen direkten Widerspruch.
Nein kein Widerspruch. Nur eben verschiedene Definitionen. Was es manchmal schwieriger gestaltet darüber zu sprechen.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:... Soll keine Kritik sein, und bezieht sich nach meiner Auffassung nicht auf den Buddhismus, es kam mir nur spontan in dem Sinn beim Thema. Ich finde Nietzsche einfach so cool. Klar, er war zweifelsfrei verrückt, und das schlägt sich auch in einigen, für mich streng abzulehnenden Thesen nieder, aber "Es ist aber auch immer etwas Vernunft im Wahnsinn."
:D Er war scheinbar heftig tief in der Gedankenwelt. Vielleicht manchmal zu tief. Aber aufjedenfall Meister auf seinem Gebiet.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 01:48
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Mir geht es mal darum etwas "Festes" zu finden, an dem man nicht zweifeln kann, man kann sich die Pyramide dann runter oder hoch arbeiten.

Ich schrieb das hier ja schon, für mich existiert "Wahrheit" und eine Wahrheit, eben die Existenz selber.
Es passt zu deinem Profilbild, dass du etwas "Festes" zu finden versuchst - also eine objektive Wahrheit. Es passt aber irgendwie auch nicht, weil wir durch die Relativitätstheorie ja wissen, dass in unserer wahrnehmbaren Welt letztlich alles relativ ist. Unsere Wahrnehmung der Realität ist also stets subjektiv.

Die Frage wäre also, ob die Erkenntnis der Relativität selbst die "Wahrheit" sein kann, die du suchst? Unbestreitbar und auch experimentell nachweisbar ist ja, dass Raum und Zeit in der für uns wahrnehmbaren Welt subjektiv sind. Wäre die Relativität also auch ein mögliches Fundament, auf dem du deine Pyramide aufbauen kannst/willst? Oder ist das nichts "Festes", weil du festgelegt hast, es muss eine objektive Wahrheit geben?
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:dann haben wir die Existenz der Existenz und die der Wahrheit und die Wahrheit
Ob das schon als Fundament ausreicht, möchte ich bezweifeln. Ohne weitere Erläuterung fehlt diesen Aussagen der Informationsgehalt. Die Existenz existiert. Die Wahrheit ist wahr. Das Licht leuchtet. Das belegt meiner Meinung nach erstmal noch nicht die Existenz einer objektiven Wahrheit. Konsensfähig finde ich als Minimum zu sagen: Es gibt da "etwas". Begründung: Es gibt da nicht "nichts".

Bei allem, was über "etwas" hinausgeht, wird es allerdings schwierig mit objektiver Wahrheit.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 12:22
Hallo! Und sorry: Die Aussage „Es gibt da etwas, weil es nicht nichts gibt“ ist logisch zirkulär und setzt genau das voraus, was sie zu beweisen versucht: die Existenz von „Etwas“. Sie ist eine rein tautologische Feststellung, die keinerlei Erkenntnisgewinn liefert. Zudem bleibt „Etwas“ undefiniert und inhaltsleer, während „Nichts“ nur als negiertes Konzept fungiert. Die Aussage basiert auf sprachlicher Konstruktion statt substanziellem Argument und ignoriert, dass „Nichts“ philosophisch durchaus denkbar ist, wie etwa in der Existenzphilosophie oder der Physik (z. B. Vakuumfluktuationen). Ohne Klärung der Begriffe bleibt die Aussage nicht mehr als etwas, das leicht wie ein rhetorischer Taschenspielertrick wirkt.

Deine Anmerkung mit dem Profilbild und Relativität finde ich super und amüsant! Aber bei aller Relativität setzt Einstein die Existenz von Zeit (und Raum) fest, oder? Ich denke darum geht es ihm, bei all der Relativierung von mir, zumindest einen fixen Bezugspunkt zu haben.

Was "objektive Wahrheit" anbelangt: da lade ich dich ein, etwas weiter in den Kommentaren zurück zu gehen. Für mich ein extrem schwieriges Konzept.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 13:34
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Hallo! Und sorry: Die Aussage „Es gibt da etwas, weil es nicht nichts gibt“ ist logisch zirkulär und setzt genau das voraus, was sie zu beweisen versucht: die Existenz von „Etwas“. Sie ist eine rein tautologische Feststellung, die keinerlei Erkenntnisgewinn liefert.
Ich wollte genau das im Bezug auf "Existenz der Existenz" oder "Wahrheit der Wahrheit" ausdrücken. Das ist aus meiner Sicht ebenso kein Informationsgewinn.

„Es gibt da etwas, weil es nicht nichts gibt“ ist logisch zirkulär - gebe ich dir Recht.
Wo liegt dann aber der Unterschied zu "Ich denke, also bin ich." oder "Ich bin, also denke ich."
Alle drei sprachliche Konstruktionen (1. Es gibt da etwas, 2. ich denke 3. ich bin) dürften doch dasselbe ausdrücken: Ich gehe davon aus, dass es aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung etwas geben muss, denn ich selbst liefere mir durch meine Wahrnehmung selbst den Beweis dafür. Ob das aber auch beweist, dass es etwas geben muss, was von mir getrennt ist - also ein Konzept, was auch ohne mich existiert?
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Deine Anmerkung mit dem Profilbild und Relativität finde ich super und amüsant! Aber bei aller Relativität setzt Einstein die Existenz von Zeit (und Raum) fest, oder? Ich denke darum geht es ihm, bei all der Relativierung von mir, zumindest einen fixen Bezugspunkt zu haben
Ich bezog die erste Aussage (Einstein sucht etwas "Festes") auf die anfängliche Ablehnung Einsteins gegenüber der Quantenmechanik, durch die das Universum offenbar nicht so deterministisch sein kann, wie es sich Einstein wohl gewünscht hätte.

Die zweite Aussage (Einstein und Relativität) bezog ich dann auf die Subjektivität von Raum und Zeit. Es gibt hier eben keinen fixen Bezugspunkt, sondern sämtlicher Raum und Zeit kann nur definiert werden durch einen anderen Raum und eine andere Zeit, die damit in Beziehung gesetzt wird. Wäre die Frage, ob damit zumindest die Subjektivität des "Seins" belegt werden kann. Die objektive Wahrheit wäre also die, dass es nur ein subjektives Sein gibt.

Ergibt das irgendwie Sinn? :D


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 13:42
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Ich wollte genau das im Bezug auf "Existenz der Existenz" oder "Wahrheit der Wahrheit" ausdrücken. Das ist aus meiner Sicht ebenso kein Informationsgewinn.
Dann ist dir das bestens gelungen. Ich sehe das ähnlich, aber will ihm auch gerne seine Perspektive zugestehen, deren Zugang mir jedoch ab und an versperrt ist. 👍🏼

Zweiter Teil deine Antwort: Alles klar, war mir in seiner Intention nicht unmittelbar zugänglich.

Objektive Wahrheit: Objektive Wahrheit über Realität kann in der subjektiven menschlichen Kognition nicht gefunden oder gedacht werden, weil menschliche Wahrnehmung und Denken stets durch individuelle Perspektiven, kulturelle Prägungen und kognitive Begrenzungen gefiltert sind. Jede Erkenntnis ist an die subjektiven Konstrukte von Sinneseindrücken und Konzepten gebunden, wodurch eine direkte, unvermittelte Einsicht in eine objektive Realität unmöglich wird. Subjektivität ist dem menschlichen Erkennen inhärent, da selbst die Vorstellung von Objektivität aus subjektiver Reflexion hervorgeht.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 14:02
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Ich gehe davon aus, dass es aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung etwas geben muss, denn ich selbst liefere mir durch meine Wahrnehmung selbst den Beweis dafür. Ob das aber auch beweist, dass es etwas geben muss, was von mir getrennt ist - also ein Konzept, was auch ohne mich existiert?
Schwierig. Deswegen, weil was ist "etwas", "geben". Was wäre z. B. wenn du eine bewusste KI bist? Du hättest Wahrnehmung. Was sagt dir das? Was sagt dir das über deine "Existenz". Ich meine klar, man kann sagen ich denke, also bin ich. Aber das sagt nichts darüber aus, was "bin" sein soll, wo, wie, wozu... Völlig offen. Verstehst du? Eine klassische Ambiguität im Sinne Miltons Modell der Sprache.

Es ist also keine "objektive Wahrheit", für mich kann es max. objektive Wirklichkeit oder subjektive Wahrheit geben. Aber "ich denke also bin ich" kann z. B. problemlos eine frei gewählte Definition sein, das Fundament deiner Überlegungen. Aber kein Beweis für irgendetwas, und auch alles, was sich davon ableitet. TheoLogie - am Anfang steht eine Theorie, alles weitere leitet sich Logisch ab. 😉

Konzepte existieren nicht außerhalb menschlicher Wahrnehmung. Sie können allerdings mittels Kultur (Literatur, Architektur usw.) in die Realität projeziert und von dort zurück auf den Menschen wirken (Dawkins). Was scheinbar existiert sind die Ursachen für die Phänomena, über die wir nur spekulieren können.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 14:21
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Schwierig. Deswegen, weil was ist "etwas", "geben".
Warum muss sich die Frage nach dem "Was ist etwas?" im ersten Schritt schon stellen? Im ersten Schritt müsste ja erstmal festgestellt werden, dass etwas "ist". Also Null oder Eins. Signal oder kein Signal. Dafür braucht es nach meinem Dafürhalten noch keine weiteren Informationen, die über "Was ist etwas" eine Aussage treffen.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Was wäre z. B. wenn du eine bewusste KI bist? Du hättest Wahrnehmung. Was sagt dir das? Was sagt dir das über deine "Existenz".
Wie gesagt, es stellt sich nach meinem Dafürhalten erstmal nicht die Frage nach dem "was ist es?". Ich will nichts über meine Existenz wissen, sondern im ersten Schritt nur feststellen, dass da "etwas" ist. Wenn ich eine bewusste KI bin, dann existiert offenbar diese KI und es muss z.B. etwas existieren, was sie betreibt. Das Signal wäre trotzdem Eins und nicht Null.

Ebenso wenn die Realität eine Simulation ist - quasi Maximal-Immersion. Auch dann gäbe es subjektive Wahrnehmung und auch dann wäre das Signal Eins und nicht Null. Oder hier eines meiner Lieblings-Beispiele dazu aus Rick & Morty:

Youtube: Roy: A Life Well Lived | Rick and Morty | Adult Swim
Roy: A Life Well Lived | Rick and Morty | Adult Swim
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Ich kann innerhalb der Simulation nichts über "objektive Wahrheit" wissen. Außerhalb der Simulation eigentlich auch nicht, denn auch das könnte ja eine Simulation sein. Von daher gebe ich dir ja prinzipiell Recht, dass objektive Wahrheit eine Erkenntnis wäre, die man als Mensch unmöglich erlangen kann.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 15:07
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Ich will nichts über meine Existenz wissen, sondern im ersten Schritt nur feststellen, dass da "etwas" ist.
Unter dem Gesichtspunkt 100 % d'accord!

Cool mit dem Video von Rick & Morty!. .. Das ist tatsächlich sowas wie meine Religion, so über genial... Bis auf die 2 letzten Staffeln. Die andere Folge mit der verschachtelten Simulation... So MEGA! Szechuan - the ultimate reason 😁


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 16:32
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Mir geht es mal darum etwas "Festes" zu finden, an dem man nicht zweifeln kann, man kann sich die Pyramide dann runter oder hoch arbeiten. Ich schrieb das hier ja schon, für mich existiert "Wahrheit" und eine Wahrheit, eben die Existenz selber.
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Es passt zu deinem Profilbild, dass du etwas "Festes" zu finden versuchst - also eine objektive Wahrheit. Es passt aber irgendwie auch nicht, weil wir durch die Relativitätstheorie ja wissen, dass in unserer wahrnehmbaren Welt letztlich alles relativ ist. Unsere Wahrnehmung der Realität ist also stets subjektiv.
Nun nicht wirklich, eine "objektive" Wahrheit macht für mich keinen Sinn, impliziert die "Existenz" einer subjektiven Wahrheit, dass ist für mich aber keine Wahrheit, sondern nur ein Irrtum. Es existiert also nur Wahrheit, man könnte sie subjektiv kennen oder auch nicht.

Zur Speziellen Relativitätstheorie, auch da muss ich widersprechen, die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist in jedem Inertialsystem konstant c, also absolut und nicht relativ, die Aussage, alles ist relativ, wissen wir seit Einstein, ist falsch.


Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Die Frage wäre also, ob die Erkenntnis der Relativität selbst die "Wahrheit" sein kann, die du suchst?
Nein, meine Frage ist ganz präzise, gibt es eine Wahrheit, ohne etwas, spielt keine Rolle ob sie wer sucht, findet oder ob sie überhaupt auffindbar ist, es geht nur darum zuerst mal festzustellen, ob es sie gibt. Natürlich gehe ich dann weiter und sage, "es ist" ist eben diese Wahrheit. Ohne jede Existenz gibt es keine Fragen. Was die Relativität angeht, im Rahmen der Physik schaut es schon etwas anders aus, hatte ich ja schon geschrieben.


Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Unbestreitbar und auch experimentell nachweisbar ist ja, dass Raum und Zeit in der für uns wahrnehmbaren Welt subjektiv sind. Wäre die Relativität also auch ein mögliches Fundament, auf dem du deine Pyramide aufbauen kannst/willst? Oder ist das nichts "Festes", weil du festgelegt hast, es muss eine objektive Wahrheit geben?
Eben klar beantwortet.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:dann haben wir die Existenz der Existenz und die der Wahrheit und die Wahrheit ...
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Ob das schon als Fundament ausreicht, möchte ich bezweifeln. Ohne weitere Erläuterung fehlt diesen Aussagen der Informationsgehalt. Die Existenz existiert. Die Wahrheit ist wahr. Das Licht leuchtet. Das belegt meiner Meinung nach erstmal noch nicht die Existenz einer objektiven Wahrheit. Konsensfähig finde ich als Minimum zu sagen: Es gibt da "etwas". Begründung: Es gibt da nicht "nichts". Bei allem, was über "etwas" hinausgeht, wird es allerdings schwierig mit objektiver Wahrheit.
Die Aussage, die Existenz existiert, ist nur eine andere Formulierung von "es ist" oder "etwas existiert", ich hatte das schon so geschrieben. Dann gibt es einen Unterschied zu Aussagen wie die Wahrheit ist wahr und das Licht leuchtet, nun eine Tautologie ist eine Aussage, die aufgrund ihrer logischen Form immer wahr ist, unabhängig vom Inhalt. Dazu eben ein Beispiel, die Aussage "ein Kreis ist rund." Meine Aussage "es ist!" könnte man als tautologisch interpretieren, weil sie die Existenz selbst als gegeben annimmt. Allerdings ist sie nicht im streng logischen Sinne tautologisch, da sie keine formale Logik verwendet, sondern eine ontologische Behauptung aufstellt.

Und das macht wo auch Sinn, einen tiefen philosophischen Sinn, die Aussage drückt die grundlegende Annahme aus, dass überhaupt etwas existiert, Voraussetzung für alle weiteren Erkenntnisse, in der Philosophie wird so etwas oft als "ontologische Prämisse" bezeichnet. Dem gegenüber ist die Aussage "Licht leuchtet" eine empirische Feststellung, die auf Beobachtung beruht. Sie ist nicht tautologisch, sondern eine Beschreibung der Natur. "Es ist!" ist aber eine metaphysische Aussage, die sich nicht auf empirische Beobachtungen stützt, sondern auf eine grundlegende Annahme über die Realität.



Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Hallo! Und sorry: Die Aussage „Es gibt da etwas, weil es nicht nichts gibt“ ist logisch zirkulär und setzt genau das voraus, was sie zu beweisen versucht: die Existenz von „Etwas“. Sie ist eine rein tautologische Feststellung, die keinerlei Erkenntnisgewinn liefert.
Was auch immer "Erkenntnisgewinn" nun sein soll. Die Aussage ist keine Tautologie, und sie liegt tiefer als "ich denke also bin ich", was ja doch schon wo gehypt wird.


Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Zudem bleibt „Etwas“ undefiniert und inhaltsleer, während „Nichts“ nur als negiertes Konzept fungiert.
Was ist Inhalt? Und auch irrelevant, es geht um die Frage, was dieses "Etwas" ist, sondern darum, dass es existiert.


Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Die Aussage basiert auf sprachlicher Konstruktion statt substanziellem Argument und ignoriert, dass „Nichts“ philosophisch durchaus denkbar ist, wie etwa in der Existenzphilosophie oder der Physik (z. B. Vakuumfluktuationen). Ohne Klärung der Begriffe bleibt die Aussage nicht mehr als etwas, das leicht wie ein rhetorischer Taschenspielertrick wirkt.
Was ist denkbar und was ist nicht denkbar? Schau, hier kommt wieder mein "Problem" mit Diskutanten, man macht Aussagen, will diese aber wo dann als Grundannahme wahr gegeben verstanden wissen und haut so eine Menge an Begriffen rein, erklärt aber dann, man muss Begriff natürlich definieren. Und die Aussage, ja das ist ein sprachliches Konstrukt, ja natürlich, alles ist auch wo ein sprachliches Kontrakt, wenn wir hier schreiben und Aussagen formulieren. Ich schrieb schon mehrfach, es geht um das was beschrieben wird, nicht die Beschreibung.


Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Deine Anmerkung mit dem Profilbild und Relativität finde ich super und amüsant! Aber bei aller Relativität setzt Einstein die Existenz von Zeit (und Raum) fest, oder? Ich denke darum geht es ihm, bei all der Relativierung von mir, zumindest einen fixen Bezugspunkt zu haben.
Ich finde man sollte schon genau schauen und klar trennen, in welchem Kontext man sich mit seinen Aussagen bewegt, klar kann man Physik und Philosophie zusammenbringen, aber muss dann schon genau schauen, was man macht. Hier macht das für mich erstmal wenig Sinn, kein Physiker würde bestreiten, dass es etwas gibt, dass etwas existiert. Was es ist, ist dabei einfach egal. Darum will ich hier nicht weiter auf Einstein und die Raumzeit eingehen. Es reicht zu wissen, im Rahmen der SRT ist die Lichtgeschwindigkeit in jedem Inertialsystem konstant c, also absolut, etwas schwammig formuliert könnte man auch sagen, jeder Beobachter wird Licht im Vakuum immer mit c messen.


Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:„Es gibt da etwas, weil es nicht nichts gibt“ ist logisch zirkulär - gebe ich dir Recht. Wo liegt dann aber der Unterschied zu "Ich denke, also bin ich." oder "Ich bin, also denke ich." Alle drei sprachliche Konstruktionen (1. Es gibt da etwas, 2. ich denke 3. ich bin) dürften doch dasselbe ausdrücken: Ich gehe davon aus, dass es aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung etwas geben muss, denn ich selbst liefere mir durch meine Wahrnehmung selbst den Beweis dafür. Ob das aber auch beweist, dass es etwas geben muss, was von mir getrennt ist - also ein Konzept, was auch ohne mich existiert?
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Deine Anmerkung mit dem Profilbild und Relativität finde ich super und amüsant! Aber bei aller Relativität setzt Einstein die Existenz von Zeit (und Raum) fest, oder? Ich denke darum geht es ihm, bei all der Relativierung von mir, zumindest einen fixen Bezugspunkt zu haben.
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Ich bezog die erste Aussage (Einstein sucht etwas "Festes") auf die anfängliche Ablehnung Einsteins gegenüber der Quantenmechanik, durch die das Universum offenbar nicht so deterministisch sein kann, wie es sich Einstein wohl gewünscht hätte.

Die zweite Aussage (Einstein und Relativität) bezog ich dann auf die Subjektivität von Raum und Zeit. Es gibt hier eben keinen fixen Bezugspunkt, sondern sämtlicher Raum und Zeit kann nur definiert werden durch einen anderen Raum und eine andere Zeit, die damit in Beziehung gesetzt wird. Wäre die Frage, ob damit zumindest die Subjektivität des "Seins" belegt werden kann. Die objektive Wahrheit wäre also die, dass es nur ein subjektives Sein gibt.

Ich gehe davon aus, dass es aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung etwas geben muss, denn ich selbst liefere mir durch meine Wahrnehmung selbst den Beweis dafür. Ob das aber auch beweist, dass es etwas geben muss, was von mir getrennt ist - also ein Konzept, was auch ohne mich existiert?
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Schwierig. Deswegen, weil was ist "etwas", "geben". Was wäre z. B. wenn du eine bewusste KI bist? Du hättest Wahrnehmung. Was sagt dir das? Was sagt dir das über deine "Existenz". Ich meine klar, man kann sagen ich denke, also bin ich. Aber das sagt nichts darüber aus, was "bin" sein soll, wo, wie, wozu ... Völlig offen. Verstehst du? Eine klassische Ambiguität im Sinne Miltons Modell der Sprache.
Nun ja, wie auch immer, noch mal zu "ich bin, also denke ich", wenn man hier für die Definition von "ich" einfach vorgibt, dass "Denken" als Eigenschaft dazugehört, passt das wo doch schon, so wie man für "Kreis" die Rundheit vorgibt.

Und zurück zu meiner Aussage, "die Existenz existiert", bleibe ich bei meiner Sichtweise, dass diese keine Tautologie im streng logischen Sinne ist, sondern eine ontologische Grundannahme.

Was mich nun interessiert ist, wie man Existenz weiter eingrenzen kann, ist sie ewig oder kann es davor keine geben, oder danach mal keine? Welche Rolle spielt die Zeit und noch wichtiger, die Veränderung, muss sich "etwas" über die Zeit verändern, damit es existiert?

Konkreter, bedingt die Existenz von "etwas" darüber hinaus noch mehr Existenz, so was wie Zeit und Raum und Veränderung?

Hier geht es dann um die Frage, was genau "Etwas" ist, per Definition sollte "Nichts" kein Etwas sein, und von der Logik könnte "nichts" nie existieren, sonst wäre es ja ein "Etwas"? Oder anders, ist nicht alles was existiert per Definition dann wo ein Etwas?

Ich bin da einfach noch viel weiter in der Basis ...


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 16:33
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Es gibt hier eben keinen fixen Bezugspunkt, sondern sämtlicher Raum und Zeit kann nur definiert werden durch einen anderen Raum und eine andere Zeit, die damit in Beziehung gesetzt wird.
Das ist so leider nicht korrekt: Raum und Zeit werden in der Relativitätstheorie nicht ausschließlich durch andere Räume oder Zeiten definiert, sondern durch die Wechselwirkung zwischen Ereignissen und Beobachtern in einem gegebenen Bezugssystem. Es ist die Beziehung zwischen Materie, Energie und Raumzeit, die ihre Struktur und Eigenschaften bestimmt – nicht nur ein Vergleich von Raum zu Raum oder Zeit zu Zeit.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 16:48
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und zurück zu meiner Aussage, "die Existenz existiert", bleibe ich bei meiner Sichtweise, dass diese keine Tautologie im streng logischen Sinne ist,
Doch, sogar definitionsgemäß:

"Tautologie oder tautologisch (von altgriechisch tautología „Wiederholung von bereits Gesagtem“) steht für:
  • Tautologie (Logik), eine Aussage, die immer wahr ist, unabhängig vom Wahrheitswert der zugrundeliegenden Bestandteile
  • in der Philosophie eine Definition, die das zu Erklärende in die Erklärung aufnimmt, siehe Idem per idem
  • Tautologie (Sprache), stilistisch eine Häufung gleichbedeutender Wörter"

Quelle: Tautologie


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 17:13
@Jimtonic | @FibaAmrih

Was Ihr zwei da so im Kontext der SRT formuliert, ist sage ich mal, schwierig. Wirklich schwierig, es wirkt auf mich so, dass hier eine Basis fehlt. Generell ist die SRT eine Theorie, eine Beschreibung, ein Modell, Theorien in der Physik erheben nie den Anspruch die Realität wirklich als Wahrheit abzubilden, sondern nur sie richtig und so einfach wie möglich so vollständig wie es geht zu beschreiben.

Man fängt da einfach ganz anders an, so was wie "fixe Bezugspunkte" oder "andere Räume und Zeiten", schwierig.

Physik ist erstmal, zumindest hier im Rahmen der SRT, so viel einfacher, als Philosophie. Gerade die SRT ist am Anfang noch recht trivial, man fängt mathematisch an mit der Definition eines Koordinatensystems, Koordinaten und Punkten und bei Galileo. Man definiert zwei Koordinatensysteme mit zwei oder mehr Punkten, welche in der SRT auch "Ereignisse" genannt werden und nennt beide Systeme eben S und S', dann kann man einen Punkt P oder ein Ereignis E von S nach S' transformieren, heißt, man nimmt die Koordinatenwerte (x, y, z, t) und berechnet (x', y', z', t'). Macht man zuerst mal am Besten mit der Galileo-Transformation.

Und dann schaut man sich das mit der Lorentz-Transformation an, man muss sich dann mit der Relativität der Gleichzeitigkeit (RdG) beschäftigen und dann wird es spannend.

Man sollte im Rahmen der Physik alles Metaphysische konsequent raushalten. So einfach wie es nur geht.



Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Doch, sogar definitionsgemäß: ...
Nein, die Aussage "Die Existenz existiert" ist keine Tautologie, weil sie nicht die formale oder logische Struktur einer Tautologie erfüllt. Ich will das mal genauer begründen, schauen wir uns mal zwei tautologische Aussagen in der Logik an, also Aussagen die aufgrund ihrer logischen Form immer wahr sind, unabhängig vom Wahrheitswert ihrer Bestandteile.

  1. Es regnet, oder es regnet nicht. (A ∨ ¬A)
  2. Ein Kreis ist rund.

Dem gegenüber ist meine Aussage, "die Existenz existiert" nicht logisch notwendig wahr, sondern eine ontologische Behauptung. Sie setzt voraus, dass es überhaupt etwas gibt, das existiert. Das ist keine formale Logik, sondern eine inhaltliche Aussage über die Realität.

Es könnte auch sein, dass die Existenz nicht existiert, man könnte dann keine Aussagen machen, das hinterfragen oder was auch immer.

Nun mal im philosophischen Kontext (idem per idem), hier haben wir eine Tautologie, wenn das zu Erklärende in die Erklärung aufgenommen wird, so wie in der Aussage, "ein Kreis ist rund", Hier wird das Prädikat ("rund") durch das Subjekt ("Kreis") bereits impliziert. Meine/die Aussage "Die Existenz existiert" ist jedoch keine solche zirkuläre Definition. "Existenz" wird nicht durch sich selbst erklärt, sondern behauptet, dass es etwas gibt, das existiert. Es ist keine Wiederholung, sondern eine Aussage über die Realität.

Gut, im Grunde gegessen, aber schauen wir mal eben noch in die Sprache, eine stilistische Tautologie liegt vor, wenn gleichbedeutende Wörter gehäuft werden, so wie bei "voll und ganz"). Die Aussage "die Existenz existiert" ist keine stilistische Tautologie, weil sie keine redundante Häufung von Synonymen darstellt. Stattdessen ist sie eine prägnante Aussage, die eine ontologische Wahrheit ausdrückt.

Conclusio, die Aussage "die Existenz existiert" ist keine Tautologie, weil sie:

  1. keine logische Notwendigkeit aufweist (sie ist keine formale Wahrheit)
  2. keine zirkuläre Definition ist (sie erklärt nicht "Existenz" durch sich selbst)
  3. keine stilistische Redundanz enthält (sie häuft keine Synonyme)

Stattdessen ist sie eine ontologische Behauptung, die die grundlegende Tatsache der Existenz feststellt.

So, ich mag da aber nun auch echt nicht weiter groß streiten, Du kannst es gerne anders sehen, ich finde meine Argumentation hier aber schlüssig und wirklich ausreichend begründet, mehr als nur eben kurz mal was von Wikipedia zu zitieren. Es ist ja auch nicht so, dass ich mich damit nicht länger beschäftigt und natürlich auch das mit der Tautologie abgeklopft habe.

Ich kann das noch ausführlicher begründen, wird dann aber hier und da auch wieder redundant. Die/meine Aussage ist eine "notwendige Wahrheit" und nicht zwingend eine Tautologie, eben weil sie auf inhaltlichen oder ontologischen Gründen beruht und nicht auf der formalen Logik. Während Tautologien formale Wahrheiten sind, die unabhängig von der Realität gelten, sind notwendige Wahrheiten inhaltliche Wahrheiten, die die Natur der Welt oder der Begriffe widerspiegeln.

Denke das sollte doch so weit nun reichen.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 17:30
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Was Ihr zwei da so im Kontext der SRT formuliert, ist sage ich mal, schwierig.
Es ist ja auch schwierig. Und das kann jeder behaupten, aber vielleicht hilft es zur Einordnung: Ich bin in der Forschung zuhause, mein Kumpel ist ein "Gott" der Physik und Thermodynamik, sein autistische Spezialinteresse Relativitätstheorie und Quantenmechanik. Will sagen: Ganz aus der Luft gegriffen ist es nicht, mag aber keinesfalls ausdrücken, ich hätte die "Wahrheit" gepachtet. Reflektiere es doch einfach mal, wie vorgeschlagen, mit ChatGPT. Er liegt etwa bei einem IQ von 160, ähnlich wie Einstein 🦋


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 17:37
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Denke das sollte doch so weit nun reichen.
OK, habe es nun endlich verstanden und stimme dir nach reichlicher Überlegung zu!


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 17:56
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Es ist ja auch schwierig. Und das kann jeder behaupten, aber vielleicht hilft es zur Einordnung:
@nocheinPoet: Sorry für diesen Beitrag, den ich rückblickend etwas unangemessen finde. Mir ging es eher darum, die Aussage von JimTonic zu berichtigen, ohne irgendwelche Implikationen im Kontext unserer Diskussion zu machen. Daher wollte ich damit wohl nur ausdrücken, dass meine Aussage über die RT an sich statthaft und - so finde ich - auch korrekt ist.

Danke für deine Ausführungen, die für mich - mit Ausnahme weniger Nuancen - korrekt und nachvollziehbar sind. Es gibt mir auch ein ganz neues Bild auf dich als Gesprächspartner. Finde ich super! Also nochmals Danke, und in gewisser Weise auch Sorry!


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 18:58
@FibaAmrih

Alles gut, geht ja, ich habe mich mit der Physik schon immer beschäftigt, mit 14 oder 15 selber mir die Lorentztransformation für eine Computersimulation erarbeitet. Hört sich größer an, als es ist, je nachdem wie man es sieht, damals gab es noch kein Internet, der Rechner war ein VC 20, oder es war am ITT2020, glaube aber VC 20.

Die "Simulation" war auch nur eine einfache Rechnung, eine Schleife, wo man den Schub mit Tasten erhöhen konnte oder verringern, eindimensional, erst auch nur Newton, die GT, also so was wie der Saturn ist so 1,277 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, Masse und so in die Gleichung, Geschwindigkeit über Schub ausrechnen und fertig.

Die Folge war, es dauert verdammt lange zum Saturn (oder anderen Planeten), oder man gab so viel Schub, dass man schneller als mit der Lichtgeschwindigkeit unterwegs war.

Fand ich suboptimal und habe mir darum eine Gleichung überlegt, bekannt war, nichts geht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit und Längen kontrahieren bei hohen Geschwindigkeiten, und das mit der Zeitdilatation, auch das man Zeit als vierte Dimension betrachten kann. Also hab ich etwas grübelt und hatte dann folgenden Ansatz, alles bewegt sich mit c durch die Zeit, die Geschwindigkeit für die Zeit setzt man c = 1 was das Rechnen erleichtert.

Generell werden Geschwindigkeiten im Raum geometrisch addiert, also bekommt man hier ganz einfach den Pythagoras mit 1 = √ (vr² + vt²) was man ganz einfach nach vt auflöst.

Man bekommt mit vt die "Zeitgeschwindigkeit" und einen Faktor, konkret bedeutet das, wenn ich mich im Raum bewege, geht das zu Lasten meiner "Zeitgeschwindigkeit" oder der Geschwindigkeit mit der ich durch die Zeit bewege. Man kann sich das auch sehr schön an einem Viertelkreis ansehen und ein gleichwinkliges Dreieck zeichnen, wo c eben die Hypotenuse ist.

Mein Faktor vt ist nebenbei genau der Kehrwert des Lorentzfaktor, ich nahm also die Entfernung zum Saturn und konnte mit vt multiplizieren, was die Lorentzkontraktion ergab, ich musste nur sehr schnell und dicht an c mit der Geschwindigkeit unterwegs sein, und meine Uhr im Raumschiff ging auch langsamer, kann man auch mit dem Faktor ausrechnen. Also, nun doch genauer, die Uhr auf der Erde und dem Saturn ging im Vergleich zu meiner im Raumschiff langsamer. Wenn mein System das des Raumschiffes war. für Beobachter auf der Erde geht meiner Uhr im Raumschiff langsamer, für mich im Raumschiff die auf der Erde, Relativitätsprinzip. Ja muss man genau erklären, hab ich wo anders schon gemacht, ist hier ja nicht Thema.

Wie dem auch sei, hat funktioniert, ich konnte sehr schnell zum Saturn fliegen und musste nicht mehr schneller als mit Lichtgeschwindigkeit fliegen. Erst Jahre später habe ich nachgelesen, dass ich da wirklich richtig gerechnet habe und die SRT hatte und den Lorentzfaktor gefunden.

Der Ansatz, alles bewegt sich mit c durch die Raumzeit deckt sich mit der Vierergeschwindigkeit, welche konstant c ist, und Epstein erklärt Einstein, lohnt sich zu lesen, ist auch online, beschreibt es auch so. Leider haben dann ein paar weiterer meiner Überlegungen nicht so geklappt, die Allgemeine Relativitätstheorie ist noch mal eine ganz andere Hausnummer.

Was die SRT angeht und die RdG, auch das ist wo nicht immer einfach, will man es wirklich begreifen, man muss rechnen, ich habe viel dazu gerechnet, viele Beispiele aufgebaut. Richtig interessant ist es, wenn man sich zwei Uhren vorstellt, die mit 0,9 c oder so aufeinander zufliegen und sich treffen und auch aneinander vorbei.

Man kann sich nun auf jeder Uhr einen Beobachter vorstellen, der die eigene Uhr und die andere misst.

Wegen dem Relativitätsprinzip geht jeweils die zum Beobachter bewegte Uhr langsamer, und das wechselseitig, was zuerst wie ein Widerspruch wirkt, aber wegen der RdG löst sich der dann auf. Beide Beobachter sind sich eben nicht über die beiden Zeitpunkte einig, wann beide Uhren gestartet werden, sieht im Minkowski-Diagramm cool aus und gibt ein paar Knoten im Hirn.

Kann ich mal wo anders zeigen, Grafiken hab ich dazu ja genug erstellt, also noch immer, nach vielen Jahren ist das interessant und man lernt dazu, auch wenn man dachte, man hat das alles schon verstanden. Die Minkowski-Metrik und die Raumzeit ist nicht ohne, mir wichtig ist hier, wenn möglich bei jeder Erklärung immer die Beobachter rauszulassen, viele werden dadurch verwirrt, man will was sehen, von einem System in andere schauen und so ein Unfug.

Ganz wichtig ist auch das Relativitätsprinzip, muss erstmal verstanden sein, frage dazu Deinen Freund.

Und sonst zur Philosophie, denke dann haben wir da mal schon eine Basis gefunden.


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„Ich bin, also denke ich“

04.01.2025 um 23:05
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Damit gehe ich konform und denke, dass Unterschiede zwischen uns allenfalls in unterschiedlicher Besetzung von Begriffen begründet ist.
Wobei meine Verwendung von Gewalt nicht zufällig ist. Dass das Entscheiden (also das Schwert aus der Scheide ziehen) ein Akt der Gewalt ist, ist eng mit der Gewalt gegen sich selbst aus Gründen der „Optimierung“ verbunden.
Wir sollten uns klar sein über das, was wir tun, wenn wir entscheiden. Oder es lassen und damit dann auch andere entscheiden lassen.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Aber gilt das, konsequent zuende gedacht, nicht für alles?
Nur für alle Vernünftelei, Versuche die Welt von Tisch aus zu erkunden. Setzt man sich ihr aus, gibt es das Problem nicht.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Selbst wenn wir es erfolgreich gegen die Welt prüfen, ist es deshalb "wahr" oder bleibt es in jedem Fall nur ein nützliches, d. h. zweckdienliches Konstrukt?
Nun, für mich wäre genau das wahr - nützlich und zweckdienlich in einem bestimmten Kontext. Alles andere betrachte ich als Dogmen. Was bringen bitte zwecklose Wahrheiten?
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Unter statistischen Gesichtspunkten stellt sich mir die Frage, ob objektive Wahrheit in subjektiver Betrachtung überhaupt "gefunden" werden kann?
Ob etwas objektiv wahr ist, wissen wir nie. Wenn es sowas gibt, ist es Menschen unzugänglich und spielt mE einfach keine Rolle.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Könnte man überspitzt sagen, dass jedes Konzept von Realität als gleichwertig "wahr" gelten darf, solange es Vorteile im Überleben birgt?
Warum sollte das Überlebeb hier den Ausschlag geben? Wir leben nicht mehr in der Altsteinzeit. Vorteile allein reichen, egal welcher Natur sie sind. Wer sind wir jemanden der durch seine Anschauung Vorteile genießt zu erklären, er läge falsch? Pächter der objektiven Wahrheit?
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Jedoch besteht eine zentrale, bis unlösbare, Herausforderung darin, zwischen Ich und Selbst zu differenzieren.
Das erinnert an die Differance von Derrida. Eine Formation von Konzepten (Ich/Selbst/Bewusstsein) deren Sinn sich kontinuierlich verändert, solange wir darüber reden.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Man kann, und sollte, jedoch argumentieren, dass die Dichotomie zwischen "Ich" und "Selbst" zu einfach ist und die komplexe Natur des menschlichen Bewusstseins vollständig abzubilden. Es bleiben abstrakte Modell der SELBST-Erkenntnis
Empfindest du die Natur des menschlichen Bewusstseins als sonderlich komplex?


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„Ich bin, also denke ich“

05.01.2025 um 02:49
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wir sollten uns klar sein über das, was wir tun, wenn wir entscheiden. Oder es lassen und damit dann auch andere entscheiden lassen.
Kann ich das so verstehen, dass deine Entscheidung, die Entscheidung eines Dritten in selber Sache ausschließt? Oder meinst du, dass wenn wir nicht vollen "Willens" sind, eine Entscheidung zu treffen und die Konsequenzen zu tragen, dies einem anderen überlassen sollten?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Empfindest du die Natur des menschlichen Bewusstseins als sonderlich komplex?
Ja. Oder besser formlos/gestaltwandelnd. Je mehr ich mich dem nähere, je mehr ich versuche es zu formalisieren, desto mehr gleitet es mir wie Wasser zwischen den Finger des Geistes hindurch.

Vom temporären Kulmintionspunkt meiner Erkenntnis aus betrachtet, dann allerdings schon wieder doch nicht mehr so sehr, solange man es als verschwommene Ahnung hinnehmen kann und bereit ist, die Implikationen zu akzeptieren. Jedenfalls was die Natur anbelangt. Zur Struktur gilt ersteres.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nun, für mich wäre genau das wahr - nützlich und zweckdienlich in einem bestimmten Kontext. Alles andere betrachte ich als Dogmen. Was bringen bitte zwecklose Wahrheiten?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ob etwas objektiv wahr ist, wissen wir nie. Wenn es sowas gibt, ist es Menschen unzugänglich und spielt mE einfach keine Rolle.
Da sind wir ganz beieinander!


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