Vorab, entweder ganz lesen oder lassen, die ganze Botschaft muss ankommen, nicht die Halbe.Wer offene Beziehungen, One-Night-Stands und dergleichen bevorzugt, darf den Text abschätzig lächelnd lesen und sich seinen Teil denken. Denn fast alles (vor allem der hintere Teil), was ich schreibe gilt eigentlich nur für eine monogame, treue Beziehung die auf Dauer halten soll. Damit meine ich nicht eine Woche, einen Monat oder ein Jahr. Sondern mindestens ein Jahrzehnt.
Es gibt genau drei Dinge, die ihr für euch verinnerlichen und begreifen solltet, bevor ihr euch in das Chaos der Partnersuche stürzt.
- - Du bist der einzige Mensch, mit dem Du Dein Leben lang auskommen musst. Sorge dafür, dass es dir immer gut geht. Stelle Dein eigenes Wohl an erste Stelle. Der Punkt wird weiter unten ausführlicher behandelt. Hier könnten schon die ersten Missverständnisse aufkommen.
- Der Mensch ist einzigartig in seinen Facetten, seinem Handeln, seinem Denken und Fühlen. Sie sind keine Konservendosen.
- Liebe ist die härteste aller Arbeiten. Sie erfordert die Fähigkeit der Kommunikation, dessen sich vieler nicht mehr bemächtigt fühlen.
Ich weiß nicht, wie lange eure Beziehungen schon gingen, aber um kurz auf meine bescheidene Erfahrung zurück zu kommen.
Meine Erste ging 4 Jahre mit einem Mann, bei dem ich gelernt habe mich selber zu vergessen, weil er die volle Aufmerksamkeit brauchte. Mit ihm bin ich von einer Trauerkrise, in eine Krankheitskrise in die nächste Krise gegangen
- Bis er so krank wurde, dass er versucht hat mich umzubringen. Meine Basis, für alle anderen potenziellen Partner, war also eine stetige Angst vorm anderen Geschlecht, die untergründig immer mit schwang.
Es ist
wichtig und essenziell, dass Du deinen eigenen, seelischen Ballast bearbeitest, damit Du nach einer schlechten Beziehung oder einem anderen, zwischenmenschlichem Ereignis wieder "gesund" wirst. Ohne das abschätzig zu meinen.
Jede zwischenmenschliche Interaktion, die Dich so beschädigt hat, dass widerrum Deine Interaktion mit der Umwelt geschädigt ist, ist Gift für jede Person, für die Du Gefühle entwickelst. Und natürlich auch für Dich selber.
Kein Sozialphobiker, Angstpatient, Mobbingopfer fühlt sich dauerhaft wohl. Sie mögen es nicht immer realisieren, aber vor allem wenn die Phase des Schreckens vorbei ist werden sie wissen "Man, mir ging es echt scheiße". Der Körper hat nur die Angewohnheit, Dinge gerne weg zudrücken.
Was ich damit sagen will: Erwarte
nicht, dass Du als Wrack in eine Beziehung gehst und dort der Prinz/die Prinzessin ist, die Dich heilt. Die deine Depressive Welt wieder glücklich oder deinen Verstand heile macht.
Glück muss aus dir heraus kommen. Das Gefühl glücklich zu sein, können dir andere Menschen, Drogen, Zigaretten und so weiter kurzfristig vermitteln, aber niemals das Gefühl des Glückes in Dir drin ersetzen. Menschen können Dir dabei helfen, wieder gesünder zu werden, die Welt anders zu betrachten oder wieder Motivation für Dein Leben zu finden. Aber sie sind nicht Du, sie können dir Deinen Ballast nicht abnehmen. Es ist die Eigenverantwortlichkeit vor Deiner Physis und Psyche, dass Du Deine Probleme bewältigst. Dafür mag dann mal fremde Hilfe, wie ein Arzt nötig sein. Aber was soll's? Wir sind keine Menschen, weil wir unfehlbar sind.
Wenn Du das
wirklich begriffen und verstanden hast, wirst Du die Welt direkt mit anderen Augen sehen. Wieso? Weil die Möglichkeiten die Du hast, sich direkt vervielfältigen - Und ja, das klingt wie aus einem schlechtem Eso-Buch und ja, das geht auch nicht von Heute auf Morgen. Das braucht Zeit. Monate, Jahre.
Arbeite immer an dir. Nicht um Dich zu optimieren, wie die Gesellschaft es will, sondern damit
Du Dein Leben in Glück verbringen kannst. Was bringt dir die Mille auf dem Konto, wenn du abgearbeitet und emotional ausgeblutet bist?
Kurzer Schnitt: Ich habe sehr viele komplizierte Gedanken und wenn die sich an einer Stelle wiederholen oder abgehackt wirkt tut mir das sehr Leid - Thelepathie wäre jetzt einfacher, aber das ist hier leider nicht drin ;)Kommen wir zurück
- Das sind die Erfahrungen, die ich vor allem aus den Jahren nach meiner ersten Beziehung mitnehmen durfte und die mir einen wichtigen Grundstein für die Zweite gelegt haben, beziehungsweise den Weg dahin. Denn die hier gestellte Frage war ja in erster Linie,
wie komme ich an eine Beziehung und nicht, wie führe ich eine?
Aber nana
- Ich würde ja nicht so weit ausholen, wenn das unwichtig wäre. Wie Du sie führst und wie Du sie bekommst, hängt sehr verflochten miteinander zusammen. Aber nicht, weil Du jeden potenziellen Partner direkt wie einen behandeln sollst. Nein.
Es ist eine grundsätzliche Einstellung zu Menschen die (nicht nur, aber auch) dafür sorgt, ob Du eine Beziehung bekommst und erfolgreich führen kannst oder nicht. Einen Miesepeter und Angsthasen will keiner als Partner, Letzteres vor allem nicht in so jungen Jahren. Außerdem tut es Dir selbst nicht gut, wie oben ausgeführt. Führen wir mal die einzelnen Punkte an, bevor wir weiter mit dem von Zerox patentierten Patentrezept machen.
Zu dem oben erwähnten Punkt 01.Viele werden sich jetzt fragen, was soll das? Wieso sollte ich mich selbst an erste Stelle stellen, was ist mit meinem Partner? Liebe ist doch eine Art Symbiose, eine Übereinkunft.
Ja. Das ist sie definitiv. Gerade deswegen ist es wichtig, dass Du gut auf Dich acht gibst. Was wird dein Partner alleine darsteht, weil Du dich selbst vernachlässigt hast? Wenn Dir etwas zustößt, weil Du unachtsam auf dein Handy guckst? Zuviel rauchst und dadurch erkrankst?
Das bedeutet
nicht, dass du deinen Partner im Stich lassen sollst. Dass du ihn immer hinter Deine eigenen Bedürfnisse stellen sollst. Wenn Du eine monogame, dauerhafte und intensive Beziehung einer offenen vorziehst, wirst du zweifelsohne mehr Arbeit haben. Du wirst mehr Kompromisse für Dich und Deinen Partner eingehen müssen, auch mal "Ja und Amen" sagen, mehr dazu zu Punkt 03.
Es ist
nicht und ich wiederhole
nicht möglich, Dich auf einen Partner einzustimmen, wenn Du selber noch zu viel Ballast mit dir rumschleppst. Das ist das, was ich bereit am Beginn dieser Wall-Of-Text ausführte. Eine Beziehung ist in gewisser Weise auch ein Geben und Nehmen, außer du bist ein Narzist der nur saugt, oder ein psychisch Labiler.
Besonders wichtig ist, dass ihr auch wenn es Streit gibt, die Wertschätzung nicht füreinander verliert. Ich persönlich hasse es ja wie die Pest, wenn Menschen über ihre Ex-Partner als "Schlampen" reden, nur, weil sie sich wegen Nichtigkeiten getrennt haben. Redet man so über eine Person, die man 'geliebt' hat?
Apropo Wertschätzung und zu Punkt 02: Jeder Mensch, dem ihr begegnet ist ein einzigartiges Individuum, was ist seiner Genvielfalt, seiner astrologischen Stellung, seinem Charakter und seiner Seele hier genau einmal auf der Welt existiert.
Deinstalliert Dating-Apps, in denen ihr mit einer Fingerberührung Menschen aus eurem Leben streicht, nur weil sie auf dem Bild die Nase schief haben. Das fördert nicht nur die Oberflächlichkeit, sondern verringert auch die Wertschätzung der Menschen untereinander. Frei nach dem Motto "Ja, dann hol' ich mir halt den Nächsten". Du kannst nicht erwarten einen Menschen zu finden, mit dem du dein Leben verbringen willst, wenn du diese von vorn herein als Ware betrachtest, oder Leute via Dating-App kontaktierst mit dem Ziel, dass sie Deine Bettgefährten sein können. Das ist in sich nicht logisch, wenn Du willst doch eine permanente, monogame Beziehung möchtest.
Zu guter Letzt kommen wir wohl zu dem Erschütternstem, Punkt 03: Tiefe Ernüchterung wird die erreichen die merken, dass einen Menschen, mit dem man eine Beziehung eingeht, nicht auch direkt die Menschen sind, die du liebst. Verliebtheit und Liebe sind zwei völlig verschiedene Dinge. Das wird ebenfalls oft verwechselt. Selbst wenn du es weißt, wird es wohl Schmerzen, wenn es das erste Mal wirklich gefühlt und gelebt wird.
Wieviele Menschen kenne ich, die das Gefühl der Schmetterlinge im Bauch so genießen, dass sie denken, sie würden nicht mehr "lieben", sobald dieses Gefühl nach einigen Monaten Beziehung verschwunden ist - Und trennen sich deswegen? Welch' fataler Irrtum.
Jeder Teenie-Mädel schafft es, das Poster eines Justin Biebers anzuhimmeln und Liebeskummer zu entwickeln wenn es realisiert, dass ihr Schwarm in der Ferne liegt. Selbst die Jugendlichen, jungen Erwachsenen und selbst viele Erwachsene vergessen über den Glanz der
rosaroten Brille, dass vor ihnen auch nur ein Mensch mit den selben Ecken und Kanten steht, wie sie es auch sind.
Das bedeutet erst einmal die ersten Verliebtheitsphasen zu überstehen, bis die
rosaroten Brille verblasst und nur noch einen
matt rosa Schimmer hinterlässt. Doch dann beginnt eigentlich der spannende und lohnenswerte Teil der Beziehung. Die Arbeit.
Du willst eine monogame, stabile Beziehung. Mit Zärtlichkeit? Vertrauen? Geborgenheit? Klar. Jeder will das. Arbeit bedeutet ein seelisches nackt machen vor deinem Partner. Kommunikation. Gefühle. Reflektion. Ds gilt umgekehrt allerdings genau so.
Dinge, vor denen viele Menschen Angst haben. Angst, dass es irgendwelche tiefen Seiten, schlechten Macken offenbart. Woho, hast Du Schritt 01 nicht befolgt oder ist da irgendwo was hängen geblieben? Kein Problem. Wir alle haben Dinge in uns, von denen wir lange Zeit nichts bemerken, die vielleicht erst zu Tage kommen, wenn wir uns vor jemandem entblößen, der uns so wichtig ist, wie wir selbst.
Arbeite daran, Dir und Deinem Partner regelmäßig Wertschätzung entgergen zu bringen.
Betrachte eine Beziehung niemals als Selbstverständlich. Unter 7,5 Milliarden Menschen ist sie das nicht! Nicht, dass Du diesen Menschen, genau jetzt und genau hier Deins nennen kannst! Wo wir wieder bei Punkt 02 wären. Es ist alles verflochten, genau wie Esoterik es uns lehrt.
Was ebenfalls wichtig ist: Schmeiß die Flinte nicht ins Korn, nur weil es nicht direkt so läuft, wie Du es dir vorgestellt hast. Wer hat gesagt, dass es einfach wird, keinen Streit gibt, keine 'Eskalationen'? Niemand.
Vergiss dabei aber nie das Maß der Dinge. Was zuviel ist, ist zuviel. Jegliche Gewalt, die nicht von dir im Rahmen eines bspw. BDSM-Rollenspieles erwünscht ist, ist ein Tabu gegen dich. Egal ob seelisch oder körperlich, behandle das auch entsprechend! Denke immer an den ersten Punkt, dass Du wichtig bist! Du bist eben so einzigartig wie dein Partner.
Das wahre Schöne an der Liebe ist doch, wenn man das gegenüber kennt und sich aufeinander verlassen kann. Neues zu entdecken wirst du auch noch nach Jahren, denn Menschen entwickeln sich in aller Regel und bleiben nicht stehen. Geduld für Deinen Partner ist hier ebenso wichtig, wie die Geduld für sich selbst. Denn auch an Grenzen wirst du stoßen, verzweifeln. Aber aufgeben ist keine Option, das sollte es niemals sein. Das Gefühl einen Menschen vor dir zu haben, auf den Du dich 100% verlassen kannst, wird es das Wert sein.
Liebe ist ein Balanceakt, den zwei Menschen schaffen müssen.
Und falls Du Dich jetzt fragst, wieso Du diesen Suppenküchentext gelesen und 15 Minuten Deiner wertvollen Zeit verschwendet hast: Wahrscheinlich weil Du wissen wolltest, wie man schnell den perfekten Partner bekommt. Wo man suchen muss, wie man ihn erschnüffelt.
Da ist kein Patentrezept. Selbst Tante Zerox hat es noch nicht gefunden. Ich habe Dir ja im Chat gesagt "das wird Dir wohl nichts bringen", also gewarnt wurdest Du
;)Es gibt aber Möglichkeiten daran zu arbeiten, den oder die Herz*hier beliebiges Geschlecht einfügen* zu finden. Das ist vor allem Arbeit mit sich selber, mit seinen Ideen, Fantasien und Zukunftsvorstellungen, seinem Charakter, seiner Geduld, seiner Empathie. Das habe ich sehr intensiv mit meinem jetzigem Mann gemerkt. Damit der Text nicht zu lang wird, schreibe ich dazu erst einmal nichts. Außer Du möchtest das auch gerne wissen.
Und jetzt kommen die Wiki-Einträge, auf die ihr lange gewartet habt :merle: -
Wikipedia: Verliebtheit-
Wikipedia: LiebeVerlieben kann sich Jeder, Liebe jedoch, muss sich entwickeln - ©Zerox 2017