Eine der letzten großen Fragen: Was bedeutet Heimat für dich?

Doors schrieb:Franken, beispielsweise.

Allmächt, her mer fei auf mit deim Gwaf 😁

Heimat ist für mich wo meine Familie ist.
Wo ich mich schnell mal auf nen Kaffee treffen und genauso schnell wieder verschwinden kann.😇

@Bahoma
Aha! Nürnberg! Unverkennbar!

Ich wohne seit über einem Jahrzehnt auch im Frankenland und fühle mich grundsätzlich recht wohl. Aber Heimat in dem Sinne ist es nicht. Obwohl die Franken durchaus zutraulich und nett sind, kennt man sie länger.

Die Luft ist gut, die Sprache ist allerdings der Knüller. Ich habe am Anfang ungelogen nichts, gar nichts verstanden… jetzt schon. Ich spreche die Sprache sogar ganz gut, wenn ich wollte. Meine Kinder, hier aufgewachsen, auch.

Da schrei ich schon manchmal: verdammt, sprecht deutsch und kein fränkisch! Aber sie können beides: deutsch und Dialekt. Und richtige Fremdsprachen, wie Englisch und Französisch natürlich.

Und wenn ich manchmal nicht will, dass man mich nicht versteht, dann rede ich meinen eigenen Dialekt. Damit ich es nicht verlerne.

Doors schrieb:Das Leben zwischen zwei "Kulturen" ist oft mit Problemen verbunden. Eine Bekannte von mir, deren Familie ebenfalls als "Spätaussiedler" in die BRD kamen, sagte mir mal: In Russland bzw. der UdSSR waren wir "die Deutschen" - hier in Deutschland sind wir "die Russen".

In Russland erlitten die 'Russlanddeutschen' massive Diskriminierung bis in die Neuzeit.

Meine Heimat ist wohl so etwas wie ein Konglomerat verschiedener Heimat-Anker, einerseits ganz klar die Schweiz, aber auch die deutsche Sprache und Literatur sowie meine enge Familie und letztlich ( oder vielmehr an erster Stelle) auf transzendenter Ebene Gott.

Bahoma schrieb:Heimat ist für mich wo meine Familie ist.

Sehr treffend beschrieben, so empfinde ich das auch. Meine Familie wohnt noch dort, wo ich aufgewachsen bin, daher ist es für mich auch meine Heimat. Ich wohne zwar nur ca. 1 Stunde Fahrzeit enfernt und ich wohne hier auch schon 15 Jahre, dennoch ist es nicht dasselbe wie meine Heimat.
Irgendwie bin ich mir auch noch unschlüssig, ob ich gern zurückziehen möchte oder nicht. Ist es das Gefühl und die Erinnerungen, weshalb ich mich in meiner Heimat mehr zuhause fühle, wenn ich ein paar Tage dort bin oder wäre es anders, wenn ich tatsächlich wieder dort wohne und es Alltag ist? Die Frage quält mich tatsächlich schon einige Jahre.

Laura_Maelle schrieb am 28.07.2023:Meine Heimat ist wohl so etwas wie ein Konglomerat verschiedener Heimat-Anker, einerseits ganz klar die Schweiz, aber auch die deutsche Sprache und Literatur sowie meine enge Familie und letztlich ( oder vielmehr an erster Stelle) auf transzendenter Ebene Gott.

Es ist gut, dass ich mit Heimat nicht ein bestimmtes Haus verbinde. Denn wenn es so wäre, würde ich mich bald entwurzelt und heimatlos fühlen, denn ich werde umziehen müssen. Das Leben verlangt von mir eine Flexibilität, die ich körperlich derzeit nicht habe.

Mein Vaterland, in dem man meine Muttersprache spricht. Das ist Heimat für mich.

Vaterland und Muttersprache. Was für Rabeneltern!

@Doors
Gott sei Dank heißt es Muttersprache- sonst spräche mein Kind am Ende noch ein herrliches oberfränkisch. Drum Obacht, mit wem frau sich paart!