@martenot Das sollte man wirklich nicht unterschätzen. Es ist überall in Südamerika nicht so, dass die da geradezu auf Auswanderer warten und gut bezahlte Arbeitsplätze mit leichten Tätigkeiten vorhalten.
Ich finde die Grundidee immer abenteuerlich, man könne da ja Landwirtschaft betreiben oder Tourismus, als wäre da noch keiner vorher drauf gekommen. Ein guter Freund von uns ist studierter Agrarökonom und betreibt in der Nähe von Lima nebenberuflich eine kleine Plantage / einen sehr großen Garten und verkauft auch Produkte. Der Mann hat mehr über den Anbau von Pflanzen vergessen, als ich in meinem Leben noch lernen könnte und selbst der lebt nicht ausschließlich davon als bestens vernetzter Einheimischer.
Ja aber auf der Anden Hochebene ist fruchtbarer Boden doch günstig zu kaufen ... ja ne is klar.
In der Höhenlage schaffe ich es durchaus zu überleben, nicht aber 15 Stunden am Tag hart körperlich zu arbeiten für einen allenfalls dreistelligen Gegenwert in Euro. Das wird anderen Deutschen, die nicht ihr Leben lang ganz oben auf der Zugspitze körperlich gearbeitet haben, nicht anders gehen.
Ich kenne viele Leute, die in Peru arbeiten und auch gutes Geld verdienen. Aber die arbeiten da richtig, nicht so wie wir das mittlerweile als richtige Arbeit einschätzen, 35 Stunden, Gleitzeit, Elternzeit, Überstunden Abbau, AZV Tag.... So wie wir arbeiten, möchten manche von denen mal Urlaub machen.
Wenn wir dahin umziehen, wird das gut vorbereitet sein. Ich werde da auch nicht auf der faulen Haut liegen, sondern Dinge tun, die ich gut und sinnvoll finde, allerdings auf einer no oder low profit Basis. Das kann funktionieren.
Und preislich ist das alles nicht viel günstiger. Man darf sich da nicht von den tatsächlich sehr günstigen Preisen für Obst und Gemüse täuschen lassen. Das Duschgel und die Zahnpasta sind schon eher teurer als bei uns. Und natürlich bekommst DU auch in Peru eine abgerockte Hütte im Nirgendwo für 30.000 Euro mit reichlich unwirtlicher Steppe oder Wüste dazu. Aber wovon will man da leben?