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Lebst Du gern in Deutschland?

332 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Auswandern, Heimat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 01:43
In der Schweiz zu leben, stelle ich mir schön vor - da hat das Volk bestimmt mehr zu entscheiden, als in Deutschland.

Aber auch im Süden wäre schön: Palmen, Wasser, der warme Sand...

Nur kein Land, wie die Türkei, was von der Politik so beeinflusst wird!


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Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 03:03
Wir sind vor 11 Jahren nach Canada ausgewandert. Auswandern ist die ersten Jahre wirklich hart, auch der ganze Papierkram, Deutschland vermisse ich wenig, nur manche Dinge wie z.B.Weihnachtsmärkte, Bäckerei , usw.
Man erhält eine komplett andere Sichtweise und verbindet zwei Sprachen und Kulturen miteinander.


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Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 06:06
Kanada und Neuseeland würden mich auch interessieren^^ wird aber bei mir ehr nen ungelebter Traum bleiben, genauso wie mal nen paar Wochen nach Tokio. Wenn ich mir das leisten könnte und jemanden für meine Mietz hätte...


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Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 06:14
Unsere finanziellen Mittel waren begrenzt und wir sind mit Kindern ausgewandert. Ehrlich, das mit dem Geld ist relativ, am wichtigsten ist der Wille und das Durchhaltevermögen.


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Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 06:20
Nein.

Nein, denn ich lebe nicht mehr in Deutschland. Ich bin da aufgewachsen, genauer gesagt in Bayern, das ja vom Prinzip her schon immer das bessere und schönere Deutschland gewesen ist (Ruhig seids, Ihr Preissn!). Bis auf das grottenschlechte Wetter kam mir dort alles schon ganz OK vor.

Meinen Eltern habe ich zu verdanken, dass sie mir früh schon die Augen für andere Länder, ihre Lebensweisen und Kulturen geöffnet haben. Die Hälfte meiner Familie stammt aus Österreich, wo ich viel Zeit verbracht habe. Mir wurde dann als Student ermöglicht einige Zeit lang in England und in Italien zu leben. Viele andere Länder habe ich als Tourist bereist und mich umgeschaut.

Ich habe u.a. in Deutschland studiert und Vor- und Nachteile des deutschen Systems erlebt und erfahren. Ich bin dann sogar einige Jahre im Dienste des deutschen Staates gewesen, als Beamter.

Das könnte jetzt das Ende der Geschichte sein. Ich hatte Haus, Auto, Garten, Boot, Frau und Pensionsansprüche. Freunde, Familie, Christkindlesmarkt, Berge, Schnee im Winter, täglichen Regen im Rest des Jahres, einen blauen, einen gelben, einen grünen und einen grauen Mülleimer vor der Tür, ein schönes Auto in der Garage. Ein Fernsehen hatte ich nicht, müsste aber dennoch Gebühren dafür bezahlen, was ich noch nie verstanden habe, und Steuern durfte ich auch bezahlen, dafür würde aber die Feuerwehr kommen, wenn es brennt - ach, ich war ja selbst in der Feuerwehr.

Ich durfte damals bis um 18 Uhr einkaufen gehen, aber ab 17 Uhr waren die Regale in der Bäckerei bereits leergeräumt. Dafür achtete mein Nachbar darauf, dass ich spätestens bei einer Konzentration von 5 Schneeflocken pro Quadratzentimeter den Bürgersteig vor meinem Haus zu räumen habe, auch wenn kein Mensch jemals dort entlanggeht. Damals durften wir noch Salz streuen. Alle paar Jahre durfte ich wählen, was völlig überflüssig war, da sich eh nie etwas änderte und sowieso alle miteinander kungelten. Zu sagen hatte ich politisch nichts.

Es war also eigentlich alles ganz prima. Wenn ich so fussballbegeistert gewesen wäre wie meine Frau, hätte ich mich sogar gefreut, dass laut Grundgesetz nur der FC Bayern deutscher Meister werden kann und darf. Obwohl das eigentlich langweilig ist. Aber gut, den Club als Meister... na, da wollen wir gar nicht erst uns bemühen, uns das vorzustellen.

Im Sommer durfte man damals noch verreisen, mit Auto oder Flugzeug, ohne ein schlechtes Ökogewissen haben zu müssen. Dafür durften wir das dann 6 Wochen lang, was wir auch bis zum letzten Tag ausgenutzt haben. Soviel Urlaub habe ich nirgends sonst mehr gehabt.

Im Krankenhaus war ich als Beamter sogar Privatpatient. Wow.

Alles Paletti wie es so schön auf Deutsch heisst. Es gibt sicherlich hunderte Staaten in welchen man objektiv schlechter, riskanter und ungesünder lebt. Sicherlich.

Und dennoch..............irgendwie zog es mich weg.

Ich hatte das Privileg und das Glück, dass ich Jobs im Ausland angeboten bekam, mehr als ich annehmen konnte: in Österreich, in Canada und in den USA.

In die USA bin ich dann ausgewandert, vor 25 Jahren, und fühle mich in meiner neuen Heimat pudelwohl. Meine deutsche Frau habe ich mitgenommen, den Regen vermisse ich nicht, deutsches Brot kaufe ich hier beim deutschen Bäcker, Ayinger Bier gibt es hier im Supermarkt, Fernsehen habe ich immer noch keines, mein doppelt so grosses Auto kann ich überall kostenlos parken und kann damit nun sogar IKEA Pakete transportieren. Das schwedische Möbelhaus gibt's hier nämlich auch. Ich habe eine Krankenversicherung und eine Feuerwehr gibt's hier auch.

Was mir so gar nicht fehlt ist die Weltuntergangsstimmung, das ewige Genörgel und der Drang als Deutscher die Welt retten zu müssen. Das habe ich alles zurückgelassen und wundere mich nun über die Dinge, die ich im Urlaub in Europa immer mal sehe.

Aber nehmen wir mal an ich müsste doch noch einmal umziehen. Hm. Nach Deutschland zurück würde ich nicht kommen. Paris würde mich reizen, da bin ich jedes Jahr mehrere Wochen. Politisch gesehen würde ich mich wohl in der Schweiz wohlfühlen. Kulinarisch und vor allem wegen der besten Freunde, würde es mich nach Österreich ziehen, wo ja alles so ein wenig deutsch zu sein scheint, nur viel gemütlicher ist. Nur meine Familie wäre mir dort etwas zu nahe :)

Mexico. Dort möchte ich vielleicht meinen Ruhestand geniessen. Am Strand. Allerdings ist in dem Ort, in dem unsere Ferienwohnung ist, der Internet-Service sehr sporadisch. Dann müsste ich auf typisch deutsche Diskussionen auf allmystery verzichten :) :) :)


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Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 07:28
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Die wenigsten von uns hatten auch nur ansatzweise irgendwas damit zu tun. Kann man das nicht mal ruhen lassen?
Wenn ich so was lese, möchte ich doch auswandern..... :D
Zitat von DnreBDnreB schrieb:"Wo ist es in der Summe der Punkte besser?" ist eine aus deinem persönlichen Wertesystem heraus gestellte Frage und damit von niemandem endgültig zu beantworten.
Wo ist der Unterschied zu deinem EP?

Abgesehen davon: Wenn ein User (den ich angespürochen habe) eine Liste aufstellt, mit den Dingen, die ihn an Deutschland stören, wird dieser User ja wohl sagen, können, ob es ein Land gibt, dass weniger Kritikpunkte von ihm erhält.

Ich denke schon, dass dieser User die Frage beantworten kann.
Zitat von DnreBDnreB schrieb:"Wo ist es in der Summe der Punkte besser?" ist eine aus deinem persönlichen Wertesystem heraus gestellte Frage und damit von niemandem endgültig zu beantworten.
Wie gesagt, JEDE einzelne Antwort in diesem Thread ist aus dem persönlichen Wertesystem des jeweiligen Users heraus beantwortet worden.
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Und dann stellen sich meine Landsleute hin und rufen "gaaaaaanz vorsichtig, wir waren alle mal Nazis!". Also na ja, ich bin jetzt schon 47. Aber ein Nazi war ich noch nie.
Du liest aber schon Zeitung und hast mal was von der AfD gehört?


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Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 09:06
Ich denke was @Luminita meinte, war nicht, die Vergangenheit zu verleugnen oder politische Entwicklungen zu ignorieren.

Wir könnten allerdings durchaus mal aufhören, mit gesenktem Haupt zu Boden zu starren und leise "dschörmän" zu flüstern, wenn uns ein Israeli oder ein Engländer oder ein Franzose nach unserer Herkunft fragt. Oder uns zu fragen ob unser Nachbar Neonazi ist, wenn er unsere Fahne irgendwo aufhängt. Oder uns eine Kippa aufzuziehen, ohne deren Bedeutung überhaupt zu kennen. Oder Strassen umzubenennen, weil der Typ im Strassennamen mal eine Fabrik hatte, die Nazis beliefert hat. Wenn es danach geht, fangen wir bald an, Volkswagen zuzumachen oder den Maschsee In Hannover zuzuschütten.

Bezüglich des "Landes, das in der Summe der Punkte besser ist", kann man das nicht sagen, weil jeder was anderes als "besser" empfindet. Es gibt muslimische Frauen, die in nichtmuslimischen Ländern leben und trotzdem mit Leib und Gesundheit ihr Kopftuch verteidigen. Es gibt Leute, die meinen, dass sie selbst verantwortlich für ihre Ernährung und ihre Gesundheit sind.

Sowas passt nicht zum deutschen Zeitgeist. Kopftücher sind Unterdrückung. Menschen, die absichtlich ungesund leben, sollten ihre Krankheiten selbst zahlen oder zumindest viel mehr Beitrag zahlen. Das sind nur zwei Beispiele aus dem aktuellen deutschen Meinungstopf. Und beide sind scheisse.


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18.12.2018 um 09:14
*** ... scheisse nach MEINEM Wertesystem 😉


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18.12.2018 um 09:33
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Wir könnten allerdings durchaus mal aufhören, mit gesenktem Haupt zu Boden zu starren
Find ich auch. Gibt wohl auch Leute, die gerne kriechen.

Ja, ich lebe gerne in D. hätte mit anderen Ländern auch keine Probleme.


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18.12.2018 um 10:07
Ja, ich lebe gerne in Deutschland.
Hier habe ich meine Familie und Freunde, einen bis zur Rente sicheren Arbeitsplatz, ich beherrsche die Sprache und kenne die Kultur.
Im Großen und Ganzen fühle ich mich sicher hier.
Ich reise sehr gerne und lerne Neues kennen, aber meine Heimat ganz verlassen, dass möchte ich (nicht) mehr.
Als ich noch jünger war, spielte ich mit dem Gedanken in die Fremde zu ziehen. Durch meinen spanischen Stiefvater hatte ich immer eine Verbundenheit zu dem Land und fühle mich dort auch immer etwas zuhause, wenn ich dort Urlaub mache.
Aber mittlerweile bin ich in Deutschland so verwurzelt, ich möchte nicht mehr weg.
Vielleicht nur mal irgendwann in eine andere Gegend. Was mir in meiner Stadt fehlt ist ein Gewässer. Finde es immer viel schöner an einem Fluss, mit einem großen See oder dem Meer in der Nähe.


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18.12.2018 um 10:15
Zitat von hinterdirhinterdir schrieb:Sicherheit: In Osteuropa überlegen. Vor allem in Polen. Die Verbrecher sitzen alle im Gefängniss und es werden keine neuen importiert. Die Polizei langweilt sich. Das 2. sicherste Land der Welt und das sicherste Land der Welt für Frauen.

Sozialsystem: Alle westlichen, nördlichen und südlichen Nachbarn sind überlegen. Vor allem Luxemburg und Schweiz. Da können unsere Medien noch zig weitere Märchen über unser Sozialsystem erzählen, es ist das schwächste in Mitteleuropa. Wer nie dort war bzw. nur die Hotels/Flughäfen dieser Länder kennt wird es natürlich nicht wissen.

Rente: Prozentual gesehen eine der niedrigsten in der gesammten EU. Glechzeitig das höhste Renteneintrittsalter.

Meinungsfreiheit: Hat man nicht die Meinung der Mehrheit oder gehört einer "falschen" Partei an muss man in Deutschland um seinen Job fürchten oder wird aus dem Verein oder der Schule geworfen. Spricht man sich für mehr Demokratie und Volksabstimmung aus wird man in die rechte Ecke gestellt. In Deutschland gibt es Gefängnissstrafen falls man bestimmte Dinge öffentlich sagt/schreibt. Sowas gibt es bei den Nachbarn nicht.
Zum Thema Sicherheit: Böse Zungen würden jetzt behaupten, es sei kein Wunder, dass Polen sicherer ist, weil die Polen halt im Ausland klauen. Also ein "Import von neuen Kriminellen"? Aber solche polenfeindlichen Sprüchen klopfen ohnehin nur AfDler. Mag sein, dass trotz Zwangsprostitution, Frauenhandel und staatlichem Vorgehen gegen Abtreibungsbefürworterinnen Osteuropa sicherer für Frauen ist als die BRD. Dazu kannst Du mir sicherlich noch belastbares statistisches Material bieten. Zu Bedenken sei allerdings, dass es in der DDR und im Deutschen Reich zwischen 1933 und 1945 keine Kriminalität gab - weil nicht sein konnte, was nicht sein darf, weil darüber nicht berichtet wurde.

Was die Sozialsysteme angeht oder die Gesundheitsvorsorge und -versorgung: Das sind durchaus andere Länder in Europa Vorreiter, vor allem, was die medizinische Versorgung angeht. Auch was die Beschränkungen krankmachender Substanzen wie Alkohol oder Zucker angeht, kann Skandinavien durchaus als Vorbild dienen. Höhere Steuern und Verkaufseinschränkungen halte ich durchaus für eine Option. Natürlich sind die Renten in der Schweiz oder in Luxembourg höher, greifen auch früher. Dafür sieht es allerdings in anderen Teilen Europas diesbezüglich noch finsterer aus. Dort muss die Familie fehlende soziale Sicherungen ersetzen. Möchte man das?

Für den Hinauswurf aus Job, Verein und Schule in der BRD oder die Gefängnisstrafen für Kritik am Staat, also quasi einen Maulkorberlass bzw. Berufsverbote z.B. im Sinne des "Radikalenerlasses" der 1970er hätte ich dann gern mal ein paar Belege. Ich hoffe, Du meinst damit nicht den aktuellen Polizeiskandal in Frankfurt. Also: Welche Menschen haben warum ihren Job verloren, wurden aus der Schule geworfen, weil sie nicht "die Meinung der Mehrheit" hatten oder sich "für mehr Demokratie durch Volksabstimmungen" aussprachen.

Kurz und schnurz: Ich schrieb nicht, dass die BRD das Paradies sei, in dem ich alles kritiklos hinnehme. Das Bessere ist der Feind des Guten. Im Rahmen der EU wünsche ich mir eine Systemangleichung, bei der die jeweils günstigste Lösung zur allgemein verbindlichen Richtschnur erhoben wird, um die Lebensbedingungen auf dem höchsten Niveau anzugleichen.


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18.12.2018 um 10:19
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Wir könnten allerdings durchaus mal aufhören, mit gesenktem Haupt zu Boden zu starren und leise "dschörmän" zu flüstern, wenn uns ein Israeli oder ein Engländer oder ein Franzose nach unserer Herkunft fragt. Oder uns zu fragen ob unser Nachbar Neonazi ist, wenn er unsere Fahne irgendwo aufhängt.
Wer tut denn das? Ich nicht - und Du vermutlich auch nicht.


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18.12.2018 um 10:19
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Mexico. Dort möchte ich vielleicht meinen Ruhestand geniessen.
Angesichts der Mordraten in Mexiko kann der dann allerdings auch relativ kurz ausfallen. Entlastet allerdings das deutsche Rentensystem. :D


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18.12.2018 um 10:31
Zitat von DeepThoughtDeepThought schrieb:BRD besser als Österreich? Wieso das?
In der Ostmark darf man offenbar nicht mal mehr einen Schal tragen:

"Auch wurden in den zurückliegenden Tagen mehrere ankommende Reisende am Wiener Flughafen darauf hingewiesen, ihre Verschleierung abzunehmen. Fraglich ist, ob die Polizei auch die Araberinnen verwarnen wird, die in der Wiener Innenstadt in den Luxusgeschäften einkaufen - oder ob hier mit anderem Maß gemessen wird, weil man reiche Touristinnen dann doch lieber nicht verschrecken möchte."

Welche "Falschen" es erwischen kann wird ebenfalls an Hand zahlreicher Beispiele erwähnt:

"Die Ansage ist unmissverständlich: "Verbot Gesichtsverhüllung in Österreich" heißt es in einer vierseitigen Broschüre der Polizei, in der auf Deutsch, Englisch, Türkisch und Arabisch darauf hingewiesen wird, dass seit dem 1. Oktober untersagt ist, in der Öffentlichkeit die Gesichtszüge zu verbergen. Man müsse "erkennbar" sein.

Auf Nachfrage heißt es im Innenministerium in Wien, das Gesicht müsse vom Haaransatz bis zum Kinn frei sein. Wer gegen diese Regel verstößt, begeht nach österreichischem Recht ein "Verwaltungsdelikt". Bis zu 150 Euro Geldbuße werden fällig. Die Polizei betont jedoch, sie werde "mit Fingerspitzengefühl vorgehen", vorerst keine Strafen verhängen, sondern "versuchen, den Konflikt im Gespräch zu lösen".

Doch die ersten Tage zeigen: Das Verbot sorgt für Verwirrung und Irritation im Land. Die Polizei hielt kürzlich eine Fahrradfahrerin an und verlangte, sie solle den ins Gesicht gezogenen Schal abnehmen. "Wieso? Es ist kalt", antwortete sie. "Es ist nicht kalt, nehmen Sie ihn runter", soll ein Polizist entgegnet haben, berichtet die Tageszeitung "Der Standard". Die Angelegenheit endete mit einer Verwarnung."

Quelle und ganzer Artikel:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/burkaverbot-anti-verhuellungsgesetz-irritiert-oesterreich-a-1172022.html


Dafür darf man lännger arbeiten:

"Dem Gesetz, das den Zwölf-Stunden-Tag bzw. die 60-Stunden-Woche gesetzlich etabliert, stimmen schlussendlich nicht nur die Regierungsfraktionen ÖVP und FPÖ, sondern auch die NEOS zu. SPÖ und Liste Pilz stimmten dagegen.

Mit dem Vorhaben bleibt zwar grundsätzlich der Acht-Stunden-Tag und die 40-Stunden-Woche als Normalarbeitszeit bestehen. Ausgedehnt wird aber die mögliche Maximalarbeitszeit. Gegenüber dem ursprünglichen ÖVP-FPÖ-Initiativantrag gab es am Donnerstag noch eine Änderung: So tritt das Vorhaben nicht erst mit 1. Jänner 2019, sondern bereits am 1. September dieses Jahres in Kraft."

Quelle und ganzer Artikel:
https://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/innenpolitik/Neues-Arbeitszeitgesetz-mit-12-Stunden-Tag-beschlossen;art385,2943109


So geht es zu, wenn Populisten an die Macht kommen.

Aber in diesem Thread kann weiter diskutiert werden:

Österreichische Innenpolitik (Sammelthread) (Seite 71)


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18.12.2018 um 10:59
Natürlich.

Ich würde nie mit einem Land tauschen wollen, das kein funktionierendes Gesundheitssystem besitzt. Von der Arbeitslosenversicherung mal ganz abgesehen.

Ich mag die demokratischen Werte, die dieses Land lebt, die Erinnerungskultur (ist für mich kein Kriechen, sondern vielmehr ein Nicht-Vergessen und Aus-Fehlern-Lernen).

Alles in allem bin ich sehr froh, hier geboren worden zu sein. Und nicht anderswo. :)


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Lebst Du gern in Deutschland?

18.12.2018 um 11:20
Mich ärgert und schockiert in Deutschland vor allem, wie Menschen sich selbst überlassen werden.

Ich kann jetzt nur von Berlin sprechen, aber hier leben unfassbar viele Menschen auf der Straße, in vollkommender Abwesenheit des Sozialstaats.

Erst gestern saß mir ein Mann in der Ubahn gegenüber, vollkommen verwirrt und verwahrlost, mit nur einem Pantoffel(!), langem Haar und schwarzen, verhornten Nägeln, der die ganze Zeit mit sich selber gesprochen hat. Alle anderen sind geflüchtet, ich bin sitzen geblieben.

Das ist ja nicht seine freie Entscheidung so zu leben, das ist ja zynisch das zu behaupten. Der war ja vollkommen desorientiert, psychotisch... ich weiß es nicht. Auf jeden Fall nicht Herr seiner Sinne.

Oft sind auch Leute in der Ubahn mit offenen Beinen, das riecht dann so ganz stark nach Verwesung und man muss den Wagon verlassen. Die liegen dann da. Im Alkoholdelir oder fiebernd oder beides. Ab und an kommen BVG Mitarbeiter, die die Leute dann einfach aus dem Wagon schmeißen.

Letzte Woche bin ich an einem großen Bahnhof umgestiegen, da lagen in der Schalterhalle mehrere Menschen unter alten Decken begraben. Schlafend. Die Fuselflaschen neben sich, die dieses Leben erträglicher machen- und noch mehr kaputt im Koppe. In der Ecke lagen Fäkalien, Hunde waren nicht zu sehen. Sie stammten wohl von diesen Leuten. Ähnliche Bilder gab es in den vergangenen Wintern auch in Bankfilialen, wenn die Schalter geschlossen wurden. Deswegen sind die Banken seit einigen Jahren Nachts geschlossen, wegen der frierenden, Armen, die dort Unterschlupf fanden.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Aber nicht, wenn du dir nicht selbst zu helfen weißt.

Das ist für mich Deutschland.


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18.12.2018 um 14:04
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Wir könnten allerdings durchaus mal aufhören, mit gesenktem Haupt zu Boden zu starren und leise "dschörmän" zu flüstern, wenn uns ein Israeli oder ein Engländer oder ein Franzose nach unserer Herkunft fragt.
Ganz ehrlich? Das ist ein Strohmann.
Ich kenne niemanden, der so agiert.
Abgesehen davon: Erwartet irgendwer, dass DU so handelst?
Mich hat noch nie jemand darum gebeten oder mir das 'befohlen' so zu handeln.

Oder anders rum gefragt: Wovon zum Henker, redest du?
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Oder uns zu fragen ob unser Nachbar Neonazi ist, wenn er unsere Fahne irgendwo aufhängt.
Och, das lass doch jeden selbst entscheiden, was für Gedanken er sich über seinen Nachbarn macht.
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Oder uns eine Kippa aufzuziehen, ohne deren Bedeutung überhaupt zu kennen.
Wer macht das?
Und wenn du jetzt tatsächlich jemanden nennen kannst: Woher weißt du, dass der nicht weiß, was eine Kippa ist und was sie bedeutet?
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Oder Strassen umzubenennen, weil der Typ im Strassennamen mal eine Fabrik hatte, die Nazis beliefert hat.
Was spricht dagegen Nazikollaborateure aus dem öffentlichen Raum zu tilgen?
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Wenn es danach geht, fangen wir bald an, Volkswagen zuzumachen oder den Maschsee In Hannover zuzuschütten.
Ja, steht das zu befürchten, gibt es scho entsprechende Petitionen?
Zitat von DnreBDnreB schrieb:Bezüglich des "Landes, das in der Summe der Punkte besser ist", kann man das nicht sagen, weil jeder was anderes als "besser" empfindet.
Da ich ja einen User gezielt angesprochen haben, muss 'man' das ja auch nicht, sondern nur der User den ich zitiert habe und ich bin sicher, der kann die Frage beantworten.

Abgesehen davon, wenn du das wirklich meinst, dann macht dein ganzer Thread keinen Sinn....


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18.12.2018 um 15:04
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn ich so was lese, möchte ich doch auswandern..... :D
Warum? Wenn es danach ginge, müsstest du auf den Mars auswandern, denn die Rasse Mensch an sich vollbringt schon immer schrecklichste Taten.

Ich verweise hierzu nochmal auf die Beiträge von @DnreB, dort steht alles, was ich auch dazu sagen wollte.

Edit: Einerseits Kollaborateure tilgen wollen, andererseits die Erinnerung zwanghaft aufrecht erhalten wollen. Muss ich nicht verstehen.


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18.12.2018 um 15:12
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:dort steht alles, was ich auch dazu sagen wollte..
Und in meiner Antwort auf seinen Beitrag, steht alles, was ich dazu zu sagen habe.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb: Muss ich nicht verstehen.
Musst du nicht, willst du ja auch gar nicht.


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18.12.2018 um 15:44
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Warum? Wenn es danach ginge, müsstest du auf den Mars auswandern, denn die Rasse Mensch an sich vollbringt schon immer schrecklichste Taten.
Und trotzdem scheint es immernoch genug Menschen zu geben die sich selbst im Angesicht der Barbarei ihrer albernen Identitätskonstruktionen bestätigen. Der Grund zum Auswandern, der von einem anderen User genannt wurde war nicht die Historische Tatsache des Holocausts, sondern die unerträgliche Idiotie der Schlussstrich-Fraktion.


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