Alexandra00 schrieb am 10.08.2024:Ich frag mal in die Runde: was spricht eigentlich dagegen, wenn Studierende Leistungen vom Jobcenter erhalten (mal von der rechtlichen Grundlage abgesehen), um doch noch einen Abschluss zu erreichen oder sich weiter zu bilden? Wäre das nicht eine Form von Gleichberechtigung und Nachteilsausgleich?
Sozial gesehen wäre das sicher richtig.
Das Problem ist, dass die Zahl der Studienplätze begrenzt ist und man irgend eine Selektion durchführen muss. Die Selektion "wie wahrscheinlich bin ich im Studium erfolgreich" ist sachlich gesehen nicht falsch. Aber sie ist natürlich mit großen Härten im Einzelfall verbunden.
Was ich damit sagen will: Wenn etwas nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, muss man immer eine Auswahl treffen und egal was ich mache, es wird immer jemanden benachteiligen. Ich kann höchstens ein wenig steuern, wo dieses Nachteile eher sein werden und wo nicht.
Die Grundfrage, die jede Gesellschaft treffen muss, ist: Liegt der Fokus eher auf der Gemeinschaft oder eher auf dem Individuum. Natürlich ist das immer eine Mischung - aber über die Tendenz muss eine Entscheidung getroffen werden.