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Gleichberechtigung

45 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, System, Diskriminierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gleichberechtigung

10.08.2024 um 09:23
Hallo,

In diesem Thread soll diskutiert werden, ob alle Menschen wirklich gleichberechtigt Leben können. Menschen mit Einschränkungen, Menschen aus ärmeren Familien, Immigranten etc.

Was sind eure Erfahrungen?
Wie sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt?
Wie können systematische Hürden genommen werden, sodass jeder sein Potenzial optimal entfalten kann?
Wie kann eine fairere Gesellschaft aussehen?
Was ist eigentlich fair?


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Gleichberechtigung

10.08.2024 um 09:34
Danke für das Eröffnen des neuen Threads. Nachdem ich einen Beitrag im anderen Thread geschrieben hatte, wurde dieser geschlossen. Das Thema ist sehr interessant, deshalb hier noch mal -in der Hoffnung auf einen fruchtbaren Austausch:

Gleichberechtigung gibt es nicht und es wird sie auch nie geben, aber wahrscheinlich ist es in Deutschland noch leichter mit Einschränkungen zu leben, als in vielen anderen Ländern.
Zumindest muss ich hier, wenn alle Stricke reißen, nicht verhungern und kann relativ frei leben. Soweit man mit Erkrankung überhaupt "frei" leben kann.

Ich habe selbst einen GdB 50; allerdings bringt mir das im praktischen Alltag nichts. Der Ausweis liegt in irgendeinem Ordner und zur Arbeit muss ich trotzdem gehen - auch wenn ich es aufgrund meiner Schmerzen und vielen OPs oft verfluche und lieber Zuhause bleiben würde.

Meine Einschränkungen sind auch nicht derart, dass mir durch irgendwelche Umbauten oder Anpassungen der Arbeitsalltag erleichtert werden könnte. Ich habe täglich starke Schmerzattacken und Koliken und meine Klienten, mit denen ich arbeite, bekommen es schon mal mit. Aber dann ist das halt so. Sie haben selbst eine Behinderung, allerdings eine psychische....die meisten arbeiten nicht und sind in ihrer Freizeit nicht so eingeschränkt wie ich. Vielleicht fungiere ich als gutes Vorbild, dass man trotz Krankheit zur Arbeit gehen kann. Vielleicht auch nicht.

Zu dem Bildungsthema:
in den 80er-/Anfang 90er-Jahren, als ich auf dem Gymnasium war, haben einige Arbeiterkinder Abitur gemacht, u.a. auch ich. Ob es heute schwieriger ist, wenn die Eltern keine Akademiker oder zumindest mittelschichtig sind, kann ich nicht beurteilen.

Was aber definitiv für mich eine Hürde darstellte: mit Krankheit einen Berufsabschluss erwerben oder ein Studium beenden - ohne finanzielle Unterstützung von Zuhause.

In den 90ern, nach meinem Abitur, wurde ich krank. Dadurch musste ich erst meine Ausbildung und danach mein erstes Studium abbrechen. Ich war Mitte 20, musste Sozialhilfe beantragen und überlegte, wie ich da wieder raus kommen könnte.

Eine erneute Ausbildung? Acht Stunden am Tag arbeiten - hätte ich mit der Krankheit nicht geschafft.

Noch mal Studieren? Schon eher, weil ich den Tag besser einteilen konnte und nicht acht Stunden präsent sein muss.
Aber:
-ich bekam kein Bafög mehr
-meine Eltern konnten mich nicht unterstützen
-einen finanziell unterstützenden Partner (oder zumindest einer, wo ich gratis hätte wohnen können) hatte ich nicht
-neben dem Studium arbeiten hätte ich krankheitsbedingt nicht gepackt
-Sozialhilfe bekommt man als Student nicht (was ich bescheuert finde, wie man an meinem Fall sieht).


Es tat sich dann ein glücklicher Zufall auf: ich konnte durch eine illegale Sache (längst verjährt, dennoch bleibe ich hier mal bewusst kryptisch) das Geld für mein Studium aufbringen. Und das war mein Weg raus aus der Sozialhilfe.

Ich wählte ein Studium, welches "leicht" ist, innerhalb von drei Jahren einen Abschluss ermöglichte, gute Berufschancen bietet (wenn auch leider relativ schlecht bezahlt) und Teilzeitstellen (je nach Krankheitsphase) realistisch sind.

Und so ist es gekommen: ich arbeite jetzt seit langem - auch wenn ich es manchmal verfluche, weil es mit Schmerzen richtig anstrengend ist und ich neben der Arbeit kräftemäßig nichts anderes mehr schaffe.

Und ich frage mich oft: was wäre in einem anderen Land mit gleicher Krankheit aus mir geworden? Die medizinische Versorgung wäre wohl schlechter, OPs bei Spezialisten unwahrscheinlicher. Und als Frau, dann auch noch krank, alleine und selbstbestimmt Leben? Eher auch nicht.[/quote]


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10.08.2024 um 09:37
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Gleichberechtigung gibt es nicht und es wird sie auch nie geben, aber wahrscheinlich ist es in Deutschland noch leichter mit Einschränkungen zu leben, als in vielen anderen Ländern.
Zumindest muss ich hier, wenn alle Stricke reißen, nicht verhungern und kann relativ frei leben. Soweit man mit Erkrankung überhaupt "frei" leben kann.
Ja, das stimmt wohl. Deutschland ist als momentan 3
Stärkste Nation (noch) besser aufgestellt als andere Länder. Man kann aber versuchen, die Nachteile auszugleichen bzw. etwas abzufedern.


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10.08.2024 um 09:49
Ich frag mal in die Runde: was spricht eigentlich dagegen, wenn Studierende Leistungen vom Jobcenter erhalten (mal von der rechtlichen Grundlage abgesehen), um doch noch einen Abschluss zu erreichen oder sich weiter zu bilden? Wäre das nicht eine Form von Gleichberechtigung und Nachteilsausgleich?

Während meines Studiums kannte ich einige Kommilitonen, die aus gesundheitlichen Gründen, weil sie Kinder bekamen, kein Geld mehr hatten oder andere Probleme bewältigten, ihr Studium abbrechen mussten und ohnehin in die Transferleistungen fielen.


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10.08.2024 um 09:54
@Alexandra00
Ich kann mich auch täuschen, aber meines Wissens kann man als Schwerbehinderter/chronisch Kranker Leistungen vom Jobcenter beziehen, wenn man dabei in Teilzeit studiert. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Man steht als Student dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, so die Argumentierung.

Allerdings arbeiten viele Studenten neben dem Studium und auch stehen einige Bürgergeldbezieher dem regulärem Arbeitsmarkt nicht wirklich zur Verfügung. Ich kann auch verstehen, dass es Fragen zur Fairness gegenüber "gesunden" Studenten aufbringt.


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10.08.2024 um 10:02
@Alexandra00


Ich fände das absolut in Ordnung, grade, wenn es um Menschen geht, die es von zu Hause aus nicht so dicke haben. Solche Studierende gehen ja sowieso nebenbei arbeiten. Ich kenne etliche Medizinstudenten, die vorher eine Ausbildung in Krankenpflege gemacht haben, um sich dann ihr Studium durch Nachtwachen o.ä. zu finanzieren.
Ganz traurig und beschämend finde ich es, wenn es um Menschen geht, die krank sind und Studium und Nebenbei-Job einfach nicht bewältigen können oder um junge Mütter, die nicht wissen, wohin mit ihrem Kind, weil Kita und sowas sehr teuer sind. Da wird jungen Frauen eingeredet, die Schwangerschaft bloß aus zu tragen, um dann wenn das Kind erstmal da ist, alleine gelassen zu werden.


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10.08.2024 um 10:10
Zitat von HandGottesHandGottes schrieb:Man steht als Student dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, so die Argumentierung
Zwar weiß ich, dass man formal dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muss, aber eigentlich ein Witz, weil so viele mit ALG2 ohnehin langzeitarbeitslos sind. Dann könnten sie bei Interesse in dieser Zeit auch studieren und hätten die Chancen aus dem Leistungsbezug heraus zu kommen.


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10.08.2024 um 10:40
Zitat von HandGottesHandGottes schrieb:In diesem Thread soll diskutiert werden, ob alle Menschen wirklich gleichberechtigt Leben können. Menschen mit Einschränkungen, Menschen aus ärmeren Familien, Immigranten etc.
Hatte es in dem anderen Thread schon geschrieben.
Gleichberechtigt sind alle. Es hat nur nicht jeder die gleichen Chancen. Sei es aus biologischen Gründen wie m/w, Veranlagungen, Einschränkungen etc, oder sei es aus sozialen Gründen, Elternhaus, Region, Vorurteile etc.
Jeder der will hat das Recht zu studieren, Tischler zu werden, Profisportler oder was auch immer.
Es hat nur nicht jeder die gleiche Chance das zu tun oder damit erfolgreich sein Leben bestreiten zu können.


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10.08.2024 um 11:10
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Ich frag mal in die Runde: was spricht eigentlich dagegen, wenn Studierende Leistungen vom Jobcenter erhalten (mal von der rechtlichen Grundlage abgesehen), um doch noch einen Abschluss zu erreichen oder sich weiter zu bilden? Wäre das nicht eine Form von Gleichberechtigung und Nachteilsausgleich?
Ich wäre großer Fan davon, wenn man als Studierender elternunabhängig gefördert werden würde. Und das nicht in Form von Darlehen, sondern wirklich als Förderung. Von mir aus beschränkt auf Mangelfächer.

Mit einer bedingungslosen Gleichberechtigung löst man kaum Probleme. Was bewirkt es gegen den Fachkräftemangel, wenn ich einem Soziologen die Wohnung bezahle? Ein Maschinenbauer, der im Anschluss an sein Studium seine Kosten um ein Vielfaches einspielt, ist da schon sinniger.

Wenn man beim Fachkräftemangel bleibt, braucht es auch eine andere Familienpolitik. Kindergeld und Steuerrabatte müssten massiv erhöht werden für Familien mit mehr als zwei Kindern. Spannend ist hier auch der Weg, den Ungarn geht. Ab dem vierten Kind zahlt man als Mutter nie wieder Einkommenssteuer. In der aktuellen Situation höre ich oft (insbesondere beim zweiten Kind), dass Kinder in mittelständischen Familien zu finanziellen Schieflagen führen. Auch hier halte ich eine bedingungslose Gleichberechtigung für kontraproduktiv, auch wenn es natürlich schade für ungewollt Kinderlose ist.


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10.08.2024 um 12:07
Zitat von HandGottesHandGottes schrieb:In diesem Thread soll diskutiert werden, ob alle Menschen wirklich gleichberechtigt Leben können. Menschen mit Einschränkungen, Menschen aus ärmeren Familien, Immigranten etc.
Also ich denke in Deutschland grundsätzlich schon.

Bspw. sind hier in D unterschiedliche Hilfen, staatliche Unterstützungen (auch nicht nur Bürgergeld oder Sozialgeld für nicht Arbeitsfähige) zu beantragen, die es Menschen ermöglichen und wie es auch unser Bundesverfassungsgericht vorgibt, wenn es mal wieder Recht gesprochen hat, dass allen bedürftigen Menschen soziale Teilhabe in einem realistischen und alltagstypischen Rahmen möglich gemacht werden muss.
Zitat von HandGottesHandGottes schrieb:Wie sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt?
Ich glaube die sehen mittlerweile so gut wie niemals zuvor aus.

Von Hilfsarbeiten, über Ausbildungsberufe bis hin zu je nach absolviertem Studium und auch Abschluss dürfte mittlerweile für jeden was da bei sein, weil fast überall gesucht wird.

Und durch den gesetzlichen Mindestlohn ist auch die Ausbeutung insbesondere für erste Arbeiten, Jobs, vorbei. Und der Mindestlohn gilt auch bundesweit, weil ein Bundesgesetz - da gibt es keine Lohnunterschiede zwischen West und Ost.

Genauso wie wir mittlerweile auch einen Mindestlohn für Azubis aufgrund des reformierten Berufsbildungsgesetz haben.

Unterschiede kann es nur nach jeweiligen Tarifverträgen noch geben, glaube ich.



Dann weiter, können es sich Arbeitgeber (aber auch Vermieter) seit bestehen des AGG nicht mehr so leicht machen und Menschen, Bewerber nur aufgrund bestimmter Merkmale ablehnen. (Gut, in der Praxis dürften es Etliche dennoch immer wieder mal versuchen)

Aber seriöse Arbeitgeber sind denke ich immer bemüht darum sich ans AGG zu halten bzw. es zu berücksichtigen.


Hinzukommt, dass es für Menschen, die aus welchen Gründen auch immer für den ersten Arbeitsmarkt nicht geeignet sind, bei uns auch sowas wie den zweiten Arbeitsmarkt gibt.

Darüber in der Regel die Bundesagenturen und Jobcenter beraten können.


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10.08.2024 um 13:33
@rhapsody3004

Ja, es gibt den 2. Arbeitsmarkt, also Behindertenwerkstätten und dergleichen. Es ist aber so, dass die Mitarbeiter in diesen "Behindertenwerkstätten" keinen gesetzlichen Mindestlohn bekommen, sondern z. B. Stundenlöne von 1,35 € durchaus üblich sind. Das ist regelrechte Ausbeutung, denn die Betreiber dieser Werkstätten machen große Gewinne. Und das hat mit Gleichberechtigung nix zu tun!


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10.08.2024 um 13:41
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:a, es gibt den 2. Arbeitsmarkt, also Behindertenwerkstätten und dergleichen. Es ist aber so, dass die Mitarbeiter in diesen "Behindertenwerkstätten" keinen gesetzlichen Mindestlohn bekommen, sondern z. B. Stundenlöne von 1,35 € durchaus üblich sind. Das ist regelrechte Ausbeutung, denn die Betreiber dieser Werkstätten machen große Gewinne. Und das hat mit Gleichberechtigung nix zu tun!
Das weiß ich und habe ich gestern schon im geschlossenen Thread geschrieben. Und finde ich auch ein Unding.

Liegt daran, weil diese Menschen in diesen speziellen Einrichtungen nicht den gleichen Status wie ein Arbeitnehmer haben und das Mindestlohngesetz da nicht anwendbar ist.

Diese Einrichtungen müssen sich natürlich nicht daran halten, sondern könnten auch freiwillig einfach den aktuellen Mindestlohn zahlen, wenn sie nicht nur rein ökonomisch, kapitalistisch, betriebswirtschaftlich, sondern darüber hinaus auch menschlich und moralisch denken würden.

Der Gesetzgeber ist da auch gefragt zu handeln und das Mindestlohngesetz, den Anwendungsbereich zu erweitern.

Je nach Koalition unter Regierenden aber leider auch nicht immer so einfach.


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10.08.2024 um 13:49
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:ondern z. B. Stundenlöne von 1,35 € durchaus üblich sind.
Das mag ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen und diese Menschen wären ja auf jeden Fall gezwungen entweder mit Bürgergeld oder Sozialhilfe aufzustocken.


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10.08.2024 um 14:50
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Es ist aber so, dass die Mitarbeiter in diesen "Behindertenwerkstätten" keinen gesetzlichen Mindestlohn bekommen, sondern z. B. Stundenlöne von 1,35 € durchaus üblich sind. Das ist regelrechte Ausbeutung, denn die Betreiber dieser Werkstätten machen große Gewinne. Und das hat mit Gleichberechtigung nix zu tun!
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Der Gesetzgeber ist da auch gefragt zu handeln und das Mindestlohngesetz, den Anwendungsbereich zu erweitern.
Dann können die Behindertenwerkstätten schließen. Die Firmen die Aufträge an Werkstätten vergeben müssen mit Ihren Endprodukten Wettbewerbsfähig bleiben.
Unsere Fertigungsstandorte haben feste Kooperationen mit Werkstätten für unterschiedlich schwierige Arbeiten. Sortieren, verpacken, einfache Kontrollarbeiten etc. Wir fertigen Kleinprodukte in Serien von 1St bis 40mioSt/a. Da sind die Werkstätten wichtige Partner.
Zu Mindestlohn wäre es nicht wirtschaftlich. Dazu ist die erbrachte Arbeit in der Zeit nicht ausreichend. Da würde mittelfristig die Arbeit maschinell ersetzt werden.
Die 1,35 finde ich allerdings auch zu wenig. Wenn nichts weiteres, irgendwelche andere Leistungen, hintenan stehen.


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10.08.2024 um 15:22
Nein, Gleichberechtigung gibt es nicht in unserer Gesellschaft. Wir sind zwar grundsätzlich auf einem guten Weg aber solange manche Leute immer noch Hass schüren ist Gleichberechtigung ein Traum.
Zitat von HandGottesHandGottes schrieb:Wie können systematische Hürden genommen werden, sodass jeder sein Potenzial optimal entfalten kann?
Eine Hürde wäre die man nehmen könnte ist zum Beispiel bei manchen Berufsausbildungen die Aufnahmebedingungen runterschrauben. Warum muss das den Grundsätzlich so sein das Leute die auf der Hauptschule waren eine nicht besonders prickelnde Berufswahl haben?

Gefühlt war das bei mir damals so das ich entweder Bauarbeiter, Handwerker oder an die Supermarktkasse muss oder sonst irgend sowas. Das fühlt sich extrem Diskriminierend an weil es so rüber kommt als würden manche denken man könnte nicht mehr.

Es gibt zwar Möglichkeiten über den zweiten Bildungsweg und als Quereinsteiger, aber das ist oft genug auch nur ein Wunschtraum. Hauptschule fühlt sich wie ein Abstellgleis an.
Zitat von HandGottesHandGottes schrieb:Was ist eigentlich fair?
Das jeder Mensch ähnliche Chancen auf ein glückliches und erfülltes Leben hat wäre fair. Zumindest auf das.


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10.08.2024 um 17:22
@Cachalot


Es ist aber bekannt, dass die Betreiber der Behindertenwerkstätten sehr gute Gewinne machen. Die geben sie aber nicht an die Beschäftigten weiter. Wer in so einer Bude arbeitet, hat ganz schlechte Karten. Es kümmert auch irgendwie niemanden, ob und wie die Leute da entlohnt werden. Viele haben ja auch Betreuer. Da gibt es "Experten", die sich nur ganz selten blicken lassen und sich so gut wie nie um ihr "Mündel" sag ich mal, kümmern. Aber die bekommen Betreuungsgeld für ihr Nixtun! Da liegt sehr vieles im Arben!

Und wenn ich dann Leute von der Lebenshilfe, also die Leitungsebene, jammern höre, es gäbe ja immer weniger Menschen mit Down-syndrom, weil ja die vorgeburtliche Diagnostik immer besser wird und von immer mehr werdenden Eltern wahrgenommen wird, die sich dann wohl auch gegen ein behindertes Kind entscheiden, dann kommt in mir der leise Verdacht auf, ob die wohl Angst um ihre Jobs haben?


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10.08.2024 um 18:19
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Das ist regelrechte Ausbeutung, denn die Betreiber dieser Werkstätten machen große Gewinne. Und das hat mit Gleichberechtigung nix zu tun!
So groß sind die Gewinne nicht. Eine Wfbm muss 70 bis 85 Prozent an die Beschäftigten ausschütten Mal davon. Abgesehen das sich eine Wfbm Wirtschaftlich eigentlich nicht Lohnt. Die Beschäftigten schaffen dort weniger es ist aber mehr Aufwand sich um diese zu kümmern.
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Es kümmert auch irgendwie niemanden, ob und wie die Leute da entlohnt werden. Viele haben ja auch Betreuer. Da gibt es "Experten", die sich nur ganz selten blicken lassen und sich so gut wie nie um ihr "Mündel" sag ich mal, kümmern. Aber die bekommen Betreuungsgeld für ihr Nixtun! Da liegt sehr vieles im Arben!
Wo ist das so?
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Und wenn ich dann Leute von der Lebenshilfe, also die Leitungsebene, jammern höre, es gäbe ja immer weniger Menschen mit Down-syndrom, weil ja die vorgeburtliche Diagnostik immer besser wird und von immer mehr werdenden Eltern wahrgenommen wird, die sich dann wohl auch gegen ein behindertes Kind entscheiden, dann kommt in mir der leise Verdacht auf, ob die wohl Angst um ihre Jobs haben?
Angst um die Jobs kann ich irgendwie verstehen, ich kann aber auch verstehen das man vielleicht kein Behindertes Kind will. Die Welt ist eh schon so durchgetaktet und kompliziert und als normalo ist es schon schwer daran nicht zu zerbrechen, und dann soll man noch ein Behindertes Kind durchschleppen nur damit es als fast Sklavenartiger Arbeiter in einer Wfbm endet.

Und in Deutschland geht man mit so Menschen noch halbwegs ok um, in andern Ländern zeigt sich da die schlimmste Seite der Menschheit.

Grundsätzlich ist es aber gut das es Wfbm's gibt.


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10.08.2024 um 19:04
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Es ist aber bekannt, dass die Betreiber der Behindertenwerkstätten sehr gute Gewinne machen.
Nope, sie den Post über mir
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Wer in so einer Bude arbeitet, hat ganz schlechte Karten. Es kümmert auch irgendwie niemanden, ob und wie die Leute da entlohnt werden.
Die ich kenne, nö. Aber hast du Statistiken? Oder sonstige offizielle Infos? Ich hab dazu nix. Bei mir sind es nur die Leuts die ich persönlich kenne
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Da gibt es "Experten", die sich nur ganz selten blicken lassen und sich so gut wie nie um ihr "Mündel" sag ich mal, kümmern. Aber die bekommen Betreuungsgeld für ihr Nixtun! Da liegt sehr vieles im Arben!
Schwarze Schafe gibt es überall. Hier mehr als woanders?


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10.08.2024 um 19:39
@PStanisLove

Ich hätte auch nicht gerne ein behindertes Kind bekommen. Meine beiden waren gesund.

Grundsätzlich finde ich solche Werkstätten sinnvoll. Aber ein Stundenlohn von 1,35 € , das darf nicht sein. Das ist Ausbeutung pur.

Woher weißt du das mit der Gewinnausschüttung?


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10.08.2024 um 19:53
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Woher weißt du das mit der Gewinnausschüttung?
Weil ich in einer Behindertenwerkstatt bin und dort Werkstattrat bin, außerdem steht das im Internet. Hab danach noch mal gegoogelt


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