troublerin77 schrieb:@FerneZukunft
Schön, dass es deinem Sohn gut geht!
Die Übergänge sind glaub ich manchmal fließend.
Eine Doku kann mal Grenzen überschreiten, andersrum kann ein Youtube Kanal sensibel über den Alltag berichten.
Diesem Statement möchte ich mich zu 100% anschließen! Alles Gute für deinen Sohn und euch (ich verstand, es sind mehrere Personen aus deiner Familie betroffen @FerneZukunft.)
Der festgestellte und bedauerte "laxe" Umgang seitens der Eltern mit dieser Thematik beruht m.E. tatsächlich zu einem Teil darauf, dass man die Risiken (... Inet "vergisst" nichts z.B.) nicht realistisch einschätzt, man ist selbst damit "als Normalzustand" groß geworden, hinterfragt nicht (ausreichend).
Ähnlich meine Einschätzung etwa bei Musikvideos: die visuell präsentierten Inhalte / Filme / Bilder überschreiten m.E. oft Grenzen des Zumutbaren (und wären vor 30 und > Jahren vermutlich nur in "einschlägigen" Milieus zu finden gewesen).
Ich kenne die Diskussion mit eigenen, inzwischen längst erwachsenen Kindern und deren Freunden.
Wer damit aufwächst, sieht es in der Regel nicht ganz "so eng", eben weil die (inzwischen) alltäglich erfahrbaren Bilder / Inhalte Normalzustand sind.
Allerdings finden meine Kinder heute absolut nichts mehr daran auszusetzen, dass bei uns TVabstinenz herrschte bis sie 7, 8 Jahre alt waren. Sie haben auch keine Nachteile dadurch erfahren, dass wir ihre (digitale) Medienkompetenz nicht bereits im Kleinkindalter (mit den zu jenem Zeitpunkt verfügbaren digitalen Medien) fokussierten. Bücher, Kinderzeitschriften, auch Kassettenrecorder waren zunächst und zum Glück cool genug.
Älter dann schauten sie Serien, zockten Spiele und chatteten wie die Peers, wir waren aber nah an ihnen und immer im Gespräch, ohne zu Wachhunden zu werden.
Ein anderer Aspekt in der Diskussion ist die Überlegung, ob es Eltern heute schwerer fällt, Kindern Grenzen zu setzen? Ob sie sich zu sehr auf der "Freunde- bzw. Kumpelebene" mit ihrem Kind befinden (möchten)?
Ich glaube, dass Eltern das Beste für ihr Kind wollen, und natürlich lässt sich Zeit nicht zurück drehen.
Der elterliche Beratungs-, Begleitungs- oder auch nur Aufklärungsbedarf scheint heute aber gegeben.
Die Kompetenz, mit allem was (u.a. durch YouTube) zu früh erreichbar wird, umzugehen, entwickelt sich nämlich nicht von alleine. Manche glauben ja, die Kinder würden "da schon hineinwachsen".
Am ehesten lässt es sich nach m. M. am Beispiel des Straßenverkehrs erläutern: niemand lässt sein Kind da alleine rein laufen, seine eigenen Erfahrungen mit der roten Ampel machen. Weil dies das Kind je nach Alter und Entwicklungsstand gefährdet. Nicht anders ist es mit Medieninhalten (u.a. auf YouTube).
Elterliche Begleitung und Nutzung der (von den Vorpostern bereits genannten) Regulierungsoptionen finde ich für alle Kinder wünschenswert. (Idealistisch, ich weiß.)
Was mir im Nachhinein jedoch auch wichtig erscheint, ist, dass Eltern im Interesse ihres Kindes eine gemeinsame und konsequente Linie fahren sollten.
Und sich damit abfinden sollten, dass sie (ab einem gewissen Alter vom eigenen Kind) halt für uncool gehalten werden, dass (alle !) anderen Eltern mehr erlauben usw. usf. Ich glaube, da muss man einfach durch.
Und nach ein paar Jahren kann man das Glück haben, sich in der Bewertung der Thematik nahe zu sein.