Merkwürdig,
diese Frage habe ich mir zuletzt auch gestellt. Ich bin leider nicht sehr gut darin strukturiert zu schreiben, deshalb steht hier jetzt auch einfach nur das, was mir gerade so einfällt.
Zuerst aber eine Frage: Kennst du Erich Fromm? Kennst du sein Buch "Haben oder sein"?
Wenn nicht, lies es!
Ich habe den Eindruck, dass sie einem zwangsläufig irgendwann in den Sinn kommt und das der Alltag einen ganz großen Anteil daran hat. Man funktioniert ja schon irgendwie automatisch, da kommen einem nebenbei schon solche Gedanken.
Dr.Manhattan schrieb am 21.03.2019:ich bin ein menschenaffe, fremdbestimmt, bestehe aus komplexen (wie jeder), bestehe aus erinnerung. wie soll ich mich da noch ernst nehmen ? :D
Du bist natürlich nicht fremdbestimmt. Allein die Tatsache, dass du deine Gedanken beobachten kannst, ist der Beweis dafür.
Und ich finde darum geht auch im Leben: zu beobachten, aber nicht zu bewerten.
Die Welt und die Menschen sind alle so unterschiedlich und benehmen sich anders als du. Ihre Vergangenheit hat sie so verändert, dass aus ihnen Menschen geworden sind, wie z.B. Monk. Aber diese Menschen sind auch ein Teil von dir.
Was ich bei Kindern festgestellt habe ist, dass sie die Realität anders wahrnehmen als Erwachsene. Nicht immer, aber wesentlich häufiger als wir. Sie träumen am Tag und sind in Gedanken verschwunden. Sie sind ehrlich und lassen es dich spüren.
Als meine Tochter 4 Jahre alt war, wollte sie, verständlicherweise, immer auf den Spielplatz und nach einer halben Stunde verging mir dann die Lust und ich wollte sie überreden nach Hause zu gehen.
DIese Maus hat es aber mit ihrer Engelsstimme geschafft, dass ich mit ihr da blieb. Und sie hat noch etwas geschafft. Als ich sie/uns beim Spielen beobachtete. erinnerte ich mich an meine Kindheit, an die Unbeschwertheit die ich als Kind erfahren hatte. Es war wie ein warmer Regen und ich begegnete meiner Tochter erstmals auf Augenhöhe, aus der Sicht eines Kindes.
Daraufhin habe ich beschlossen, meiner Tochter mehr Mitbestimmung zu geben, damit sie mich öfter an ihrer Hand durch die Welt eines Kindes führt. Es fühlte sich an, als ob die Zeit wieder länger wird.
Sie hat mir damit soviel geschenkt und ich denke das ist der Sinn.
Ich habe einen Garten in dem es verdammt viel zu tun gibt, aber wehe ich sehe den Bienen beim Nektar sammeln zu. Da bin ich hin und weg. Die Zeit wird zur Ewigkeit.
Menschen, die das nie erfahren haben, tun mir sehr leid. Aber mit Freundlichkeit und dem Witz eines Kindes kann man immer dazu beitragen ihnen dieses Glück ein wenig näher zu bringen. Die Welt wird doch immer turbolenter, hektischer, aggressiver. Das gilt es zu beobachten und mit Geschick zu beeinflussen. Stell dir vor, jeder Mensch hätte das Selbst-bewusst-sein, hätte sich selbst erkannt, um dann andere durch Empathie zu verstehen. Wie würde die Welt dann aussehen?
Ich könnte noch ewig schreiben, aber dann verzettele ich mich.
Aber nochmal zu dir: Dieses Egal-sein (es macht ja eh keinen Sinn)...dieses Gefühl oder die Einstellung hatte ich auch mal. Ist es eine Art Resignation bei dir?