Cpt.Germanica schrieb:Tatsächlich? Ich muss bei Hammondorgel immer an John Lord denken und habe daher keine Billigassoziationen, aber da gab es sicher Preisunterschiede.
Jedenfalls ein interessanter Gedanke zum Thema Schallplatte, also dass diese möglicherweise einem "Hammond-Haushalt" entstammt.
Ich muss bei Hammond-Orgel immer an James Last denken. 🙂 Die kam da teilweise ja auch zum Einsatz, wenn auch weniger. Was mir aber dazu auffällt ist, dass man häufig das Alter der 'Fans' auf weit älter verortet. Bei uns zuhause, aber auch Onkel, Tante usw. war man u.a. auch begeistert von James Last und seiner Tanzmusik wie viele Andere in den 70ern auch. Dabei waren die betreffenden Personen, die mir spontan dazu einfallen, damals erst Mitte 20-35, wie ich gerade nachgerechnet habe. Ich denke, es gab auch zu der Zeit vermutlich weniger strikte Trennungen nach Alter und Musikrichtung, als man denkt. Spontan hätte ich gesagt, wer damals z.B. James Last gut fand, muss mindestens über 40 gewesen sein. Es gab zu der Zeit ja auch viele Volksmusik-Liebhaber, die man normalerweise für weit älter halten würde. Ganz Bayern dudelte Volksmusik rauf und runter.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Altersspanne beim Täter sowohl ein damals vielleicht 16/17-Jähriger als auch älter gewesen sein könnte, der einfach ganz allgemein keinen Plan hatte, was so hip und up-to-date ist oder es eben nur von zuhause kannte. Es war ja schließlich auch keine Großstadt.
Den unmittelbaren Bezug zu Untersetzer, Schallplatte und dem billigen Ring muss man vielleicht gar nicht herstellen, auch wenn die Eltern diese gar nicht ihrem Haushalt zugeordnet haben? Ich habe mir in dem Alter in den 70ern/80ern auch Kleinigkeiten gekauft, die meine Mutter in meinem Zimmer oder in meiner Schultasche nicht wahrgenommen hat. Man fragte auch nicht 'Woher hast Du das?'. 'Peinliche' Schallplatten habe ich im Teenageralter bei mir im Schrank versteckt, wenn Freunde kamen. Nicht peinliche Platten wurden 'repräsentaiv' neben den Plattenspieler gelegt. Damals gab es ja auch noch die günstigeren Single-Schallplatten, die man sich eher leisten konnte als eine LP. Das würde wiederum heißen, dass die Schallplatte in diesem Fall schon etwas 'Wertvolleres' war, sollte sie vom Täter mitgebracht worden sein.
Ich kann mir das irgendwie nicht so rund vorstellen, auch wenn der Täter bis heute nicht überführt wurde. Ein Freitagnachmittag im Sommer, mit Instrumentalmusik im Haus, Nachbarn mit geöffneten Fenstern, Kinder im Garten, damals üblicher früherer Feierabend berufstätiger Personen in der Nachbarschaft usw. Das ist mir alles nicht anonym und abgeschottet genug. Was für eine Atmosphäre wollte man als Täter für so eine Situation schaffen, die in so einer Tat endete? Sowas stellt man sich ja vorher mal vor, wie das ablaufen soll, und man klingelt nicht absolut spontan mit schlechten Absichten. Es hätte jederzeit auffliegen können, wenn noch jemand, eine Freundin oder eine Nachbarin, geklingelt hätte, die wusste, dass auf jeden Fall jemand zuhause ist, bevor die Eltern kommen.