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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 20:08
Zitat von InterestedInterested schrieb:Na im Kopf die Phantasie, kann er er ja schon länger gehabt haben, die Umsetzung (also der Versuch/Übergriff) spontan. Das schließt sich ja nicht aus.
Das vermute ich auch. Im Kopf haben sich gewisse Phantasien, was er ihr gerne antun würde lange vorher gebildet (Tage, Wochen, Monate?..keine Ahnung) und die Tat vollzog sich spontan, weil sich einfach die Situation bot. Es würde mich nicht wundern, wenn es vorher eine brenzlige Situation gab, er aber nicht die "Chance" hatte in dem Moment...


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 20:14
Zitat von ghitaghita schrieb:Das vermute ich auch. Im Kopf haben sich gewisse Phantasien, was er ihr gerne antun würde lange vorher gebildet (Tage, Wochen, Monate?..keine Ahnung) und die Tat vollzog sich spontan, weil sich einfach die Situation bot. Es würde mich nicht wundern, wenn es vorher eine brenzlige Situation gab, er aber nicht die "Chance" hatte in dem Moment...
Absolut. Und deshalb schließe ich ein sadistisch motiviertes Geschehen, das in der Tötung von Heike endete, nach wie vor nicht aus, ich halte es auch für nicht unwahrscheinlich. Der Täter hat eventuell zwei Gesichter. Und viele, die mit ihm zu tun haben, kennen womöglich nur das "entmonsterte" Gesicht. Wenn man den Worten der Ermittlerin in der Fallbesprechung in XY genau zuhört, kann man das ihren Worten entnehmen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 20:15
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Ich habe den Artikel anders verstanden. Die DNA eines Menschen ist sein genetischer Fingerabdruck. Und dieser ist einzigartig. Und anhand der DNA erkennt man auch das Geschlecht ( xx/xy)
Wenn man eine gescheite DNA hat, dann erkennt man: Die Augen-, Haut- oder Haarfarbe und das ungefähre Alter - plus/ minus fünf Jahre.

Das darf die Kriminalistik auch benutzen, um einen Täter zu finden.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 20:27
Und natürlich das Geschlecht.

Gesetz:
...
Der nach einem Stellungnahmeverfahren[13] noch einmal modifizierte Text wurde am 15. November 2019 vom Bundestag verabschiedet[14] und trat am Tag nach der Verkündung im Bundesgesetzblatt am 12. Dezember 2019 in Kraft[15]. Der § 81e StPO Absatz 2, Satz 2 ist nun wie folgt gefasst: "Ist unbekannt, von welcher Person das Spurenmaterial stammt, dürfen zusätzlich Feststellungen über die Augen-, Haar- und Hautfarbe sowie das Alter der Person getroffen werden."
Quelle: Wikipedia: DNA-Phänotypisierung


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 20:32
@sören42
Ich glaube an eine Verabredung. Diese wurde natürlich geplant.

Dieses Zeitfenster hat Heike meiner Ansicht nach oefter genutzt um sich zu verabreden um mit ihren Freunden zu spielen. Dieses Zeitfenster war also in ihrem Umfeld kein Geheimnis. Natürlich können die Eltern auch mal eher nach Hause kommen... Aber in der Regel kommen sie ca um 16 Uhr nach Hause.

An dem Tag war es nur leider nicht Maria . Aus welchem Grund auch immer.
Es gibt sicher einen Grund warum sie zu ihrer Freundin gesagt hat sie wuerde mit der Mutter zur Oma fahren obwohl klar war das Mutti schon längst bei Oma ist. Sie hatte für den Tag andere Pläne und wollte dafür keine Erklärung abgeben.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 20:43
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Es gibt sicher einen Grund warum sie zu ihrer Freundin gesagt hat sie wuerde mit der Mutter zur Oma fahren obwohl klar war das Mutti schon längst bei Oma ist. Sie hatte für den Tag andere Pläne und wollte dafür keine Erklärung abgeben.
Das ist absolut möglich und plausibel, aber es kann auch sein, dass Heike im engeren Sinne nicht wirklich ihre Freundin angelogen hat.

Jeder hat das mal bei anderen erlebt oder selber gemacht: der eine sagt was, das mich ärgert und wenn er danach nach einem späteren Treffen fragt, sagt man nicht die Wahrheit, sondern schiebt eine Ausrede vor - auch um Streit zu vermeiden.

Will sagen: es ist durchaus möglich, dass Heikes Freundin was gesagt oder getan hat an dem Schultag, das Heike ärgerte oder sie doof fand. Es war nichts besonderes, aber sie hatte danach erstmal keine Lust, sich später mit ihr zu treffen und nutzte den Oma-Besuch als Ausrede.


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12.01.2024 um 20:44
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Ich glaube an eine Verabredung. Diese wurde natürlich geplant.
Das glaube ich auch. Aber ich glaube auch, dass der Täter genau wusste, wie lange er Zeit hat und wann die Eltern zurückkommen. Ob jetzt von Heike oder ob er es schon vorher wusste, sei mal dahingestellt. Meine Vermutung geht aber dahin, dass er es schon vorher wusste.

Als Heike in Todesangst war, könnte sie gesagt haben: "Meine Eltern kommen jeden Moment!" Er könnte aber gewusst haben, sie kommen nie vor xx Uhr am Freitag.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 20:44
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Dieses Zeitfenster hat Heike meiner Ansicht nach oefter genutzt um sich zu verabreden um mit ihren Freunden zu spielen. Dieses Zeitfenster war also in ihrem Umfeld kein Geheimnis. Natürlich können die Eltern auch mal eher nach Hause kommen... Aber in der Regel kommen sie ca um 16 Uhr nach Hause.
Nein. Es wurde ja explizit darauf verwiesen, dass dieser Umstand nur einem nahen Umfeld von Heike bekannt war. Bedeutet ja wohl, dass meistens jemand zuhause war. Vermutlich die Mutter. Maria gab ja auch an, meistens bei Heike gespielt zu haben. Musik gehört, am Laufenden Band gespielt usw. Der Freitag alleine sticht da wohl so raus und das bestimmt auch erst, seit der Bruder bei der Oma wohnt. Bedeutet ja nicht, dass der Bruder nonstop da war, wenn die Mutter freitags kam. Der hat ja sicherlich auch Freundschaften, Bekanntschaftn in Braunschweig geschlossen. Die Stadt wird auch immer noch interessanter gewesen sein, als das kleine Dorf Niedersickte.
Die Mutter hat dort sicherlich aufgeräumt, Wäsche gewaschen, eingekauft usw. Mit dem Sohn natürlich auch Zeit verbracht, aber eher der Mutter zur Hand gegangen.

Im Einspieler sagt Heike der Mutter, dass sie mit Maria spiele und Maria, dass sie mit der Mutter nach BS fahre.
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Ich glaube an eine Verabredung. Diese wurde natürlich geplant.
Was, wenn sie unter Druck gesetzt wurde. Das wäre zumindest keine freiwillige Verabredung.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 22:53
@Interested
Sie hat ihren Täter wie es aussieht freiwillig und arglos in das Haus gelassen. Wieso sollte sie das machen wenn diese Verabredung unfreiwillig war und unter Druck entstanden ist?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 01:16
Es wäre interessant zu wissen, ob Maria Geschwister hatte, auch Heike‘s Bruder wurde sicher gefragt, wo er zur Tatzeit war.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 02:01
Zitat von ritchiritchi schrieb:Es wäre interessant zu wissen, ob Maria Geschwister hatte, auch Heike‘s Bruder wurde sicher gefragt, wo er zur Tatzeit war.
Alles, was in ihrer, wie man wohl heute sagen würde "Bubble" und die scheint zu dem Zeitpunkt recht winzig gewesen zu sein, wäre interessant zu wissen. Hätte da auch Hunderte von Fragen....

Ich muss gestehen, dass mir zu wenige.. oder besser gesagt, zu oberflächliche Beschreibungen zu Heike stören.. Sie wird in einer Form beschrieben, die von meinen Eltern hätte sein können, als ich 12 war... "schüchtern, höflich, zurückhaltend." Ja, das war ich auch in dem Alter, aber nur wenn ich unter Erwachsenen war, weil es bei denen so gut ankam.

Es gibt nur die eine Szene mit ihrer Mutter, wo sie quasi aufmuckt, als es um den bevorstehenden Besuch geht und sie, um es mit der heutigen Ausdrucksform zu übersetzen: "kein Bock drauf hat, sich dieem blöden Matthias wieder aussetzen zu müssen, weil er ein Arsch ist!" In dieser Szene ist sie alles, aber nicht schüchtern, höflich und lieb! Bin weiterhin am Rätseln, warum sie diese Szene eingebaut haben.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 03:57
@chipie
@brigittsche

Hallo,

ich habe den gleichen hellblauen Untersetzer, der vermutlich zu einem Set von 6 verschiedenfarbigen mit leicht unterschiedlichen Katzenmotiven (Vintage Plastik-Untersetzer, 70er Jahre) gehört, im Internet als Verkaufsartikel gefunden. Eventuell konnte man diese Untersetzer aber auch einzeln kaufen und die Farben selbst zusammenstellen, da der Verkäufer noch weitere in ausschließlich Rosa, aber auch in den 6 verschiedenen Farben als 6er-Set anbietet. Ich gehe im damaligen Ladenverkauf der 70er aber von bunten 6er-Sets aus.

Der auf dem Foto der Tatortfunde dunklere Außenrand ist also definitiv nur ein Schatten. Von verschiedenen Farben in einem 6er-Set bin ich ehrlich gesagt vorher nicht ausgegangen. Das wäre deshalb auch eine Art Untersetzer, die ich vielleicht bei einem Kindergeburtstag verwendet hätte, aber vermutlich nicht in einer Hausbar. Selbst in den 70ern nicht. Mir erscheinen die Untersetzer auch recht klein im Durchmesser in Relation zum Muster des darunterliegenden Stoffmusters auf dem Foto der Verkaufsartikel. Möglicherweise waren diese Untersetzer schon allein von der Größe her für kleine Trinkgläser, wie man sie eher für Kinder verwendet hat gedacht und von daher ein Kinderartikel?

Wenn es sich tatsächlich um ein mitgebrachtes 'Geschenk' gehandelt haben sollte, halte ich den Untersetzer im Vergleich zur Schallplatte wirklich für ein absolutes 'Verlegenheits-Billiggeschenk' für eine damals 12-Jährige.

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, alle Beiträge zu lesen, ich hoffe, dies war keine Wiederholung eines bereits zuvor erfolgten Internet-Fundes des Untersetzers.

IMG 20240113 103003Original anzeigen (0,4 MB)


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 04:42
Zum Thema Hammond-Orgel fällt mir ein, dass im Haushalt einer damaligen Klassenkameradin mit zahlreichen etwas älteren Geschwistern Mitte/Ende der 70er Jahre zuhause eine Hammond-Orgel im Wohnzimmer vorhanden war. Wir waren damals in der 5. Klasse. Die Eltern dieser Klassenkameradin waren allgemein etwas 'moderner' oder unkonventioneller eingestellt als die meisten Anderen. Zu der Zeit erlebte ich als Kind generell Eltern als sehr auf ihre Außenwirkung bedacht, bis hin zum geraden Einparken vor der eigenen Garage und halb zugehaltener Eingangstür, damit man nicht in den Flur oder gar in andere Zimmer sehen konnte. Aber dies nur am Rande.

Sowohl meine damals etwa 12-Jährige Klassenkameradin als auch ihre Eltern und Geschwister konnten auf dieser besagten Hammond-Orgel spielen, also nicht nur klimpern. Ich ordnete es damals so ein, dass dies wohl etwas ist für Leute, die sich kein Klavier leisten konnten/wollten und auch keine klassische Klavier-Musik spielen wollten. Ich denke, so eine Hammon-Orgel war in dieser Zeit recht verbreitet, wenn auch gegebenenfalls eher nicht in Mietwohnungen wegen der Geräuschkulisse.

Aufgrund der Schallplatte könnte ich mir deshalb vorstellen, dass sie aus einem Haushalt stammte, in dem Hammond-Orgel nicht nur gemocht, sondern auch gespielt wurde, möglicherweise auch nicht nur von den Eltern.

Jedenfalls galt es in den 70ern nicht als spießig oder als heute biederes Partymusik-Instrument, wie man in heutiger Zeit denken würde. Genauso wenig, wie die damalige, elende Blockflöte-Spielerei, die zwar besonders zu Weihnachten zum Einsatz kam, aber das ganze Jahr wurde wöchentlicher Unterricht genommen (regelmäßige stolze Verkündung einer weiteren Klassenkameradin: "Ich hab heute Blockflöte", ich weiß es noch genau...).


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 05:21
Zitat von annizanniz schrieb:Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, alle Beiträge zu lesen, ich hoffe, dies war keine Wiederholung eines bereits zuvor erfolgten Internet-Fundes des Untersetzers.
Doch, aber lass' Dich davon nicht beirren, ein guter Beitrag hat immer seine Berechtigung, ausführlicher Text (statt verstümmelter Links), ordentliches Deutsch, nachvollziehbare Gedanken, Bilder.
Zitat von annizanniz schrieb:Sowohl meine damals etwa 12-Jährige Klassenkameradin als auch ihre Eltern und Geschwister konnten auf dieser besagten Hammond-Orgel spielen, also nicht nur klimpern. Ich ordnete es damals so ein, dass dies wohl etwas ist für Leute, die sich kein Klavier leisten konnten/wollten
Tatsächlich? Ich muss bei Hammondorgel immer an John Lord denken und habe daher keine Billigassoziationen, aber da gab es sicher Preisunterschiede.

Jedenfalls ein interessanter Gedanke zum Thema Schallplatte, also dass diese möglicherweise einem "Hammond-Haushalt" entstammt.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 06:21
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Tatsächlich? Ich muss bei Hammondorgel immer an John Lord denken und habe daher keine Billigassoziationen, aber da gab es sicher Preisunterschiede.

Jedenfalls ein interessanter Gedanke zum Thema Schallplatte, also dass diese möglicherweise einem "Hammond-Haushalt" entstammt.
Ich muss bei Hammond-Orgel immer an James Last denken. 🙂 Die kam da teilweise ja auch zum Einsatz, wenn auch weniger. Was mir aber dazu auffällt ist, dass man häufig das Alter der 'Fans' auf weit älter verortet. Bei uns zuhause, aber auch Onkel, Tante usw. war man u.a. auch begeistert von James Last und seiner Tanzmusik wie viele Andere in den 70ern auch. Dabei waren die betreffenden Personen, die mir spontan dazu einfallen, damals erst Mitte 20-35, wie ich gerade nachgerechnet habe. Ich denke, es gab auch zu der Zeit vermutlich weniger strikte Trennungen nach Alter und Musikrichtung, als man denkt. Spontan hätte ich gesagt, wer damals z.B. James Last gut fand, muss mindestens über 40 gewesen sein. Es gab zu der Zeit ja auch viele Volksmusik-Liebhaber, die man normalerweise für weit älter halten würde. Ganz Bayern dudelte Volksmusik rauf und runter.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Altersspanne beim Täter sowohl ein damals vielleicht 16/17-Jähriger als auch älter gewesen sein könnte, der einfach ganz allgemein keinen Plan hatte, was so hip und up-to-date ist oder es eben nur von zuhause kannte. Es war ja schließlich auch keine Großstadt.

Den unmittelbaren Bezug zu Untersetzer, Schallplatte und dem billigen Ring muss man vielleicht gar nicht herstellen, auch wenn die Eltern diese gar nicht ihrem Haushalt zugeordnet haben? Ich habe mir in dem Alter in den 70ern/80ern auch Kleinigkeiten gekauft, die meine Mutter in meinem Zimmer oder in meiner Schultasche nicht wahrgenommen hat. Man fragte auch nicht 'Woher hast Du das?'. 'Peinliche' Schallplatten habe ich im Teenageralter bei mir im Schrank versteckt, wenn Freunde kamen. Nicht peinliche Platten wurden 'repräsentaiv' neben den Plattenspieler gelegt. Damals gab es ja auch noch die günstigeren Single-Schallplatten, die man sich eher leisten konnte als eine LP. Das würde wiederum heißen, dass die Schallplatte in diesem Fall schon etwas 'Wertvolleres' war, sollte sie vom Täter mitgebracht worden sein.

Ich kann mir das irgendwie nicht so rund vorstellen, auch wenn der Täter bis heute nicht überführt wurde. Ein Freitagnachmittag im Sommer, mit Instrumentalmusik im Haus, Nachbarn mit geöffneten Fenstern, Kinder im Garten, damals üblicher früherer Feierabend berufstätiger Personen in der Nachbarschaft usw. Das ist mir alles nicht anonym und abgeschottet genug. Was für eine Atmosphäre wollte man als Täter für so eine Situation schaffen, die in so einer Tat endete? Sowas stellt man sich ja vorher mal vor, wie das ablaufen soll, und man klingelt nicht absolut spontan mit schlechten Absichten. Es hätte jederzeit auffliegen können, wenn noch jemand, eine Freundin oder eine Nachbarin, geklingelt hätte, die wusste, dass auf jeden Fall jemand zuhause ist, bevor die Eltern kommen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 06:35
Zitat von annizanniz schrieb:Den unmittelbaren Bezug zu Untersetzer, Schallplatte und dem billigen Ring muss man vielleicht gar nicht herstellen, auch wenn die Eltern diese gar nicht ihrem Haushalt zugeordnet haben? Ich habe mir in dem Alter in den 70ern/80ern auch Kleinigkeiten gekauft, die meine Mutter in meinem Zimmer oder in meiner Schultasche nicht wahrgenommen hat. Man fragte auch nicht 'Woher hast Du das?'.
Als Ergänzung noch dazu: Ich erinnere mich auch, dass es damals vollkommen üblich war, sich untereinander irgendwelchen Krimskrams zu schenken, nicht nur zu Geburtstagen. Beispielsweise ewas, was im Zimmer der Freundin/Schulkameradin herumlag und man selbst gut fand, diejenige aber nicht mehr wollte und sagte, kannst du gerne haben, schenke ich dir. Von Stiften, Figuren, Spielzeug, Pferdepostkarten bis über billigen Schmuck oder diese Buttons, die man sich an die Jacke angesteckt hat, war alles dabei. Oder man hat Dinge einfach getauscht. Was ich hier ausklammern würde, ist eventuell die Schallplatte.


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13.01.2024 um 07:25
Zitat von annizanniz schrieb:Damals gab es ja auch noch die günstigeren Single-Schallplatten, die man sich eher leisten konnte als eine LP. Das würde wiederum heißen, dass die Schallplatte in diesem Fall schon etwas 'Wertvolleres' war, sollte sie vom Täter mitgebracht worden sein.
Die Platte die man da gefunden hat ist wohl mehr eine Billig Produktion gewesen. Ähnlich der Platten die man von dem Label 'Europa' kaufen konnte, die auch viele Hörspiele veröffentlichten. Die dürfte kaum 10 Mark gekostet haben.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Tatsächlich? Ich muss bei Hammondorgel immer an John Lord denken und habe daher keine Billigassoziationen
Ich auch. Spoiler:D

Da lag die wummernde John Lord Hammond (Deep Purple) wohl eher damals bei 20 - 22 Mark, weil das Qualität war.

Wo wir insgesamt jetzt wieder bei der Patte angelangt sind.
Das Hammond Gedudel auf der Platte konnte ein 12- jährges Mädel sicherlich nicht hinter dem Ofen vorlocken die Bay City Rollers hörte.
Da ließ sich allenfalls ein Spiel mit der Musik untermalen, ggf. noch Hammond Orgel spielen lernen wollen wie Jon Lord, oder ein bischen Tanzen dazu mit beabsichtigter Tuchfühlung.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 07:56
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Da ließ sich allenfalls ein Spiel mit der Musik untermalen, ggf. noch Hammond Orgel spielen lernen wollen wie Jon Lord, oder ein bischen Tanzen dazu mit beabsichtigter Tuchfühlung.
Ich denke, nicht einmal die romantische Tanzeinlage trifft zu. Das Ganze könnte auch dazu gedient haben, eine Schallplatte aufzulegen, egal ob mitgebracht oder aus dem Haushalt, um eine Geräuschkulisse aufzubauen, in der hörbarer Streit, Schreie usw. nach Draußen untergehen sollten.

Da die Eltern sagten, diese Platte habe vorher nicht auf dem Plattenspieler gelegen, nehme ich an, der Plattenspieler befand sich im Wohnzimmer, wo Heike W. auch gefunden wurde. Davon ausgehend, dass man sich, sollte das ein geplantes Treffen gewesen sein, vermutlich erst im Kinderzimmer (ich nehme an, das Kinderzimner befand sich oben im Dachgeschoss) aufgehalten hätte, hat sich dieses wie auch immer geartete Treffen dann in eine körperliche Auseinandersetzung weiterentwickelt und dabei vermutlich also vom Kinderzimmer ins Erdgeschoss verlagert, wo sich in aller Regel das Wohnzimmer befindet. Und erst da könnte die Schallplatte ins Spiel gekommen sein, wenn sie denn abgespielt worden ist. Vorher hätte man die Musik im Wohnzimmer wohl zu laut aufdrehen müssen, um sie im Kinderzimmer zu hören. Fenster und Haustür gehen nach vorne heraus mit unmittelbarem Anschluss zu einem Nachbargrundstück. Schon allein rein gefühlsmäßig, würde man vermuten, dass dadurch mehr Geräusche aus dem EG direkt zu hören sind, als unter dem geschlossenen Dach und seitlichen oder nach hinten herausgehenden Fenstern.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 09:00
Zitat von annizanniz schrieb:Das Ganze könnte auch dazu gedient haben, eine Schallplatte aufzulegen, egal ob mitgebracht oder aus dem Haushalt, um eine Geräuschkulisse aufzubauen, in der hörbarer Streit, Schreie usw. nach Draußen untergehen sollten.
Dann hätte man auch Musik draussen wahrgenommen. Von daher denke ich nicht das man noch schnell eine Platte aufgelegt hat, während ein evtl. Streit schon im Gange gewesen ist. Da hätte man ordentlich aufdrehen müssen.
Allenfalls dient Musik dazu eine Stimmung zu erzeugen, für sich allein, oder eben auch für 2.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.01.2024 um 09:11
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Dann hätte man auch Musik draussen wahrgenommen. Von daher denke ich nicht das man noch schnell eine Platte aufgelegt hat, während ein evtl. Streit schon im Gange gewesen ist. Da hätte man ordentlich aufdrehen müssen.
Allenfalls dient Musik dazu eine Stimmung zu erzeugen, für sich allein, oder eben auch für 2.
Das ist richtig, es ist ja auch die Frage, ob überhaupt Musik gespielt wurde oder eben nur die Platte aufgelegt wurde und natürlich auch, ob man die Musik draußen gehört hat, es dafür zu leise war, aber die Stimmen nicht.

Die laut hörbare Aussage 'Ich hör jetzt auf' klingt für mich klar nach Beschwichtigung in einer Situation, die schon weit fortgeschritten ist. Nicht nach einem gelangweilten 'Ich hör jetzt auf, ich hab keine Lust mehr auf Mensch ärger dich nicht'.' Dem damals 11-Jährigen Zeugen auf dem Nachbargrundstück glaube ich auf jeden Fall.


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