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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 19:22
Wenn Sickte 6000 Einwohner hat und das 1977 auch so war, dann sind das ja nicht so viele Menschen.

Man könnte also die männlichen Personen, die damals dort gewoht haben, älter als 13 waren und noch leben eine DNA- und Fingerabdruckprobe abgeben lassen. Das werden wohl nur noch ein paar hundert Leute sein.

Wenn die Tests nichts ergeben, dann könnte man bei den verstorbenen Männern eine DNA Probe von noch lebenden Blutsverwandten nehmen, um eine Verwandtschaft zu überprüfen. Das dürfte aber eine vierstelige Anzahl sein.

Ob man letzteres allerdings bei bereits verstorbenen Personen darf, ist eine andere Sache. Gegen Tote wird nicht mehr ermittelt und dies würde ja einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von sehr vielen Menschen bedeuten, insbesondere, wenn sich jemand weigert um im Zweifel den Ruf des toten Verwandten nicht zu schädigen. Motto: die Toten sollte man ruhen lassen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 19:39
Nachtrag: ca. 27% der männlichen Bevölkerung sind Ü59.

Selbst wenn 1977 3000 Männer in Sickte im fraglichen Alter waren, so leben heute davon noch 810.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 19:43
@watnu
Der Stromzählerableser war bekannt, wohnte zufällig nur 3 Häuser weiter. Digital ablesen war da noch nicht er musste ins Haus.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 20:07
Aber was fuer ein Motiv hätte ein unbekannter Erwachsener? Da bleibt ja eigentlich nur Missbrauch und ein Erwachsener hätte den wohl auch durchgeführt.
Ich denke nicht dass jemand einfach vorbeikommt und grundlos eine 12-jährige bestialisch ermordet.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 20:23
Zitat von ghitaghita schrieb:und zwar einen helfenden Beruf wie, Pfleger, Sozialarbeiter, Erzieher etc... Also so eine Art von Wiedergutmachung seiner Tat aus seiner Sicht, wenn er einen Beruf ausübt, in dem er Menschen helfen kann.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das finde ich einen durchaus interessanten Gedanken, wobei man dann natürlich überlegen müsste, ob diese Art tätiger Reue oft vorkommt, oder ob ein solches Verhalten gegenüber einem Verdrängen und Verleugnen der Tat nicht sehr viel seltener ist.
Nein, das kann ich mir bei dieser grausamen Tat bewusst durchgeführten Tat überhaupt nicht vorstellen.
Der Täter würde sich ja ständig mit seiner Tat und ihrem Sterben konfrontieren.

Ein Täter, der seine Tat später bereut, fühlt sich moralisch schuldig.

Z.B.:
Er hat verantwortungslos gehandelt, so dass jemand verletzt wurde - oder starb.
Er hat nicht nachgedacht, wollte einen Scherz machen, hat zum Beispiel einen Stein von einer
Autobahnbrücke geworfen und einen Unfall verursacht.
Alles, was zu kurz gedacht war. Alles was leichtsinnig war,- noch nicht einmal justiziabel, aber
dem Menschen ein schlechtes Gewissen macht...
Da könnte ich mir eine selbst auferlegte Buße vorstellen.
Wobei die Kinder oder Patienten, die in seine Hände geraten, in den falschen Händen sind.
Solche Berufe muss man gerne ausüben, nicht als Selbstbestrafung.

Hier vermute ich, der Täter hat sich eingeredet, dass "Heike selber Schuld war, durch ihr falsches Verhalten"
(was sich immer).
Oder- (wenn er damals sehr jung war), er hat damals einfach keinen anderen Ausweg gewusst
Oder seine Eltern waren Schuld. Wenn sie nicht so streng mit ihm gewesen wären, hätte das nicht passieren müssen

Vielleicht hat ihn aber auch die Angst vor dem Gefängnis zu Entscheidungen gezwungen, die er ohne diese Tat
nicht getroffen hätte:
Er könnte (vorübergehend) ins Ausland gegangen sein


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 20:32
Zitat von pw1977pw1977 schrieb:Ich denke nicht dass jemand einfach vorbeikommt und grundlos eine 12-jährige bestialisch ermordet.
Schau hier. Wechsel erwachsenes Opfer, Kinder als Opfer:
Zitat von pw1977pw1977 schrieb:ch denke nicht dass jemand einfach vorbeikommt und grundlos eine 12-jährige bestialisch ermordet.
Er wollte, dass sie ruhig ist:
...
Laut Anklage war das erste Todesopfer am 13. Juli 1995 die 26 Jahre alte Beate Rabel in Leimen. Sie soll in ihrer Wohnung bei einer versuchten Vergewaltigung erstochen worden sein. «Ich wollte sie aus der Nähe beobachten, unbemerkt», sagte der Angeklagte. Er wartete im dunklen Schlafzimmer, während die Frau im Wohnzimmer fernsah. Als die junge Frau den Unbekannten schließlich bemerkte und laut schrie, folgte ein heftiger Kampf, in dessen Verlauf er sie mit einem Hammer, Reizgas und einem Messer attackierte. «Ich wollte, dass sie ruhig ist», sagte der 36-Jährige.

1999 folgte der erste Angriff auf ein Kind. Er fiel eine 11-Jährige auf dem Schulweg an. Das Kind konnte entkommen. Im September 1999 drang er nachts durch eine offen stehende Terrassentür in das Zimmer eines zehnjährigen Mädchens ein und stach auf das schlafende Kind ein. Das Leben dieses Kindes konnte durch eine Notoperation gerettet werden.

Vanja Elena war laut Anklage am Abend des 30. November 2000 das letzte Opfer. Die 12-Jährige war allein zu Haus, als der Angeklagte in die Wohnung einstieg, um sich an dem Kind zu vergehen und es anschließend erstach. Die Mutter fand nach ihrer Rückkehr die blutüberströmte Leiche ihres Kindes. Die Polizei nahm zunächst einen Verdächtigen fest, ließ ihn dann aber wieder frei. Ein halbes Jahrspäter fassten die Ermittler den Täter, der auch mehrere Einbrüchezugab, mit Hilfe eines Gentests.
...
Quelle: https://www.mz.de/panorama/prozess-sexualtater-gesteht-mord-an-schulerin-2871849


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 20:37
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wenn Sickte 6000 Einwohner hat (...)
Zitat von watnuwatnu schrieb:(...) aus Sickte oder dem näheren Umfeld stammt
In AZ-XY sagt die Ermittlerin:
(...) Vereint sind diese beiden Tätertypen durch die örtliche Nähe zu Heikes Wohnort damals. Und Diese kann entstanden sein durch soziale Gründe, schulischen Kontext haben, berufliche Gründe oder auch rein Wohnortbedingt sein.
Quelle: https://www.dailymotion.com/video/x8q4y0z ca. Min. 24
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Man könnte also die männlichen Personen, die damals dort gewoht haben, älter als 13 waren und noch leben eine DNA- und Fingerabdruckprobe abgeben lassen. Das werden wohl nur noch ein paar hundert Leute sein.
Ich kann nur weiterhin vermuten, dass die Teil-DNA nicht einer Person zuordenbar ist, sondern verwandten Personen wie Brüdern, Cousins, Vater u. Sohn usw..
Aber wir wissen ja nur einen Bruchteil dessen, was die Ermittler wissen.

Fingerabdrücke wurden 2022 wohl genommen:
So wurden am vergangenen Sonntag erneut Personen befragt und Fingerabdrücke genommen.
Quelle: https://regionalheute.de/wolfenbuettel/kindermord-in-sickte-polizei-auf-neuer-taeterjagd-wolfenbuettel-1667914755/ , zuletzt aktualisiert: 08.11.2022

Falls noch jemand nach Bettlektüre braucht ;-) 2017„Gute“ und „schlechte“ DNA-Spuren Ein Überblick zum aktuellen Stand der forensischen Molekularbiologie (ist aus 2017)


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 20:43
Zitat von watnuwatnu schrieb:(...) aus Sickte oder dem näheren Umfeld stammt
Klar, wenn er aus Braunschweig stammt, wären das 1977 270000 Einwohner.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Fingerabdrücke wurden 2022 wohl genommen
Die Frage wäre noch: kann ein anderer als der, dessen Fingerabdrücke und DNA an Tatwaffen gefunden wurde, der wahre Mörder sein?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 20:48
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:@watnu
Der Stromzählerableser war bekannt, wohnte zufällig nur 3 Häuser weiter. Digital ablesen war da noch nicht er musste ins Haus.
O.g. meinst du beispielhaft, wenn ich das richtig verstehe. Dann würde ich trotzdem vermuten, dass er mit der Absicht kam, sie zu missbrauchen. Und nicht, dass ihn der Gedanke plötzlich überkam, als er in Ausübung seines Berufs vor der Tür stand.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Die Annahme, dass er zufällig, aus beruflichen Gründen vorbei kam, erschließt sich mir aus den Äußerungen der Polizei nicht.



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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 21:06
Der Täter - wer auch immer das ist, ist zum Haus der Ws. Ob er geklingelt hat, durch die Terrasse ist, ob sie verabredet waren, oder Überraschungsbesuch, jünger oder älter...

Ich frag mich allerdiings, wäre der Täter auch zum Haus, wenn sie mit Maria gespielt hätte? Woher wusste der Täter, dass sie das an diesem Freitag nicht tat?
Wie konnte er wirklich sicher sein, dass sie a) zuhause ist und b) tatsächlich alleine?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 21:07
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Die Frage wäre noch: kann ein anderer als der, dessen Fingerabdrücke und DNA an Tatwaffen gefunden wurde, der wahre Mörder sein?
Evtl. sind die Spuren doch zu verwischt oder vermischt? Ich habe mich noch nie wirklich mit dem Thema Tatortspuren befasst.
(O. g. DNA-"Bettlektüre" auch nicht selbst gelesen/heute erst gefunden.)
Was ich sicher sagen kann: Opfer von Messerangriffen können auch an den Händen Abwehrspuren haben, weil sie z. B. die Hände schützend vor das Gesicht halten oder versuchen, dem Täter das Messer zu entreißen. Vielleicht könnten im Kampf Mischspuren an den Tatwerkzeugen entstanden sein?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 21:13
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich frag mich allerdiings, wäre der Täter auch zum Haus, wenn sie mit Maria gespielt hätte? Woher wusste der Täter, dass sie das an diesem Freitag nicht tat?
Wie konnte er wirklich sicher sein, dass sie a) zuhause ist und b) tatsächlich alleine?
Das ist eine gute Frage.
Im Vorfeld schon beobachtet und mitbekommen, oder wurde Heike dahingehend im Vorfeld manipuliert das sie ihrer Freundin eine Absage erteilt ? Oder doch Verabredung ?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 21:15
Zitat von watnuwatnu schrieb:Evtl. sind die Spuren doch zu verwischt oder vermischt? Ich habe mich noch nie wirklich mit dem Thema Tatortspuren befasst.
(O. g. DNA-"Bettlektüre" auch nicht selbst gelesen/heute erst gefunden.)
Was ich sicher sagen kann: Opfer von Messerangriffen können auch an den Händen Abwehrspuren haben, weil sie z. B. die Hände schützend vor das Gesicht halten oder versuchen, dem Täter das Messer zu entreißen. Vielleicht könnten im Kampf Mischspuren an den Tatwerkzeugen entstanden sein?
Da DNA und Fingerabdrücke hier wohl zusammen gehören meinte ich insbesondere: kann ein anderer, als der, der die Fingerabdrücke auf den Tatwaffen hinterlassen hat, der wahre Mörder sein? Diese konnte man ja schon damals mit allen Verdächtigen und Verwandten, Nachbarn, etc. abgleichen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 21:30
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Hier vermute ich, der Täter hat sich eingeredet, dass "Heike selber Schuld war, durch ihr falsches Verhalten"
(was sich immer).
Oder- (wenn er damals sehr jung war), er hat damals einfach keinen anderen Ausweg gewusst
Oder seine Eltern waren Schuld. Wenn sie nicht so streng mit ihm gewesen wären, hätte das nicht passieren müssen
Bin da ganz bei Dir, man sollte in dem Fall aber auch bedenken, wie sich der Täter weiterentwickelt hat - sprich: als er die Tat ausübte, war er noch sehr jung (das vermute ich zumindest) und da kann ich mir gut vorstellen, dass er alles auf Heike geschoben hat: SIE hat das doch erst provoziert oder ihn tief verletzt und er konnte einfach nicht anders.

Die Frage ist, wie hat er sich weiterentwickelt? Er wurde immer älter und erwachsen - da denke ich, verschiebt sich einiges in der Wahrnehmung. Als Erwachsener war er es, der ein 12-jähriges Kind getötet hat. Ich hoffe, ich kann vermitteln, was ich damit meine. Man sieht sich und Dinge aus seiner eigenen Jugend später aus einem ganz anderen Blickwinkel - eben aus Sicht eines Erwachsenen und wer weiß, vllt. dann auch aus Sicht eines Vaters, falls er später sogar Vater wurde!
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich frag mich allerdiings, wäre der Täter auch zum Haus, wenn sie mit Maria gespielt hätte? Woher wusste der Täter, dass sie das an diesem Freitag nicht tat?
Wie konnte er wirklich sicher sein, dass sie a) zuhause ist und b) tatsächlich alleine?
Meine Vermutung: der Täter wohnte in direkter oder recht naher Nachbarschaft und hatte aus seinem Haus vllt. auch eine direkte Sicht auf das Haus von Heikes Eltern. Dadurch kannte er die Abläufe und wusste auch, dass Heike an manchen (oder bestimmten) Tagen alleine zu Hause war.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 21:41
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Da DNA und Fingerabdrücke hier wohl zusammen gehören
Wenn ich u. g. richtig verstehe, muss das nicht sein, denn es könnten auch Spuren übertragen worden sein. (So verstehe ich "Transfer").
Die Aussagekraft von Kontaktspuren zur Rekonstruktion von Tatvorgängen ist oft viel geringer als die anderer Spurenarten
(wie z.B. Sekret, Blut oder Sperma). Mitunter ist selbst fraglich, wie diese Spuren überhaupt an ihren Ort gelangt sind („Trans
fer“) (Pfeifer et al. 2016). Minimalspuren können fallweise durch Aerosol-Antragung entstanden sein (z.B. durch Speicheltropfen oder Hautschuppen), d.h. solche Spuren können zwar, müssen aber nicht immer tatrelevant sein („Hintergrund-DNA“).
Quelle: Auf S. 1 der PDF steht: "Um auf diesen Artikel als Quelle zu verweisen, verwenden Sie bitte folgende Angaben":
Stein, Christina/Gausterer, Christian (2017). „Gute“ und „schlechte“ DNA-Spuren. Ein Überblick zum aktuellen Stand der forensischen Molekularbiologie, SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis (2), 72-86,
Online: http://dx.doi.org/10.7396/2017_2_G.*
Gefunden auf:https://www.bmi.gv.at/104/Wissenschaft_und_Forschung/SIAK-Journal/SIAK-Journal-Ausgaben/Jahrgang_2017/files/Stein_2_2017.pdf , S. 4/16 (bzw. 74)

Vielleicht sind die Spuren nicht gerichtsfest?
@Interested hat dazu die Aussage aus dem Podcast zusammengefasst:
Zitat von InterestedInterested schrieb am 06.01.2024:Sie sprechen auch davon, dass sie das eben juristisch beweisbar machen müssen. So verlangt es eben auch die Rechtsprechung. Insofern ist davon auszugehen, dass unabhängig der Verdächtigen, es soll einige gegeben haben, es beweisbar sein muss, die gefundenen Spuren zuzuorden und das muss nicht nur bedeuten zum Täter (der kann ja normalen Zugang zum Haushalt der Ws. gehabt haben können) sondern zur Tat an sich. Die Spuren müssen unmittelbar dieser Tat zuzuordnen sein, auch wenn sie sich an unzähligen anderen Stellen im Haus befinden, die allesamt nicht tatrelevant zu sein scheinen. Man kann wirklich nur hoffen, dass die Ergebisse der Spurenanalysen zum Täter führen.



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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 21:54
Nachtrag: was diesen Fall für mich in gewisser Weise auch so besonders macht, ist der Hinweis darauf, dass das Haus das letzte an einer Sackgasse stand. Jeder, der mal in so einer Straße gelebt hat, weiß, dass da keiner mal ganz unauffällig auf so einer Straße sich bewegen kann. Irgendeiner sieht dich immer, bzw. die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Ich habe mal in so einer Sackgasse gelebt und auch wenn ich keine bin, die ständig aus dem Fenster schaut, so hatte ich recht schnell die Gewohnheiten meiner Nachbarn mitbekommen, aber auch umgekehrt.

Hinzu kommt, dass sich an so einer Sackgasse nicht viel tut, da eben dort nur die Bewohner, der Postbote, Paketlieferanten und dann ab und an Freunde oder Gäste vorbeikommen. Irgendwie horcht man kurz auf, wenn sich was auf der Straße bewegt, wenn es auch eher nur nebenbei registriert wird. Man wird erst aufmerksam - und da kann ich nur von mir sprechen - wenn da einer vorbeifährt oder geht, der vollkommen unbekannt ist.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

11.01.2024 um 23:20
@ghita
Ich bin da bei dir .
Aber : wenn das jemand ist ,der da hingehört dann erscheint dir das was du siehst nicht mehr als verdächtig. Dann ist es völlig normal.und so wie immer.

Evtl hat jemand was gesehen und bringt es nicht in den richtigen Zusammenhang. Wenn der Täter aus der Gegend war ,dann kannte der natürlich auch jeden Nachbar und nicht nur die Gewohnheiten von den Wiatrowskis. Dann kannt er die Umgebung und jeden Weg.
Iwo ganz weit oben hier im Thread hatte ich das Beispiel schon genannt : Keiner wundert sich wenn ein Kind wegrennt ... Über einen Zaun springt oder sich im Garten des Nachbarn rumtreibt oder völlig verdreckt draussen rumläuft... Die machen halt Mist. Bei einem Erwachsenen sieht das anders aus, das wuerde direkt auffallen.

Ich glaube wenn jemand jung ist ist seine Persönlichkeit noch nicht verfestigt und so ein Erlebnis kann in zwei Richtungen gehen: Entweder derjenige macht weiter oder er macht es nie wieder.

Ich weiss, es gibt keine wirklichen Indizien dafür das der Täter juenger war .. aber je mehr ich mich mit diesem Fall beschäftige um so mehr denke ich das der Täter bisher nicht aufgefallen ist weil er eben unauffaellig war /ist bzw jemand war/ist dem man so eine Tat nie zutrauen würde. Heike kannte ihren Täter und hat ihm die Tür geöffnet und hat Zeit mit demjenigen verbracht, bevor es zu dieser Tat kam. Ein Fremder mit bestimmten Absichten der sich mit einer Ausrede reinschleicht, hätte nicht so viel Zeit verplempert um an sein Ziel zu kommen und der haette auch keine Eskalation benötigt.


Ich wurde mal hier ausgelacht weil ich geschrieben habe das man evtl Hochzeit gespielt hat. Begründung war ,das man sowas mit 12 nicht mehr spielt. Ja das stimmt und das hat mich auf diesen Gedanken gebracht.
Am Tatort findet man ein Kleid ... Einen kaputten Ring... Und eine LP mit Orgelmusik.... Sorry, aber das hört sich für mich alles nach Hochzeit an.
Evtl fand das Heike auch lächerlich und hat denjenigen ausgelacht und sich darüber lustig gemacht.
Mädels sind meist weiter als gleichaltrige Jungs und stehen deswegen eher auf aeltere Jungs... Bzw sie schwärmen für die.. eine richtige Beziehung haben sie nicht im Sinn ,die könnten sie in dem Alter nie führen.
Ich weiss nicht wie es bei euch war.. aber ich fand gleichaltrige Jungs zwar nett aber iwie auch echt albern und affig. Umgeschaut habe ich mich nach älteren und meine erster Freund war damals auch älter als ich.
Ich denke also, der Täter hat die Fassung verloren weil er etwas ,was Heike gesagt /gemacht hat zu persönlich genommen hat und es dann zu einem Streit gekommen ist . Dieser eskalierte und es kam zu einer koerperlichen Auseinandersetzung die bei Heike eine Verletzung hinterließ, die nicht mehr zu übersehen /zu verstecken war ... Dann kamen die Drohungen von Heike hinzu und der Täter hat keinen Ausweg mehr gesehen und ist explodiert.

Wie ein Täter mit so einer Tat leben kann?
Es gibt sicherlich Schutzmechanismen die dazu führen ,das ein Täter so eine Tat verdrängt und "einfach" damit weiterlebt. Iwann wird es ihn vielleicht einholen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 00:23
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Ich wurde mal hier ausgelacht weil ich geschrieben habe das man evtl Hochzeit gespielt hat. Begründung war ,das man sowas mit 12 nicht mehr spielt. Ja das stimmt und das hat mich auf diesen Gedanken gebracht.
Am Tatort findet man ein Kleid ... Einen kaputten Ring... Und eine LP mit Orgelmusik.... Sorry, aber das hört sich für mich alles nach Hochzeit an.
Evtl fand das Heike auch lächerlich und hat denjenigen ausgelacht und sich darüber lustig gemacht.
Ich hatte das mit dem Hochzeit spielen auch recht früh in den Raum geworfen, gleich nach dem Tanzen lernen wollen.
Ich halte das mit dem Hochzeit spielen von daher auch immer noch für eine Möglichkeit.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich frag mich allerdiings, wäre der Täter auch zum Haus, wenn sie mit Maria gespielt hätte? Woher wusste der Täter, dass sie das an diesem Freitag nicht tat?
Wie konnte er wirklich sicher sein, dass sie a) zuhause ist und b) tatsächlich alleine?
Zitat von ghitaghita schrieb:Meine Vermutung: der Täter wohnte in direkter oder recht naher Nachbarschaft und hatte aus seinem Haus vllt. auch eine direkte Sicht auf das Haus von Heikes Eltern. Dadurch kannte er die Abläufe und wusste auch, dass Heike an manchen (oder bestimmten) Tagen alleine zu Hause war.
Gute Erklärung ! Hatte ich auch schon mal vermutet das man keine 5 Minuten Fußweg hatte. So wie man gekommen ist, sogleich war man ggf. auch wieder verschwunden.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 02:16
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Evtl hat jemand was gesehen und bringt es nicht in den richtigen Zusammenhang.
Das glaube ich nicht, denn wenn einer was sah - und da bin ich mir sicher - hat er es später definitiv in einen richtigen Zusammenhang gebracht, es aber verworfen, weil es für ihn oder sie unvorstellbar war, dass eben diese andere Person so etwas unfassbares, grauenhaftes hätte tun können.
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Ich wurde mal hier ausgelacht weil ich geschrieben habe das man evtl Hochzeit gespielt hat. Begründung war ,das man sowas mit 12 nicht mehr spielt. Ja das stimmt und das hat mich auf diesen Gedanken gebracht.
Am Tatort findet man ein Kleid ... Einen kaputten Ring... Und eine LP mit Orgelmusik.... Sorry, aber das hört sich für mich alles nach Hochzeit an.
Das ist möglich. Nur weiß man bis heute nicht, ob diese Dinge Kleid/Ring/Musikplatte miteinander zusammenhängen. Das ist für mich so ein Graubereich, weil man nicht mehr darüber weiß.
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:ch weiss nicht wie es bei euch war.. aber ich fand gleichaltrige Jungs zwar nett aber iwie auch echt albern und affig. Umgeschaut habe ich mich nach älteren und meine erster Freund war damals auch älter als ich.
Same here. Aber Heike war erst 12 und man muss dabei auch bedenken, dass die Entwicklung von Teenagern damals nicht so früh entwickelt war wie heute.
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Ich hatte das mit dem Hochzeit spielen auch recht früh in den Raum geworfen, gleich nach dem Tanzen lernen wollen.
Ich halte das mit dem Hochzeit spielen von daher auch immer noch für eine Möglichkeit.
Wenn dieses Hochzeit spielen so gewesen sein sollte, dann sicher nicht von ihrer Seite. Ich nehme meine Überzeugung aber auch nur aus den Aussagen ihrer damaligen Freundin, denn so wie ich es verstanden habe, waren sie eigentlich immer zusammen. Sie waren in derselben Klasse und haben nach der Schule viel miteinander Zeit verbracht.

Überhaupt scheint mir, dass Heike in einem sehr engen und für alle immer sichtbaren Kreis sich bewegte. Schule, Eltern, Freundin - ab und an mal zur Oma - Das wars dann auch schon! Da war kaum Platz für einen Außenstehenden, sich in ihr Leben wie auch immer einzunisten ohne dabei aufzufallen.. denn ihr soziales Umfeld war sehr eng an ihr dran - insbesondere ihre Freundin und gleichzeitige Schulfreundin.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

12.01.2024 um 03:34
Zitat von InterestedInterested schrieb:Der Täter - wer auch immer das ist, ist zum Haus der Ws. Ob er geklingelt hat, durch die Terrasse ist, ob sie verabredet waren, oder Überraschungsbesuch, jünger oder älter...

Ich frag mich allerdiings, wäre der Täter auch zum Haus, wenn sie mit Maria gespielt hätte? Woher wusste der Täter, dass sie das an diesem Freitag nicht tat?
Wie konnte er wirklich sicher sein, dass sie a) zuhause ist und b) tatsächlich alleine?
Evtl. hatte er einfach nur Glück (und Heike Pech).

Ich gehe aber vom offensichtlichen aus, nämlich, dass Heike eine Verabredung mit einem (etwas älteren) Jungen hatte und dies vor ihrer Freundin Maria verheimlichen wollte. Es muss ja einen Grund geben, warum sie Maria die Unwahrheit gesagt hat. Ein "Date" ist da ein naheliegender Schluss, denn es wäre schon ein seltsamer Zufall, wenn sie sich gegenüber Maria grundlos verleugnet, und dann kommt ohne ihr Wissen Männerbesuch ins Haus. An solche Zufälle glaube ich nicht.

Es wäre auch nicht ungewöhnlich in dem Alter, dass sie Maria nicht die Wahrheit sagt, das Date also verheimlicht, selbst unter "besten Freundinnen", weil sie eben eine etwaige Enttäuschung oder Eifersucht Marias vermeiden und/oder verhindern wollte, dass Gerede entsteht, falls Maria "tratscht".

Zu einer Verabredung würde auch das Kleid in Heikes Zimmer passen, die aufgelegte Schallplatte und die mutmaßlichen Gastgeschenke.


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