AlteTante schrieb:Und warum spricht das gegen einen Täter aus dem Dorf?
Na ja, ich dachte halt nur, dass ein Täter aus dem Dorf ja zu jeder Zeit Zugriff auf den Blumenkübel gehabt hätte und somit schon kurz nach einem Unfall, kurz nach der Mise en place, kurz nach der Beerdigung sein Gewissen mittels Brief hätte erleichtern können.
Ich finde den zeitlichen Abstand zur Beerdigung interessant, es liegt mehr als 1 Monat dazwischen, bzw. wenn der Hinweis Ende Februar einging, eben auch 3 Wochen. Für diese Zeitverzögerung sehe ich keinen plausibleren Grund als ein genaues Abwägen des Täters, wann er von wo was mitteilen kann, um aus sicherer Entfernung abseits des Beobachtungsradars der Ermittler zu handeln.
frauZimt schrieb:Du setzt voraus, dass ein Unfallverursacher moralisch gehandelt hätte.
Aber warum hat ein Unfallverursacher dann nicht sofort Polizei und Krankenwagen gerufen?
Nein, das bestätigt mich vielmehr in meiner These, dass es kein Unfall war. Ein Unfallverursacher mit Moralverständnis hätte zeitnaher seinen Brief verfasst, weil er vom schlechten Gewissen geplagt gewesen wäre oder er hätte es verschwiegen, um bloß nicht aufzufallen. Hier haben wir aber eine Zur-Schau-Stellung eines Schädels mitten auf einem Wanderweg just zum Zeitpunkt der mise en place und jetzt - wo die Familie ihr Kind beerdigt hat - es auch irgendwie dadurch ne Art Abschluss gab, wird wieder ein Hinweis gestreut, nicht etwa zum Zeitpunkt der Beerdigung, nein es wird gewartet, bis es ruhiger wird, die Familie zur Ruhe kommt und dann wird wieder alles aufgewühlt.
AlteTante schrieb:Wenn es wirklich ein Mörder war, dann treibt er vielleicht seine bösen Scherze mit der trauernden Familie und mit den Behörden. Wäre nicht der erste Fall.
Genau das meine ich! Und vielleicht hat er deswegen seinen Brief auch in Tours oder Paris abgeschickt und ist vielleicht sogar eigens dorthin gefahren, um von seinem Wohnort abzulenken.
JamesRockford schrieb:Tours und Paris müssen inhaltlich in dem Brief erwähnt worden sein
Vielleicht nicht zwingend, dazu müsste man die Postverteilung in Frankreich kennen. Wenn ein Brief nicht absolut korrekt adressiert ist, kann er schnell mal in einem großen Verteilzentrum landen, wo er dann zugeordnet wird (selbst mal in Deutschland erlebt). Da ging ein Brief, der eigentlich nur 3 Orte weiter sollte, zu einem größeren Verteilzentrum (glaube es war Frankfurt) und dann wieder zurück.
Vielleicht wurde der Brief in Tours aufgegeben, hatte zu wenig Porto, falsche Angaben, lief dann nach Paris und von dort nach Marseille. Oder aber man hat diese Orte aufgesucht und mit Mobilfunkdaten abgeglichen, die man noch von Anacrim hatte?